Leipzig - Westbesuch in Leipzig (Galerie)

  • Zitat von "spacecowboy"

    Die Pläne für ein solches Cluster auf den Frankfurter Wiesen gab es bereits Ende der Zwanziger Jahre, die Realisierung erfolgte dann nach dem 2. Weltkrieg.

    Die Bauten des Leipziger Sportforums sind in der Tat eine bemerkenswerte architektonische Leistung, wobei mir vorrangig die 50er-Jahre Architektur sehr gut gefällt. Dieses Gebäude hier zum Beispiel:


    Foto von spacecowboy

    In dem schon an anderer Stelle erwähnten DDR-Reisführer, der 1961 erschienen ist, werden dem Sportforum folgende Zeilen gewidmet (das war ja damals noch "taufrisch" und übrigens beim Erscheinen des Buches noch nicht fertig gestellt):

    Für sehr aussagekräftig finde halte ich den Umstand, dass (Stand 1961) alle offiziell organisierten Touristenreisen nach [lexicon='Leipzig'][/lexicon] gemäß diesem Buch folgendes Programm umfassten (wörtlich übernommen):
    *Besichtigung der Stadt [lexicon='Leipzig'][/lexicon] (Völkerschlachtdenkmal – Dimitroff-Museum – Sportforum).

    Vielen Dank, spacecowboy, für die schönen Foto-Impressionen, ich freu mich schon auf den angekündigten nächsten Teil.

  • Schön dass der Glockenturm des Zentralstadions die Umbaumaßnahmen überlebt hat. Das Stadion selber sieht ja aus wie ein Ufo, gerade der Blick aus der Wettiner Straße :schockiert: . Hat was von Independence Day in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]!:zwinkern:
    Die Neoklassizistischen Gebäude um das Stadion und anderswo in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] finde ich auch wirklich gelunen. Sind m.E. die einzig legitimen Bauten der Nachkriegszeit, die in die Ahnengalerie der Baustile hineinpassen.

    Bin schon auf weitere Photos gespannt!

    Gibt es noch den phänomenalen Trödelmarkt am Zentralstadion?

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Zitat

    Das Stadion selber sieht ja aus wie ein Ufo, gerade der Blick aus der Wettiner Straße . Hat was von Independence Day in [lexicon='Leipzig'][/lexicon]!


    das neue zentralstadion ist ästhetisch außerordentlich gelungen - wer es mal in natura gesehen hat, wird bestätigen, dass es genial in die alte anlage gesetzt wurde.

    bei aller wertschätzung für spacecowboys gemeinhin goßartige bildbeiträge, diese aunahmen geben das m. e. nur begrenzt wieder.

  • Da hast du recht, HalleLuja. Das städtebauliche Konzept, das beim Bau des Stadions dahinter stand (Stadion im Stadion bei gleichzeitiger Naturierung der alten Ränge, die geschwungene Dachform sowie größtenteils der Beibehalt und die Sanierung der 50er-Jahre-Bausubstanz ums Stadion), wurde hervorragend umgesetzt. Hier habe ich noch ein Luftbild vom Zentralstadion, das ich im Juni diesen Jahres aufgenommen habe.

    P.S. In der nächsten Saison wird im Stadion ausnahmsweise mal wieder Drittligafußball gespielt, diesmal erneut gegen den Mitaufsteiger und Lokalrivalen aus Halle :zwinkern:

  • spacecowboy: Sorry, aber die Regionalliga ist durch die Einführung der neuen 3.Liga zur vierten Liga geworden! Also the same procedure as last year.

    Wird wohl noch einige Jährchen dauern, bis wir hier in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] höherklassigen Fußball (für mich ab 2. Liga) sehen können.

    Leipzig - Back to the roots

  • Mit der inneren Westvorstadt möchte ich euch den letzten Teil meiner Westbesuchs-Galerie vorstellen. Beginnend am Dittrichring, drehe ich meine Runde über die Gottschedstraße, schweife kurz ab ins Kolonnadenviertel, um wieder über die Gottschedstraße, Friedrich-Ebert-Straße und Jahnallee zum Ranstädter Steinweg zu gelangen. Los geht's:

    Hochschule für Musik und Theater "Felix Mendelssohn Bartholdy", 1908 von Anton Kaepler errichtet.


    Das Schauspielhaus, das sich direkt neben der Hochschule für Musik und Theater befindet, wurde 1957 im Stil des DDR-Neoklassizismus wiederaufgebaut. Seit diesem Jahr heißt es wieder wie sein Vorgängerbau Centraltheater.


