Sonstige Meldungen aus Berlin

  • Du hast grundsätzlich schon Recht, "erbse".

    Allerdings sind Budapest und Amsterdam schon sehr unterschiedlich strukturierte Städte. Und, ich kann mir nicht vorstellen, dass die Berliner Stadtplaner wirklich nach Pjöngjang reisen, um sich dort Anregungen zu holen.

  • dass die Berliner Stadtplaner wirklich nach Pjöngjang reisen, um sich dort Anregungen zu holen

    Nee. Denen reichen bunte Bildchen aus dem Internet.

    Darum: wer die Hoheit über Bilder und öffentliche Meinung hat, bestimmt die Stadtentwicklung. Bislang ist das scheinbar einzige relevante Thema der Berliner Öffentlichkeit "Hauptsache billige Mieten". Dass diese natürlich erst durch das Kopieren des Erfolgsmodells der Kieze künftig entstehen und gehalten werden können, wird dabei schon großzügig ausgeklammert.

    Aber langsam dämmert's den Berlinern, darum ja auch der erkennbare Wille zum Politikwechsel. Auch wenn ich der CDU da noch nicht sonderlich viel zutraue, außer PKW-Klientelpolitik. Wir werden sehen, wie sie überhaupt eine Regierung bilden können.

  • Es scheint, dass CDU und SPD miteinander in Berlin zusammenfänden. Womöglich und hoffentlich würde uns Frau Kahlfeldt hier erhalten bleiben. Was meinen die Berliner hier unter uns?

    Berlin: SPD-Politikerin Giffey strebt Koalition mit der CDU an - WELT
    Die bisherige Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey will dem Landesvorstand ihrer SPD nach WELT-Informationen ein Bündnis mit der CDU…
    www.welt.de
  • Exilwiener

    Die SPD-Spitze mit Frau Giffey würde gerne... ob die SPD Basis (die dann wohl einen Koalitionsvertrag absegnen soll) mitmacht, ist noch nicht sicher.

    Bausenator Geisel (unter dem Frau Kahlfeldt ins Amt kam) ist wohl kaum zu halten. Dafür hat er als Innensenator u.a. mit dem Wahlchaos einfach zu viel Negativpunkte. Bei einer schwarz-roten Koalition würde wohl die SPD den Bausektor behalten und Frau Kahlfeldt sowieso ihr Amt.

    Zur Stunde sondieren die Grünen (Jarasch) auch noch mit der CDU.

  • Und auf ein Rahmengesetz für Enteignungen haben sie sich auch schon geeinigt...

    Details aus Sondierungspapier: CDU und SPD in Berlin einigen sich auf Rahmengesetz für Enteignungen
    Wohnen, Verkehr, Verwaltungsreform: CDU und SPD haben sich auf Eckpunkte für eine große Koalition geeinigt. Mit dem bisherigen Bündnis rechnen die…
    www.tagesspiegel.de

    Aber bevor hier einige nicht ruhig schlafen können: die Hürden werden natürlich so hoch gehangen, dass es so nie zu welchen kommt.

  • Klingt schon mal sehr gut, mit der Ampel war nichts mehr zu erreichen und die utopischen Vorstellungen von Grün und Rot waren kontraproduktiv für die Stadt. Vor allem die überhebliche Art von Jarrasch hat den Untergang beschleunigt, die Berliner haben sie nur noch als Verbotspartei wahrgenommen. Dann hoffen wir mal auf Schwarz - Rot und das der Spuk ein Ende hat.

  • Ich wage kaum an Wunder zu glauben, dass die CDU bald in Berlin den Ton angeben könnte. Ich erwarte noch immer, dass der Deal auf der Zielgeraden durchfällt, und der Horror Rot-Grün-Rot für diese geschundene Stadt einfach weiter geht.
    Der CDU ist hoffentlich klar, dass sie in den nächsten Jahren auf voller Linie liefern muss, oder das wars auf ewig mit einem Berliner CDU-Bürgermeister.

    Mit der CDU stehen die Chancen, dass die Bauakademie doch noch in historischem Look kommt, jedenfalls besser denn je. Ich hoffe inständig, dass Herr Spars mit seiner Verzögerungstaktik bei der Ausarbeitung und Auslobung der Wettbewerbsvorgaben voll aufgelaufen ist, weil die neue oder alte Senatsbaudirektion (ich würde mir ja wünschen, Frau Kahlfeldt könnte bleiben) nun voll gestärkt und mit Verve in die nächste Runde mit den Bauakademie-Verhinderern gehen kann.

