Und nun suchen alle Beteiligten fieberhaft nach dem Schuldigen für einen Vorgang, der schon vor dem Baubeginn als "Kulturpalast-Desaster" apostrophiert wird. Dann können wir uns ja schon auf die nächsten Jahre freuen...
Dresden, Altstadt - Umbau Kulturpalast
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Da die Landesdirektion der Errichtung der "Kommunale Immobilien Dresden GmbH & Co. KG" ihr Zustimmung erteilt hat, kann der Umbau nun angeblich Ende dieses/zu Beginn des nächsten Monats starten.
http://www.dnn-online.de/dresden/web/re…Wochen-37851903
Wie das in Anbetracht der abgebrochenen Auschreibungsverfahren so zügig passieren soll, bleibt wohl das süße Geheimnis unserer OBin.
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Neeeeiiiiiin.... Wie wär's mit einem Guerilla-Abriss, wer ist dabei? ;/
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Ich bin dabei und bringe meinen BOSCH-Hammer mit. wann geht es los?
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Man könnte ja einen sogenannten "Shitstorm" beim KP veranstalten und jeder darf sich ein Teil davon mit nach Hause nehmen oder am Heimweg in der Elbe versenken
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Die arme Elbe!
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Bei entsprechender Stahlqualität könnte Hornbach ja die nächsten Hämmer daraus machen...
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Laut SZ-Informationen starten die Bauarbeiten am Kulturpalast nun am 26.08.2013. Sie beginnen mit dem Ausbau wertvoller, unter Denkmalschutz stehender Ausstattungsteile. Ab September dieses Jahres wird dann ein Baukran errichtet, der prominent im Stadtbild von den Bauarbeiten kündet.
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Was können wir noch tun, um das Unheil abzuwenden?
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Hier hilft nur eins: Asbest. Ich hoffe noch immer, dass in irgendwelchen Ritzen doch jemand Asbest versprüht hat. Aber selbst das wird wohl eher noch dazu führen, dass man noch mehr Geld in diesem Bunker versenkt. Ich prognostiziere schon jetzt, dass der Kulturpalast der BER Sachsens wird. Und wie beim BER wird so lange Geld reingeschossen bis einem schwindelig wird.
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Die Zeit für einen Abriss des Kulturpalasts ist einfach noch nicht gekommen. Genau so wie vor der Wende die Zeit für einen Wiederaufbau der Frauenkirche noch nicht reif war.
Die ältere Generation hängt einfach noch zu sehr an diesem Bau, das wurde mir bewusst, als mir eine fast 90 Jährige Dresdnerin (die ja noch den Vorkriegszustand erlebt hat) sagte, wie schön der KP im Inneren sei. Persönliche Erinnerungen an Aufführungen werden hinzukommen. Dann kommt wohl noch 60er Jahre Generation hinzu, die sich - vielleicht auch aus Trotz - einredet: "Wir konnten auch was großes schaffen!"
Wenn wir heute schon ein Bauwerk abreissen, an dem noch sehr viele Menschen hängen, sind wir dann wirklich viel besser als Ulbricht, Weidauer und Konsorten, die ja auch Bauten zerstörten, an denen die Herzen vieler Menschen hingen?
Ich hab mich jedenfalls damit abgefunden, dass die Beseitigung des Kulturpalastes die Aufgabe der nächsten Generationen ist. Fraglos ist er rein städtebaulich ein Desaster, schneidet alle Gassen ab, reißt den Altmarkt auf. Auch architektonisch hat wohl nur die auslagerbare Kunst am Bau (Bronzetüren, Wandrelief) wirklich hohen Wert, nicht der Kasten an sich. Eine künftige unbeschwerte, unbelastete, unvoreingenommene Generation wird ihn beseitigen, da bin ich mir ganz sicher.
