Sonstige Meldungen aus Berlin

  • Bei sowas treibts mir vor Wut echt Tränen in die Augen... Dem Gesindel sollten sie für Schändung von allgemeinem Kulturgut lebenslänglich Säuberungen solcher Schmierereien aufbrummen.

    Ich nehme an, bei der letzten Restaurierung hat man einen Graffitischutz aufgebracht, so dass sich diese Tags leichter wieder entfernen lassen...

    Edit die dritte:
    Wahrscheinlich fühlt sich das Gesindel durch die riesige Dauerbaustelle im Umkreis von 500 Metern bekräftigt Bauwerke und Denkmäler zu beschmieren. Sieht ja allgemein alles ganz wüst da aus. Ich hoffe, Unter den Linden/Schinkelplatz und Schlossplatz werden in den nächsten Jahren endlich einmal fertig. :augenrollengruen:

    Einmal editiert, zuletzt von Treverer (2. März 2013 um 00:18)

  • Tja, das ist eben wirklich ein Problem kulturellen Verfalls. In dem Maß, in dem Bildung schwindet und Beziehungslosigkeit zum kulturellen Erbe wächst, gedeiht eben auch solche Verwahrlosung. Bloß, der Fisch stinkt vom Kopf her. Das ganze ist eben ein Spätprodukt des schon lange dominierenden liberalen Individualismus und des Selbstverwirklichungsanspruchs. Mir haben selbst schon höherrangige Vertreter der herrschenden Kulturszene gesagt, dass man solches Graffiti als Ausdruck von Sprache, also Literatur, ansehen sollte und solche "Kunst" auf gar keinen Fall entfernt gehört. Angedeutet wurde ferner, dass die Gegnerschaft zum Graffiti auf einem übertriebenen Sauberkeitswahn gründe, der (auch wenn das so nicht ausgesprochen wurde) faktisch beinahe nach Auschwitz führt. Das mögen manche Politiker mindestens aus Bequemlichkeit so abnicken. Also, das Graffiti-Problem ist auch ein Produkt eines bestimmten geistigen Systems, einer bestimmten Lebensweise. Somit kann man nicht die Symptome angehen, wenn man Erfolg haben will, sondern muss sich den Ursachen widmen.

  • Da hilft nur: Kamera's mit Polizei in der Nähe mit kleine Teams die Schmierer greifen können und (sehr!!) höhe Geldstrafe (für die Gemeinschaft um das wieder "sauber" zu machen).

    Wenn die Gemeinschaft nichts tut, dann sind sie eigener Schuld dran das es so immer weiter geht.

  • Kennt ihr die Serie "Ein starkes Team"? Spielt in Berlin, und in nahezu jeder zweiten Szene sieht man graffitiverschmierte Hauswände. Da wird Berlin so richtig versifft hässlich gezeigt. Für den Außenstehenden ein verstörender Eindruck, in Stuttgart gibt es auch hier und da solche Schmierereien, aber bei weitem nicht so allgegenwärtig wie in Berlin. Traurig wie heruntergekommen diese Stadt teilweise ist. Und bei den Symptomen stimme ich Heimdalls Beurteilung zu.

    In dubio pro reko

  • Geldstrafen oder Schadensersatz nützt wenig. In der Regel haben diese Leute kein Geld. Festhalten als Bürger und sogar Festnahmen durch die Polizei oder Wachdienste sind nicht ohne Risiko, da Sprayer gerne als Gruppen auftreten und man aufpassen muss, nicht vermöbelt zu werden.

    Wenn jemand etwas über deren Selbstsicht erfahren will, empfehle ich sehr:

    http://www.youtube.com/watch?v=AzyUv6bQk1Y&sns=em

  • Eigentlich passt es nicht so ganz ins Thema, aber diesen besonders sympathischen Fehler von vielen in der ziemlich verbuggten neusten Version von Google Earth musste ich einfach mit euch teilen, denn offensichtlich hat der US-Internetkonzern den vor knapp 70 Jahren abgebrannten Karstadt Hermannplatz versehentlich wiederaufgebaut:


    Ist zwar nur virtuell und die Masten fehlen, aber hey - der Wille zählt! :lachen:

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Hallo zusammen.
    Hier kann man über Berlins bestes Gebäude abstimmen. Es geht immerhin um den Architekturpreis 2013! Allein das bauhausige Logo des Architekturpreises zeigt welche Geisteshaltung dort herrscht.
    http://apb2013.de/publikumspreis/#project-1
    im allgemeinen wieder das übliche Gruselkabinett und Würfelhusten. Echt traurig auf welchem Niveau sich die aktuelle Architektur in Deutschland befindet! Immerhin werden hier die Projekte aus der Hauptstadt vorgestellt, die ja meist auch als Schaufenster eines Landes wahrgenommen wird. :thumbdown: Mein persönlicher Gruselfavourit ist die 140 :augenkrummblau: !

