Rothenburg ob der Tauber

  • Wieso, steht Warschau etwa nicht auf der UNESCO-Liste? Würde mich wundern.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wurden Stadtmauern, wo sie abgeräumt wurden, denn nicht normalerweise lange vor dem Zweiten Weltkrieg und dessen Zerstörungen abgeräumt?
    Mir fällt auf Anhieb keine Stadt ein, die erst nach 1945 ihre Stadtmauern im großen Stil geschliffen hat. Also, normalerweise gab es da schon nichts mehr wiederaufzubauen, während Rothenburg natürlich noch bis 1945 eine intakte Stadtmauer hatte.

    Edit:
    Ups, ich hatte aus irgendeinem Grund "Stadtmauern" gelesen. :peinlich:

  • Vielleicht hätte man auch andernorts die Außenmauern als Rahmen für den Wiederaufbau sehen müssen.

    Ich bin auch überzeugt davon, dass Stadtmauern sich positiv auswirken würden in vielen Städten. Rothenburg ist meines Wissens nach aber deswegen vielleicht auch ein Sonderfall, weil die Stadt schon vor dem zweiten Weltkrieg touristisch durchaus recht bekannt war. Ein ,,Neuanfang" macht nur Sinn, wenn man nicht von den alten Strukturen lebt, was hier wohl nie so war, und deshalb auch erhalten und gepflegt wurde.

    Hierzu aber etwas differenzierter:

  • Abgesehen davon wurden "Außenmauern" beileibe nicht immer abgeräumt. Dann gäbe es zB auch kein Fembohaus, und kein Nassauerhaus mehr. Im Falle von Rothenburg ist wohl auch vieles angepasst neu errichtet worden. Sehr viele Außenmauern, die in den 1. Stock reichten, standen da nicht mehr.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wenn man in den von mir verlinkten Arbeit schaut, dann versteht man, dass die Wiederverwendung vieler Außenmauern oder wahrscheinlich eher Grundmauern eher Folge als Ursache des gut geplanten Wiederaufbaus wohl waren. So wurden die Grundstücksgrenzen nicht angetastet, auch nicht für Verkehrsschneißen, was ich für einen sehr wichtigen Faktor halte. Zusätzlich wurden sehr enge Leitplanken eingezogen, wie wiederaufgebaut werden sollte - nicht nur, aber mit entscheidend auch vom Denkmalschutz begleitet. Auch wird erkennbar im Text, dass durchaus einiges auch verändert und einiges abgeräumt wurde, so z.B. wurde die Stadtmauer freigestellt.

  • Ich denke, dass die Gefahr von "Verkehrsschneißen" durch die Rothenburger Altstadt eine eher sehr überschaubare gewesen ist. Übrigens: Die Umgebung der Stadtmauer ist streckenweise nicht besonders schön, vor allem an den künstliche wirkenden Freiräumen merkt man mitunter deutlich, dass es sich um Wiederaufbaugebiet handelt. Hier hätte man sich etwas mehr von der ursprünglichen Dichte gewünscht. Natürlich ist der Wiederaufbau im Großen und Ganzen sehr gut gelungen, allerdings für das Gesamterscheinungsbild der Stadt nicht sehr entscheidend, da dieses von den erhaltenen 60% geprägt wird, in denen sich nahezu alle berühmten Sehenswürdigkeiten, Ensembles und Bildmotive befanden. Rothenburg hatte irres Glück im Unglück. Das Ausmaß der Zerstörung angesichts des geringen Größe des Angriffsverbandes ist erschreckend - man fragt sich, warum von ungleich stärker angegriffenen Städten überhaupt was übrig geblieben ist.

    Den Florinschen Wiederaufbauplan hätte man sich für so manch andere Stadt wünschen können, überhaupt in der Umgebung erhaltener oder wiederhergestellter Schlüsselbauten wie Rathäuser und Kirchen. All diese fehlen in der Rothenburger Stadterweiterung. Daher kommen die Meriten dieses Stils vielleicht weniger zur Geltung, als sie es verdienten. Man stelle sich Dürerplatz, Weinmarkt oder auch Burgstraße in Nürnberg in einer entsprechenden Gestaltung vor...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • China hat jetzt sein eigenes kleines Rothenburg (mit einigen künstlerischen Freiheiten ;)):

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    (Seiteneinbettung wurde hier deaktiviert und muss direkt auf Youtube angeschaut werden)

  • Puhh, eieiei. Dagegen sind Heidelberg auf dem Huawei-Campus und selbst die Disney-Version im Epcot Center ja geradezu authentisch. Und dann auch noch die fetten Plattenbaumonster hinter den Plastikfassaden.. ;-\ Aber jut, solang es zur Völkerverständigung und dem Wohlgefühl der Leute vor Ort in Suzhou beiträgt.

    Dann doch lieber die weitgehend authentische chinesische Altstadt Pingyao, die hier als "chinesisches Rothenburg" bezeichnet wird.

  • Mit Rekonstruktion hat das nicht sehr viel zu tun. Aber vielleicht sollte man den Chinesen die Originale überantworten. Wahrscheinlich würden sie besser drauf aufpassen als wir es tun. Bei allem Unvermögen und Unverständnis - eine gewisse Liebe scheint ja im Spiel zu sein.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Weiß man, was es mit der relativ neuen Verglasung im Erdgeschoss folgenden Hauses direkt am berühmten Plönlein auf sich hat?
    Es ist das blaue Haus, dass nach dem Kameraschwenk direkt links ins Bild kommt, und an dem der Videomacher dann entlang läuft:

    (Ich habe einen Zeitstempel gesetzt, falls er nicht funktioniert, dann bitte selbst zu 15:43 springen.)

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    Ich finde, das sieht jetzt nicht so schön aus, wie man stark spiegelnde Fenster vor die jetzt dahinter liegenden originalen Fenster und vor die schönen, steinernen Fenstergewände gesetzt hat, und wie die neuen Fenster nun mit dem Rest der Fassade eine glatte Oberfläche erzeugen. Es wirkt modernisiert.

    Auf diesem Bild von 2021 sieht man noch wie die Fenstergewände unverglast waren und sich sogar schöne Blumenkübel daran befanden, die man wohl nach der jetzigen Verglasung nicht mehr anbringen kann:

    best-things-to-do-in-rothenburg-ob-der-tauber-germany.jpg

    Quelle: https://gringajourneys.com/things-to-do-i…-ob-der-tauber/

  • Ich denke, dass das historische Vorfenster sind, oder allenfalls neu angefertigte. Die feinen Profile und die nach aussen öffnenden Flügel sprechen dafür. Wenigstens wurde gewöhnliches Klarglas eingesetzt und nicht stark spiegelndes, blauviolett-schimmnrndes Glas. Allerdings hätte man unebeneres Glas verwenden sollen.

  • Moderationshinweis: Fortsetzung der Disneyland-Diskussion aus dem Dom-Römer-Strang hierher verschoben:

    Disneyland...nun Rothenburg ob der Tauber würde mir da schon einfallen.... In den aufgebauten Teilen....

  • Sorry, da bist Du nicht gut informiert, das übliche "Internet - Gequatsche" auf einer Homepage, empfehle dieses zweibändige Werk für Pfennige zu erwerben. Jedes Haus mit Vorkriegs- und Vergleichansicht....was da original aufgebaut sein soll weiß ich nicht: