Sanierung und Neubauten an der Komischen Oper Berlin

  • Auf dem zweiten Foto steht ja die hist. Fassade vom Haupteingang sogar noch.Mit ein bisschen Fantasie hätte der Architekt sie in die neue moderne Fassadenfront integrieren können.Aber der Totalabriss ist immer der einfachere und bequemere Weg.

  • Weder sehe ich in der jetzigen einfallslose Naturstein-Platten-Fassade eine Denkmalwürdigkeit (die Fassade sieht eher wie eines der schlechtesten Beispiele der postmodernen Ära aus), noch überzeugt mich die Neubauplanung. Ich wäre für eine Neugestaltung der Eingangsfassade im neobarocken Stil, passend zum Inneren. Punkt.

  • Maßwerk,ob es sich tatsächlich noch um die orginale Fassade handelt ist auf dem kleinen Foto nicht zu erkennen.Ich meine die orginale alte Eingangsfassade gibt es nicht mehr.Es ist ein Neubau von 1965/66 ein moderner Erinnerungsbau mit den drei halbrunden Fenstern hinter der Glassfassade entstanden.Die neobarocke Eingangsfassade so wie sie noch auf dem Foto von 1955 steht,gibt es so nicht mehr.

  • Erinnert mich an das Schicksal der alten Metropolitan Opera in New York, die fast zeitgleich durch einen Neubau ersetzt wurde. Auch die heutige Architektur beider Häuser ist ähnlich.

    In dubio pro reko

  • Da fragt man sich echt wieso man dafür überhaupt einen Wettbewerb braucht.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Das Gebäude passt überhaupt nicht zu den Linden und diese Höhe...

    Dieser Entwurf kann nur als schrecklich bezeichnet werden.

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Snork 9. Juni 2021 um 17:23

    Hat den Titel des Themas von „Sanierung und Neubauten an der Komischen Oper Berlin (Achtung, Schlechte-Laune-Gefahr)“ zu „Sanierung und Neubauten an der Komischen Oper Berlin“ geändert.
  • Pressemitteilung der Allianz Berliner Bürgervereine zum geplanten Erweiterungsbau der Komischen Oper:

    Allianz Berliner Bürgervereine:

    Berliner Historische Mitte e.V.

    Bürgerforum Berlin e.V.

    Forum Stadtbild Berlin e.V.

    Gesellschaft Historisches Berlin e.V.

    Stadtbild Deutschland e.V. Ortsverband Berlin

    Pressemitteilung

    der Allianz Berliner baukultureller Bürgervereine

    Erweiterungsbau der Komischen Oper: Keine Bausünde auf dem letzten freien Bauplatz Unter den Linden!

    In Berlins historischer Mitte droht mit dem geplanten Erweiterungsbau der Komischen Oper eine schwerwiegende Bausünde. Die Pläne sind nicht im Sinne der hierfür gültigen Gestaltungsverordnung. Sie sollten im Interesse einer besseren Stadtbildverträglichkeit überarbeitet werden.

    Die Allianz Berliner Bürgervereine ist ein Zusammenschluss baukulturell engagierter Berliner Bürgervereine, den Vereinen Berliner Historische Mitte, dem Bürgerforum Berlin, dem Forum Stadtbild Berlin, der Gesellschaft Historisches Berlin und dem Berliner Ortsverband von Stadtbild Deutschland. Wir vertreten zahlreiche Bürgerinnen und Bürger, denen die baukulturelle Entwicklung Berlins eine wichtiges Anliegen ist. Zu bedeutenden Themen des Berliner Baugeschehens möchten wir mit gemeinsamer Stimme sprechen.

    Die Allianz Berliner Bürgervereine hat sich nun mit einem Schreiben an den Regierenden Bürgermeister Berlins, Herrn Kai Wegner, gewandt, mit der Bitte, unsere vorgetragenen Argumente für eine Überarbeitung des geplanten Architekturentwurfs zum Erweiterungsbau der Komischen Oper an der Glinkastraße/Unter den Linden anzuhören. Unsere Hoffnung ist, dass es noch zu einer Überarbeitung des Entwurfs des Planungsbüros kadawittfeldarchitektur kommt, und Berlin so an diesem letzten freien Bauplatz im Denkmalbereich Unter den Linden einen würdigen und passenden Neubau erhält. Wir erinnern daran, dass die entscheidenden Verbesserungen, die der Entwurf zum Neubau der James-Simon-Galerie auf der Museumsinsel im Vergleich zu den ersten Visualisierungen 2007 erfahren hat, durch Proteste aus der Bürgerschaft veranlasst wurden.

    Die bisher veröffentlichen Visualisierungen aus dem Architekturwettbewerb für die Erweiterung und Erneuerung der Komischen Oper des 1. Preisträgers Kadawittfeldarchitektur lassen befürchten, dass mit dem vorgesehenen Erweiterungsbau zur Glinkastraße an diesem sensiblen und wichtigen Ort im historischen Zentrum Berlins eine gravierende Bausünde entsteht. Der Entwurf zeigt einen Bruch mit der prägenden klassischen Baustilistik im Denkmalbereich Unter den Linden. Statt das an dieser Stelle bereits von Zerstörung, Fragmentierung und stildivergentem Wiederaufbau beeinträchtigte Stadtbild zu beruhigen und zu verbessern, wird der geplante Erweiterungsbau auf Grund seiner gestalterischen Unzulänglichkeiten zu einer weiteren Verschlechterung führen.

