Bachstadt Leipzig - die Matthäikirche

  • Bachs endgültiger Ruheort

    Da ich hier im Forum keinen gesonderten Themenstrang zum Johanniskirchturm gefunden habe und der hiesige Themenstrang ja auch mit 'Bachstadt ' überschrieben ist, erlaube ich mir meine folgende Frage hier einzustellen:

    Umfassen die Rekonstruktionspläne bezüglich des Johanniskirchturms eigentlich auch die Rücküberführung der Gebeinde des 5. Evangelisten / Größten Musikers aller Zeiten an ihren historischen Ruheort an bzw. in der Johnniskirche ? (Die Frage der immer noch ausstehenden DNA-Analyse zur zweifelsfreien Identitätsbestimmung steht dabei natürlich noch mal auf einem ganz anderen Blatt...)

  • Ich bin sicher, dass in der Thomaskirche die Gebeine Bachs liegen. Der Bildhauer Carl Seffner war seinerzeit bei der Exhumierung zugegen, hatte den Schädel studiert und nach diesem sein berühmtes Portrait Bachs geformt. Es passt zu dem gemalten Bildnis Bachs von Elias Gottlob Haußmann. Forschungen im Auftrag des Eisenacher Bachmuseums zum Aussehen Bachs kamen vor einigen Jahren auch zu dem Schluss, dass er so ausgesehen hat, wie von Haußmann und Seffner dargestellt. Und da Protestanten keinen Reliquienkult betreiben, ist eine DNA-Analyse ohnehin überflüssig.

    Das Grab Bachs befindet sich seit 1950 in der Thomaskirche. Im Zuge einer Restaurierungskampagne in den Jahren 1961-1964 erhielt das Innere der Thomaskirche seine spätgotische Erscheinung zurück und das Bachgrab seine heutige sehr schlichte, aber würdevolle Gestaltung unter Beibehaltung der Bronzeplatte von 1950. Dieses Grab wird man ganz sicher nicht wieder verlegen. Aus aller Welt kommen die Menschen hierher, in die Kirche, die in besonderem Maße mit der Musik Bachs verbunden ist. Hier ein besonders schönes Foto des israelischen Arztes Dr. Avishai Teicher:

    Leipzig, Thomaskirche, das Bachgrab im Chor, Blick nach Osten. (Foto: Avi1111, Juni 2016, CC-BY-SA-4.0)

    Der Ort des ursprünglichen Bachgrabs auf dem Johannisplatz wurde vor einigen Jahren markiert.

    Johannisplatz. Das Rechteck kennzeichnet den Ort des Bachgrabs in der früheren Johanniskirche, das Holzkreuz im Hintergrund den Standort des Kirchturms. Dahinter ist die neue Paulinerkirche am Augustusplatz zu sehen (Foto: Frank Vincentz, August 2016, CC-BY-SA-3.0)

    Ich glaube nicht, dass der Johannisplatz in nächster Zeit wieder bebaut wird. Die jetzige Gestaltung ist recht gut. Die Bäume an den Seiten sind Zierkirschen, die im Frühjahr herrlich blühen, und die Blickbeziehung zwischen Paulinerkirche und Grassimuseum hat auch ihren Reiz.

  • Die Sprengung des Johanniskirchturms im Film:

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    Ein reich bebilderter Beitrag über die Freilegung der Bach-Gellert-Gruft im Jahre 2014

    http://www.johanniskirchturm.de/material/rundblick/nummer_19.pdf

  • Um zum Thema zurückzukommen: Unter Bachstadt Leipzig fallen eigentlich alle Kirchen. Aber da in Stadtbild Deutschland Allgemeinwissen vorausgesetzt wird und folglich mehr auf das eingegangen wird, was durch Kriege und Diktaturen an städtebaulicher Kultur und Qualität wiederzugewinnen ist, waren die Themen bisher nur Pauliner- und Matthäikirche. Die Beiträge zur Johanniskirche implizieren, dieses gelegentlich doch als Thema explizit wieder aufzunehmen.

