Posts by uhugreg

    Wenn solche kontroversen Diskussionen geführt werden, dann sollte dies zumindest auf der Grundlage korrekter und nachvollziehbarer Fakten geschehen. Alles andere ist, ich mag es kaum aussprechen, nicht der Mühe wert und entspricht einer unverbindlichen Plauderei am Stammtisch.

    Einverstanden. Insbesondere wenn der Kollege behauptet, er wurde "angegiftet". Ich war es, der ihn damals angesprochen hatte, da ich keine Spur von einer früheren Restitution in der Britishen Pressen finden konnte, die eine Kampagne für eine Restitution der Benin-Bronze und Parthenon marbles führte. Und die Antwort der BM darauf erwähnte ebenfalls keine vorherige Restitution als Rechtfertigung.

    Hier ist genau meinem Beitrag :

    "Dafür finde ich keine Quelle, und kein Artikel in der britishen Presse erwähnt irgend eine Art vergangene Entschädigung seitdem das Thema Restitution 2021 wieder aufgegriffen wurde, die Benin-Bronzen machen dort vermehrt Schlagzeilen mit den Parthenon marbles (letztere Rückgabe ist längst überfällig)."

    Wenn also "hey ich finde nichts darüber." in "Buuhhhuu ich wurde angegiftet und jemanden behauptet is vermittle Unwarheiten" umgewandelt wird, dann ist schon keine gute vorraussetzung geschafft für "korrekter und nachvollziehbarer Fakten"... In dem Fall wurde gerade eine Unwarheit verbreitet :angry:

    Sehr gut. Damit steigt deutlich die Chance, dass das Land Berlin die Pläne der Rekonstruktions-Gegner um Giudo Spars unterlaufen kann und wird. Die von Senatsbaudirektorin Kahlfeldt geplante Gestaltungssatzung liegt ja im Prinzip schon in der Schublade, konnte nur bisher angesichts des Widerstands gegen Schinkel bei Grünen und SED nicht in Kraft gesetzt werden. Es bleibt spannend! :wink:

    Eine Frage zur Rechtslage : ist nicht der Bund Eigentümer des Landes? Und Entscheidungsträger?

    Wenn ja, was spielt es für eine Rolle wenn der Berliner Senat für eine Rekonstruktion ist? Ist nicht agressiv gemeint, ich bin nur ziemlich verwundert über diese positive Stimmung.

    Nun ja, zuerst einmal, verstehe ich nicht wirklich was den Brand von Notre Dame auf diese Liste verloren hat.... Da es sich nicht um eine bewusste Tat handelte. Entweder war es Schlamperei auf der Baustelle (eine Kippe obwohl Rauchen verboten war ), oder ein Kurzschluss (ein Kasten war seit Jahren anfällig aber nie repariert).

    Was den Rest angeht :

    die ständigen Demonstrationen -- >nichts neues, gibt es bei uns seit 1789.

    die gescheiterte Integration,-- >korrekt

    den Extremismus verschiedenster Art-- >korrekt, ist aber eher ein westlisches Phännomän : Trump+MAGA, die Brexit-Klicke, die polnische PIS, Ortega...In Frankreich ist aber in der Tat das einzige Land vor Rechts-und Linksextremismus mehr oder weniger gleichauf sind und ca. 40% der Geselschaft bilden.

    den enthemmten Terrorismus-->Ich habe 32 Jahre meines Lebens in FR verbracht, bin dort geboren, gehe regelmässig dort, ich habe keine Ahnung wovon du redest und ich finde diese Aussage ziemlich grenzwertig. Ich weiss was Terrorismus ist, ich habe Freunde beim Bataclan verloren, ich selbst als kleines Kind war ich nur eine Haltestelle entfernt, als 1995 eine Bombe in St Michel detoniert wurde. Aber von "enthemmten Terrorismus" zu reden ist Schwachsinn. Gab es leider immer. Vor WK.1 gingen Bomben von Anarchisten in die Luft. In den 20-30ger waren es Rechtextreme (wie von la cagoule), in den 60ger waren es die Kolonialisten der OAS, danach Palästinenser in den 70ger, in den 80ger Kommunisten (action directe)...