  • "...und wenn man denkt, es könnte nicht mehr scheußlicher werden, dann muss man nur ein paar Meter weitergehen und steht vor dem Berliner Stadtschloss, also quasi der steingewordenen Summe deutscher Piefigkeit. "

    Bis zu diesem Abschnitt habe ich den Artikel gelesen und dann abgebrochen. :wink:

    In dubio pro reko

  • Ein oft kaum bemerktes Stadtbildthema, wenn alles glatt läuft. Die Müllbeseitigung. Sobald es nicht glatt läuft dafür umso spürbarer, hier aus aktuellem Anlass:

    Folgen des BSR-Streiks: Abfallexperte sieht Ratten und Bakterien nach Berlin kommen
    Ein Streik der Müllabfuhr ist nachhaltiger als der bei Bus und Bahn. Dabei hatte Berlin noch Glück. Wie extrem die Folgen sein können, zeigt Paris.
    www.berliner-zeitung.de
  • Heute morgen wurde der Koalitionsvertrag der neuen schwarz-roten Regierung vorgestellt:

    https://www.morgenpost.de/bin/bmo-238061059.pdf

    Vom ersten Überfliegen her ist er für das bürgerliche Lager ein absolutes Desaster. Dass die CDU trotz ihres starken Wahlergebnisses der SPD einige Zugeständnisse machen müsste war klar, aber dass sie ihre Positionen KOMPLETT verkauft hätte ich nicht für möglich gehalten. Abgesehen von ein bisschen Wirtschaft, Polizei und Bürokratieabbau hätte das genauso gut der Koalitionsvertrag von Rot-Grün sein können.

    Städtebaulich ein gemischtes Bild. Ein paar Highlights:

    Zitat

    "Die Koalition wird das Denkmalschutzgesetz in Bezug auf gewichtige öffentliche Interessen,

    auch fiskalische, insbesondere beim Klimaschutz, Wohnungs- und Schulbau, neu ausbalancieren. Wir werden die obere Denkmalschutzbehörde und das Landesdenkmalamt wieder bei der für Bauen zuständigen Senatsverwaltung ansiedeln."

    Also Flächensanierung von Baudenkmälern im Namen des Klimaschutzes.

    Zitat

    Wir werden das innovative und klimaneutrale Bauen, den Einsatz und die Entwicklungzukunftsfähiger und nachhaltiger Bauprodukte und Baustoffe, wie insbesondere Holz, befördern. Dazu zählen insbesondere wiederverwendbare Ressourcen, die Unterstützung
    des seriellen und modularen Bauens und das verstärkte Ausrollen des Building Information
    Modeling für Planung, Bau und Betrieb von Gebäuden

    Dafür kommen dann Plattenbauten aus Holz, prima.

    Zitat
    Die Berliner Mitte wollen wir umfassend weiterentwickeln. Im neuen Quartier am Molkenmarkt streben wir die Errichtung von bezahlbarem Wohnraum, eine nachhaltige und gute Architektur, kleinteilige Strukturen und eine vielfältige Nutzung an. Dies werden wir mit den LWU und gemeinwohlorientierten Bauherren realisieren. Um die Aufenthaltsqualität zu verbessern und der sommerlichen Erwärmung entgegenzuwirken, wird die Umgebung des Humboldtforums mit Bäumen und qualitätvollen Grünflächen aufgewertet

    Das klingt zunächst mal garnicht mal so schlecht, allein vor der Umsetzung im Detail graut es mir vor dem Hintergrund der z.T. bereits oben angeführten Leitlinien. Wenn man sich tatsächlich bei beidem an der historischen Gestaltung orientieren würde wäre es natürlich Bombe.

    Zitat

    am historischen Standort des Neptunbrunnens wird eine Brunnenanlage errichtet

    Also darf sich wahrscheinlich vor der Schlossfassade ein weiterer Künster austoben.

    Zitat
    Wir wollen eine nachhaltige und klimagerechte Wiedererrichtung der Bauakademie, die zugleich die baukulturellen Werte von Karl Friedrich Schinkel verkörpert und Bezug nimmt zur historischen Umgebung. Die Wiedererrichtung der historischen Fassade der Bauakademie ist durch ein geeignetes Verfahren sicherzustellen. Falls dies nicht durch eine entsprechende mit dem Bund und der Stiftung Bauakademie abgestimmte Ausgestaltung des Wettbewerbstextes für den Gestaltungswettbewerb gelingt, wird der Senat hierzu eine Gestaltungsverordnung erlassen.

    Heißt das nun, dass die Fassade 1:1 rekonstruiert wird, oder, dass es im historischen Stil im Einklang mit Klima und Nachhaltigkeit kommen soll? Für mich klingt es eher nach ersterem, was ja ein positives Signal wäre.

    Zitat

    Das aktuelle Erscheinungsbild der Friedrichstraße ist nicht akzeptabel. Es wird gemeinsam
    mit Anwohnerinnen und Anwohnern sowie mit Gewerbetreibenden ergebnisoffen an
    Lösungen für Verkehrsführung und Stadtraumgestaltung gearbeitet, die die Entwicklung der
    Berliner Mitte zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor in den Blick nimmt, die
    Aufenthaltsqualität erhöht und einer modernen europäischen Metropole gerecht wird. Dafür
    werden wir einen städtebaulichen Masterplan entwickeln

    Es tut sich was unter den Linden, in welche Richtung das geht wird sich zeigen.

