• Die Denkmalpfleger sind der Ansicht, daß die Nazi-Denkmäler auf jeden Fall erhalten werden müssen. Dabei ist eine banale Nutzung aus der Sicht der Denkmalpflege der richtige Weg des Umgangs mit diesen (früher?) unbequemen Baudenkmälern, weil sie diese Gebäude entdämonisieren und entheroisieren. Nennenswerte Bedenken gab es beim Beschluß, diese Nutzung zuzulassen, nicht.
    Auch wenn es für den Kongreßhallentorso besser ist, nicht als Einkaufszentrum, Freizeitanlage oder Fußballstadion zu fungieren, so kann nicht jedes Zeugnis des Dritten Reichs museal genutzt werden.

  • Zitat

    Nennenswerte Bedenken gab es beim Beschluß, diese Nutzung zuzulassen, nicht.

    Waren eigentlich die Gitter vom Denkmalschutz angeregt, weißt du das?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Hat sich da der Architekt nen Scherz erlaubt oder war da der
    Denkmalschutz beteiligt ? Erstaunlich, daß dem Burger King dieser
    Fleck da egal ist - es ist ja auf jedenfall ein Hingucker und erinnert nicht
    gerade an etwas positives. :augenrollen:

  • Das beste was man machen kann!
    Am besten entwertet und entmythifiziert man diese Bauten, indem der ganz normale Mensch dort einzieht.
    BurgerKing passt da wie die Faust aufs Auge.

    Wüßte man nicht um die haarsträubende Geschichte des Baues, wirkt das alles sehr einladend mediterran!

    Den Willigen führt das Schicksal, den Unwilligen zerrt es dahin. (Seneca)

  • Ich habe gerade eine neue Website über Bauen in Nürnberg 1933-45 entdeckt, auch hier ein paar Fotos vom Umspannwerk:

    Bauzeugen.de: ehem. Reichsparteitagsgelände

    Offizielle Stadtinformationen zum Umspannwerk:

    Geländeinformationssystem ehemaliges Reichsparteitagsgelände

  • Zitat von "Wolfsheim_Deutschland"

    Das beste was man machen kann!
    Am besten entwertet und entmythifiziert man diese Bauten, indem der ganz normale Mensch dort einzieht.
    BurgerKing passt da wie die Faust aufs Auge.

    Wüßte man nicht um die haarsträubende Geschichte des Baues, wirkt das alles sehr einladend mediterran!

    Nichts gegen Entmythifizierrung und normale Menschen, aber an zwei Stellen scheint mir die Wortwahl doch etwas merkwürdig bzw. hart: Was meinst du mit "entwerten"? Wieso wird das Gebäude entwertet, wenn der normale Mensch einzieht? Und wenn mit "entwerten" schlechter machen gemeint ist, kann ich es nicht nachvollziehen. Und zum zweiten, was soll an einem Trafohaus "haarsträubend" sein? Da gibt's in Nürnberg ganz andere Gebäude.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Bitte keine Polemik, dieses Trafohäuschen war sogar Thema einer Diss !

    http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltex…/pdf/Teil_1.pdf
    http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltex…/pdf/Teil_2.pdf
    http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltex…/pdf/Teil_3.pdf
    http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltex…/pdf/Teil_4.pdf
    http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/artdok/volltex…/pdf/Teil_5.pdf

    In Berlin ist auch der "Berlin-Pavillion" des unsäglichen Hansaviertels zu einem sehr schönen Burger King umgebaut worden. Wie Peter Scholl-Latour einmal sagte: "...die sogenannte Globalisierung ist tatsächlich eine Amerikanisierung."

    "Nichts zeichnet eine Regierung mehr aus als die Künste, die unter ihrem Schutze gedeihen."
    Friedrich der Große

  • *** Neues vom Augustinerhof: ***

    Pläne für Schandfleck Augustinerhof erneut geplatzt
    Projektentwickler Bletschacher nicht mehr mit Areal betraut — Stillstand seit zehn Jahren: Problemfall für die Stadt

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=525477&kat=10&man=2

    Kommentar:

    Augustinerhof muss ganz oben auf die Prioritätenliste
    Zu viel Zeit ist vergangen und zu viel Hoffnung ist auf private Investoren gesetzt worden

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=525479&kat=10&man=2

    Bericht mit Fotos:

    Schandfleck statt Schmuckstück
    Der Augustinerhof verfällt zusehends — Eines der schönsten Viertel ist blockiert

    http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=525919&kat=10&man=2


    ***

    Positives Fazit:

    Südliche Altstadt
    Es tut sich was

    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=525935&kat=11&man=2

  • Nicht schlecht, doch - wie einige Vorredner schon bemerkten - angesichts des Lärms hätte man deutlich mehr erwartet. Die Straße ist letztlich etwas aufgewertet. Interessant wäre einmal ein größeres dichtes Neubaugebiet auf der grünen Wiese in diesem Stil.

