Berlin-Mitte - Wilhelmstraße und Umgebung - altes Regierungsviertel

  • Die Standbilder sind freilich eine feine Sache, zusammen mit der fürchterlichen Architektur auf der Südseite der Mohrenstraße machen sie jedoch leider mitunter einen geradezu albernen Eindruck (vgl. das Winterfeldt-Schwerin-Bild und das Seydlitz-Bild). Bleibt zu hoffen, dass diesbezüglich in den nächsten Jahren städtebaulich Abhilfe geschaffen wird - und dass die Figuren nicht gleich wieder beschmiert werden...

    Zitat von "Benni"

    Die anderen halten ja nur ihre...Dinger in der Hand.


    Kommandostäbe...

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Zitat von "Brandmauer"

    Im Gegenteil. Vielen Dank für den Bericht und die Bilder, Palantir!

    Dem Lob und Dank kann ich mich nur anschliessen. Ein grossartiges Ereignis! In der Tat bleibt zu wuenschen, dass den Herren mit der Zeit ein visuell angenehmeres und wuerdigeres Umfeld geschaffen wird.

  • Bitte nicht so verdrießlich, Palantir! :(
    Und WIE es uns hier interessiert! Ich, für meinen Teil, habe schon lange auf die Generäle gewartet. Vielen Dank dir!
    Leider ist der Platz selbst so ein städtebauliches Scheusal... :x

  • Exilwiener hat geschrieben:

    Zitat

    Ach so und ich dachte zuerst, es handle sich um sogenannte Feldstecher...

    Ich auch, und bin mir noch nicht ganz sicher.

    Die Bebauung um den Platz und an der Wilhelmstraße wird hoffentlich einmal in weniger verkrampften Zeiten mit größerem historischen Abstand einer weichen, die der Bedeutung des Ortes, historisch und städtebaulich, gerecht wird. Wenn dies zu früh geschieht könnte es zu großem Unheil führen, wie dort in der Umgebung an mehreren Stellen schon geschehen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Was ist denn da geschehen???

    Das sind übrigens keine Dinger sondern nach meinem dafürhalten Landkarten.

  • Es handelt sich um Feldherrenstäbe (Kommandostäbe) - übrigens am deutlichsten bei der Statue von Keiths an der demonstraktiven Herausstellung zu erkennen.
    GF hat das schon richtig benannt.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ach so. Danke, Palantir.

    Der Herzog hat geschrieben:

    Zitat

    Was ist denn da geschehen???

    Am ehem. Wilhelmplatz und Zietenplatz noch nichts. Aber ich meinte in der weiteren Umgebung in Richtung Pariser Platz und Potsdamer Platz/Bundesrat.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat

    Generäle und andere Gespenster
    Preußen, Nazis, Nordkorea: Eine Geschichtsstunde auf dem Zietenplatz in Mitte
    Der Imbiss heißt „Döner Kebap am Regierungsviertel“. An Tschechiens Botschaft, die – braun verspiegelt – ausschaut wie ein Baby des seligen Palasts der Republik, weht das Transparent „Böhmen liegt am Meer“. Das Jugendzentrum auf dem Terrain des Propagandaministeriums heißt Ikarus. Gegenüber, vor Haus Nr. 77, eine Plastiktafel mit blauen Lettern: Hier stand das Reichskanzler-(vormals: Radziwill-)Palais, in dem als erster Kanzler Bismarck wirkte. Heute erstrecken sich dort laut Infotext „hochwertige Plattenbauten“. Und hier stand der Erweiterungsbau der Reichskanzlei, behauptet vor Nobelplatte Nr. 78 eine weitere verblichene Tafel der Serie „Geschichtsmeile Wilhelmstraße“. [...]


    http://www.tagesspiegel.de/kultur/Mitte-P…;art772,2927581

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Der Block Wilhelmstraße 56-59, Plattenbauten zwischen Behrenstraße und Französischer Straße, soll nach Verkauf durch die WBM wohl schon bald abgerissen werden.

