Nürnberg - Rekonstruktion des Pellerhauses
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Handwerklich sauber, aber ob da im 17. Jahrhundert wirklich Butzenscheiben drin waren? Wenn man sich so eine Hütte hinstellt, dann hatte man doch wohl auch das Geld für aus Mondglas geschnittene Scheiben!? Das Mittelstück, der Butzen, war beim Mondglas der minderwertige Teil.
Butzenscheibe – Wikipediade.wikipedia.org -
Nach allem was ich mitgekriegt habe, wurden jetzt im Pellerhof sog. Tellerscheiben verwendet. Also so ähnlich wie Butzenscheiben, nur ohne den 'Abriss'.
Hier ganz gut erklärt: Tellerscheiben - Mondscheiben - Schreiber-Glas (glas-per-klick.de)
Vor der Kriegszerstörung hatte sich im Hinterhaus des Pellerhauses noch ein Fenster mit dieser ursprünglichen Verglasung erhalten. -
Moderationshinweis: Da die nachfolgende Diskussion doch etwas mehr Material geboten hat und über das Pellerhaus hinausgeht, wurde sie in folgenden eigenen Strang verschoben:
PostNürnberg - Historische Fenster und Verglasungen
Moderationshinweis: Als Startpunkt der nachfolgenden Diskussion aus dem Thema Pellerhaus hierher kopiert:
Nach allem was ich mitgekriegt habe, wurden jetzt im Pellerhof sog. Tellerscheiben verwendet. Also so ähnlich wie Butzenscheiben, nur ohne den 'Abriss'.
Hier ganz gut erklärt: Tellerscheiben - Mondscheiben - Schreiber-Glas (glas-per-klick.de)
Vor der Kriegszerstörung hatte sich im Hinterhaus des Pellerhauses noch ein Fenster mit dieser ursprünglichen Verglasung erhalten.noricumJanuary 17, 2024 at 3:04 PM -
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Hat man den Stein gefunden oder ein Bild des Steines?
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Nur ein Bild der Giebelspitze, aber was für eines
. Die bisher detailierteste Aufnahme des Giebels mit seinen Figuren war diese hier (Ausschnitt):
Nun ist ein neues Bild aufgetaucht, von erhöhtem Standpunkt aufgenommen (St. Egidien?) und in einem Detailgrad, der erstmals die Genialität dieser Figuren erahnen lässt. Man beachte nur die Ausformung von Kleidung und Panzerung des Jupiters (kleine Löwenköpfe auf dem Rock) oder auch einfach die unterschiedliche Modellierung der Gesichter.
Was ich besonders spannend finde: die Figuren dürften in etwa Lebensgröße gehabt haben. Das vergisst man oft, wenn man die Giebelspitze auf den Fotos aus weiter Ferne sieht. Mehr zu dem spannenden Oevre von Hans Werner gibt es übrigens hier.(klick zum Vergrößern!)
Was meint ihr? Die beiden Hermen, sind das Mann und Frau oder ein alter Greis und ein Jüngling? Ich dachte immer ersteres, aber jetzt wo ich die Gesichter so groß sehe, könnte das für mich auch ein bartloser Jüngling sein (auch wenn das Tuch über der Brust vielleicht eher für eine Frau spräche).
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Das Bild hat wirklich eine tolle Auflösung. Aber wie konnte das erst jetzt auftauchen? Bislang übersehen oder ein Neuerwerb?
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Mal ein kleines Kurzvideo von mir mit der expliziten Forderung das Pellerhaus komplett zu rekonstruieren.
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Hier einmal eine Zeichnung, um die Baumassen rund um das Pellerhaus zu veranschaulichen und das benachbarte Imhoffhaus aus der Versenkung zu holen. Einen Überblick über die Geschichte des Imhoffhauses gibt es hier.
(Bitte fleißig auf das Bild klicken, dann rutscht es in der Google-Suche nach oben)
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Richtig überzeugen tut das Imhoff-Haus nur in der gotischen Form (die NS-Purifizierung ist zwar nicht unstimmig, aber doch recht langweilig). Es ist ein interessantes Phänomen, wie schwer sich der Nürnberger Stil mit Barock- und Klassizismus- (in gewissen Extremfällen sogar mit Neo-Renaissance-) Elementen tut, während in Bamberg Mittelalter und Barock eine ideale Symbiose gebildet haben...
Wenn du es auf das Pellerhaus beziehst, dann gibt es für den 50er Jahre Bau in Nürnberg eine sehr starke Lobby, die das Haus in der jetzigen Form erhalten möchten.
Ich möchte es am Beispiel "Schwarzes Pellerhaus" verdeutlichen. Die Stadt Nürnberg kam auf die Altstadtfreunde zu mit dem Vorschlag aus Spenden das Schwarze Pellerhaus, mit modernen Fahrstuhl, wieder aufzubauen. Die Altstadtfreunde hatten nichts dagegeben, aber die Bürgerinitiative "Pro Pellerhaus".
Der Wiederaufbau des "schwarzen Pellerhaus" wurde im Stadtrat durch SPD und Grüne abgelehnt und somit wurde der Pocketpark am Pellerhaus umgesetzt.
Hier die Argumentation von Pro Pellerhaus:
Positionspapier: Kein Schwarzes Pellerhaus neben dem Denkmal nationaler Bedeutung | Pro Pellerhaus
(Quelle: Pro Pellerhaus, Nürnberg) -
Die Altstadtfreunde hatten nichts dagegeben, aber die Bürgerinitiative "Pro Pellerhaus".
Die Gruppe "Pro Pellerhaus" als Bürgerinitiative zu bezeichnen, im selben Satz mit den Altstadtfreunden, das ist zu viel der Ehre würde ich sagen. Die Gruppe setzt sich v.a. aus studierten Architekturtheoretikern zusammen, die auch in anderen Gremien wie der lokalen Denkmalpflege wirken und überwiegend den Stadtratsparteien Grün und Rot zuzuordnen sind. Dahinter stehen aber sicherlich nicht tausende Mitglieder, schon garnicht solche die Mitgliedsbeiträge zahlen. Die gesamte Argumentation von Pro Pellerhaus ist weithin deckungsgleich mit dem Denkmalgutachten und stellt auf eine Einzigartigkeit des Wiederaufbaus und der Wiederaufbauarchitektur in Nürnberg ab, die hier gewiss nicht unumstritten ist. Dasselbe Lager hat auch den Denkmalstatus für den Kaufhof zu verantworten, und der schmerzt nun wirklich und diskreditiert irgendwie auch das Pellerhaus. Gottseidank ist es nach wie vor so, die 50'ger Jahre Bauten sind nahezu immer problematisch und eine Weiternutzung bedarf enormer Investitionen und dazu meist noch massive Eingriffe in die Substanz. Beim Pellerhaus sind es die zu geringen Deckenhöhen, Dämmung, Fluchtwege, die zuletzt eine Sanierung für 35 Mio auf den Tisch brachten. Davon spricht nun mittlerweile niemand mehr. Beim kaufhof hat sich der MP für einen Abriss ausgesprochen, und hier ist der Nutzungdruck noch viel größer, sogar Denkmalpfleger sprechen schon davon, dass man im Innern ja das eine oder andere wird anpassen müssen.
Wie dem auch sei. Ich habe meine Zweifel ob künftige Generationen diese Häuser mehr zu schätzen wissen als wir heute, auch wenn das immer wieder prophezeit wird. Anders als jene, die das Pellerhaus noch als Bibliothek aus ihrer Jugend kennen und es deshalb heute verklären kenne ich es nur als leerstehendes Sanierungsobjekt, das einem Renaissancejuwel im Weg steht. Ich wünsche den Altstadtfreunden den deutlich längeren Atem.
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Hab mich auch schon gewundert... was für Freunde sind das, die so einen Mist verzapfen?
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das ist zu viel der Ehre würde ich sagen
Der größte Witz an dieser Gruppe ist natürlich ihre Doppelmoral. Im Impressum ist eine Architektin eingetragen, welche, oh Wunder, nicht in ihren „Bauwerken“ der 50er Jahre ihr Büro hat, sondern in einem prächtigen Neorenaissancebau… Die Nachbarschaft dieser Straße ist ansonsten voller „Ikonen der Nachkriegszeit“
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Wie gesagt, eine Gruppe aus Denkmalpflegern und 50'er-Jahrefans, die kurzerhand eine Initiative gründen mussten um den Altstadtfreunden etwas entgegen zu setzen. Bis dahin waren die Altstadtfreunde die einzige Stimme aus der Bürgerschaft, natürlich für einen Abriss. Da musste halt etwas her das außerhalb der Verwaltungsstukturen und der etablierten Denkmalkreise steht. So muss man das sehen. Es sind aber die selben handvoll Personen.
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Kommt mir irgendwie aus Dresden bekannt vor. Leider sind diese Leute extrem gut vernetzt und haben ihre Handlanger an den entscheidenden Stellen.
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