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Irgendwelche Erben von sonstwo wollen anscheinend diese Villa (heute Vierfamilienhaus) abreißen und durch ein »„zeitgemäßes“ Neunfamilienhaus« ersetzen:
[Bild: Andreas Werle, gemeinfrei]
Die Mieter befördert man schon nach draußen. Zeitung: »Laut dem Anwalt der Erbinnen würde eine Sanierung des Gebäudes eine halbe Million Euro kosten. Dies stehe aber in keinem Verhältnis zu den Mieteinnahmen – Familie Dietrich zahlt für ihre 125-Quadratmeter-Wohnung beispielsweise aktuell nur 800 Euro kalt. Weil sich die Sanierung des Gebäudes angeblich nicht lohne, sei „der Abbruch sowie ein Neubau mit zeitgemäßen Grundrissen in entsprechender baukonstruktiver und bauphysikalischer Ausführung“ dringend erforderlich, heißt es in dem Kündigungsschreiben. „Unsere Mandantin beabsichtigt daher den Abriss des bestehenden Objektes sowie die Errichtung eines Wohnhauses mit neun Wohnungen, welche vermietet werden sollen.“ Abriss und Neubau würden nur eine Million Euro kosten. In dem neuen Haus (geplant sind angeblich nur 450 Quadratmeter Wohnfläche, was bei neun Wohnungen einem Zuschnitt von 50 Quadratmetern entspräche) ließen sich bei einem Kaltmietpreis von elf Euro pro Quadratmeter 5000 Euro Mieteinnahmen monatlich erzielen, argumentiert der Anwalt weiter.« Ein Haus für Familien mit fünfzig Quadratmetern pro Wohnung? Die Zeiten sind eigentlich vorbei.
Aber das: »Aber in absehbarer Zeit wird daraus nichts. Denn auch die Ravensburger Stadtspitze ist auf Anfrage der „Schwäbischen Zeitung“ entsetzt darüber, dass das Gebäude abgerissen werden soll. „Wir werden alles tun, damit es unter Denkmalschutz gestellt wird“, sagt Oberbürgermeister Daniel Rapp. „Wir lassen in keiner Weise zu, dass da Fakten geschaffen werden.“ Mit einer Veränderungssperre werde das Vorhaben vorerst auf Eis gelegt, erläuterte Baubürgermeister Dirk Bastin das weitere Procedere. So habe die Stadtverwaltung zwei Jahre Zeit, den Bebauungsplan für das Viertel fertig zu stellen. Darin könne zum Beispiel festgeschrieben werden, dass an dieser Stelle nach einem eventuellen Abriss nur ein Gebäude von gleichem Ausmaß errichtet werden dürfe – „und das lohnt sich dann wahrscheinlich nicht“.
Da in der Federburgstraße in den vergangenen Jahrzehnten schon viele Bausünden begangen worden sind, sei das noch schärfere Instrument einer Erhaltungssatzung leider nicht anzuwenden, so Bastin. Diese beinhaltet, dass ohne Sondergenehmigung gar nichts verändert werden darf. Geplant sei das zum Beispiel für die Nordstadt und die östliche Vorstadt. „Es ist nämlich sonst immer dasselbe: Erben, die gar keinen Bezug zu Ravensburg haben, verkaufen ein Grundstück an einen Investor, und der bricht dann die alte Villa ab und baut dort Wohnungen.“« Das hört man doch gerne, dass die Politik sich für den Erhalt einsetzt, und anscheinend sogar Fehler der Vergangenheit sieht.
Gut aber auch die Onlinekommentare, völlig anonym abgegeben: »Ob die Erben nun noch Bezug zu Ravensburg haben oder nicht. Meiner Meinung nach ist es ihr Erbe, da sollten sie doch selbst entscheiden dürfen, was sie daraus machen - sofern sie nicht übers Ziel hinausschießen. Ob nun dieses alte Haus stehen bleibt oder ein moderneres in ähnlicher Größe dafür errichtet wird - so arg würde sich Ravensburg sicherlich nicht verändern. Finanziell sei es den Erben doch gegönnt, ich würde genauso handeln wollen. Riesige hässliche Projekte dürfen überall von "Großkopfeten" realisiert werden, hier macht man so ein "Geschiss"...« Im letzten Satz steckt leider durchaus etwas Wahrheit. Und jetzt der Kracher: »Recht haben sie ! Weg mit den alten Schimmelhütten mit feuchtem Backsteinkeller , wird man nur krank von . In Neubauten kann man Tomatensoße 3 bis 5 Tage stehen lassen , in so alten Schimmelsporenschleudern ist nach 2 Tagen schon Schimmel darauf . Klamm, zugig , hellhörig ,schlechte Dämmung , kuriose Raumaufteilung in Kleinsträume ...und noch vieles mehr unerträgliche .Alte Häuser kann man wirklich nur rückbauen und entsorgen.« Da ist wohl noch nicht angekommen, dass man auch in Altbauten etwas gegen Schimmel tun kann...
Vor drei Monaten gab es einige Aufregung: Den Abriss dieses Hauses und dieser Häuser wurde befürchtet: http://www.schwaebische.de/reg…id,10643722_toid,535.html Anscheinend sind es die letzten drei von einstmals über dreißig Häuser von Escher-Wyss. Laut letztem Stand (http://www.schwaebische.de/reg…id,10648295_toid,535.html) werden sie nicht unter Denkmalschutz gestellt, jedoch plant die Eigentümerfirma Andritz-Hydro, zwei der drei Häuser weiterhin zu vermieten, nur das dritte (auf dem zweiten Bild hinten) soll wegen seines Zustandes (Wasserschaden) abgerissen werden. Erfreulicherweise ist festzustellen, dass in Ravensburg viele Leute sich für den Erhalt von Gebäuden einsetzen.
https://www.schwaebische.de/la…ungen-_arid,11517781.html
Das Haus steht noch, wurde erneut verkauft und vielleicht wird es auch doch nicht abgerissen...