    Derweil möchte ich aber, da wir hier schon ein Foto von der Grundsteinlegung des Denkmales für Richard Wagner am 22. Mai 1913 sehen konnten, und auch der eigentliche Standort neben der Matthäikirche plausibel dargestellt wurde, die vorgesehenen Entwürfe nachreichen.

    wagner1.jpg

    Das Foto entstand vermutlich auch im Jahre 1913. Wie auch das folgende Foto wurde es hergestellt "Zum Besten des Denkmalfonds mit Genehmigung des Denkmalskomitees. " bei Allein-Vertrieb und Verlag Carl Cramer, Leipzig.

    wagner2.jpg

    Zudem sei nochmals wie hier und auf den Vorkriegsfotos zu sehen auf den eigentlichen Standort verwiesen, der mit dem gegenwärtigen Stasi-Hübschungsdenkmal nicht vereinbar ist. Das gegenwärtige "Denkmal für den anonymen Mitarbeiter des MfS" wirkt eher wie eine Karikatur. D.h. der junge Wagner in Originalgröße paßt mehr in einen Innenraum. Und das Stasi-Hauptgebäude mit seinen Gittern, Verhörzellen und zahllosen Spitzelzimmern als Symbol einer folgerichtig gescheiterten Diktatur sollte endlich aus dem Stadtbild zu Gunsten einer würdigen Neugestaltung von Matthäikirche, Matthäikirchhof und notwendigen Umgebungsbauten verschwinden.

  • Ich möchte aus aktuellen Anlass darauf hinweisen, dass aktuell ein großes Beteiligungsverfahren über die Zukunft des Matthäikirchhofs läuft. Bei genug Beteiligung unsererseits sind Rekos, Stadtgrün und andere wunderbare Dingeauf diesem wertvollen Areal möglich!

    Mehr dazu: https://www.leipzig.de/news/news/plae…heiden-koennen/

    Danke für den Hinweis. Ist ein Leipzig-Experte hier, der Input geben kann, welche Umgestaltung/Rekonstruktion dort wünschenswert wäre? Wir könnten uns mit einer Pressemitteilung in die Debatte einmischen.

  • Es geht mir hierbei insbesondere um die Wiederherstellung der historischen Straßenzüge inkl. der Töpfergasse. In einer heute gezeigten Übersicht ist die Töpfergasse wohl auch vorgesehen.

    Vielleicht gibt es hier jemanden der in den Detailfragen mehr Auskunft geben kann, aber wünschenswert wäre eine Reminszenz der Neubebauung an die alte Matthäikirche, deren Dachreiter eine wichtige Höhen- und Gestaltungsmarke darstellte, die heute (auf vorherigen Bildern gut zu erkennen) fehlt.

    Eine Pressemitteilung wäre wirklich klasse! :thumbup:

  • Ein paar erste Link-Tipps:

    Luftbild heutige Bebauung

    https://static.leipzig.de/fileadmin/_pro…_4128d5ff64.jpg

    Hier wird ein Kalender für 2019 vorgestellt (Thema Leipziger Plätze),

    interessant ist Seite 6: Straßenpläne und bauliche Entwicklung des Bereiches (Areal um die Mätthäikirche)

    https://www.buergerfuerleipzig.de/sites/default/…schau_klein.pdf

    Seite der Stadt Leipzig zum Mätthäikirchhof mit Fotogalerie (historische Ansichten, Fotos können vergrößert werden)

    https://www.leipzig.de/bauen-und-wohn…thaeikirchhofs/

    Matthäikirchhof Nr. 9, rechts Nr. 16 und 17, Foto entstanden um 1890

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/dat/0…0014651_001.jpg

    Leipzig. Matthäikirchhof Nr. 16 bis 21,Foto entstanden um 1890

    https://fotothek.slub-dresden.de/fotos/df/dat/0…0014652_001.jpg

  • ^ Daran anschließend ein paar histor. Eindrücke:

    Große Fleischergasse ausgehend vom heutigen Richard-Wagner-Platz (im Vordergrund rechts das Gebäude Großer Blumenberg, das heute noch existiert) .

    matthikirchegroefleisy2kms.jpg

    Im weiteren Verlauf gibt es diese Gabelung - rechts geht es auf den Matthäikirchhof...

    matthikirchhofgroefle7vjle.jpg

    ...Blickrichtung links entlang der Großen Fleischergasse - alles auf der rechten Seite steht nicht mehr.

    matthikirchhofgroeflejbjpp.jpg

    Standortsprung - Die bekannte Ansicht aus Richtung Platz mit dem Lipsiabrunnen in Richtung Kirche.

    matthikircheundkleine0sknd.jpg

    Blick auf den Kirchhof.

    matthikirchhof5zijus.jpg

    Gegenüber der Kirche befand sich diese Häuserfront. In der Mitte sehen wir das sog. Handtuch aus der zweiten Hälfte des 17. Jh, seines Zeichens das schmalste Haus der Innenstadt. Gleich anschließend steht das Zöllnerhaus, in dem der Komponist Carl Friedrich Zöllner lebte. Er schrieb u.a. das Lied "Das Wandern ist des Müllers Lust".

    matthikirchhof29-381s3k6f.jpg

    Im Gebiet gab es neben vielen Kleinstgewerbetreibenden auch eine Reihe von Gastwirtschaften mit so klangvollen Namen wie Café Urwald, Zum Nordpol oder Zum Kakaobaum. Es wäre schön wenn man ausgehend vom Barfußgäßchen die heutige Gastromeile zumindest entlang der Großen Fleischergasse kleinteilig fortführen würde.

