• Eine traurige Nachricht aus New York: Die Grand Prospect Hall in Brooklyn wird abgerissen. Die Begründung, warum das Haus kein Denkmal ist, wird genauso begründet, wie der Denkmalschutz es hier in Deutschland machen würde: Fassade und Innenraum zu sehr verändert.

    Grand Prospect Hall: Ende eines deutschen Wahrzeichens in New York

    • Die Grand Prospect Hall war für viele deutsche Einwanderer in New York ein Ort der Verwurzelung mit der alten Heimat

    https://www.rnd.de/panorama/grand…UVRRGXRKPA.html

    Bilder vom Abriss im Inneren

    https://gothamist.com/arts-entertain…olition?image=1

    Google Ansicht

    https://www.google.com/maps/place/Gra…9!4d-73.9894444

  • Abgesehen von der typisch amerikanischen/angelsächsischen horizontalen Fenstergliederung könnte das auch ein verhunzter Gründerzeitler in einer westdeutschen Stadt sein.

  • Abgesehen von der typisch amerikanischen/angelsächsischen horizontalen Fenstergliederung könnte das auch ein verhunzter Gründerzeitler in einer westdeutschen Stadt sein.

    Vielleicht. Wobei solche Bauten in New York schon sehr, sehr selten sind. Vor allem mit dieser Art von Ornamenten.

    Besonders schade ist es auch um die Veranstaltungsräume im Inneren, die zwar teils verändert wurden, aber noch viel Charme des Beaux Arts versprühten und in der Stadt immer seltener werden durch viele solcher unnötigen Abrisse.

    Bilder davon (mit überladener Hochzeitsdeko): https://www.theknot.com/marketplace/gr…oklyn-ny-543983

    Deutschlandfunk Artikel: https://www.deutschlandfunkkultur.de/grand-prospect…abriss-100.html

  • In New York wird zur Zeit am Times Square ein großes klassisches Theater in seiner Gesamtheit in einem neuen Gebäude integriert und verschoben. Es wird 9m in die Höhe gehoben!

    Sehr beeindruckend wie ich finde. ??

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  • Ein schlimmes Relikt der autozentrierten Stadt, quer durch ganz Brooklyn und Teile von Queens:
    die innerstädtische Autobahn "Brooklyn-Queens Expressway" der Interstate 278, die seit Jahrzehnten auseinander bröckelt und nahezu unreparabel erscheint. Es gab schon häufig Forderungen nach einem Komplettabriss. Dass sich dann alles durch die Wohnviertel drängelt, ist allerdings auch keine echte Alternative. Vielleicht sollte man dort einen Tunnel bauen. Die aktuellen Pläne zu einem weitgehenden Erhalt durch Sanierung halte ich jedenfalls für keine gute Idee.

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  • Wenn das Ding seit Jahrzehntgen auseinander bröckelt, wird ein Tunnel keine unmittelbare Lösung sein. Abgesehen von den Kosten, dürften Planung und Bau Jahrzehnte dauern.

  • Ein schlimmes Relikt der autozentrierten Stadt, quer durch ganz Brooklyn und Teile von Queens:
    die innerstädtische Autobahn "Brooklyn-Queens Expressway" der Interstate 278, die seit Jahrzehnten auseinander bröckelt und nahezu unreparabel erscheint. Es gab schon häufig Forderungen nach einem Komplettabriss. Dass sich dann alles durch die Wohnviertel drängelt, ist allerdings auch keine echte Alternative. Vielleicht sollte man dort einen Tunnel bauen. Die aktuellen Pläne zu einem weitgehenden Erhalt durch Sanierung halte ich jedenfalls für keine gute Idee.

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    Es ist sehr interessant und traurig, was diese Straßen mit den Vierteln angerichtet haben, durch die sie in den 50-70er Jahren geschlagen wurden. Die Rücksichtslosigkeit der amerikanischen Stadtplaner war in dieser Zeit vielleicht noch kaltschnäuziger als die derjenigen, die Ähnliches in Deutschland geplant und durchgezogen haben.

    Die Stadtteile, die von diesen Hochstraßen durchschnitten wurden, sind danach oft sozioökonomisch vollkommen abgestürzt, da ehemals funktionierende Nachbarschaften plötzlich im Schatten einer teilweise sehr hoch aufragenden und breiten Straße standen. Aus den Straßen um diese Hochstraßen herum zogen die Leute weg, der beginnende Verfall begann sich wie Krebs beidseits der Straßen auszubreiten, auch aus der Bronx gibt es da sehr interessante und traurige Berichte. Letztlich sind die Entscheidungen FÜR diese Hochstraßen immer eine Entscheidung GEGEN die Stadtbewohner und FÜR die Suburbanisierung gewesen. Damit also die Menschen immer weiter rausziehen konnten und immer noch zur Arbeit in die Stadt fahren konnten, wurden hier wie überall in den USA innerstädtische Quartiere ziemlich stumpf geopfert.

  • Rasterfassaden werden nie eine ästhetische Wirkung entfalten, auch nicht als Hochhäuser wie im Norden Brooklyns geplant.