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Habe mir die Projekte gerade angesehen...wenigstens sind 2-3 "Lichtblicke" von Nöfer und Müller dabei, wobei man den Rest auch gleich wieder kübeln könnte. Aber das kommt halt dabei heraus, wenn geschulte Augen schielen.

  • Bei vielen Bau- und Sanierungsprojekten in Berlin wurde massiv der Rotstift angesetzt. Viele der Maßnahmen dürften vor allem in diesem Forum von Interesse sein. Hier eine kleine Aufstellung:

    Zitat

    ...Wie die Berliner Morgenpost erfuhr, beläuft sich die Investitionssumme für die nun zunächst nicht weiter verfolgten Vorhaben auf 215,5 Millionen Euro. Der größte Einzelposten ist der Verzicht auf die Sanierung der Komischen Oper, die mit 80 Millionen Euro veranschlagt ist. Abgebrochen ist das Projekt, das Marinehaus am Märkischen Ufer in Mitte für das Berliner Stadtmuseum herzurichten. So spart das Land 36Millionen Euro. Das archäologische Fenster am Roten Rathaus wird nicht gebaut. Ebenfalls vertagt wurde die 43 Millionen Euro teure Sanierung des Hauptgebäudes der Technischen Universität, die Erneuerung der Lüftungsanlage im Friedrichstadtpalast für 15 Millionen Euro sowie weitere Straßenbau- und Brückenprojekte. Insgesamt hat der rot-schwarze Senat 14 bisher geplante Projekte verschoben oder gestrichen...

    http://www.morgenpost.de/berlin-aktuell…en-Euro-ab.html

    Insbesondere um die Sanierung der Komischen Oper und um das archäologische Fenster ist es schade. Durch die fehlenden Mittel bei der Komischen Oper bleibt wohl auch die sehr unbefriedigende Lösung zur Glinkastraße erhalten. Besonders problematisch ist die Situation rund um das archäologische Fenster am Roten Rathaus. Dies scheint völlig gestrichen zu sein. Dies wäre kunsthistorisch ein herber Schlag.

    Positiv ist aber folgende Meldung zu erwähnen:

    Wie die Morgenpost berichtet (s.o.), wird endlich das olympische Schwimmstadion saniert, das seit unzähligen Jahren vor sich hingammelt.


    Quelle: wikipedia

    Insgesamt hat der Rotstift aber sehr deutlich zugeschlagen. In Bezug auf die Sanierung des Hauptgebäudes der TU bleibt vielleicht die Hoffnung, dass dieser furchtbare Riegel, der das Hauptgebäude zerschneidet und das gesamte historische Ensemble völlig zerstört, doch irgendwann noch zurückgebaut wird, wobei die Hoffnung natürlich sehr klein ist.

    Hier ein Vergleich der historischen und der heutigen Situation beim TU Hauptgebäude.

    Quelle: wikipedia

    APH - am Puls der Zeit

    3 Mal editiert, zuletzt von Apollo (5. Oktober 2013 um 11:47)

  • Der TU-Riegel wurde erst saniert und nach hinten hin erweitert. Das wird wohl auch wenns Geld wieder flüssiger sitzt nicht so schnell was. Das dürfte sich wohl auf innen beziehen. Da gibts auch einiges zu tun.

  • Dies ist natürlich sehr schade. Die TU war früher ein toller Bau und ist bis auf die Schaufassade in ihrer Grundstruktur ja noch vollständig erhalten. Selbst die Lichthöfe bestehen unverändert fort. Warum man den Bau trotz verhältnismäßig geringer Schäden so zugerichtet hat, man wird es wohl nie verstehen. Dass der Ist-Zustand aber heutzutage noch für 43 mio. saniert werden soll und nach Bennis Aussagen ja schon zuvor Geld in die Instandsetzung investiert wurde, lässt mich mal wieder den Kopf schütteln. Für diese Summen hätte man vermutlich auch den Ursprungszustand wiederherstellen können. Warum man dies nicht tut, ist nur schwer zu verstehen.

