3 Wenn Arne Jacobsen mit Stühlen bekannt geworden ist und die Architektur hier eher beliebig und austauschbar wirkt (siehe DDR-Kopie), dann ist es allemal besser, diese Schlafzimmerschiebeschrankwand für den genannten Betrag zukunftstüchtig zu machen.
Das bedeutet dann aber auch, dass die DDR-Kopie unter Denkmalschutz gestellt werden sollte. Dieser Ansatz für den DDR-Außenhandel ein Gebäude zu errichten, welches sein Vorbild im Land der Olsenbande hat, kann erst jetzt richtig eingeordnet werden.
Ich würde eher sagen, hier hat man sich vom Dreischeibenhaus in Düsseldorf inspirieren lassen, immerhin der Vorreiter im Hochhausbau, was das Design angeht. Ich denke, das Arne Jacobsen Haus ist auch davon abgeleitet.
Fun Fact: Anscheinend war man in der DDR von dem Gebäude so angetan, dass man gleich zwei davon gebaut hat, einmal das Aussenhandelshaus und noch einmal dasselbe als VEB Kosmetik Zentrale auf der Halbinsel Stralau. Letzteres ist komplett umgebaut, da war nix mit Denkmalschutz.
Aber das ist doch genau der Punkt. Diese ehemaligen Stadtränder konnten sich weiter entwickeln. Man konnte hier ohne Probleme mit Wohnraum nachverdichten, ohne die urspüngliche Architektur kaputt zu machen. Eher im Gegenteil, ich meine mich zu erinnern, dass es in New York einen größeren Bereich gibt mit ehemaliger Textilproduktion.
Da braucht man gar nicht so weit schauen für ein schönes Beispiel: In Hamburg Ottensen waren die Fabriken auch innerhalb der Wohngebiete und sind heute als Wohnungen bzw. Büro und Kultureinrichtungen bestens integriert. Natürlich in kleinerem Maßstab, große Firmenzentralen passen da auch nicht rein.