    Zitat

    Die Koalition wird noch im Jahr 2023 den Wettbewerb für die Gestaltung des Europaplatzes
    am Hauptbahnhof starten

    Nagut, wirklich verschandeln kann man da ja nichts.

    Zitat

    Zusammen mit dem Bezirk wird das Gebiet am Fasanenplatz gemeinsam mit den
    Kulturinstitutionen (Haus der Berliner Festspiele, Universität der Künste, Bar jeder Vernunft)
    zu einem durchgrünten Kulturquartier entwickelt

    Uff.

    Insgesamt sicherlich ein paar Lichtblicke und Hoffnungsschimmer dabei, ich persönlich hätte mir aber deutlich mehr erhofft. Für Bauen ist jetzt Giffey persönlich zuständig, also mal sehen was das gibt.

  • Besonders schräg ist das fehlende Straßenbahnkonzept. Neben der städtebaulichen Wirkung von Grüngleis ist auch Berlin im Jahre 2023 eine Doppelstadt. Soll die Strecke zum Hermannplatz auf den Sankt-Nimmerleinstag verschoben werden? Ich möchte endlich direkt fahren und nicht weiterhin 2x umsteigen müssen. Was ist mit der Strecke zum Potsdamer Platz - warum schon wieder prüfen? Wo ist der Plan für die Strecke von Schöneweide zum Halleschen Tor geblieben - statt des ständig überlasteten M41.

    Diese Parteien kotzen mich nur noch an. Wie kann man konservative Wähler nur so vor den Kopf schlagen. Ich will kein Auto! Verdammt noch mal und ich will auch deshalb nicht ständig in Tunneln unterwegs sein müssen, deren Bau Milliarden verschlingt, klimaschädlich ist und ewig dauert. Wann kapieren diese West-Egoisten das endlich mal?

  • Zu den großen Kompromissen, die die CDU offenbar eingehen musste:

    Seien wir mal ehrlich, auch wenn Rot, Rot, Grün abgewatscht wurde, haben noch immer eine Mehrheit der Berliner Wähler für diese Parteienkonstellation gestimmt. Berliner scheinen etwas mehr Verstand bekommen zu haben, aber es war noch nicht genug.
    Erst sah es ja sogar so aus, als ob der große Wahlsieg der CDU als einzelne Partei komplett für die Katz gewesen wäre, und es einfach so weitergehen würde wie vorher.
    Dass die CDU letztendlich wie durch ein Wunder doch noch das Rathaus anführen könnte, ist nur durch große Kompromissfähigkeit der CDU zustande gekommen. Hätte die CDU auf allen ihren Punkten beharrt, hätte sie keine Chance mit der SPD gehabt. Da sträuben sich ja noch immer viele als wäre die CDU der Teufel.
    Ich bin kein Berliner und wohne nicht in Berlin, also habe ich vielleicht gut reden, aber auch als Außenstehender, dem trotzdem viel an der Hauptstadt liegt, und dem über die Jahre immer wieder und immer mehr die Haare zu Berge standen, über das was in der Stadt abging, bin ich froh, dass Berlin fürs erste auch nur ein kleines Bisschen vernünftiger werden wird als vorher.
    Das ist doch allemal besser als ein weiter so.
    Ich bin mir noch nicht mal sicher, ob es ein weiter so geworden wäre, und nicht noch schlimmer, dadurch, dass die SPD nach der Wiederholungswahl so in der Koalition an Macht verloren hatte, und die Grünen so viel Macht und neuen Anspruch gewonnen hatten.

  • Seien wir mal ehrlich es hätte schlimmer kommen können, so gesehen ist bei mir das Glas halb voll. Wenn dieses Gewurchtel mit den Grünen und den gewendeten Dunkelroten weiter gegangen wäre, Prost Mahlzeit ! Ich hoffe nur das die Dunkelroten in Berlin jetzt langsam verschwinden und eine bessere Baupolitik entsteht und mehr historisches in den Vordergrund gestellt wird. Den Katzenjammer bei den Grünen kann ich mir gut vorstellen, selbst verursacht bei dieser miesen überheblichen Kandidatin.

    Berlin hat soviel Baustellen, hoffen wir mal auf einen guten Einstand und das die Mitglieder der SPD das mitmachen.

  • Der wesentliche Schwachpunkt scheint mir die Weiterentwicklung des schienengebundenen ÖPNV zu sein. Wenn es wirklich sein sollte, dass wir statt konkreter Weiterentwicklung der Straßenbahn nur noch U-Bahnplanspiele zu sehen bekommen, die erst nach Jahrzehnten - oder wohl eher NIE - realisiert werden, wäre das bitter.

    Als Hamburger bin ich diesbezüglich ein "gebranntes Kind".

  • Probefahrt der neuen Straßenbahnverbindung nach Moabit


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