Dresdner Bausituation

  • Zitat von "saibo"

    Man kann nur hioffe, dass diese zusätzlichen Dachgauben die berühmte Blickbeziehung zur Frauenkirche nicht zu sehr stören. :(


    Warum sollten sie denn? Die Qualität scheint gut und eine zusätzliche Gliederung des Daches ist doch nicht schlecht. Besser als die schlichten Dachziegel alle mal.
    Außerdem waren die auf den Arbeitsmodellen auch immer zu sehen.

    Wurde heute am Goldenen Ring das "Dachgeländer"(bzw. die Zierschornsteine) gebaut?

  • Es fehlen aber immer noch die Vasen auf den Gauben der Apotheke. Wann kommen die denn endlich? Und wann kam doch gleich der König wieder?

  • Nach längerer Pause hier mal wieder neue Bilder von mir - die letzten für dieses Jahr. Sie stammen vom ersten Weihnachtsfeiertag und sind daher schon etwas angestaubt (aber aufgrund der Feiertage und des Schnees passiert momentan am Neumarkt ohnehin nicht viel).

    Schwerpunkt Priscoareal, hier Bilder des gläsernen Einganges zur Passage und die Neubauten des Herrn von Döring. Man sieht, dass sich bei diesen die unteren Gauben der Mansarde am Vorgängerbau orientieren, jedoch insgesamt zu wuchtig sind.



    Hier schön die Zierschornsteine (liebe Leute von der Baywobau, schaut doch mal genau hin wie man es richtig macht!) und die Dreiecksgiebel über den Gauben des Hauses Neumarkt 3 zu sehen:


    Zum Abschluss noch der Blick über die nicht enden wollende Menschenmasse vor der FK rüber zur Rampischen Straße:

  • Zitat von "Samuel"


    Warum sollten sie denn? Die Qualität scheint gut und eine zusätzliche Gliederung des Daches ist doch nicht schlecht. Besser als die schlichten Dachziegel alle mal.
    Außerdem waren die auf den Arbeitsmodellen auch immer zu sehen.

    Wenn man sich Zeichnungen aus dem 18. Jahrhundert anschaut (u.a. zu finden in Stefan Hertzigs Veröffentlichungen zum Gewandhaus und zum Barocken Bürgerhaus), so stellt man fest, dass das Weigelsche Haus drei Reihen von Dachgauben und das "Stadt Berlin" zwei Reihen besaß. Der Zustand von vor 1945 entsprach also nicht dem barocken Ursprungszustand. Wie beim Gebäude Rampische Straße 1 wird hier also nicht der Vorkriegszustand rekonstruiert, sondern der ursprüngliche Entwurf. Es entsteht somit auch ein gewissermaßen idealisierter Neumarkt, der so 1945 nicht existierte. Das mag Denkmalschützern und Historikern nicht unbedingt gefallen, dennoch war und ist diese Maßnahme in meinen Augen - und glücklicherweise auch in denen der Bauherren bzw. der Stadt - die richtige Entscheidung, da hiermit gestalterische Fehler aus der Vorkriegszeit behoben werden. Beim Haus Rampische Str. 1 ist diese Verbesserung wohl am eindrucksvollsten.

  • Hallo,

    Wirkt die Ausstrahlung Dresdens auch postitif zu den Entwicklungen in Berlin??

    Könnte mich vorstellen das auch in Berlin Bedürfniss ist an gelungen Rekonstruktionen: Leitbauten usw. Der Erfolg von Dresden muss doch irgendwo die Architekten und Planer in die andere Grosstädte auf Gedanken bringen oder......?????? Hoffentlich fangt das an mit dem Enwurf von Stuhlemmer am Märkisches Viertel neben der Bauakademie von Schinkel.
    Das wäre auch die perfekte Umgebung sein für ein wiederaufgebautes Schloss.

    Rob

  • Ich glaube leider das da sehr wenig nach Berlin ausstrahlt. Wenn dann höchstens für das Schloss, aber nicht ganze Rekonstruktionen von Stadtquartieren.
    Ich hatte letztens in einer Zeitung gelesen was Berlin wirklich ist, Bauhaus!!
    Mir wurde dabei furchtbar übel.... :?

    "... der Mensch mit den modernen Nerven, braucht das Ornament nicht, er verabscheut es." (Adolf Loos, Ornament und Verbrechen)

    Diese Aussage ist ein Verbrechen

  • Zitat von "uaoj36"

    Wirkt die Ausstrahlung Dresdens auch postitif zu den Entwicklungen in Berlin?


    Nun, Rob, das ist zu hoffen.
    Aber so recht glauben kann ich nicht daran:
    Im Gegensatz zu Dresden gibt es in Berlin keine Identifizierung mit der Stadt als "Image".

    Viele Berliner suhlen sich geradezu in der Häßlichkeit ihrer Stadt.
    Das macht es so schwer, wenn man Besserung erreichen will... :peinlich:

    Der Wind gedreht
    Albtraum verweht
    Zum Schluss jetzt das Glück
    Das Schloss kommt zurück!

  • Dresdens Zerstörung war Beispiellos und das Schlimmste der 2. Weltkrieg für Deutschlands historiches Bauerbe (neben Berlin, Potsdam, Magdeburg, Hamburg, Köln, Nürnberg und Würzburg).

    Aber in rassanter Gegenstellung zu den andere genannte Städten können wir heute jeden Tag aufs neue wieder geniessen von alte Baukultur die wieder Neu gebaut wird. Fast jedes altes Haus was so aufs neue wiederaufsteht wird gewürdigt!!! Tausende Liebhaber der alten Bautradition können wieder mitgeniessen wie das damals auch hergestellt wurde. Das hätte nie passiert wenn Dresden der Kieg heil durchgekommen wäre. Jetzt erstrahlen alle Häusser wieder wie Neu!!!

    Dresden wird wieder erstrahlen, aber das historisch fast eben so wertvolle und besonders hart getroffen Magdeburg.... tut gar nichts. Dort gibts nur Plattenbau, Stalinistische Bau und Bauhausstill der 21. Jahrhundert.

    Rob

  • Auch im neuen Jahr geht es selbstverständlich mit den Bausituationen am Neumarkt weiter. Hier nun aktuelle Bilder vom 7.01.2006.

    Erstaunlich, wie schnell nun das Quartier II der VVK in die Höhe wächst. Der Dachstuhl des Hauses Rampische Str. 1 ist fast fertig. Überhaupt habe ich heute auf die Dachgeschosszonen wertgelegt. Zur Zeit fällt die Betonkubatur des Daches über dem Eingang zu Priscos Passage negativ ins Auge. Dafür ist man beim Weigelschen Haus weiter und hat bereits die Dachziegel versetzt.

    Beim Schloss, Ostflügel, kann man die Baufortschritte nicht verfolgen, da das Baugerüst vollständig verhangen ist. Rechts sind aber gut die in die Höhe ragenden Stahlstreben zu erkennen.


    Panoramabild und Ansichten des von-Döring-Neubaus auf der Augustusstraße mit seinen - leider nicht gegliederten! - Fenstern. Weiterhin die bereits angesprochenen Dachlandschaften.


    Bei der Baywobau/Hotel de Saxe wird nun der Innenausbau vorangetrieben, Wörners Neubau ist nun auch komplett. Friedrich August ist auch noch nicht auf seinem Sockel zurück (soll im Januar erfolgen), ebensowenig ist der Rest Neumarkt an dieser Stelle bepflastert.

    Andeutungsweise sind die schmalen Dachgauben beim Haus Rampische Str. 1 zu erkennen (wie man sie in ähnlicher Weise auch von den Gebäuden Haases in der Rampischen Gasse kennt und von der Salomonisapotheke/Landhausstraße). Hier aber nun das Ensemble des VVK-Quartieres. Im letzten Bild sind, leider etwas undeutlich, die bereits eingesetzten Fenster des "Schwan" zu sehen - schwarz oder braun in der Farbe.


    Beim Kurländer Palais sind wie zu erwarten keine (Bau)Fortschritte zu sehen. Daher gibts davon auch kein Foto
    :zwinkern:

  • @ Harmonica

    Vielen Dank für die Bilder.
    Mich würde mal interessieren, wie es bei den Gebäuden in der Töpfergasse im Priscoareal und in der Salzgasse bei der VVK aussieht. Diese Gebäude werden in der Diskussion leider häufig vergessen. Da hier aber die "modernen" Gebäude stehen, wäre es mal interessant zu sehen und zu hören, wie es hier aussieht.

    APH - am Puls der Zeit

  • Bei den Häusern der Töpfergasse sieht man leider nicht mehr als die Dachgauben, da die Fassaden entweder mit Werbung oder der Visualisierung der Gebäude verhängt sind. Hier heißt es also nur: abwarten! Aufnahmen der verhängten Fassaden hatte ich etwa eine Woche vor der Weihe ins Netz gestellt.

  • Vielen Dank, Harmonica!

    Zitat von "Harmonica"


    Der Balkon des HdS ist sehr schön geworden.

    Das styroporartige Dämmmaterial, das da in den Erdgeschossen noch herausguckt, wird hoffentlich bald auf Nimmerwiedersehen verschwinden. So wie es auf dem Bild aussieht, kann einem echt dieses allseits bekannte Unwort in den Sinn kommen... :?

  • "So wie es auf dem Bild aussieht, kann einem echt dieses allseits bekannte Unwort in den Sinn kommen.."

    Ist es nicht üblich, Natursteinplatten zu applizieren bzw. vorzuhängen? Machte man früher, macht man heute, alles ganz normal - nur, zugegeben, massiv ist es halt leider nicht.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Schloßgespenst"


    Das styroporartige Dämmmaterial, das da in den Erdgeschossen noch herausguckt, wird hoffentlich bald auf Nimmerwiedersehen verschwinden.

    Nein, es sollte bleiben, damit ein kritischer Diskurs mit der Vergangenheit angeregt wird und der Grundsatz des ehrlichen Bauens erkennbar bleibt.

    Aber im Ernst, für mich als Laien ist es tatsächlich sehr interessant, in die Innereien so eines Bauwerks blicken zu können. Ich kann mir auch nach wie vor nur schwer vorstellen, wie bei den Gründerzeitlern, eigentlich simplen Ziegelbauten, all das vorgeblendet wird.
    Es gibt nicht zufällig Großaufnahmen der Styropordinger und der Teile drüber? =)

  • Im Gästebuch der GHND-Seite ist am 10. 1. ein Eintrag geschrieben worden, der einem wieder mal die Schuhe auszieht! Eine 27-jährige Städtebau und Denkmalschutzstudentin-- so jung und schon so einer Gehirnwäsche unterzogen :? Was machen die eigentlich in den Hochschulen mit denen. Für mich nimmt der Städtebau und Denkmalschutz immer sektiererische Züge an.

  • Hab ich vorhin auch gelesen und bin am Überlegen, ob ich ihr nicht direkt antworte (email scheint nicht gefälscht zu sein). Der Text strotzt ja nur so vor Halbwahrheiten und widerlegbaren Behauptungen. Speziell diese Unterstellung, nur ältere Dresdner würden den historischen Neumarkt befürworten ist absurd. Aber diese Phrasen kennt man nun schon von Architekten und Rekogegnern zu genüge.

  • Dieser Punkt hat mich auch stutzen lassen. Denke ich doch eher, dass es die älteren Dresdner sind, die die Zeit des Aufbaus nach dem Krieg miterlebt haben, die hinter dieser Architektur stehen. Die jüngere Generation ist zwar damit aufgewachsen, hat aber die Nase gestrichen voll von der Ödnis und kann sich mit der Nachkriegsstimmung nicht wirklich identifizieren. Dieses Mädel kann ja mal eine Umfrage starten, ob unsere Generation das bevorzugt, was am Neumarkt jetzt entsteht, oder eine andere Variante: Die Frauenkirchenruine mit einem Glaskubus überbaut und drumherum verwurstete Gebäude a la Gehry.

  • Manche Leute schließen eben einfach von sich selbst auf andere, am Ende gar auf ihre ganze Generation. :augenrollen:

    Ich habe mal von einem Wiesbadener gehört, "DIE Wiesbadener" seien eigentlich gegen den Abriß dieser Schandbrücke hier,

    die ja zum Stadtbild gehöre. Tatsächlich haben fast alle das Ding gehaßt, waren die Zeitungen voll von Leserbriefen von Leuten, die ihre Vorfreude auf den Abriß zum Ausdruck brachten. Ähnlich läuft es in Berlin mit dem PdR.

    Man sollte sich von dieser Frau also nicht beeindrucken lassen. Sie kann ja gut finden, was sie will (und den Kulturpalast darf sie ja leider auch behalten), aber sie repräsentiert nicht die Allgemeinheit, und auch nicht die Jugend, da bin ich mir ziemlich sicher.