• Habt Ihr auf das Datum des Artikels geachtet? 12. 12. 11, also wohl bald nach dem Brand. Weiss jemand etwas ueber den augenblicklichen Stand der Dinge? Ich hoffe, die Wiederaufbauplaene bleiben bestehen! :engel:

  • Vor einem Monat wurde hierzu dieser Artikel in der MZ veröffentlicht:

    MZ

    Nach diesem Artikel sollte Anfang März mit dem Wiederaufbau begonnen werden, nachdem das Haus weitgehend entkernt wurde. Weitergehende Informationen über eine evtl. Rekonstruktion enthält der Artikel nicht. Da aber nach dem Brand wohl die Fassade zum Großteil noch erhalten war und zudem nicht besonders aufwändig gestaltet war, rechne ich aber mit einer weitestgehenden Rekonstruktion zumindest der Fassade.

  • Danke für den Link! Sehr interessant und macht einen etwas nachdenklich.

    Ich habe mir bei meinem Quedlingburg Besuch vermutlich mehr erwartet und war deshalb ein wenig enttäuscht von der Stadt, zumal ich damals direkt aus Görlitz kam. Ich dachte zumindest dass der Sanierungsgrad weit höher als zB der Görlitzer sein müsste, aber das war überraschenderweise nicht der Fall, viel mehr das Gegenteil. Besonders eigenartig war, dass die Stadt voll von Touristen war und dieses glückliche Potential scheinbar von der Stadtpolitik nicht genutzt wurde, warum auch immer. Anschließend wurde ich jedoch durch meinen Besuch in Stolberg mehr als entschädigt! Man glaubt nicht, welche Ausstrahlungskraft so ein UNESCO Welterbetitel hat - hoffentlich erkennen auch die Offiziellen, dass die Rettung von QLB eine nationale Notwendigkeit ist! Warum die einzelnen QLB nicht mehr aus dem Touristenmagneten machen?

    Dass der schäbige DDR Belag am Hauptplatz anscheinend nun endlich auch saniert werden soll, macht schon einmal Freude! Ich möchte die Stadt dennoch irgendwann nochmals besuchen.

  • Exilwiener

    Fur mich war es ganz anders um. Quedlinburg war fur mich die Highlight mein ganze Harzreise. Das lag an die Vielfalt - alles von Munzenberg uber die Dom, Altstadt und Neustadt. Einfach traumhaft! Auf jedenfall mehr Fachwerk als die andere Harzstadten.

    Die Altstadt bietet Fachwerk wie sonst nirgendswo - sagt mich ein Fachwerkstadt die schoner und grosser ist. Es ist selten beides!

    Ja, die Marktplatz braucht auf jedenfall ein bisschen mehr Liebe. Im vergleich mit Wernigerode und Goslar auch nicht die schonste.

  • Wie gut, dass die Geschmäcker verschieden sind, so hat jeder seine Höhepunkte gefunden. Wie geschrieben, ich war sicherlich zu erwartungsfroh, sodass ich mir nur so meine Enttäuschung erklären konnte. Sicherlich lag es aber auch an den vielen Brachen am Rande der Altstadt (bei den PKW Parkplätzen), wo man erahnen konnte, was bereits abgerissen wurde.

    Ich möchte in den kommenden Jahren eine Harztour mit meiner Familie machen und werde dann auch QLB wieder besuchen, vielleicht revidiere ich dann meine persönlichen Eindrücke - ich würde mir das selber insgeheim wünschen und hoffe, dass bis dahin die Stadt weiterhin gerettet wird.

    Mein bis dato persönlicher Höhepunkt war Stolberg im Harz. Absolut geschlossenes Stadtbild, schönste Lage, komplett und noch dazu liebevollst saniert, intakte, geflasterte Bodenbeläge im ganzen Stadtgebiet et cetera. Wahrscheinlich hätte ich diese Stadt damals nicht besucht, wenn nicht ein gewissen APH User namens "Johan" hier im Forum ein paar Bilder einstellte...Danke nochmals! Das war der bis dato beste "Reisetipp" den mir jemals einer gab! Gratiam habere!