    APH - am Puls der Zeit

  • @ Saxonia

    die TU hat sowieso zusätzlichen Raumbedarf angemeldet, weshalb über Neubauten im Bereich Hertzallee diskutiert wird. Hier könnte man auf die Bauten einfach ein oder zwei Stockwerke draufsetzen und das Problem wäre gelöst. Stattdessen manifestiert man hier eine städtebauliche Entgleisung für die nächsten 20 Jahre. Gerade dieser Ecke Berlins würden ein paar schöne Bauten sicher nicht schaden

    APH - am Puls der Zeit

  • Dies ist natürlich sehr schade. Die TU war früher ein toller Bau und ist bis auf die Schaufassade in ihrer Grundstruktur ja noch vollständig erhalten. Selbst die Lichthöfe bestehen unverändert fort. Warum man den Bau trotz verhältnismäßig geringer Schäden so zugerichtet hat, man wird es wohl nie verstehen. Dass der Ist-Zustand aber heutzutage noch für 43 mio. saniert werden soll und nach Bennis Aussagen ja schon zuvor Geld in die Instandsetzung investiert wurde, lässt mich mal wieder den Kopf schütteln. Für diese Summen hätte man vermutlich auch den Ursprungszustand wiederherstellen können. Warum man dies nicht tut, ist nur schwer zu verstehen.

    Und hier zeigt sich m. E. nahezu "mustergültig", wieweit bestimmte Linien ziemlich ungebrochen von der NS-Zeit bzw. vom Stalinismus zur Nachkriegszeit auf beiden Seiten der Systemgrenze geführt hat. Ohne dass jetzt als nationalsozialistisch oder stalinistisch zu denunzieren.

    Vielmehr eher so:
    Es war die NS-Zeit, die aus der Prachtstraße des Kaiserdamms - was den Platz AUF der jetzt einheitlichen Fahrbahn angeht - eine baumlose Aufmarschstraße machten und die 1941 auch den Anfang zur Verwüstung des "Knies", des späteren Ernst-Reuter-Platzes taten. Und wo 1955 dieser "ausgeräumte" Weg des bloßen Funktionierenes weiter beschritten wurde und auch der Generalverkehrsplan so aussah: Was hätte seinerzeit dagegen gesprochen, ausgerechnet das Hauptgebäude der TECHNISCHEN Universität nicht nach diesen hehren Prinzipien zu gestalten?

  • Am frühen Abend nun die letzte aktuelle Meldung aus dem deutschlandweiten Blätterwald. Ich hoffe, die Sammlung der Meldungen ist im Forum überhaupt gefragt, wenn nicht, dann einfach Bescheid sagen!

    Das Bettenhochhaus der Charité ist nun komplett leer, die vorbereitenden Abrissarbeiten im Umfeld des Hochhauses haben bereits begonnen, doch bislang hat man noch keinen Generalbauunternehmer für das Projekt finden können. Eigentlich sollte die Grundinstandsetzung des Bettenhochhauses am 4. Oktober beginnen, daraus wird nun nichts. Ob dieses Jahr überhaupt noch begonnen werden kann, ist nicht klar. Alles hängt nun an den Verhandlungen mit potentiellen Generalunternehmern, die sich allerdings sehr schwierig gestalten.

    Zitat

    Die Gespräche sind schwierig, weil es Zweifel daran gibt, dass die vom Senat bewilligte Investitionssumme von 185 Millionen Euro für die Sanierung ausreicht. ...Der Landesrechnungshof hatte in seinem Jahresbericht kritisiert, dass die Sanierungskosten um 41 Millionen Euro auf 226 Millionen Euro steigen. So seien Mietkosten in Höhe von rund zehn Millionen Euro für die dreijährige Nutzung der Interimsklinik in der Planung nicht berücksichtigt worden. Gut möglich, dass die Patienten länger als bis zum Jahr 2016 in dem Containerbau bleiben müssen. Denn ob das Bettenhochhaus bis dahin bezugsfertig ist, erscheint gegenwärtig ungewiss.


    [url=http://www.berliner-zeitung.de/berlin/charit-…8,24531576.html]http://www.berliner-zeitung.de/berlin/charit-…8,24531576.html[/url]

    APH - am Puls der Zeit

  • Und täglich grüßt die Kostensteigerung. Mal wieder Berlin und mal wieder wird es teurer. Anknüpfend an die Meldungen von letzter Woche hier Neuigkeiten zur Sanierung des olympischen Schwimmstadions. Es wird fünf Millionen teurer als geplant. Weitere Kostensteigerungen sind nicht ausgeschlossen. Am Ende werden wir wohl die 30 Millionen-Marke reißen. Auf der anderen Seite stellt sich die Frage, was man sonst machen soll. Die Alternative wäre wohl nur der Abriss, was auch keiner wollen kann.

