• Nicht nur hoffentlich - es steht tatsächlich, verlottert, mit Schmodder überzogen, aber es steht, und ist allem Anschein nach vollständig erhalten.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Mal eine andere Frage. - Kann mir jemand sagen, ob dieses Haus am Rannischen Platz mittlerweile mal saniert wurde? Das würde dieses Gebiet echt aufwerten.

    Das Haus ist immer noch unsaniert. Die Grünanlage davor ist aber weg, da derzeit der Rannische Platz umgebaut wird. Im Umkreis aber, z.B. links in der Beesener Straße oder rechts in der Wörmlitzer Straße, wird noch saniert. Ich muss wohl mal wieder ein paar Bilder zeigen.

  • Hallo,

    los gehts heute in der Jahnstraße 21, das ist das Eckhaus zur Berliner Straße. Scheint privat zu sein, es geht langsam, aber stetig voran.


    In Richtung Innenstadt ein Neubau in der August-Bebel-Straße.


    Joliot-Curie-Platz 32-33, das ehemalige Central-Bad. Die Figur wurde bei der Sanierung beschädigt und ist eingelagert.





    Die neu angefertigte Haustür.


    In der Nähe: Große Steinstraße 34, die ehemalige Medizinische Fachschule.






    Das Hinterhaus mit dem schon gezeigten Haus in der Zinkgartenstraße.


    Straße der Opfer des Faschismus 5.




    In Richtung Glaucha: Rannische Straße 18.


    In Sanierung: der Rannische Platz.


    Und meine Favoriten zum Ende: Jacobstraße 46.







    Weil so schön:



    Die Malereien in der Durchfahrt. Sind noch da, konnte leider nicht fotografiert werden.



    Wörmlitzer Straße 3 und 4. Die beiden Häuser sind jetzt ganz fertig, leider grad nicht zu fotografiern, da die ganze Straße mit Baugerät für den Rannischen Platz zugestellt ist.


















    Wörmlitzer Straße 7.










    Viel Spaß damit!

    Einmal editiert, zuletzt von -Gregor- (10. Februar 2015 um 21:00)

  • Da läuft einem als geschundener Nürnberger das Wasser im Munde zusammen. Soewtas ist hier in Bayern völlig undenkbar. V.a. Immobilienkäufer, Wohnungssuchende und Initiativen würden hier soetwas nicht zu träumen wagen. Selbst ein unstrittigerweise wertvolles Baudenkmal aus dem 17. Jahrhundert wird nicht angepackt.... Hoch lebe Halle!

  • TRAUMHAFT! cclap:) Mehr bitte!

    Immer wieder erstaunlich, wieviel Aufwand auch für die Wiederherstellung der kleinen Details betrieben wird. Super. Ich kann nur beten, daß eine solch qualitätsvolle Sanierungsarbeit auch irgendwann in den "alten Bundesländern" Einzug hält.

    -Gregor-, kannst Du mir sagen, ob das Haus mit dem Netz , links, auch demnächst saniert wird? Das Gebäude gefällt mir.

  • Der konsequent schonende Umgang mit alter Bausubstanz muss irgendwie an der Mentalität in dieser Ecke liegen. Die liebevollen Fassadenrekos sind wir von [lexicon='Leipzig'][/lexicon] ja gewöhnt, in Halle ist man da scheinbar genauso konsequent, das liegt räumlich ja ganz in der Nähe... :thumbup: Ich will nicht wissen, wie der Dachabschluß in der Berliner Straße in Berlin oder Hamburg ausgesehen hätte... Glasstaffel wahrscheinlich.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Wächst die Hallenser Bevölkerung? Allein das macht Hoffnung darauf, dass keine wertvolle Bausubstanz mehr verfällt oder sogar verschwindet.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.


  • Wächst die Hallenser Bevölkerung? Allein das macht Hoffnung darauf, dass keine wertvolle Bausubstanz mehr verfällt oder sogar verschwindet.


    Jap, sie wächst. :daumenoben:
    Es war vor kurzem ein Bericht im Radio darüber.
    Das ist aber ein allgemeiner Trend in Sachsen-Anhalt: Die beiden Großstädte wachsen immer schneller und die Klein- und Mittelstädte (z.B. Dessau als prominentes Beispiel) sowie die dörflichen Regionen (z.B. Altmark) verlieren verstärkt Einwohner.

    Danke für die Bilder! Sehr vorbildliche Sanierungen! :applaus:

  • ... außer München, da wächst Stadt und Region in einem Ausmaß, das m.E. nicht mehr gesund ist.

    Grundsätzlich natürlich schön für Halle, dass es wächst. Für die Landregionen ist es nicht so schön, hier sind aber, wie überall in Deutschland, neue kreative Konzepte gefragt, damit der Lebensstandard dort nicht weiter sinkt und die Gegenden weiter attraktiv bleiben. Vielerorts ist es ja so, dass junge Leute mit wachsender Familie auch wieder zurück aufs Land gehen...

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Das scheint mir aber keine auf Sachsen-Anhalt beschränkter Trend zu sein. Fast alle Großstädte wachsen derzeit auf Kosten der Region.


    Da stimme ich zu!
    Gegenüber anderen Großstädten hat dieser Vorgang in Sachsen-Anhalt aber etwas später eingesetzt.


    ... außer München, da wächst Stadt und Region in einem Ausmaß, das m.E. nicht mehr gesund ist.

    Grundsätzlich natürlich schön für Halle, dass es wächst. Für die Landregionen ist es nicht so schön, hier sind aber, wie überall in Deutschland, neue kreative Konzepte gefragt, damit der Lebensstandard dort nicht weiter sinkt und die Gegenden weiter attraktiv bleiben. Vielerorts ist es ja so, dass junge Leute mit wachsender Familie auch wieder zurück aufs Land gehen...


    Naja, die Großstädte bieten halt wirklich das perfekte Gesamtpaket: Kultur, Bildung, Arbeit und kurze Wege. Selbst auf Wohnen am ruhigen grünen Stadtrand setzen immer mehr Großstädte. Das man damit den ländlichen Regionen immer mehr den Rang abläuft, ist nur logisch.

  • Die Großstädte sind nun auch für Familien oftmals attraktiver als das Land oder auch Klein- und Mittelstädte.
    Längerfristig denke ich aber, dass auch die Region überlebt. Dort wird mehr zentriert, Städte schrumpfen auf ihre vorkriegszeitlichen Kerne "gesund", dort wird sich viel engagiert. Viele dieser Orte erleben eine Renaissance.

    Über Halles Aufstieg freue ich mich jedenfalls sehr, längst überfällig bei der schönen Stadt. Vieles geht in die richtige Richtung. Städtebaulich müsste sich noch einiges tun, etwa ein Rückbau überdimensionierter Straßeninfrastruktur; zudem mehr Blockrandbebauung in zentralen Bereichen, auf Brachen.

  • Neußer,

    leider tut sich nichts. Es hing vor Jahren mal ein Plakat zur Sanierung dran, aber offensichtlich ist nichts draus geworden.


    Aus dem Denkmalverzeichnis:

    Zitat

    "viergeschossiger Putzbau mit Mittelerker, Schweifgiebeln und dem Erker asymmetrisch zugeordneten Balkonen, reicher barockisierender Jugendstildekor mit Girlanden und Kränzen, Architekten Albert und Ernst Giese"

    Hier noch ein Bild von denkmal.de: