Posts by frederic

    Wenn man genau hinschaut, ist es wohl so, dass Nr. 731, das Hinterhaus und Nr. 732 tatsächlich in einer Hand vereinigt waren. Der Stadtplan von 1945 ist da weniger klar. Jedenfalls gehörte Haus / Liegenschaft Nr. 748 nicht dazu, sondern zu einem Nachbarhaus des Grolandhauses (Nr. 746). Deshalb die doppelte Aufführung der Nr. '748'.

    Ganz traue ich folgender Karte nicht immer, aber danach wären die Eigentumsverhältnisse nochmal anders gewesen:

    Bist du sicher, daß es dieses etagenweise Verkaufen in Nürnberg überhaupt gab? Ich habe schon von vielen Häusern die Entwicklung der Eigentümer gelesen, aber das ist da meiner Erinnerung nach nie aufgetaucht.

    Links von der Bogennischenwand erkennt man auf der Flugaufnahme noch ein Türmchen mit spitzem Helm. Dieses gehörte zur westlich anstossenden Liegenschaft (in der Uraufnahme Nr. 732, auf der Fotografie mit flacher geneigtem Satteldach als jenem des Peststadels davor), macht aber allein und ohne Verbindung zu einem Hinterhaus keinen Sinn. Es ist möglich, dass das Hinterhaus mit der Bogennischenwand in der Höhe auf zwei Eigentümer aufgeteilt war - das Erdgeschoss zu Nr. 731 und das Obergeschoss zu Nr. 732.

    Das ist jetzt natürlich alles sehr spekulativ, aber solche Thesen helfen dem Forscher, mal in eine Richtung in den Archivalien zu forschen zu beginnen.

    Also nach meinem Verständnis gehört das alles zur Liegenschaft Tetzelgasse 32. Gibt ja zum Glück einige Bilder hiervon:

    Ich habe jetzt nochmal direkt bei Harald Pollmann nachgefragt und muss meine obige Aussage zum Erhaltungszustand der Stuckdecke korrigieren: Die Decke war wohl größtenteils zerstört, lediglich im Bereich der Fensternischen waren wohl noch wenige Reste erhalten(?). Nachzulesen gibt es laut Pollmann dazu etwas in den Anmerkungen zu dem Kaiserhofchörlein in: Erich Mulzer: Nürnberger Erker und Chörlein. Ihr Wesen und ihre Entwicklung, dargestellt an den noch vorhandenen Beispielen. Nürnberg: Spindler, 1965. Ich selber besitze keine Ausgabe des Buches und kann deswegen keine weiteren Informationen dazu geben.

    Das Buch habe ich zum Glück bei mir gefunden. Leider ist dort aber nur das Chörlein beschrieben und in seinem leicht durch den Krieg lädierten Zustand abgebildet. Zum Gebäude selbst kein Wort.

    6. Auf folgendem Bild sieht man, dass das Fenster ganz links eine nachträglich zugemauerte Brüstung besass. Hier bestand einst irgendeine Öffnung für einen Aussenaufgang, Erker oder Ähnliches. Es ist genau das Fenster, das auf der Aufnahme von Noricum (1. Bild dieses Beitrags) nun auch einen Erker oder ähnliches besitzt. Da ist wohl im ersten Drittel des 20. Jahrhunderts irgendetwas rekonstruiert worden:

    Zeitlich scheint es mit eher umgekehrt zu sein. Das Bild, auf dem man ganz rechts die von dir erwähnte "Öffnung" sieht ist doch von 1918. Auf meinem Bild von 1935 ist da ein ganz normales Fenster.

    Glaube ich eher nicht, daß da noch was versetzt wurde. Ich habe nur ein späteres Foto (neue Fenster!), aber auch da ist das Chörlein ganz rechts:

    Nach den Angaben der Altstadtfreunde auf flickr zeigt deine erste Aufnahme den Kaisersaal Richtung Süden, deine zweite den Richtung Norden. Das ergibt dann irgendwie noch weniger Sinn, weil das Chörlein Sichtrichtung Norden hinten rechts sein müßte und da ist gar nichts. Sind wir uns eigentlich sicher, daß der Kaisersaal in dem zweiten Rückgebäude, also dem Gebäude an der Pegnitz, war?

    Hier noch der Kaisersaal 1935:

    Und hier der nächste Liebhaber historischer Bausubstanz:

    Wie repräsentativ dies für die Gesamtbevölkerung ist, ist schwer zu sagen. Aber mindestens jeder 10. Leserbrief tendiert schon in die Richtung.

    Dh. wenn das Stadtarchiv ein Digitalisat anfertigt von einer egal-wie-alt-Analogaufnahme, dann beginnt das Urheberrecht für dieses Digitalisat erneut, da alle Retuschen, Korrekturen, Aufbesserungen usw. geschützt sind.

    Das halte ich für rechtlich nicht haltbar. Siehe auch die m.E. zutreffende Aussage von unify zum künstlerischen Wert von Digitalisaten.