Dresden, Altstadt - Bauvorhaben in der Herzogin Garten

  • Eigentlich hieß es dass der moderne Zaun durchgefallen war und nicht kommt.

    Ich verstehs auch nicht!

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Hab ich es mir doch gedacht. Als ich vor einer Woche gefragt habe, wann denn die neuen Zaunfelder folgen, dachte ich mir nämlich bereits, dass die schönen Zaunfelder sicher die restaurierten, alten waren. Von daher bin ich zwar auch arg enttäuscht aber nicht wirklich überrascht.

  • Mindestens 1 wurde aber neu angefertigt, da es nur noch 8 Stück gab und 9 aufgebaut werden. Und die anderen 8 wurden repariert, denn die Originale hatten teilweise erhebliche Schäden.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Was soll denn die GHND dazu sagen? Das ist Sache des Investors, welcher hier an der denkbarst falschen Stelle gespart hat. Der historische Zaun in Gänze hätte dieses Areal neben der Orangerie noch einmal enorm aufgewertet.

    Ich war vorhin mal dort. Die Abfolge ist in etwa so geplant - historischer Zaun - funktionaler Zaun, welcher die Segmentbögen zwar aufnimmt aber schlicht und banal funktional daherkommt und zum Schluss Richtung Zwinger hin
    fallen sogar die angedeuteten Segementbögen weg und es ist nur noch ein trostloser ordinärer Funktionszaun.

    Das ist für mich die Enttäuschung des Jahres. Hier hätte soviel gutgemacht werden können und eine wesentliche Wunde
    in der Stadtmöblierung geheilt werden können. Sehr sehr schade und unverständlich. Es kann nicht alles dem schnöden Mamon geopfert werden. Extrem Schade.

    PS.: Die neuen noch fehlenden Zaunselemente liegen bereits da.

    PPS.: Danke trotzdem an den Investor für die Orangerie und die 9 historischen Zaunsfelder.

    Einmal editiert, zuletzt von Henry (30. März 2019 um 12:40)

  • So bin auch gleich vor Ort gegangen.

    Ich stande ca 10 Minuten dort beim Fotos machen. Der ausnahmslose O-Ton vor Ort war, wie kann man so ein Schrott neben den schönen Zaun hinstellen und das ging durch alle Altersklassen. Ein kleines Mädchen meinte der historische ist so viel schöner zum Beispiel.
    Alle haben den historischen Zaun genau betrachtet, angefasst und gestaunt.
    Wenn das schon kleinen Kindern auffällt, frage ich mich was in manchen Köpfen vorgeht.
    Da kann man nur sagen, dass Geld für den billigen Nachbau wurde umsonst ausgegeben. das einzigste was man übernommen hat ist die Aufteilung innerhalb des Zaunsfeld und den Bogen, den man nur aus schräger Perspektive sieht.
    Die 8 historischen restaurierten Zaunsfelder stehen. Zum Tor hin ist noch eine Lücke wo dann noch das nachgebaute historische Zaunsfeld vermutlich hinkommt, da bin ich mal gespannt wie dieses dann aussehen wird.


    Erstmal paar Bilder

    Blick von der gegenüberliegenden Seite.
    Bei der Frontalansicht hat der moderne Zaun null Struktur und Fülle, man sieht ihn kaum. Der historische hingegen ist sofort ein Blickfang

    Der historische Zaun in verschiedenen Blickwinkeln

    Blick vom historischem zum neuem Zaun auf der anderen Seite des Parkeingangs.

    Moderner und historischer Zaun im Hintergrund

    Ein weiteres Stück moderner Richtung Postplatz

    Daneben der vollverblendete noch schlimmere Zaun des Nachbargrundstückes

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Zur Erinnerung:

    https://www.tag24.de/nachrichten/dr…ard-saal-809299

    ""Die Natur braucht jetzt noch etwas Zeit, die Pflanzen müssen anwachsen, auch der rekonstruierte Zaun muss noch aufgestellt werden", sagt Reinhard Saal."

    http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…-Fertigstellung

    "Acht historische Zaunsfelder gibt es noch. Sie werden bei Aust & Köckritz restauriert. 48 weitere Zaunsfelder lässt der Investor, der in engem Kontakt mit der Denkmalpflege steht, nach historischem Vorbild nachbauen."

    Da sollten die Lokalblätter mal nachhaken. Unvorhergesehene Probleme bei der Rekonstruktion? Verspekuliert? huh:)

  • Ich verstehe es nicht. Es ist einfach zum Heulen. Habe dem Investor vorhin eine e-mail geschrieben. Eventuell schreibt man ja warum nun die unansehnliche Variante kommt. Echt traurig. :(

  • Nicht nur, dass man nicht rekonstruiert hat, man hat sich noch nicht einmal wirkliche Mühe gemacht, die neuen Zaunfelder den alten anzupassen, auch nur irgendwie ihrer Filigranität und Ästhetik nahezukommen. Das wäre auch ohne jedwede Schnörkel, wenn es diese sind wovor man Angst hat, möglich gewesen. Der neue Zaun wirkt extrem grobschlächtig, abweisend und kalt. Hat was von der neuen US-Mexiko Stahlrippenbarriere.
    Man hat mal wieder nicht verstanden, dass ein ansprechender, attraktiver Zaun auch das ganze Areal auf lange Sicht attraktiver gemacht und aufgewertet hätte. Aufgewertet auch im finanziellen Sinne, wo man doch immer auf Profit aus ist.
    Interessant auch, aus der Schrägperspektive lässt weit im Hintegrund der originale Zaun noch mehr Licht durch, und wirkt weniger wie eine solide Wand, als der neue. Man würde meinen, heutzutage wäre da mehr möglich.

