• Hier ein kurzer Filmbeitrag über den Abriss des umstrittenen Sowjetdenkmals in Riga:

    https://youtu.be/U97-6vE5c0A

    Die Polen haben mittlerweile auch schon die Sowjetdenkmäler im ganzen Land abgeräumt.

    (Eine Entfernung des sowjetischen Siegerdenkmals in Wien wäre auch mein Wunsch, damit man vom Ring wieder das Palais Schwarzenberg bewundern kann, das gerade herrlich generalsaniert wird, nachdem der vom letzten Fürsten adoptierte Nachfolger den Erbschaftsprozess gegen die leibliche Tochter des letzten Fürsten gewann).

  • Ich finde auch, dass man die Siegerdenkmäler nicht unbedingt komplett ausradieren sollte, da sie mitunter recht qualitätvoll ausgeführt wurden, aber da die Sowjetunion ein durch und durch Terrorstaat war, sollten die Denkmäler einfach in einen Freilichtpark umgesiedelt werden, wo man die Denkmäler in den richtigen Kontext setzen sollte. Von den Sowjets selbst fühle ich mich 0 befreit - das Gegenteil ist bei mir und meiner Familie der Fall - und ohne Amerikaner und Briten, die als einzige uns tatsächlich Demokratie und Frieden brachten, würden wir heute ganz schön blöd dastehen. Komisch eigentlich, dass die keine solchen Siegerdenkmäler errichteten…vielleicht weil ein echter Befreier dieses Narrativ erst gar nicht benötigt.

    Eine Tatsache sollte bei der Diskussion um die Sowjetdenkmäler nie unter den Tisch fallen: Hitler-Großdeutsches Reich und Stalin-Sowjetunion haben ab September 1939 zusammen und vorsätzlich Polen sowie die drei baltischen Staaten ausgelöscht! Unter diesem Aspekt und dieser Vorgeschichte erscheint die Sprengung des sowjetischen Denkmals in Riga urplötzlich logisch und stringent. Die Wahrheit siegt - wie ein altes böhmisches Sprichwort sagt.


  • Irgendwie habe ich Bauchschmerzen, daß es jetzt aus vielerlei Gründen zum Abriß/Vernichtung von vielen Denkmalen kommt. Warum?
    1. Sie sind Zeitzeugen aus der jüngeren Geschichte.
    2. Die Gründe für den Abriss liegen fast !!! nur bei einer Person und den umgebenden Ja-Sagern. Die normal denkenden Menschen in Russland mit Freiheitswillen aus den 1990er Jahren sind nicht weg, sie sind nur wie zu DDR-Zeiten unterdrückt.
    3. Wir beschweren uns heute über die Bilderstürmerei z.B. nach 1945 in Berlin. Hat in einer ähnlichen Stimmung der Abriss des Nationaldenkmals vor dem Berliner Schloss stattgefunden, was wir heute beklagen? Wiederholt sich die Geschichte? So fehlen in Freiberg die Denkmale für a. die Gefallenen des 1870er Krieges, b. zwei Denkmale für die Gefallenen des 1. Weltkrieges, c. für Bismarck, d. für Stalin, e. für Thälmann usw. Aus meiner Sicht hätten sie als Zeitzeugen der jeweiligen Epoche archiviert werden müssen.

    Man sollte möglichst viele Denkmale für spätere Generationen einlagern, nicht vernichten.

  • Ich fühle mich bei dem Anblick von Sowjetdenkmälerin bedroht und gedemütigt. Sie wirken jedesmal martiallisch, siehe Treptower Park, Straße des 17. Juni, Berlin Ich denke an die vergewaltigten Frauen usw. Wir sollten es den Letten gleichtun.

  • Nein. Jedenfalls nicht pauschal. Das Ehrenmal im Treptower Park zeigt einen Sowjetsoldaten, der letztlich als Mensch steht, der mit seinen Kameraden das Deutsche Reich vom NS-System befreit hat. Es zeigt eben nicht Stalin oder Lenin. Es zeigt auch kein Kriegsgerät. Letztlich ist auch dieser Soldat ein Opfer des Systems, zu dem er gehört.