    Vorgestern fand die Auftaktveranstaltung zum Entwicklungsvorhaben Matthäikirchhof im Beisein von OB Jung sowie dem Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Roland Jahn und Baubürgermeister Dienberg statt. Diese wurde im stream gezeigt und man konnte sich interaktiv beteiligen. Eine Aufzeichnung soll zeitnah veröffentlicht werden. Eine aktive Bürgerbeteiligung im Laufe des gesamten Prozesses ist sehr gewünscht.

  • Vielen Dank für die Informationen. Ich bin allerdings noch nicht ganz im Bilde über das zukünftige Beteiligungsverfahren und die Planungen für das Gelände. Die Gebäude der ehemaligen Stasi-Gebäude entlang der Großen Fleischergasse werden abgerissen und das Gebiet von der Stadt neu entwickelt. Alles weitere ist noch völlig offen, richtig? Das bedeutet, es gibt weder Aussagen oder Planungen zur zukünftigen Auf-/Einteilung des Raumes noch über die dort entstehende Architektur, korrekt? Das hieße dann ja, man hätte hier tatsächlich die Möglichkeit, Rekonstruktionen auf das Tableau zu bringen und eventuell die alten Strukturen zu einem Teil wiederzuerlangen.

    Ich hoffe, ich habe das richtig verstanden. Dann wäre das ja eine riesige und nahezu einmalige Chance!

  • Standortsprung - Die bekannte Ansicht aus Richtung Platz mit dem Lipsiabrunnen in Richtung Kirche.

    matthikircheundkleine0sknd.jpg

    Und ein Vergleichsbild aus unseren Tagen:

    Haus Barfußgäßchen 12 (Lipsia-Haus) mit dem Lipsia-Brunnen davor. Rechts die Kleine Fleischergasse mit Blick zum Matthäikirchhof - ähm, Stasikasten. Am rechten Bildrand das Haus Zum Arabischen Coffe Baum. Dann folgt nach einem Nachkriegsbau, der recht ordentlich ist, das historische Haus Kleine Fleischergasse 8, das auch auf dem alten Foto gut zu erkennen ist (genau dadrüber). Hier ballen sich heute die Gastronomiebetriebe. Am Stasikasten ist dann abrupt Schluss mit Leben. Die Bäume links im Hintergrund gehören zu den Anlagen am Promenadenring

    (Foto: Frank Vincentz, 8. Juli 2015, CC-BY-SA-3.0)

  • Vielen Dank für die Informationen. Ich bin allerdings noch nicht ganz im Bilde über das zukünftige Beteiligungsverfahren und die Planungen für das Gelände. Die Gebäude der ehemaligen Stasi-Gebäude entlang der Großen Fleischergasse werden abgerissen und das Gebiet von der Stadt neu entwickelt. Alles weitere ist noch völlig offen, richtig? Das bedeutet, es gibt weder Aussagen oder Planungen zur zukünftigen Auf-/Einteilung des Raumes noch über die dort entstehende Architektur, korrekt?

    Grundsätzlich lässt sich erstmal sagen, dass auf dem Areal ein Forum für Freiheit und Bürgerrechte sowie das zentrale Archiv für die Stasiunterlagen des Freistaates Sachsen entstehen soll. Das Forum soll ca. 30% der Fläche beanspruchen. Die Idee dahinter ist die Rolle Leipzigs für die Friedliche Revolution sowie die daraus entstandenen Veränderungen für Deutschland und Europa aufzugreifen und für die Gegenwart und Zukunft einen Raum zu schaffen an dem die Themen Demokratie, Freiheit und Menschenrechte von jedem aktiv diskutiert bzw. mitgestaltet werden können. Die Planung ist, so nehme ich es zumindest war, einen Ort mit internationalem Anspruch zu entwickeln. In diesem Zusammenhang wird auch geprüft die Leipziger Stätten von `89 als Unesco -Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen - immerhin war das friedliche Herbeiführen einer Demokratie in der Weltgeschichte ein einzigartiger Vorgang:

    https://www.lvz.de/Leipzig/Stadtp…iche-Revolution

    Welche Institutionen sich auf dem Areal niederlassen und wie letztendlich die Architektur sowie das stadträumliche Gefüge später mal aussehen werden steht noch nicht fest. Erstmal muss bis Ende des Jahres der Denkmalschutz entscheiden was mit dem Stasi/VoPo-Block passiert.

