Dresden - die Innere Neustadt

  • eryngium,ein sehr interessantes Video.Wenn man sich diesen Film ansieht können einem die Tränen kommen und man sich die Hände über den Kopf zusammenschlagen.Das ist tatsächlich das einst so schöne DD?In diesem Video hat DD sehr starke ähnlichkeit mit dem heutigen Kaliningrad(Königsberg).Eine städebaulich und architektonisch bis zur unkenntlichkeit verstümmelte Stadt.Wenn in DD nicht noch einige markante histor.Gebäude(Zwinger ,Kreuzkirche,oder Schlossruine) stehen würden, wüsste man damals nicht in welcher Stadt man sich befindet.Wahnsinn,was man aus dieser Stadt in den 30 Jahren bis heute alles schon gemacht hat.HelgeK,Sie werden bei Ihrem Besuch viele Ecken der Stadt kaum wiedererkennen aber natürlich im positiven Sinne.:foto:

  • Die DDR hat fast alles nach 45 noch viel schlimmer gemacht. Anfang 50-er war die Zustand noch am Besten und an den vielen Wertvolle beschädigte Gebäuden wurden Reperaturmassnahmen durchgeführt. Aber danach (ab 1955) wurde die ganze Bausubstanz der DDR total verrottet und versaut. Stuckabschlag wie in West Berlin wurde auch häufig praktiziert. Was noch an historischen Bausubstanz in den Stadtmitten oder neben den Mauer da war, wurde abgerissen. Schlichte Zeilenwohnbauten und billige beton Kommi-blocks wo man auch hinsah. Die Wende hat zum Glück die totale Zerstörung verhindert. Am Ende der DDR wurde nur Mühe getan um die (leere) Mitte Berlins (Vieles wurde da, wie am Neuen Markt) noch eifrig abgerissen) wieder zu bebauen.

  • Solche Bilder sind ungemein wichtig und jeder Dresdner sollte sie sich hin und wieder ansehen, um seinen Blick auf die Stadt nicht allzu verklären zu lassen. Dennoch ist es natürlich schade, wenn bei manchen dadurch ein "Reicht doch!" als Fazit im Kopf entsteht, statt eines "Geht doch!".

    Letzteres wäre auch und v.a. am Neustädter Markt so viel sinnvoller. Denn wenn man als Begründung gegen eine an der historischen Situation angelehnte Neugestaltung und Rekonstruktionen das Verschwinden der DDR-Identität der Stadt anführt, sind Bilder wie dieses Video oder der ganze Film "Dresdner Interregnum 1991" das beste Argument gegen eine solche Sichtweise. Die Stadt hat nämlich - im Gegenteil - wieder enorm an Identität gewonnen, und zwar derjenigen, die die Stadt immer ausmachte und jetzt auch wieder ausmacht. Wenn diese Identität durch mehr Stadtreparatur in Anlehnung an historische Situationen und mehr Rekonstruktionen noch weiter verstärkt wird, kann das für Dresden und die Dresdner nur vorteilhaft sein.

    An die DDR wird noch genug erinnern, v.a. deren Hinzufügungen und Eigenschöpfungen, wie z.B. die Prager Straße, die Plattenbaugebiete am Stadtrand oder die Bebauung des Altmarktes.

  • Das größte Problem am Neustädter Markt sind doch die Mieter und weniger die Glorifizierung der DDR. Die Mieter wollen nicht raus, nur so direkt will das keiner sagen.

    Vielleicht würde ich genauso denken.

    Hier sollte die Stadt finanzielle Anreize schaffen und das Problem wäre geklärt. Ich finde das wäre eine faire Lösung.

  • Es beträfe aktuell ja nur jene Mieter, die im Bereich "Durchbruch Rähnitzgasse" wohnen... Um einen Abriss von DDR-Neubauten darüber hinaus geht es überhaupt nicht.