    *in Planung 2012_ Wilhelmstr. 56-59, Berlin
    Irgenwie nicht der große (Ent-)Wurf. Ganz schön brachial sieht das aus und ein wenig zu hoch, wie ichfinde. Insbesondere der südlich Abschnitt erinnert mich an das Russische Haus in der Friedrichstraße.

    Informationen der Bürgerinitiative:
    Wilhelmstrasse » Entvölkerung der Stadtmitte mit System

    Das Lüscher-Gmürr'sche Kaffeekränzchen "Baukollegium" hat das Projekt auch schon behandelt:
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/staedtebau/bau…_12_03_2012.pdf (Seite 2)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Zitat

    Die DDR-Plattenbauten aus den 1990er Jahren an der Wilhelmstraße zwischen Französischer-und Behrenstraße werden abgerissen um Wohnungsbauten Platz zu machen.


    Ein Fehler oder wie ist das zu verstehen?^^

    Zitat


    Dem turmartigen Vorsprung des Staffelgeschosses über einer Durchfahrt erteilte das Baukollegium als ein für Berlin fremdes Gestaltungsmittel eine Absage.

    Gut zu wissen, dass sowas bei Entscheidungen eine Rolle spielt. Allein, man sieht davon in der Praxis nicht viel. Wobei ich sogar befürchte man hat den Entwurf noch zusätzlich banalisiert wie so oft auch bei noch klassischer auftretenden Varianten.

  • Der Entwurf ist sicher kein Meisterwerk, aber auch nicht schlecht. Ich finde es gut, dass man scheinbar endlich damit beginnt, in diesem Plattenbaubezirk in unmittelbarer Nähe des Brandenburger Tores etwas aufzuräumen und die alten DDR-Platten sukzessive durch ansprechendere Neubauten zu ersetzen. Sehe ich das richtig, dass derselbe Architekt auch für eine Neubebauung direkt gegenüber dem Holocaust-Mahnmal verantwortlich zeichnen wird?

    Die Welt muss romantisiert werden! - Novalis

  • Nach allem, was ich weiß, sind diese Häuser ein Teil der kurz vor der Wende geplanten und nach der Wende erbauten Blocks für die Oberschicht. Sie galten nach der Wende als Planungsfehler, waren aber nicht mehr zu verhindern. Ich habe es stets bereut, dass ich diese Häuser, die vom (noch unbebauten) Leipziger Platz aus zu sehen sind (waren), nicht aus der Nähe gesehen habe. Diese Häuser sind mir stets mit einer gewissen Faszination begegnet. Aus der Nähe betrachtet allerdings wirken sie für ihr geringes Alter auffällig schäbig. Dennoch irgendwie schade um sie.

  • Danke! Das sind wahrlich großartige Neuigkeiten aus Berlin! Gerade der letzte Satz des Artikels überzeugt mich, dass die Sache gelaufen ist und der Abriss erfolgen kann. Der erste und wichtigste Dominostein wird bald fallen und hoffentlich demnächst weitere mitumwerfen... . Hoffentlich erleben wir auch noch die Neubebauung der Voßstrasse! Die dortigen Platten sind wie ich finde mit das Übelste im wieder auferstehenden Zentrum Berlins.

  • Meiner Meinung nach ist der Startschuss durch die Neubebauung des Leipziger Platzes bis hin zur Voßstraße schon längst gefallen. Durch diese Megainvestition wird sich die gesamte Gegend verändern. Ich bin mir sicher, dass die Platten auf lange Sicht fallen werden, zumal man in der Presse auch lesen kann, dass sehr viele Wohnungen leer stehen bzw. an Touristen vermietet werden. Ich hoffe auch, dass der Neubau zu einer grundsätzlichen Neubebauung des gesamten Quartiers führen wird. Dort ist noch einiges zu tun.