    Das Schwert hat das Hakenkreuz zerschlagen, auf dem Arm sitzt ein Kind. Dieses Symbol kann man auf zweierlei Weise deuten. Ein deutsches Kind wurde vor dem sinnlosen Vernichten bewahrt, ein russisches Kind in Gegenwart eines deutschen Soldaten hätte eher ein anderes Schicksal erwartet. Andererseits vermittelt diese Situation auch die klare Botschaft, die Sowjetunion ist jetzt für die Sicherheit der Deutschen und ihr Leben zuständig. Insgesamt also ein sehr authentisches Denkmal. Und genau solche sollte man nicht beseitigen.

    Anders stellt sich die Situation an den Seiten des Ehrenmals dar. Dort wird u. a. Stalin gehuldigt. Und das geht gar nicht. Das wäre so, als ob wir öffentlich den Führerkult um Hitler weiterbetreiben. Hier bin ich für eine öffentliche Diskussion, wie mit diesen volksverhetzenden Elementen umgegangen werden sollte. Das DHM wäre ein guter Aufstellungsort. Und als Ersatz, um die Ikonographie nicht zu verändern, sollte dort etwas zum Gedenken an die Zivilisten in der Ukraine aufgestellt werden. Dann kann dieser Ort nicht mehr durch russische Extremisten missbraucht werden.

    Das Phallussymbol in Riga hingegen hat eine ganz andere Aussage und lässt sich deshalb auch ohne großes Aufsehen sprengen.

    Richtig clever wäre, wenn man in Riga als Ersatz ein Denkmal für alle Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft aufstellt.

  • More examples of restoration of historical buildings in Riga. In general I am very satisfied with the result in 99% of cases, the buildings look very authentic and they restore all the moldings.

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  • Im Juni dieses Jahres wurde die Petri Kirche in Riga erneut geweiht und gehört nun wieder der Deutsch Evangelisch-Lutherischen Kirche in Lettland (DEKL). Bis 1939 und der Umsiedlung der Deutschbalten war die Petrikirche die Hauptpfarrkirche der deutschen Minderheit in Riga. Seit der sowjetischen Besatzung Lettlands war die Kirche bis 2022 ein Museum.

    Quelle: http://de.m.wikipedia.org/wiki/Petrikirche_(Riga

    Lübeck, mein Lübeck, an der Waterkant
    Königin der Hanse, Perle am Ostseestrand.

  • Es gibt insgesamt drei derartige Turmbauten in Europa, neben Riga noch bei St. Katharinen in Hamburg und St. Marien in Zwickau.

    Alle geschaffen von den Zimmermeistern Joachim und Peter Marquardt aus Plauen im Vogtland.

    Wobei der in Zwickau wohl der einzige im Original erhaltene aus dem 17. Jahrhundert ist.

  • Hab erbses Einwurf überhaupt nicht verstanden. Wird heute nicht "international" durcheinander gebaut? Und was war damals zu Marquarts Zeiten mit den anderen Rigaer Großkirchen?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Schwarzhäupterhaus auf dem Rathausplatz der Hauptstadt Riga. Es diente sowohl den Kaufleuten als auch der vorwiegend deutschen Bürgerschaft Rigas für Zusammenkünfte. Das im gotischen Stil errichtete Haus entsprach mit seinem steilen Giebeldach, dessen First die stattliche Höhe von 27 Metern erreichte, einem mittelalterlichen Wohnhaus.

    Das Schwarzhäupterhaus wurde im Zweiten Weltkrieg am 29. Juni 1941 durch den Beschuss von deutschen Truppen bei der Einnahme Rigas zerstört. 1948 wurde die verbliebene Ruine wegen der schweren Beschädigungen, aber auch aus ideologischen Gründen gesprengt.

    In Vorbereitung der 800-Jahr-Feier der Stadt wurde das Gebäude innerhalb von sieben Jahren (1993–1999) originalgetreu rekonstruiert.


    Zwischen dem Schwarzhäupterhaus und dem gegenüberliegenden Rathaus befindet sich das Symbol für die städtische Freiheit – der Roland mit dem Rigaer Wappen und dem Schwert.

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