  • ich finde auch, dass es lächerlich ist, Quedlinburg mit Görlitz zu vergleichen. Uferlose verwinkeltenAltstadt versus ein paar schöne Renaissancebauten um den Untermarkt, von den kirchlichen Bauten ganz zu schweigen.
    In Summe denke ich, dass in Qu. nicht viel Schlechtes geschehen wird. Die Stadt ist zu berühmt, zusehr Aushängeschild, als dass man sich dort zuviel Sünden leisten könnte.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Man kann nur hoffen, dass die im Text angedrohte Abrisswelle ausbleiben wird, ich würde jedoch nicht meine Hände dafür ins Feuer legen, dass die Stadt in den nächsten Jahren keine weitere Altbausubstanz verliert. Deren Erhalt und notfalls auch Wiederherstellung sollte eigentlich allerhöchste Priorität bei der Stadtverwaltung haben, was jedoch nicht unbedingt der Fall zu sein scheint.
    Quedlinburgs Altstadt ist zwar größer und verwinkelter als die von Görlitz, aber auch nicht so intakt, was vor allem DDR- und Nachwendeabrissen, aber auch den unzähligen Bränden geschuldet ist, die die Stadt fast jährlich heimsuchen (neulich haben wieder ein paar hirnrissige Jugendliche ihr Glück versucht). Ich glaube, dass der Umgang mit dem eigenen Bauerbe in Görlitz teilweise etwas sensibler ist. Hinzu kommt natürlich noch das Glück, einen großzügigen Gönner zu haben, der jedes Jahr eine stattliche Summe für die Sanierung der Altstadt spendet. So eine Persönlichkeit könnte Quedlinburg auch dringend gebrauchen!

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Die Krypta der ehemaligen Quedlinburger Marienkirche auf dem Münzenberg ist fertig saniert.

    Zitat

    Die Restaurierung ist so gut wie abgeschlossen, nachdem die Eigentümer des Hauses Nummer 2 im vergangenen Jahr den bis dahin als Keller genutzten Raum zur Verfügung gestellt haben. Mit dem Nutzerwechsel wurde zugleich die Sanierung der Fassade der Nummer 2 auf den Weg gebracht (die MZ berichtete). Ein langjähriges Ärgernis, das den Blick auf den Münzenberg belastete, ist damit beseitigt.

    http://www.mz-web.de/quedlinburg/mu…604,item,0.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • In einem Wettbewerb wird die Bebauung eines zentral gelegenen Grundstücks (Schmale Straße/Dovestraße) entschieden werden. 48.000 € Fördermittel (von wem?) fließen allein dafür an die städtische 'WoWi'.

    Aufhorchen lässt zum einen der begleitende Projektname 'Mut zur Lücke', da doch eine Brache bebaut werden soll (die bisherigen Auswüchse dieser seit längerem laufenden sachsen-anhaltinischen Veranstaltung sind übrigens ein Grund zur Sorge). Zum anderen die folgende Aussage des Bürgermeisters: "Es dreht sich nicht nur um den Denkmalschutz. Ich wünsche mir hier keine historisierenden Fachwerkbutzen, sondern ein Bauen in der Architektursprache des 21. Jahrhundert mit Respekt für die Umgebung.“
    Eine bemerkenswerte Aussage für den Bürgermeister einer Stadt, deren Welterbestatus auf dem geschlossenen Fachwerkbaubestand beruht. Könnte es sein, dass der ein wenig beschränkt bzw. fehl am Platz ist?

    Unbebautes Grundstück in Quedlinburg: Fachwerk mit neuer Sprache - Mitteldeutsche Zeitung

    Quedlinburg zeigt Mut zur Lücke - Supersonntag

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Einfach nur, vermeintlich politisch korrekte, Effekthascherei. Und das dann wohl auf Kosten dieser einzigartigen Altstadt. disgust:)

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Oje...diese Stümper. Gerade das Beispiel mit der Zahnreihe ist doch wirklich unmöglich. Wenn ich eine Zahnlücke habe, dann werde ich diese Lücke doch nicht mit einem "Goldzahn" schließen, sondern mit einem ebenfalls (dunkel)weißen Zahn. Gerade wenn ich für meine wunderbar sanierten Zahnreihen berühmt bin!