    Blick zwischendurch. Links die Hochschule für Musik und Theater, rechts das Centraltheater.


    Und noch eine historische Aufnahme des alten Zentraltheaters aus der Gründerzeit.

    Quelle: http://www.lipsikon.de


    Lipanum, um 1914/15 nach Plänen von Peter Dybward errichtet


    Gottschedstraße


    In Gedenken an die große Gemeindesynagoge, die hier bis 1938 stand, zeichnete man 2001 deren Grundriss nach und stellte 140 Stühle aus Bronze auf. Es ist ausdrücklich erwünscht, darauf platz zu nehmen. Gesehen habe ich dennoch niemanden, der das gemacht hat. Im Hintergrund die Plattenbauten des Kolonnadenviertels.


    In den letzten Jahren der DDR, zwischen 1987 und 1989, wurde die Umgestaltung der inneren Westvorstadt verwirklicht. Seiner Zeit war man insoweit fortschrittlich, dass Alt- und Neubauten einbezogen sowie die historischen Grundrisse weites gehend bewahrt wurden. Dennoch können die in typischer Plattenbauweise errichteten Neubauten nicht überzeugen. Die DDR war marteriell am Ende.

    Blick zum Dorotheenplatz


    "Nachwende"-Neubau in Anlehnung an ein gründerzeitliches Industriegebäudes, das zuvor abgebrochen wurde. Ziemlich gelungen.

    Bild: denk_mal


    Dorotheenplatz mit den beiden Figuren Jupiter und Juno, im Jahr der politischen Wende eingeweiht.


    Noch einmal ein näherer Blick auf die "Vorwende"-Neubebauung


    Die Altbauten in der Kolonnadenstraße wurden wohl schon zu DDR-Zeit saniert. Zum Teil gar nicht übel.


    Wieder zurück in der Gottschedstraße, ein Stück weiter stadtauswärts.

    Ich weiß, welcher User hinter welchen Fenstern wohnt *Zwinkersmiley*


    Etwas ältere Bebauung in Richtung Friedrich-Ebert-Straße


    Zwischendurch werden in Kriegslücken moderne Stadthäuser gebaut.


    Vorgründerzeitlich...


    Kontrastprogramm in der Friedrich-Ebert-Straße


    Ruinös am Waldplatz


    Döner's Paradise in der Jahnallee



    Neue Ufer: Der 2006 ans Tageslicht beförderte Elstermühlgraben. Am gleichen Standort der Fotoaufnahme stand vor 3 Jahren noch die Kleine Funkenburg.


    Blick um 180 Grad zurück stadtauswärts.

  • Zitat

    Dennoch können die in typischer Plattenbauweise errichteten Neubauten nicht überzeugen. Die DDR war marteriell am Ende.

    Also, ich finde diese Dinger gar nicht mal sooo übel. Im Vergleich zu der großen Masse der viel höheren und abgrundtief häßlichen DDR-Plattenbauten sind diese hier eigentlich recht annehmbar geworden. Ähnlich wie die Promi-Platten in der Wilhelmstraße in Berlin sind sie m.E. ein Beweis dafür, daß auch in Plattenbauweise errichtete Häuser halbwegs erträglich aussehen können, wenn sich der Architekt ein klein wenig Mühe gibt (sogar das Westin Grand Unter den Linden ist ja ein Plattenbau).

    Wesentlich beeindruckender allerdings ist (neben den vielen historischen Bauten natürlich) der von Dir gezeigte DDR-Klassizismus aus den 50ern. Es gab eine kurze Phase in dieser Zeit in der DDR, in der wirklich noch recht ansehnlich gebaut wurde; eine solche Phase gab es in der Bundesrepublik nicht.

  • sieht aus wie der Bersarinplatz in Berlin. Zumindest ein bisschen.

    Am Ufer der Sonne wo die wesen vom sehen träumen ist in Echtzeit überall Nacht

  • Danke für das Bildupdate. Dass die gezeigten "modernen Platten" m. E. zumindest mehr Urbanität vermitteln als der durchschnittliche Schrott, der heutzutage in Städte gestellt wird (siehe z. B. diese um Hässlichkeit buhlenden Stadthäuser auf der vorigen Seite) lässt irgendwie tief blicken. :augenrollen:

  • Bei der Ansicht all dieser schönen Aufnahmen werde ich richtig wehmütig und an meine Leipziger Zeit erinnert!

    [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ist und bleibt mir die liebste deutsche Grossstadt!