    die elitäre Gesellschaft und Politik-->korrekt, ist aber ebenfalls nichts neues, gibt seit Ende der Karolinger

    die brennenden Wälder-->Nun ja, wenn es immer heisser wird, gibt es auch mehr Brände. Allerdings ist es stark zu relativisieren. Auf europäische Ebene is Frankreich eher gut dargestellt, und es ist aus sehr zyklisch, hier gibt es ein paar Statistiken :

    2020.06.19-DP_Feux_foret_campagne_2020(2) (ecologie.gouv.fr)

    Radfahrer kann mann besser hören und sind eher selten auf den Bürgersteig (erfahrungsgemäss zumal). Die Elektro-roller sind lautlos und sind überall ausser auf die Strasse...

    Tja, wenn ich in Paris bin, muss ich immer acht vor diese Rowdys nehmen, ein paar male ist es fast zu Kollisionen gekommen.

    Korrekt!

    Die Verträge mit Elektro-Roller Dienstleister liefen aus, und die Frage, ob mann die erneuern würde oder nicht war heikel. Die Bürgermeisterin war langsam zum Gegener geworden, aber die suchte nach eine art von Legitimation um seine Entscheidung zu rechtgertigen.

    Nun ja, du musstest auch extrem motiviert sein : nur 21 Wahlokale waren geöffnet, wenn in Paris bei anderen Wahlen ca. ...900 offen sind.

    Diese wenige Wahlokale waren daher bereits hoffnungslos überfüllt, also gingen eher Leute die bereits während der Woche nicht mehr viel zu tun haben wenn du verstehst was ich meine.

    Nur zu Erinnerung, in Paris gibt es ca. 1.4 Million Wahlberechtigte.Und nie und nimmer hätte eine solche Organisation zu represäntative Ergebnisse führen können.

    Interessant ist das hohe Ablehnungsergebnis von annähernd 90%. Man fragt sich wirklich, ob in den Städten noch Politik für die Menschen oder für kleine Lobbygruppen gemacht wird.

    Wahlbeteiligung = 7,46%. Und überwiegend Greise. Daher.....

    Ich hätte mal eine ganz pragmatische Frage : sollte es nicht eher an den finanziellen Schwierigkeiten der Signa-Gruppe scheitern?

    Ich meine Galeria-Insolvenz, Kündigung der Deutschen Bank und so scheinen für mich bedrohlicher als den Denkmalschutz.

    Ach ja, und zum Thema Bordeaux : die Straßenbahn ohne Oberleitung was eine Weltpremiere, in der Tat wurde auf diese neue Technologie zurückgegriffen um den historischen Stadtbild zu erhalten.

    Allerdings betrifft es mehr oder weniger nur den Stadtzentrum : von 77km Strecke (aufgebaut seit 2003, davor gab es seit 1946 keine Straßenbahn mehr in Bordeaux) sind nur 14km Leitungen begraben. Die Technologie war auch 2 Jahre lang von Pannen geprägt: bei der Einweihung 2003 in Begleitung des damaligen Präsidenten Chirac endete die Tour nach nur 500 m, die Bahn blieb vor laufenden Cameras liegen smile:)

    MMMhhh, also zum Thema Paris, Jein.

    Alles fing 2020 an, mit der Bewegung #saccageparis (#zerstörtparis), wo Menschen zuerst auf Twitter, dann auf Youtube und eine eigene Webseite die unschöne Stadtmöblierung in Paris zeigten, sowie Hygiene-Probleme, usw. Die Bewegung wurde im Netz immer populärer, 2021 war #saccageparis das 8. meistbenutzter Raute-Begriff in französischer Sprache. Dadurch entstand öffentlicher Druck, Fr. und ausländische Medien begannen darüber zu berichten (sogar die New York Times).

    Hidalgo reagiert Anfangs sehr negativ, sprach über eine "Verleumdungskampagne", beugte sich aber dann teilweise den Druck und führte in der Tat den Gestaltungshandbuch ein, zum Teil basierend auf einer Bürgerbefragung. Alledings muss mann auch sagen, dass diese Befragung nicht sehr repräsentativ war, da nur ca. 2000 Menschen teilgenommen haben, und nur Teilweise auf die Förderungen von #saccageparis eingegangen sind.

