• Natürlich ist es ein Fresko, aber m.E. mit viel Secco-Nacharbeit. Weil es nicht auf Anhieb ´sitzt´, korrigiert man halt viel nach.

    Also, Jakob, in dem Fall weisst du es nicht konkret genug: Es ist tatsächlich eine Al-Fresco-Malerei. Die Secco-Korrekturen beschränken sich auf wenige zählbare Striche. Es war hier tatsächlich der Anspruch am Werk, in dauerhafterer Technik zu arbeiten. Auf Anhieb sitzen musste hier auch "nur" der sorgfältig erarbeitete und genau wiedergegebene 1:1-Karton-Entwurf, ausgeführt im frischen Putz.

  • Fürstengalerie wird zur "Kunstkammer Gegenwart":

    "Das Dresdner Residenzschloss beherbergt einst aus der fürstlichen Kunstkammer hervorgegangene historische Sammlungen. Ab Dezember entsteht dort mit der «Kunstkammer Gegenwart» ein neuer Ort für zeitgenössische Kunst, wie die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) am Dienstag mitteilten. In der ehemaligen Fürstengalerie werde nach einem Entwurf des renommierten Designers Konstantin Grčić ein Schaudepot eingerichtet. Dort sollen künftig vorrangig Werke der Schenkung Sammlung Hoffmann, aber auch aus dem Kunstfonds oder der angegliederten Stiftung Günther und Annemarie Gercken gezeigt werden. Eine «Offene Werkstatt» werde zudem den Umgang mit modernen, fragilen Materialien sichtbar machen."

    Quelle: Link

    Wer es ganz genau wissen will, kann es hier bei der SKD nachlesen: Link

    Ein Auszug aus der Quelle:

    "Als Vorbote der „Kunstkammer Gegenwart“ reiste bereits Anfang September eine beeindruckende Wandskulptur Frank Stellas von 1990 aus seiner Serie zu Herman Melvilles „Moby Dick“ aus der Schenkung Sammlung Hoffmann von Berlin nach Dresden. Das Werk, das bereits in den 1990er-Jahren, damals als Leihgabe, im Albertinum zu sehen war, geht ebenfalls als Geschenk an die SKD. Es entfaltet auf der Englischen Treppe des Residenzschlosses seinen Bezug zur barocken Formensprache und schlägt einen vielfältigen Bogen zwischen Geschichte und Gegenwart."

    Unter dem vorherigen Link sind auch Bilder von der Wandskulptur in der Englischen Treppe zu sehen.

  • Und warum soll das jetzt aber ausgerechnet ins Residenzschloss?

    Diese Assemblage da im Treppenhaus - ist das zeitlich begrenzt oder bleibt es "auf ewig"? Wenn es mal eine Saison hängt, fände ich es nicht weiter erwähnenswert. Deko kommt, Deko geht.

  • Anmerkungen:

    Was passiert mit dem Bestand der Fürstengalerie:

    "Der Bestand der Fürstengalerie wird weiterhin im Residenzschloss erfahrbar sein."

    Nur zeitweise Einbindung der Werke der Sammlung Hoffmann in die anderen Ausstellungen:

    "Die bereits etablierten und bewährten „Blickwechsel“ mit Werken der Schenkung Sammlung Hoffmann, also die zeitweise Einbindung zeitgenössischer Kunst in die historischen und außereuropäischen Sammlungspräsentationen der SKD, wie auch die „Ortsgespräche“ mit ausgewählten Werken an verschiedenen Orten in Sachsen werden in Abstimmung zwischen der Familie Hoffmann und den SKD fortgeführt. Auf diese Weise sollen auch in Zukunft inspirierende Dialoge zwischen zeitgenössischen Kunstwerken aus der Schenkung Sammlung Hoffmann und den Museen im Freistaat erlebbar werden. Und auch die Präsentationen der Schenkungen Sammlung Hoffmann in den Nachbarländern werden fortgesetzt. So zeigt beispielsweise die Galerie OP ENHEIM in Wrocław noch bis zum 14. Januar 2024 mit „Third Skin“ ein intimes Zwiegespräch zwischen ausgewählten Werken der Sammlung."

    Quelle: Link

  • Und warum soll das jetzt aber ausgerechnet ins Residenzschloss?

    Diese Assemblage da im Treppenhaus - ist das zeitlich begrenzt oder bleibt es "auf ewig"? Wenn es mal eine Saison hängt, fände ich es nicht weiter erwähnenswert. Deko kommt, Deko geht.