    Zitat


    Das ehemalige Schwimmstadion, das für die Olympischen Spiele 1936 gebaut wurde, muss grundsaniert werden. Es ist höchste Zeit, ansonsten würde das öffentliche Bad von Amts wegen dichtgemacht, weil es baufällig ist.

    Bisher hatte der Senat verkündet, dass die denkmalgerechte Sanierung 17 Millionen Euro kosten wird. Jetzt bestätigte die Sportverwaltung des Senats im Zusammenspiel mit der Behörde für Stadtentwicklung, dass sich die Kosten auf mindestens 21 Millionen Euro erhöhen. Haushaltsexperten von Grünen, Linken und Piraten fragten nach den Gründen und erhielten die Antwort: „Entgegen den ersten Planungen sollen nun auch die (Innen-)Becken und Teile der Schwimmbadtechnik saniert werden.“ 17 Millionen Euro werden allein für die Reparatur des Bauwerks benötigt, weitere 4 Millionen Euro für Technik und Becken.


    http://www.tagesspiegel.de/berlin/teurer-…ds/8903264.html

    APH - am Puls der Zeit

  • Auch wenn es nur am Rande etwas mit Architektur zu tun hat, berichtet der Tagesspiegel über die Zeit von Mark Twain in Berlin. Mir war bisher nicht bekannt, dass Mark Twain nicht nur längere Zeit in Berlin zu Gast war, sondern er durfte auf Wunsch des Kaisers auch an einem königlichen Diner teilnehmen, welches aber nicht gerade glücklich verlief. So sehr Twain Berlin auch schätzte, so konnte er sich doch den ein oder anderen kritischen Kommentar zur deutschen Hauptstadt nicht verkneifen.

    Zitat

    ... Auch die Stadt an der Spree hat, bei aller Liebe, Twains Spottlust entzündet, etwa in der satirischen Erzählung „Wie man in Berlin eine Wohnung mietet“, in der er, nun ja, reichlich zugespitzt die Erlebnisse mit seiner ersten Berliner Wohnung verarbeitet. Die lag in der Körnerstraße 7 in Tiergarten, das Haus musste schon wenige Jahre nach Twains Berlinbesuch einem Fernmeldeamt weichen. Eine „Berliner Gedenktafel“ erinnert heute an den berühmten Gast, der sich mit seiner Familie in der alles andere als mondänen Gegend nicht sehr wohl fühlte und daher bald ins damalige Hotel Royal Unter den Linden Ecke Wilhelmstraße wechselte – das schien ihm damals standesgemäßer. Im Baedeker von 1891 wurde das Haus als „vornehm“ gepriesen und auch erwähnt, dass dort nur Wein serviert werde, keinesfalls Bier. Der Gerstensaft galt als vulgär.
    Von Oktober 1891 bis zum März 1892 weilte Twain mit seiner Familie in Berlin, kehrte nur in den Sommern 1892 und 1893 noch für jeweils wenige Tage zurück. Auch wenn er schon am Anfang meist überschwänglich über Berlin geurteilt hatte, seine Ironie selten schmerzte – mit dem Abstand fiel selbst seine Kritik an Dingen, die ihm hier missfielen, noch viel milder aus. Über die Siegessäule hatte er anfangs noch gelästert, der „goldene Engel“ sei „ein Schandfleck, zumindest was seine auffälligsten und aggressivsten Züge betrifft“. Später gab er sich versöhnlich: „Die Siegessäule ist nur von hinten so dürftig.“


    http://www.tagesspiegel.de/berlin/mark-tw…ck/8922422.html

    APH - am Puls der Zeit

  • Neues gibt es heute zur umstrittenen Liegenschaftspolitik in Berlin. Besonders problematisch wird der stete Verkauf von Grundstücken an den
    Höchstbietenden gesehen, ohne dass bei der Veräußerung das Nutzungskonzept eine Rolle spielt. Der Tagesspiegel widmet sich in der heutigen Ausgabe drei Grundstücken, deren Verkauf demnächst ansteht, das Areal rund um das Haus der Statistik am Alex, das Gebiet des ehemaligen Bauministeriums der DDR an der Breiten Straße und der Standort der Alten Münze am Roten Rathaus.