    Zitat

    Seit 2005 werden hier ehemalige Industrieflächen am Wasser zu einem Wohngebiet umgewidmet. Auf 22 Hektar sollen in den kommenden Jahren insgesamt 5.500 neue Wohnungen in mehreren Hochhäusern entlang des East Rivers entstehen, davon 1.400 bezahlbare Einheiten. Am Ufer sind öffentliche Parks vorgesehen.

    Mit Blick aufs Delirium - Hochhaus von OMA in New York

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • OMA / Rem Koolhaas und Bjarke Ingels bauen eigentlich durchgehend Schrott. Warum die noch als Stararchitekten gefeiert werden und prestigeträchtige Aufträge erhalten, ist mir schleierhaft. Deren Designs werden ja oft auch öffentlich zerrissen und selbst unter angehenden Architekten gelten beide Büros als rotes Tuch wegen schlechter Arbeitsbedingungen und überbordender Profitgier. Immerhin haben sie vor allem in New York eine recht starke öffentliche Wand gegen sich, scheint mir.

  • Ein sehr interessantes Bauprojekt wurde vor kurzem in NYC fertiggestellt: Der Nachfolgebau der 2001 zerstörten, griechisch-orthodoxen St Nicholas church auf dem World Trade Center Areal. Die Kirche im byzantinischen Stil wurde vom bekannten Architekten Santiago Calatrava entworfen.


    Zitat

    Im runden Kuppelraum mit axial angeordneten Bögen und Nischen befindet sich gegenüber des Eingangs der Hauptaltar mit der Ikonostase. Die geschmückte Wand gehört ebenso zur traditionellen Grundausstattung orthodoxer Kirchenbauten wie die Abbildungen alttestamentlicher Propheten und das zentrale Motiv des Christus Pantokrator, des Weltenherrschers im Scheitelpunkt der Kuppel.

    Leuchtende Kuppel am Ground Zero - Kirche von Santiago Calatrava in New York

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Ein sehr interessantes Bauprojekt wurde vor kurzem in NYC fertiggestellt: Der Nachfolgebau der 2001 zerstörten, griechisch-orthodoxen St Nicholas church auf dem World Trade Center Areal. Die Kirche im byzantinischen Stil wurde vom bekannten Architekten Santiago Calatrava entworfen.


    Leuchtende Kuppel am Ground Zero - Kirche von Santiago Calatrava in New York

    Ich wusste gar nicht, dass damals ein fast zweihundert Jahre altes Gebäude zerstört wurde. Gab es denn keine Überlegungen zu einer Rekonstruktion?

  • Ich wusste gar nicht, dass damals ein fast zweihundert Jahre altes Gebäude zerstört wurde. Gab es denn keine Überlegungen zu einer Rekonstruktion?

    So sah das Gebäude ursprünglich aus:

    Vor der Zerstörung sah es anders aus, war aufgestockt und mit einem Glockenturm am First versehen.

  • Erstaunlich traditionalistisch für Calatrava. Wird auf seine alten Tage wohl auch menschlicher der Gude. ;)

    In diesem SkyscraperCity-Thema gibt es übrigens viele tolle historisierende / neuklassische Bauten zu sehen, die in den letzten Jahren in New York umgesetzt wurden (ab Seite 10 die neueren Sachen):

    https://www.skyscrapercity.com/threads/histor…lanned.1565831/

  • Solche traditionellen Neubauten lassen Abrisse in der Vergangenheit besser verschmerzen. Man errichtet in einer Weltmetropole wie New York City eben angemessen hochwertige Architektur. Berlin könnte sich da einiges abschauen um der Ideenarmut der Rasterfassaden zu entkommen.

    In dubio pro reko

  • Man errichtet in einer Weltmetropole wie New York City eben angemessen hochwertige Architektur.

    Im Ernst? Also mein Eindruck ist eher gegenteiliger Natur. Ich bin zwar kein Kenner von New York, geschweige denn im auch nur entferntesten Sinne ein Liebhaber, aber die allmähliche Verflachung des NYer Stadtbildes durch allzu profitorientierte Neubauten (typisch war wohl das WTC) ist, soweit ich mitkriege, ein allgemein beklagtes Phänomen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Höhlenarchitektur mitten in Manhattan. Der Erweiterungsbau des American Museum of Natural History. Wem's gefällt.


    Zitat

    Das, was beispielsweise den einflussreichen Architekturkritiker Michael Kimmelman in der New York Times zum Loblied veranlasste, ist das spektakuläre fünfgeschossige Atrium. Wie in einer Höhle winden sich dort Betonformationen durch den Innenraum, lassen Brücken entstehen oder formen natürlich anmutende Öffnungen zu den angrenzenden Ausstellungsäumen. Dazu wurde Strukturbeton direkt und ohne Schalung auf vorgeformte Bewehrungskörbe gespritzt. Für die Umsetzung dieser als „Shotcrete“ (Spritzbeton) bezeichneten Technik, die 1907 von Carl Akeley erfunden wurde, holte Gang Arup (London) ins Boot.

    Eine Höhle begeistert New York - Ergänzung des American Museum of Natural History von Studio Gang

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.