    Der geplante Erweiterungsbau von Kadawittfeldarchitektur zeigt ein ungleichmäßiges, nur grob gegliedertes Fassadenbild. Die Berliner Traufhöhenlinie bei 22 m wird an der Seite zur Glinkastraße durch den mehrgeschossigen Stahl-Glas-Dachaufbau, der gemäß der Architekturzeichnung von 12 bis 26 m Höhe reicht, komplett überdeckt. Die Ausbildung eines übermächtigen optischen Schwerpunkts im oberen Gebäudeabschluss harmoniert nicht mit der traditionellen horizontalen Proportionierung der historischen Architektur in der Umgebung. Die rechteckigen, versetzt und geschossübergreifend angeordneten, teilweise vorspringenden Fassadenelemente des geplanten Erweiterungsbaus ergeben kein einheitliches, ruhiges Bild. Sie zeigen ganz unterschiedliche Oberflächen wie Stahlstreben und Metallgitter, Glasflächen, Keramik und Stein. Die Gebäudeseite zur Straße Unter den Linden weist durch den zurückgesetzten Glas-Stahl-Aufbau über dem fensterlosen, mit Metall-Mesh verkleideten Mittelteil eine ortsuntypische Stufenbildung auf, die das Gesamtbild erheblich stört.

    In der 'Verordnung über die äußere Gestaltung baulicher Anlagen an der Straße Unter den Linden, auf der Museumsinsel und um den Gendarmenmarkt' aus dem Jahr 2009 heißt es hingegen: „Die Fassaden sind differenziert zu gliedern und zurückhaltend zu gestalten“; „Vollglasfassaden (…) sind ausgeschlossen. Die Fassaden sind in Stein, mit stumpfer Oberfläche oder Putz auszuführen“. „In den Obergeschossen sind durchgehende horizontale Fensterbänder unzulässig“. „Die Einteilung der Gebäude mit der Zonierung der Fassaden in Sockel, Mittelteil sowie Traufe und Dach leitet sich aus der historischen Bebauung ab“. Und einleitend: „Diese Verordnung soll sicherstellen, dass bei der Errichtung oder Änderung baulicher Anlagen im historischen Teil des Berliner Zentrums deren äußere Gestaltung der Bedeutung und Qualität dieses Ortes gerecht wird. Sie soll architektonische Qualität und Baukultur fördern und das Stadtbild an diesem herausragenden Ort pflegen und weiterentwickeln“.

    Unseres Erachtens entspricht der Entwurf zum Erweiterungsbau der Komischen Oper, der an seiner Nordseite direkt an die Straße Unter den Linden grenzt, nicht der Intention der Gestaltungsverordnung.

    Der Neubau sollte sich in diesem bedeutenden, von Sichtachsen geprägten, in Jahrhunderten gewachsenen Teil Berlins zurückhaltend und sensibel in den stadträumlich-baulichen Maßstab des Umfelds einfügen. Es wäre erforderlich, den Entwurf mit dem Ziel einer einheitlich ablesbaren Traufhöhenlinie und einer gleichmäßigen Gebäudetiefe zu überarbeiten. In Materialität, Proportionierung und Gliederung der Fassade müsste in angemessener Weise Bezug zu den hier erhaltenen Altbauten genommen werden. Die Bauaufgabe ließe dies zu.

    Dieses Baufeld ist nun das letzte in prominenter Lage an der Straße Unter den Linden, das in absehbarer Zeit neu bebaut werden kann. Die Verantwortung, dieses auch mit einem angemessen gestalteten Haus zu bebauen, ist daher groß.


    Allianz Berliner Bürgervereine:

    Berliner Historische Mitte e.V.

    Bürgerforum Berlin e.V.

    Forum Stadtbild Berlin e.V.

    Gesellschaft Historisches Berlin e.V.

    Stadtbild Deutschland e.V. Ortsverband Berlin

    Anlage: Visualisierungen © kadawittfeldarchitektur

    Planzeichnung, Fassade zur Glinkastraße:

    Erweiterungsbau Komische Oper

    Ansicht von Unter den Linden:

    Erweiterungsbau Komische Oper

    Ansicht von Behren- Ecke Glinkastraße, Blickrichtung Nord: geplanter Erweiterungsbau (links) und bestehender Hauptbau aus DDR-Zeiten (rechts):

    Erweiterungsbau Komische Oper

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Sehr gut. Hoffentlich bewirkt die Stellungnahme tatsächlich eine Überarbeitung des Entwurfes.

    So schlimm hatte ich das Ding gar nicht in Erinnerung. Da past wirklich gar nichts zusammen.

    Wer so etwas entwirft, spekuliert/hofft ja ganz offensichtlich darauf, daß sein Bau bestenfalls als Architekturikone in die Geschichte eingeht. Wieso sonst sollte man mit einer so dermaßen unpassenden Idee um die Ecke kommen?

  • Umfrage zum Erweiterungsbau der Komischen Oper in den BZ:

    Gefällt Ihnen die künftige Komische Oper?
    Für die kommenden sechs Jahre ist die Komische Oper an der Behrensstraße/Unter den Linden geschlossen. Das Ensemble ist ins Schillertheater umgezogen. In Mitte…
    www.bz-berlin.de

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  • Bisher sind wir in der Unterzahl, auf geht's!!!

    Ich frag mich echt wem das gefällt...

    Hat die Schönheit eine Chance-Dieter Wieland

  • Ich frag mich echt wem das gefällt...

    Der "Trick" ist, die ablehnende Meinung zu differenzieren in ,,zu teuer" und ,,hässlich". Damit sortiert man zwar die aus, die den Bau formal dann wegen den hohen Kosten als schlecht ( oder eben hässlich) bewertet hätten, exkludiert damit aber auch jene, die z.B. sagen, für das Geld ist die Gestaltung zu schlecht. Addiert man hingegen diese ablehnenden Haltungen, dann bekommt man eine eindeutige Mehrheitsmeinung zu dem Bau.