    Wenn die SKD auch ein Gebäude für moderne Kunst hätte, müssten sich die Liebhaber der modernen Kunst nicht in den anderen Gebäuden mit austoben.

    Gut dafür wäre das Johanneum gewesen. Alternativ wären auch das Coselpalais, Kurländer Palais oder Palais Hoym gut gewesen, wenn sich der Freistaat Sachsen dazu aufgerauft hätte die Gebäude zu rekonstruieren und genau für diese Zwecke zu nutzen.

  • Im Prolis gab es mal ein Schloss. Das könnte man aus Gerüstbauteilen und Plasteplanen nachbauen.

    Evtl. Natürlich auch in WBS70-Manier.

    Da hätte die Sammlung einen würdigen Rahmen.

    Zudem hat man alles Geld ja schon ausgegeben um das Blockhaus möglichst brutalistisch zu verhunzen.

    Ein Hoch auf die Moderne.

    (Teile des Beitrags können Spuren von Ironie enthalten)

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Wenn die SKD auch ein Gebäude für moderne Kunst hätte, müssten sich die Liebhaber der modernen Kunst nicht in den anderen Gebäuden mit austoben.

    Gut dafür wäre das Johanneum gewesen. Alternativ wären auch das Coselpalais, Kurländer Palais oder Palais Hoym gut gewesen, wenn sich der Freistaat Sachsen dazu aufgerauft hätte die Gebäude zu rekonstruieren und genau für diese Zwecke zu nutzen.

    Wie wärs denn damit? https://www.skd.museum/besuch/lipsiusbau/

  • Die von mir so sehr geliebte Englische Treppe hat gerade Brechreiz bei mir hervorgerufen. Woran lag das nur? Hab heute sicher was Schlechtes gegessen.....

    Was für kranke Zeiten, in denen wir leben.....

  • Ich bin kein Liebhaber moderner Kunst.

    Dennoch finde ich es eigentlich eine schöne Hommage: Fürsten und Könige haben ja selbst Ihre Schlösser benutzt, um Zeitgenössige Kunst auszustellen. Also wird an diese Tradition angegliedert, um Teile der Kunstsammlung des Staates Sachsens auszustellen, und hiermit wird die Signifikanz des rekonstruirten Schlosses anerkannt.

    Leute, einfach positiv sein statt sofort (wie immer) mit Gift zu reagieren.

    Es ist ja nicht wie in Versailles wo künstler zahlen um eigene Werbung zu schaffen und Ihre "Kreationen" auszustellen.

  • Man stopft in einen endlich großen Sack nicht immer noch mehr rein, auch wenn schöne Stücke dabei sein mögen. Man muß doch eine Idee / ein Gefühl dafür haben, was man brauchen kann und was der Sack so aushält.

  • Heeey, die Robotron Kantine ist doch jetzt Denkmal. Die braucht doch auch noch was zum befüllen. Da is doch genug da. Wenn schon das Verkehrsmuseum nich raus will und die Kantine noch keine Kunstbude, muss eben zugesehen werden, das ganze Gelumpe dort reinzuquetschen, wo man grad Platz schaffen kann...

    Die Sammlung Hofmann hat zwar null mit sächsischer Geschichte zu tun, wofür das Residenzschloss ja eigentlich die fürstliche Hülle sein sollte, aber who cares? Gibt doch auch Denkmalschutz für grad so 30 Jahre alte Betonglaskisten, die für Demokratie stehen, wo sich kürzlich der Architekt aktiv gegen demokratische Prozesse ausgesprochen hat.

    Wer versucht mir bitte noch glaubhaft irgendwas von Vertrauen oder nachvollziehbaren Prozessen und Ergebnissen in dieser Stadt zu verkaufen, dem stoß ich nen Waschkiesbetonpapierkorb vors Knie.

  • In dem Artikel habe ich auch jetzt mal die Entstellung der Englischen Treppe gesehen, die vorher hier schon angesprochen wurde.
    Absolut grauenhaft! Dafür wurde die Noblesse der Treppe nicht rekonstruiert, um später mit einer solchen Schrillheit zugemüllt zu werden.

  • Zitat

    Ein großer Teil der bislang in der Fürstengalerie gezeigten Porträts sei bereits in die Ausstellungen der Rüstkammer integriert. Weitere Bildnisse sowie die Porträtbüsten sollen ab 2025 in den neuen Sammlungspräsentationen zur Festkultur und zur Repräsentation der Macht in der Paradeetage gezeigt werden.

    Winzeler: "Zusätzlich wird in der Gotischen Halle im Erdgeschoss des Ostflügels eine Schau zur Geschichte des Residenzschlosses eingerichtet werden, in der die handelnden Personen, darunter auch die einstigen Bauherren und Bewohnerinnen des Schlosses, im Mittelpunkt stehen werden."

    Sehr schön! Die Paraderäume sind soweit ja absolut unterbespielt. Wirklich noch "leer". Hier braucht es wieder viel mehr Dichte durch weiteres Inventar und Sammlungsstücke. Die Räume mit den Bildnissen und Porträtbüsten sowie weiteren Sammlungsstücken auszustaffieren ist daher eine tolle Nachricht.

    An die Spezialisten bzw. Kenner: Welcher Raum ist die sogenannte "Gotische Halle"? Könnte das jemand exakt lokalisieren bzw. mit Fotos unterfüttern? Edit: danke eryngium

    Und noch eine Frage: Ich wollte mir vorgestern die stark erweiterte Ahnengalerie und die Turnierserie anschauen. Am Wochenende war der Lange Gang nun wiederum geschlossen. Weiß jemand etwas? Waren die Arbeiten vielleicht noch nicht ganz abgeschlossen und es läuft gerade noch ein zweite Ergänzungphase? Der Saal der ehemaligen Fürstengalerie ist jedenfalls bereits von beiden Zugängen verriegelt. Hier laufen bereits die Bauarbeiten an der zukünftigen Kunstkammer.

  • Gewehrgalerie ist bis 6.10. geschlossen, wurde mir am 02.10. gesagt.
    Ich vermute Personalmangel bei der Aufsicht.

    Die Gotische Halle befindet sich im EG des Ostflügels.
    Sie wurde in der Kubatur der großen Tafelstube der mittelalterlichen Burg wiederhergestellt. Alle späteren Einbauten, die bis vor dem Krieg erhalten waren, wurden beseitigt. Insbesodere auch wegen des "Technologischen Durchbruchs" im Ostflügel aus DDR-Zeiten für die Kranbahn war der Rückbau auf die ursprüngliche Kubatur durchgeführt worden.

    Sie nimmt - wenn ich es richtig sehe - den gesamten Raum wischen Englischer Treppe im Süden und Verbindungsgang von der Schlossstraße über Wendelstein NO zum Großen Schlosshof + Restaurant Anna im Norden ein.

    Das Dresdner Schloss - Seite 103 - Dresden - Altstadt ...

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    Zu den Räumen der Gotischen Halle gehört auch die unter dem Schlosshof liegende romanische burggräfliche Kemenate.

    Das ist Dresdens ältester Raum | Sächsische.de (saechsische.de)

    Ostflügel — Dresdner Residenzschloss (tu-dresden.de)

  • Sehr schön! Die Paraderäume sind soweit ja absolut unterbespielt. Wirklich noch "leer". Hier braucht es wieder viel mehr Dichte durch weiteres Inventar und Sammlungsstücke. Die Räume mit den Bildnissen und Porträtbüsten sowie weiteren Sammlungsstücken auszustaffieren ist daher eine tolle Nachricht.

    An die Spezialisten bzw. Kenner: Welcher Raum ist die sogenannte "Gotische Halle"? Könnte das jemand exakt lokalisieren bzw. mit Fotos unterfüttern?

    Und noch eine Frage: Ich wollte mir vorgestern die stark erweiterte Ahnengalerie und die Turnierserie anschauen. Am Wochenende war der Lange Gang nun wiederum geschlossen. Weiß jemand etwas? Waren die Arbeiten vielleicht noch nicht ganz abgeschlossen und es läuft gerade noch ein zweite Ergänzungsphase? Der Saal der ehemaligen Fürstengalerie ist jedenfalls bereits von beiden Zugängen verriegelt. Hier laufen bereits die Bauarbeiten an der zukünftigen Kunstkammer.

    "Weitere Bildnisse sowie die Porträtbüsten sollen ab 2025 in den neuen Sammlungspräsentationen zur Festkultur und zur Repräsentation der Macht in der Paradeetage gezeigt werden."

    Die Aussage bezieht sich meines Erachtens nur auf den Großen Ballsaal und den Propositionssaal. Die Paraderäume sind ein Gesamtkunstwerk, in das nicht dauerhaft einfach irgendwelche Bildnisse gehangen oder Porträtbüsten gestellt werden, die nichts mit den Räumlichkeiten zu tun haben.