    Doch selbst einer Nachverdichtung der bestehenden städtebaulichen Ödnis links und rechts des Neustädter Marktes stehen Anti-Urbanisten unversöhnlich gegenüber. Der Blick vom Balkon soll doch bitte bleiben... Und so stilisiert man Freiflächen ohne überragende Bedeutung zum Gartenkunstwerk der DDR, faselt von Überhitzung und Klimawandel, 200m neben der vermutlich größten innerstädtischen Kaltluftschneise Europas, nämlich der Elbe mit Elbwiese.

    Interessant dabei ist, dass der bestehende sog. Neustädter Markt stadtklimatisch heute trotz Rasen und Bäumen klimatisch nicht "mehr kann", als die komplett versiegelten Straßen in der hochverdichteten Altstadt.




    Wirklich stadt-klimatisch wirkungsvoll ist hingegen die Hauptstraße. Begrünung UND zusätzliche Verschattung durch umliegende Bebauung ist offensichtlich am effektivsten für das Stadtklima... Dies spricht also eindeutig FÜR die Errichtung von Gebäuden links und rechts des Goldenen Reiters bei Erhalt der 80-er Springbrunnen und Platanen, wie vom städtebaulichen Wettbewerb aufgezeigt und von der GHND gefordert.

    Leider gibt es ein paar "ewig Gestrige", die frei nach dem Motto: "Innenverdichtung und Reduzierung des Flächenverbrauchs im Umland sind ja hehre Ziele; aber doch bitte nicht vor meinem Fenster..." und unter Verdrehung von Tatsachen Stimmung gegen jede Veränderung zum Positiven für die Allgemeinheit machen.

  • Klar ist es so, der Rest der Mieter hat aber auch zurecht „bedenken“, denn sind wir doch mal ehrlich, es sollte bis vor zum Albertplatz rekonstruiert werden.

    Und wenn wir dann da schon mal sind, gleich auch noch die alte Platzsituation wiederherstellen..... Ach wäre das schön ....

    Sorry für die Träumerei....

  • Rainer, davon ist KEINE Rede.
    Was man in 30 Jahren mal bis hin zum Albertplatz macht, das werden dann die dortigen derzeitigen "Insassen" nicht mehr erleben... Es gibt im hier und jetzt ein sehr gutes städtebauliches Konzept, das wirklich so gut wie keinen Anwohner negativ beeinträchtigen würde.
    Es sind keine "Ost-Bauten" in "Gefahr". Vielmehr entsteht eine bunte städtebauliche Mischung, die verschiedene Zeitschichten erhält, in einem bunten nebeneinander. Brüche, wie man sie am Neumarkt künstlich mit modernistischen Füllbauten kreiert hat, können hier entstehen, wenn man endlich in die Pötte kommt.
    Nur ein paar Ideologen rufen wieder sehr laut, wie vor 15 Jahren am Neumarkt und sind gegen jedwede Veränderung...

  • Sehe ich auch so. Es geht hauptsächlich darum, dass es endlich mal losgeht.

    Narrenhäusel und die Elbufer-Seite sollten den Anfang machen.

    Dann ist die Sicht zur Altstadt eh schon etwas mehr verstellt und man wird sehen, dass die Ablehnung gegen weitere Bauten am Neustädter Markt geringer wird, also kann man dann dort weiter machen.

    Und später werden dann vielleicht auch ein paar Plattenbauten ersetzt.

    Aber das Gesamtkonzept sollte trotzdem jetzt schon genehmigt werden, damit man endlich mal anfängt.

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Blick ins wallgäßchen.

    Die königshöfe sind beim Erdgeschoß. Die Heinrichs Höfe kommen voran.

    Und noch ein Blick auf ein beräumtes Grundstück an der theresienstrasse, ich bilde mir ein bis vor kurzem war dort noch wild Wuchs.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.

  • Dresden, ja Europa ist der Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch (Annekatrin Klepsch – Wikipedia) zu großem Dank verpflichtet.

    Denn sie tut ihr Möglichstes für neue kulturelle Leitbilder:

    In 2019 hatte sie - wohl noch eher versehentlich - die Dresdener Bewerbung für die Europäische Kulturhauptstadt* mit Fokus auf Robotron-Kantine, Beteiligungskultur und Hochwasser (unter Vernachlässigung jeglicher Dresdener Hochkultur in Trägerschaft des Landes) ordentlich in den Sand gesetzt. Damals wurde die Bewerbung von der internationalen Jury als provinziell abgeurteilt.

    Aber mal im Ernst, wer will und braucht denn solchen altbackenen Mist...

    Nun tut AKK zur Freude der progressiven Bevölkerungs-Anteile alles dafür, dass Dresden durch das (endlich) denkmalgeschützte wertvolle Bau-Ensemble am Neustädter Markt zu neuem Glanz verholfen werden kann.

    Danke dafür.

    Noch nicht so recht ins (nur für manch Ewig-Gestrigen noch düster erscheinende) Bild einer "bunten und weltoffenen" Zukunft alá Linkspartei passen da die "Gerilla-Atacken bürgerlicher Subjekte" mit "dekadenten Erinnerungsmalen".

    Selbst in modernen Zeiten wie den unseren ist der eine oder andere konservative, ewig gestrige und deutschtümelnde Dresdner nicht zu bekehren... Sogar im Epizentrum der Guten und Noch Besseren Weltbilder - gegenüber von Pfunds Molkerei - entstehen - heimlich und von der breiten Öffentlichkeit unbemerkt - rückwärtsgewandte Memorabilien-Schreine für "sog. Bildungsbürger", finanziert durch private Investoren .

    Seht selbst.

    Der einzige Trost für progressive Menschen und Menschinnen (und divers) ist an dieser Causa, dass demnächst mit einer Spraydose die bunte Vielfalt auch hier wieder Einzug halten wird.
    Kann ja nicht sein, dass man dieses Kleinod an Fassadengestaltung

    einfach so kommentarlos weggentrifizieren konnte; im Stadtteil der Gut- und Besser-Menschen.

    Konsequenter hat man das Problem solcher Erinnerungsbauten in der Altstadt gegenüber dem Kronentor gelöst; mit internationaler Beteiligung...



    Sarkassmus overload...

    Gute Nacht Dresden.

    Und Divers.


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    * nochmal zur Erinnerung:

    Selection of the
    European Capital of Culture (ECoC) 2025
    in Germany
    The Expert Panel’s report
    Pre-Selection Stage
    Berlin
    December 2019


    Dresden presented its bid under the theme of “Neue Heimat”. The city has a well developed cultural scene but acknowledges a need for innovation and a shift from a traditional cultural approach into a more transdisciplinary and decentralised cultural landscape.

    A first cultural development document was produced in 2008 and an updated plan was drafted, after consulting citizens and specialists. The document was still in the making at the time of pre-selection and was planned to be presented to the city council. The plan includes measures to further support the development of the cultural sector in Dresden. It intends to adhere to the United Nations 2030 Sustainable Development Goals, which is a positive element. The city is also willing to develop an alternative image as a tourist destination. However, those plans are not yet concrete. The programme for the ECoC year in 2025 is expected to add cultural value to the entire region, as an urban-rural cooperation can further help to mitigate asymmetric developments between the city and its surrounding areas. The level of regional involvement in those plans is unclear, though. It is therefore difficult to see in what way and to what extent the ECoC project would add value to the cultural development of Dresden and its region. The application hardly envisages capacity building measures to ensure the efficient delivery of a project of the size and scale of the ECoC. The evaluation prospects are technically promising. However, it is not clear what Dresden will evaluate, as indicators referring to two focal points of Dresden’s X-culture (a key element of its bid) are not clearly formulated.


    Dresden believes that focusing on its urban society will allow for developing exemplary and scalable future-oriented possibilities for a free and peaceful European coexistence, Europe as Heimat. Yet a plan to establish a prototypical cultural landscape of X-culture in Dresden was not convincingly presented. Even though contacts with other European Capitals of Culture have been established and some other interesting partners from afar are mentioned, the panel considers that the European dimension is underdeveloped. The international partners and projects mentioned, e.g. regarding the opening event, are interesting. However, the application does not explain how they are rooted in the “heimat” concept and how they connect to the diverse cultural communities living in the city. Finally, according to the panel, the connections between local and European issues are not sufficiently articulated, even for the pre-selection phase.