    Besonders ulkig : diese Beteiligung empfiel zum Beispiel weiterhin eine Begrünung der Baustämme (diese waren bis jetzt von Metalgitter abgedeckt). Und es wurde auch im Handbuch übernommen. So stellte sich die Stadt Paris die Sache vor:

    original-c79a4d2852f862dcac98e95977c3d937.jpg


    #Saccageparis meinte dies wäre eine Schnapsidee, und zeigte schnell wie die Realität aussah:


    800px-Paris_avenue_de_Clichy_pied_d%27arbre_dit_v%C3%A9g%C3%A9talis%C3%A9_mai_2022.jpg


    2022 machte dann die Stadt Paris eine Kertwende, und die alten Gitter kommen jetzt langsam zurück (siehe unten), allerdings ist diese Begrünung immer noch im Manifest eingetragen, und auf den Link von Civitas steht es prominent da, obwohl es seit einem Jahr keine Erlaubnis mehr dafür gibt :koenig:


    FJVDpaMXIBMCMpq.jpg


    Bei weiteren Interesse, empfehle ich folgende Links :

    Offizielle Webseite der Bewegung:

    Site Officiel #SaccageParis (saccage-paris.com)

    Und den Twitter-Konto, dort allein findet mann genug Beispiele um diesen Thread 30 Jahre lang zu füllen :

    #saccageparis (@saccageparis) / Twitter

    Danke für die Aufklärung! Das Geschenk, das Champollion dann nach Paris brachte (ich wähnte es zeitlich früher) ist dennoch ohne Napoleons Ägyptenfeldzug kaum denkbar.

    Der Verweis auf das Völkerkundemuseum ist völlig korrekt. Ich emfinde das Tor da auch nicht störend.

    Es ist natürlich korrekt dass es ohne den Feldzug weitaus anders gewesen wäre, dadurch entstand ja auch eine richtige Ägyptomanie. Ich weise auf die tolle Arte-Dokumentation über Champollion hin. :)

    Zur place de la Concorde, Napoleon hat gar nichts mit der Obelisk zu tun. Beiden Obelisken aus dem Tempel in Luxor wurden 1830 vom Sultan Mehmet Ali am König Karl den X geschenkt, als Symbol der Freundschaft. Napoleon war längst verstorben.

    Karls Nachfolger, Ludwig Philipp den 1sten , wusste am Anfang nicht was er damit tun sollte.

    Im Endeffekt wurde entschieden, nur eine der Obelisken nach Frankreich zu transportieren, und diese an der Place de la Concorde zu bringen : die Place de la Concorde war damals im Herz von Paris und das grösste Platz der Stadt. Im 18. Jahrhundert hiess die "Place Louis XV" und hatte eine ziemlich grosse Statue des Königs in der Mitte. Während der Revolution wurde es in "Place de la Revolution" umgetauft, die Statue des Königs wurde eingeschmoltzen, und an dessen Platz wurden prominenten exekutiert. Danach kam eine provisorische "Freiheitsstatue" (die ebenfalls 1800 abgetragen wurde), und 1795 wurde der Platz in "Place de la Concorde" umgetauft, Concorde bedeutet Einigkeit. Eine Obelisk dort aufzustellen erschien die beste Lösung weil dieses Monument politisch Neutral ist.

    Zum eigentlichen Thema : ich mag mich irren, aber der Humboldt-Forum ist ja ein ethnologisches Museum, daher finde ich es eigentlich nicht verkehrt es daneben anzubringen. Die Gegend ist ja eh eine Steinwüste mit ein paar wenige grüne Flecke, mann kann es daher sogar als Bereicherung betrachten.

    Die Molitor wurde nicht renoviert.

    Leider wurde alles abgerissen, und teilweise rekonstruiert, mit nur noch 5% Originalsubstanz (das erste Bild zeigt was 2012 noch übrig war). Vieles was mann sieht ist nur eine Attrape, die Kabinen zum Beispiel sind nur ein paar Millimeter breit, direkt dahinter sind die Wände.

    Hinzu wurden 2 zusätzliche Etagen angebracht um ein Luxushotel zu bauen.

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    molitor_facade_avant-d48ee.jpg

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    molitor_avant_bassin-ff0c4.jpg

    molitor_apres_bassin-0bff7.jpg