    Weiß jemand, welche Gebäude noch in diesem Quartier(Wilhelmstraße/Französische Straße/ Behrenstarße/Mauerstraße) stehen? Ich meine die Gebäude in der Behrenstraße und in der Französischen Straße. Sind dies Bauten aus der DDR? Vielleicht kann Palantir hier helfen?

    APH - am Puls der Zeit

    2 Mal editiert, zuletzt von Apollo (1. Februar 2013 um 21:51)

  • @ palantir

    ich wollte noch mal fragen, ob du etwas zu dem oben beschriebenen Quartier sagen kannst. Weißt du, wie es dort vor dem Krieg aussah und welche Gebäude stehen heute da. Auf bing sind 3 Gebäude zu erkennen. Für die Lage sicherlich ein sehr unbefriedigender Zustand. Wenn die Platte an der Wilhelmstraße jetzt fällt, ist ein erster Schritt gemacht. Doch was passiert mit den restlichen Gebäuden?

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich kann leider nicht viel zu dem Block - sämtlichst wohl in der ausgehenden Nachkriegszeit erbaut - sagen.

    Hinter dem Plattenblaublock Wilhelmstraße 56-59 befinden sich im Uhrzeigersinn beginnend von Norden:

    Behrenstraße 2-?: Schwimmhalle, zwischen 1975 und 1982 für die gegenüberliegende russische Botschaft errichtet. Das Ziegelgebäude wurde erst jüngst renoviert; erst im Zuge dessen wurde auch der Leninkopf (Relief) abmontiert.

    Behrenstraße ?-8: Wohnungsbauten im Plattenbaustil, ursprünglich auch für die Entourage der Russenbotschaft gebaut.

    Französische Straße 67 (?), dort ist wohl immer noch das Informations- und Dokumentationszentrum der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen untergebracht. Eine (an Stelle der Vorkriegsbrücke) neu errichtete Brücke reicht zum historischen Gebäudekomplex der ehem. deutschen Bank über die Mauerstraße hinüber. Ich vermute daher, dass das DDR-Innenministerium zuvor auch dieses Gebäude genutzt hat.

    Historisch war das Karree Teil des Bankenviertels Behrenstraße und des gewaltigen Deutsche Bank-Komplexes Behrenstraße/Kanonierstraße/Französische Straße/Mauerstraße.
    Bilder lassen sich z. T. in diesem Forum (Berlin in alten Bildern) oder auch sonst im Netz finden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • @ palantir

    vielen Dank für deine Erläuterungen. Ist ein Abriss dieser Bauten denn angedacht bzw. in den nächsten Jahren wahrscheinlich? Alle Bauten scheinen ohne Bezug zu den anderen Bauten und ohne Versuch, einen geschlossenen Block zu bilden, gebaut worden zu sein. Ähnlich wie das Quartier rund um die nordkoreanische Botschaft müsste hier doch angestrebt werden, zur Blockstruktur zurückzukehren. Ist dies auf absehbare Zeit möglich?

    Mir stellt sich zudem die Frage, was eine Schwimmhalle in dieser Lage zu suchen hat. Ist der Baugrund nicht viel zu wertvoll?

    APH - am Puls der Zeit

  • Ich hoffe, daß die Bilder in diesen Strang passen.
    Auf meinem Sonntagsspaziergang, von dem ich schon kurz erzählt hatte zwischen Potsdamer Platz und Bahnhof Friedrichstraße kam ich in der Glinka- Ecke Taubenstraße an diesem Altbaubestand vorbei, das wohl im Dornröschenschlaf liegt. Die daneben liegenden Häuser Glinkastraße 18 und 19 sehen auch nicht gerade vorzeigbar aus für ein Regierungsviertel. Weiß jemand, ob da in absehbarer Zeit eine Renovierung oder gar Restaurierung geplant ist? (Hausnummer 20 könnte nebenbei gesagt trotz frischer Farbe auch noch ein bißchen Stuck vertragen :wink:)