Aber so weit sind wir eben noch nicht. Und das ist auch halb so schlimm, wenn man bedenkt, dass es in DD mit dem Neumarkt, dem Neustädter Markt, der Wilsdruffer Vorstadt usw. eh genug Aufgabenfelder gibt, an denen sich Dinge zum positiven verändern lassen.
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Nein, ich finde der Kulti ist schlimmer als Neustädter Markt und Wilsdruffer Vorstadt. Das Ding behindert einfach das Wiederauferstehen einer „richtigen“ „kleinen“ Dresdner Altstadt. Man sieht jetzt schon, dass die Gassen und Straßen mit Fassaden im alten Stil deutlich besser besucht sind als die Kanten dieses Monstrums. Und wenn man Räume für Klangkörper schaffen will, dann gibt es in Dresden weißgott andere Grundstücke (Kraftwerk Mitte, evtl. Zirkus Sarassani).
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Da die Bauarbeiten am Kulturpalast mittlerweile angelaufen sind, habe ich den Titel entsprechend abgeändert.
Jedoch gibt es schon die erste Kontroverse um das Bauvorhaben. Sie resultiert aus der welterschütternden Entdeckung der FDP, dass im Doppelhaushalt 2013/14 keine Mittel für die Umfeldgestaltung des 60'er-Jahre-Baues eingestellt sind. Diese könne also frühestens im Jahre 2016 starten und somit den überregional beachteten städtischen Prestigebau auch nach seiner Fertigstellung weiterhin beeinträchtigen.
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Was schon ziemlicher Hammer ist, dass der Abrissstalinist Ulbricht da verewigt ist. Da wäre es doch nur gerecht mit dem Abrissbagger zu kommen...
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Hier gibt es einen netten Artikel zum Wandbild "Der Weg der roten Fahne" am Kulturpalast, dessen Haltbarkeit weiterhin uneingeschränkt gewährleistet ist.
http://www.sz-online.de/nachrichten/de…it-2658892.html
Die Sache mit A. R. Penck war mir neu.
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Solche Wandbilder sollte man meiner Ansicht nach unbedingt erhalten. Ich finde sie als Zeitzeugen sogar wichtiger als die Gebäude selbst an denen sie angebracht sind. Zumal es deratige Kunstwerke aus jener Zeit im Westen so gut wie überhaupt nicht gibt.
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Im Gegesatz zum Gebäude selbst, hätte ich mit dem Erhalt dieses Bildes auch kein Problem. Wenn mich etwas stört, dann das, dass der Rote Taliban Weidauer nioch immer "Ehrenbürger" der Stadt Dresden ist, womit die anderen Ehrenbürger sozusagen entehrt werden.
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Zitat
Kulturpalast-Architekt Wolfgang Hänsch gestorben
Der Dresdner Architekt Wolfgang Hänsch ist tot.Dresden. Wolfgang Hänsch, Architekt des Dresdner Kulturpalastes ist
tot. Wie sei Stiefsohn Ray van Zeschau bestätigte, starb Hänsch am
Montag. Er wurde 84 Jahre alt. Hänsch war neben dem Bau des
Kulturpalastes auch an anderen Projekten wie dem Wiederaufbau der
Semperoper oder der Rekonstruktion des Schauspielhauses tätig.Zuletzt sorgte er für Schlagzeilen, als er mit aller Macht den Umbau „seines“
Kulturpalastes verhindern wollte. In dem Umbau des Mehrzwecksaals zu
einem reinen Konzertsaal sah er sein Urheberrecht als Architekt
verletzt, verlor aber vor Gericht.DNN 17.9.2013
Möge er in Frieden ruhen!
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Wolfgang Hänsch war ein großer Architekt, in dessen Bauwerken sich in besonders qualitätvoller Weise die gesamte Entwicklung der DDR-Architektur wiederspiegelt. Sein Schaffen wird hoffentlich noch viele Generationen begleiten.
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Hier gibt es einen interessanten Beitrag zum Wandbild "Der Weg der roten Fahne", in dem sich auch kurz der höchste städtische Denkmalschützer äußert.
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