    Dieser OB ist eine Gefahr für das beinahe tadellose Gebiss Quedlinburg! Diese Sorte von Krokodilbürgermeistern (kleines Hirn und großes Maul) sollte man lieber einen Beißkorb verpassen! Man kann nur hoffen, dass die Quedlinburger "Zoobesucher" rechtzeitig des Krokodils wieder Herr werden.

    Einmal editiert, zuletzt von Exilwiener (5. Juni 2015 um 21:00)

  • Einfach nur, vermeintlich politisch korrekte, Effekthascherei.

    Ich empfinde den Begriff "Effekthascherei" noch als Untertreibung. Die Äußerungen des Bürgermeisters haben klares Drohpotenzial. Hier will jemand das Gefüge mit "Brüchen" aufbrechen, somit das Stadtbild offenbar nachhaltig dem zahlreicher anderer Orte anlehnen. Nichts ist ja gegen den ein oder anderen, sich kreativ in Baulücken einpassenden Neubau zu sagen. Wenn aber das Oberhaupt einer solchen Stadt gegen "historisierende Fachwerkbutzen" wettert und für "ein Bauen in der Architektursprache des 21. Jahrhundert" Breschen schlagen will, sollte man das akute Gefahr aufnehmen.

  • Wurde das hier schon gemeldet? Das Gebäude Wassertorstraße 15/16 wurde im März abgerissen. Der MZ-Artikel ist recht interessant und spricht von einem geänderten Denkmalschutzgesetz, das den Abbruch wegen angeblicher Unzumutbarkeit nach jahrelangem Streit nun ermöglicht habe. Das klingt ja äußerst bedrohlich und schreit nach Szenarien, wie wir sie (noch) vornehmlich aus westdeutschen Stätden mit ungleich höherem Druck auf dem Wohnungsmarkt kennen. Kann jemand Genaueres zu der Änderung und weiteren möglichen konkreten Folgen sagen?

    Der in der Wassertorstraße geplante Neubau ist auch eher ernüchternd. Keinesfalls adäquat. https://www.danscher-grundstuecks-gmbh.de/angebote/ (etwas scrollen)

  • Der Neubau ist Quedlinburgs unwürdig. Der könnte genauso gut in Wangen am Stadtrand oder sonstwo stehen. Wenigstens ein Satteldach.

    Herzliche Grüße

    Bilder von mir finden sich auch bei Wikimedia.

  • Diese Meldung hat mir gerade den ganzen Abend verdorben. Armes, todkrankes Deutschland! Entschuldige, aber wie kaputt muss ein Land sein, das seit Kurzem wieder, nach allen Zerstörungen der letzten 100 Jahren (erst recht am Nordharz!), so grottenschlecht mit seinen schönsten Altstädten umgeht!? Quedlinburg ist eine der schönsten Städte, die ich je gesehen habe, gerade auch weil es dort immer noch kaum "spannende Kontraste" gibt. Dass sich dies nun ändern wird, ist extrem beängstigend und macht mir einfach nur fassungslus und wütend!

    Auf jeden Fall, der Harris hätte es auf jeden Fall gefreut. In Hildesheim und Braunschweig hatte er ja damals schon große "Erfolge"...

    Einmal editiert, zuletzt von Niederländer (11. August 2018 um 14:34)

  • Hallo Niederländer,

    du sprichst mir aus dem Herzen. Kürzlich waren wir ja, leider viel zu kurz, in Quedlinburg und waren begeistert darüber, so eine wunderschöne Stadt anzuschauen, die derartig komplett und gut die Zeitläufte überstanden hat. Eine wirklich wunderschöne Altstadt, Weltkulturerbe und nun setzt man so einen Sch...dreck da mitten hinein, wirklich schrecklich und unfassbar.

    3 Mal editiert, zuletzt von Villa1895 (28. August 2017 um 09:50)

  • Quedlinburg Dovestraße 5 Sanierung (Erbaut um 1650)

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