    The cultural and artistic programme consists of four strands: Heimat – Common Ground (how different generations of Dresden’s people understand their Heimat – and how they want to redesign it), East and West (European integration with St. Petersburg and Coventry in the core of the programme), Power of Strangeness (burgeoning multiculturalism within the city and a look at Dresden’s colonial past) and Neue Heimat X-Culture (depicting current transformations in European society). The projects dedicated to the Elbe river, water and sustainability are considered highly relevant and worth being pursued. Participation is identified as a core artistic concept, but it is not clear if - and how - the curated and non-curated parts of the programme will be linked together and transformed into a coherent and attractive proposition of European relevance and interest. A coherent artistic vision is also missing. Additionally, the team could not explain clearly how the topic of democracy (that the panel found very important) would be addressed from a cultural and artistic content point of view. The panel was surprised that the city was not building on, or re-examining, its significant and world-known tangible and intangible heritage as part of its ECoC project. Regardless of the technical and legal fact that such heritage is prominently not the City’s, but the State’s property, it is a significant missed opportunity to develop a project of the magnitude of an ECoC without including all the city’s (and the region's) major cultural assets. Finally, the panel also misses reflection upon or reference to the city’s loss of the UNESCO World Heritage title.

    The application was unanimously approved by the city council on 4 July 2019. The city has an excellent infrastructure to host big cultural events. Yet the capital investment plans (especially as far as the establishment of so-called “third places” is concerned) are not sufficiently clear. The Robotron canteen is an interesting investment and is worth being further developed.

    The panel noticed good initial conditions in terms of outreach as the city already features a large number of accessible barrier-free cultural spaces and venues. The bid book includes good additional ideas, for example, the establishment of a youth curatorium and a showroom for projects presentation. However, the distinction between plans related to the general cultural development of the city and the ones that are ECoC-specific is hardly visible in the bid book.


    The operational budget amounts to € 70,600,000, which provides for a solid financial base for the ECoC preparation and implementation. The split between the suggested contributions from the various levels of territorial governance seems quite realistic. The ECoC organisation – as presented in the bid book – would be under the exclusive responsibility of the city council, which may suggest a top-down approach to the whole process. The management and funding of the non-curated part of the programme was not convincingly presented as it failed to include mechanisms ensuring artistic quality and relevance for the overall ECoC project. The marketing plans, even if supported by other institutions’ budgets, are too modest to implement the city’s aim to develop an alternative image as a cultural destination. The bid failed to address convincingly the challenge - recognised by the bidding team - to ensure the visibility of the ECoC in the already very active artistic life of Dresden.


    Conclusion


    The panel does not recommend that the bid of Dresden proceeds to the final selection phase.
    The panel recognised the city’s capacity to create and implement significant artistic programmes. However, it considered overall that the bid was under-developed. The local and European dimensions were not well balanced, as - according to the panel - features of local cultural development prevailed. The need for the ECoC title and its legacy was not clearly articulated. The panel would like to encourage Dresden to capitalise on the ECoC preparations and continue to invest in non-institutional culture as an important element of the city’s territorial and social development. The panel hopes that the endeavours to finalise and then implement a comprehensive cultural strategy will continue. The process would benefit from involving in a sustainable manner a wider range of stakeholders and the population of the whole territory as well as from broadening the perspective through European expertise and an enriching international cooperation.

    Report_preselection_ECOC2025DE_for_publication.pdf (kulturstiftung.de)

  • An der Ecke bei den Heinrichshöfen ist ein Dachstuhl drauf. An der langen Straßenseite geht es eher nicht so sehr voran.

    - hotel Stadt Leipzig-

    Die Königs Höfe wachsen in die Höhe.

    Am Blockhaus ist nichts neues zu sehen da die Fenster mit planen zu gehangen sind.

    Schöne Städte werden letztlich auch glückliche Städte sein.