    Stellvertretend zitiere ich die Aussagen zum Quartier an der Breiten Straße:

    Zitat

    ...Die Breite Straße verbindet den Petriplatz mit dem Schlossplatz und wird nach der Eröffnung des Humboldtforums in einem der begehrtesten City-Quartiere liegen. Die Plattenbauten am Straßenrand sind abgerissen, die Grundstücke sollen neu bebaut werden. Auch dieses Bauland gehört Land und Bund gemeinsam. Es liegt auf der Spreeinsel, die zusammen mit dem Nikolaiviertel zu Berlins Gründungsstätten zählt. Charmante kleine Bürgerhäuser liegen in der Nachbarschaft, an der Bruderstraße etwa. Es gibt aber auch massive Großbauten wie das Haus der deutschen Wirtschaft aus den 90er Jahren, die den historischen Maßstab sprengen, weil sie sich über ein gutes Dutzend früherer Parzellen gelegt haben. Stadthistoriker fordern eine Besinnung auf kleinere Parzellen und den Bau von Bürgerhäusern, damit wieder Menschen und Leben ins Quartier einziehen.

    Platz für kleine Wohnungen in Berlin

    Woran es hapert: Hier ist der Bund Eigentümer des größten Teils der Flächen und muss diese zum Höchstpreis verkaufen. „Bisher war Konsens, dass die Flächen in drei oder vier Bauabschnitten verkauft werden“, sagt Gabriele Ostermann von der Bima. In großen Parzellen also. Da der Senat nun aber anders plane, müsse man über die Details noch sprechen. Denn Staatssekretär Gothe ist fest entschlossen: „Wir werden unsere Grundstücke getrennt und kleinteilig vergeben.“ Baugruppen, Studentenwohnungen und landeseigene Wohnungsunternehmen sollen hier zum Zuge kommen. Und daneben ein Bundesblock?


    http://www.tagesspiegel.de/berlin/liegens…ch/8925320.html

    Weitere interessante Aspekte zur Liegenschaftspolitik gibt es im obigen Artikel. Ich denke, man sollte mal dahinkommen, dass beim Verkauf neben dem Kaufpreis auch weitere Aspekte wie das Nutzungskonzept, die architektonische Qualität, die gesellschaftlichen Auswirkungen etc. Berücksichtigung finden. Wenn nur der pure Profit regiert und wenn nur die Gewinnmaximierung im Vordergrund steht, dann kommt so etwas wie am Hauptbahnhof dabei heraus. Auch in Mitte müssen bezahlbarer Wohnraum für normale Menschen, aber auch Kunst, Kultur und Bildung eine Rolle spielen können. Eine Veränderung in der politischen Ausrichtung halte ich für zwingend geboten.

    APH - am Puls der Zeit

  • Da in einigen Strängen schon auf das gefühlt gestiegene Interesse an Altbauten hingewiesen wurde, möchte ich dies nun mit harten Fakten unterfüttern. Um dies in Zukunft zu bündeln, wäre es vielleicht sinnvoll, einen eigenen Strang zu diesem Thema zu eröffnen.

    Einige Berliner Forumsteilnehmer hatten in letzter Zeit ja mehrmals auf einzelne Projekte zur Wiederbestuckung von Altbauten hingewiesen. Das es sich bei dieser Entwicklung nicht um ein bloßes Gefühl handelt, wird von aktuellen Zahlen eindrucksvoll untermauert:

    Zitat


    Die Sehnsucht nach Altbauten wächst

    Der Berliner Immobilienmarkt boomt - trotz steigender Preise. Die Milliardenumsätze sind inzwischen rekordverdächtig. Begehrt sind in der Hauptstadt vor allem Altbauwohnungen: Fast 40 Prozent der Käufer liebäugeln mit Häuser, die vor 1919 gebaut wurden.
    http://www.berliner-zeitung.de/wohnen/immobil…2,26539962.html


    http://www.berliner-zeitung.de/image/view/201…nungsmarkt1.png

    Dies sind sehr positive und beeindruckende Zahlen. Sie nähren die Hoffnung, dass man in absehbarer Zeit vielleicht doch "Leipziger Verhältnisse" in Berlin beobachten könnte. Jedenfalls ist die Renaissance des Altbaus in greifbare Nähe gerückt!


    Moderationshinweis (Palantir):
    Hallo wissen.de, diese Meldung ist m. E. kein Anlass für einen neuen Strang, ansonsten hätten wir Hunderte davon. Sollte sich das als falsch erweisen, kann das immer noch nachträglich erfolgen. Ansonsten kann jede konkrete und relevant-sichtbare Einzelmaßnahme gerne im entsprechenden Ortsteil-Strang oder in den Bausituationen vermeldet und dokumentiert werden.

    APH - am Puls der Zeit