  • Da frage ich mich ernsthaft, weshalb man überhaupt irgendetwas rekonstruiert hat.
    Ein Schießschartenbau hätte es an der Stelle dann auch getan.
    Soll das jetzt so bleiben???

  • Ich hoffe, dass das nur Platzhalter sind, weil die Nachbildungen halt ewig brauchen um fertig zu werden. Allerdings wären das ziemlich aufwendige Platzhalter.... Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.

  • Ach so, @Goldstein, das fragst Du Dich also? Stimmt, wenn man die Wahl zwischen 50% und gar nichts hat, dann sollte man immer gar nichts wählen. (Streiche 50, setze irgendeine andere Prozentzahl. Es bleibt dabei: etwas ist immer besser als gar nichts!)

  • Es gibt grauenvollere moderne Zäune, dieser hier kommt wenigstens noch eher neutral - also nicht all zu störend rüber. Nur in Kombination und Vergleich mit dem historischen Zaun, wirkt er wie eine lieblos dahingespuckte Absperrung.

  • Also ich zähle da nur 8 - nicht 9 Zaunfelder und das mit dem Traumprojekt muss ich dann doch auch zurück ziehen, finde das wirklich eine herbe Enttäuschung. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass es sehr teuer geworden wäre das würde ja gegossen werden und da man sogar die Originalen noch hat...hätte das doch machbar sein müssen.

    EXTREM SCHADE

    ÄRGERLICH

    Dieser blöde optische Bruch mit dem historischen Original und dem Gefängniszaun der Bauhaus-Einfältigkeit.
    Von der Logik erschließt es sich mir dann auch nicht warum der originale historische Rest des Orangieregebäudes historisch ergänzt wurde? Zwar DANKE DAFÜR aber logischer wäre dann ja eher eine Variante à la ex- Oberpostdirektion gewesen.

  • War der Zaun eine Auflage der Stadt? Zahlt dem Investor irgendjemand mehr wegen dem Zaun? Dankt es dem Investor jemand - außer wir hier? Dreimal NEIN!

    Sollen sich die Leute in ihrem selbst erschaffenen Mist doch suhlen.

  • Der Zaun und die Orangerie sind natürlich genial. Wunderbare Qualität und Proportionen! Einfach herrlich, das bloße Betrachten ein Genuss. Besonders auffällig beim Zaun die filigrane Formensprache, die heute nicht mehr beherrscht wird.

    Aber, so leid es mir tut, ich kann mich nur wiederholen: Diese Plattenbausiedlung, die angeblich das Ensemble komplettieren soll aber es in Wahrheit eher sprengt, ist eine Schande. Welch unglaubliches Versagen der heutigen Architektenschaft, die ausser ihren Aggressionen und ihrem Willen zur Brutalität nichts kann. Und die nicht einmal ein Minimum an Sensibilität besitzt, um nur wenige Meter neben dem weltberühmten Zwinger Areal etwas Qualitätvolles zu bauen. Stattdessen eine völlig absurde treppenartige Anordnung der Geschosse, direkt gegenüber dem Zwinger (!), was soll diese Hommage an aztekische Pyramiden? Was hat das bitteschön mit dem Ort, der Residenzstadt Dresden zu tun? Eine steingewordene Fußballtribüne für die Voyeuristen. Welch ein Armutszeugnis.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

    5 Mal editiert, zuletzt von Petersburg (4. April 2019 um 00:32)

  • http://www.dnn.de/Dresden/Lokale…Herzogin-Garten

    „Ich hätte gern den gesamten Zaun nach dem historischen Vorbild gestaltet“, sagt Reinhard Saal. „Aber es ist uns einfach nicht gelungen, jemanden zu finden, der eine Form bauen kann, um die fehlenden Zaunsfelder nachgießen zu können. Keiner hat das technisch umsetzen können. Fast neun Monate Zeit haben wir dadurch verloren.“

    Kann ich nicht nachvollziehen, schließlich hat man doch schon die fertigen Zaunsfelder. Und dann schafft es immer noch keiner, eine Form zu bauen?
    Was solls... Vielleicht meldet sich ja noch ein Unternehmen, das das kann.

  • Lauchammer Kunstguss? Die produzieren doch die ziemlich filigranen Schinkelmöbel...
    https://www.kunstguss.de/produktkategorie/schinkel

    Allerdings, so ganz einfach ist das in der Tat nicht. Die Gußstücke schrumpfen beim Eisenguss um einige % während des Erkaltens, so dass man nicht einfach ein vorhandenes Gussstück 1 : 1 abformen kann. Da unterschiedlich dicke Elemente unterschiedlich stark schrumpfen, muss der Formenbauer ein gutes Gefühl dafür haben, die Form richtig zu dimensionieren. Letztlich dürfen beim Schrumpfen auch keine Spannungen im Gussstück entstehen, wodurch es später leicht springen/ brechen könnte... Man braucht also einen sehr erfahrenen Formenbauer. Es wäre schon traurig, wenn dieses Wissen nun für alle Zeit ausgestorben wäre...
    Im 19. Jahrhundert war das ein alltäglicher Standard, für den es in jeder größeren Stadt mindestens eine Gießerei gab...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...