  • Streit um Solaranlagen
    Eine Fassade klagt an

    Obwohl Öl und Gas immer teurer werden, bleiben Stadtverwaltung und Denkmalschützer stur: In der Nürnberger Altstadt sind Solarzellen nach wie vor tabu. Gegen diese rigide Haltung setzt sich jetzt der Fischhändler Thomas Bernet zur Wehr....

    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=542702&kat=11&man=2

    Kommentar: Problem ist lange bekannt
    Fossiler Denkmalschutz

    http://www.nz-online.de/artikel.asp?art=542700&kat=11&man=2

  • baukunst-nbg
    deine haltung dazu?

    sicherlich bin ich auch ein freund und verfechter von erneuerbaren
    energien und umweltdienlicher technik. das kann aber nicht
    dadrüber hinwegtäuschen, dass insbesondere sonnenkollektoren
    meiner meinung nach an einem historischen gebäude meist nur stören.
    ob der örtliche pfarrer nun das dach der dorfkirche damit zuhängt oder
    ob ein schwarzwälder landwirt meint, er müßte seinem 300jahre altem
    hof so etwas angedeihen. ich find es fragwürdig und wenig sinnvoll, wenn
    man sich zuvor ernsthaft mit der kollektorenthematik auseinandersetzt hat,
    deren ökobilanz weit weniger gut abschneidet als viele meinen (insbesondere in
    der herstellung). dass ein bauherr sicht zurecht einsparungen erhofft, kann
    ich nachvollziehen, aber es muß grenzen geben. auf einem historischen
    gebäude finde ich sie solange problematisch und fehl am platz, bis die
    industrie tatsächlich in der lage ist ein produkt anzubieten, dass auch
    dem anspruch an gestaltung noch gerecht wird.

    sicherlich ein grenzfall, aber mich stört es. das naturfreundehaus

    mit und ohne kollektoren:


  • Ich denke, eine Solaranlage gehört nicht zum "immerwährenden Inventar" eines Hauses, sondern bleibt ähnlich wie z.B. sanitäre u.a. hauseigene Einrichtungen einem Wandel unterworfen. Man störte sich an Antennen, heute an Satellitenschüsseln, die ebenfalls irgendwann verschwinden. Ich bin davon überzeugt, daß es nach Ablauf einer Zeit -das können auch drei, vier Jahrzehnte sein, auch Alternativen zur heutigen uneffektiven Solartechnik geben wird; entweder kleinere und effizientere Anlagen oder eine gänzlich andere, optisch weniger offenbare Energiegewinnung. Wenn es in fünfzig Jahren noch eine geschichtsinteressierte deutsche Bevölkerung geben sollte, wird man in alten Fotographien und Datenspuren belustigt auf jene ästhetisch schlimme Zeit schauen, mit all den Windrädern und Soldaranlagen auf und neben älteren Häusern, die dann nur noch Museumswert besitzen. Gut, die heutigen stahlgelasten Passiv- und Niedrigenergiehäuser der Stararchitekten vielleicht als technische Denkmäler, derweil die Altbauten noch immer stehen, als hätten sie nie blau getragen. 8)

    Nein, die werden gedünstet

  • Ich bin grundsätzlich gegen Solaranlagen auf richtigen (Ziegel-)Dächern. Sie sind abgrundtief hässlich - außerdem wird durch das bisschen Strom keine Fliege gerettet und rechnen tut es sich nur, weil der Steuerzahler zuschießen darf.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Meine Eltern haben ihr Haus (ein Backsteinbau aus dem Jahr 1931) sowohl mit Solar- als auch Photovoltaikanlagen ausgestattet und ich finde, es macht das Dach nicht wirklich kaputt. Bei feingliedrigen Altstadtdächern ist das vielleicht was anderes, aber Flachdächer im Hinterhof etc. kann man meiner Meinung nach gut mit Solaranlagen ausstatten. Und wenn sich bei Photovoltaikanlagen die Energiebilanz in Zukunft bessern, muss man halt Kompromisse machen. Besser ein paar "verschandelte" Dächer als das dauernde Braunkohleabbaggern in Sachsen & NRW

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ich meine, in dem Fall ist es schon nachvollziehbar, wenn der Denkmalschutz gegen die Anbringung von Solarpaneelen ist. Immerhin handelt es sich um ein historisches Gebäude; gerade die charakteristische Dachlandschaft der Nürnberger Altstadt mit den wenigen kostbaren übrigen Originalbauten verdient Schutz (warum dann aber Sachen wie der Breuninger zugelassen werden, bleibt mir schleierhaft - Karstadt hat es ja auch erträglicher verwirklicht).
    Andererseits gibt es wirklich Schlimmeres als das Aufsetzen von Solarpaneelen: zum einen den Abriß eines historischen Gebäudes, zum anderen einen häßlichen Neubau in der Altstadt, der Tatsachen schafft. Immerhin greifen Solarzellen die Denkmalsubstanz nicht wesentlich an, und man muß immer die Interessen des Eigentümers berücksichtigen, der die Baulast tragen muß. Denkmaleigentümer zu sein ist wirklich keine leichte Position. Vielleicht gibt's ja auch Alternativen zu Solarzellen (Holzpellets? Wärmepumpe? Weizen???).