    Nachfolgend das Positionspapier der Stadt zum aktuellen Vorhaben. Dieses ist aber wie gesagt nicht in Stein gemeißelt sondern flexibel im Prozess anpassbar:

    https://static.leipzig.de/fileadmin/medi…aeikirchhof.pdf

    Sowie eine ausführliche Bestandsaufnahme:

    https://static.leipzig.de/fileadmin/medi…komprimiert.pdf

    Die Aufzeichnung der Auftaktveranstaltung ist nun auch online:

    https://www.leipzig.de/bauen-und-wohn…rchhof/#c228486

  • In diesem Zusammenhang wird auch geprüft die Leipziger Stätten von `89 als Unesco -Weltkulturerbe aufnehmen zu lassen - immerhin war das friedliche Herbeiführen einer Demokratie in der Weltgeschichte ein einzigartiger Vorgang:

    Wobei Plauen die Stadt war, von der die Initialzündung der "friedlichen Revolution" ausging. In Plauen erinnert das Wendedenkmal daran, dass dort die "Wende" begann. In Plauen fand die erste Großdemonstration in der DDR statt, die von den Sicherheitskräften nicht mehr aufgelöst werden konnte. Und Plauen soll den UNESCO-Weltkulturerbestatus erhalten, meint die sächsische CDU. Leipzig hängt sich wieder nur dran.

  • ^ Ach ja, der Reik hängt sich wieder mal dran... Ohne Plauen zu nahe treten zu wollen aber einen Systemsturz hätte es aus dem Vogtland eher nicht gegeben. Es gibt von dieser Demo keine Aufzeichnungen - wohl nicht ohne Grund. Btw. Dir ist schon klar, dass in Leipzig bereits Anfang der 80er Umwelt- und Friedensgruppen aktiv waren, aus denen heraus sich die Herbstbewegung bahn brach. Leipzig ist ohne Zweifel die Keimzelle der damaligen Ereignisse. Man könnte da noch viel weiter zurück gehen: 1965 gab es die sog. Leipziger Beatdemo, die auch Glied in einer Kette war und heute außerhalb Leipzigs nahezu unbekannt ist. So hat jeder seinen Beitrag zum Ende der DDR geleistet - die einen mehr, die anderen weniger.

  • ^ Was hat das eigentlich noch mit der "Bachstadt Leipzig" oder der Matthäikirche zu tun?

    (Sonst ist die Moderation doch auch schnell bei der Sache mit dem Löschen von Beiträgen.)

  • Leipzig: Kommt ein Großkonzern in die City?

    Das Gelände aus der Vogelperspektive (Blick in Richtung Osten) - unten rechts die "Runde Ecke"

    Gestern ging die erste von vier Fachwerkstätten zur Entwicklung des Matthäikirchhofes zu Ende - das Thema: "Die Zukunft des Areals mit Bezug auf die Geschichte gestalten". Geladen waren circa 60 Personen aus der Bürgerschaft, Politik und Fachkreisen, die über vier Stunden im Podium und Kleingruppen über verschiedene Aspekte dieses bedeutsamen zu entwickelnden Stadtraumes ("Wiege der Stadt Leipzig") diskutierten.

    In einer vorangegangenen Online-Umfrage, wurde sich von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem ein vielfältiger Stadtraum gewünscht, der nicht explizit auf eine geschichtliche Epoche zentriert werden solle, sondern alle Seiten dieses 1000-jährigen Stadtareals, welches aktuell durch ortsfremde Stahlbeton-Modulbauweise zwischen Jugendstilpalästen geprägt ist, zeigen sollte. Viele Teilnehmer unterstützten dies, da die Diskussion sich nur um die spätere DDR-Geschichte des Areals zu kreisen drohte; Sie sprachen sich für eine Mischung aus modernem, wie dem "Forum für Freiheit und Bürgerrechte" aus, welches auf 30% der Fläche entstehen soll; für eine partielle Bestandserhaltung (Baukunst des Stasi- und VoPo-Riegels); sowie eine ebenfalls partielle Reminiszenz auf die unheimlich wichtige und spannende Geschichte des Areals vor dem Zweiten Weltkrieg aus. Außerdem solle eine neue öffentliche, grüne Versammlungsfläche entstehen, die einer modernen, nachhaltigen Stadt, gemäß der Leipzig-Charta, gerecht wird. Selbstverständlich mit gemütlichem Durchgang zum Promenadenring über die Klinger-Treppe.

    Der Leiter des Stadtgeschichtlichen Museums Dr. Anselm Hartinger machte auch noch einmal die Bedeutung dieses Ortes und den bewussten Traditionsbruch der Stasi-Neubauten in Bezug auf die historische Struktur des Matthäikirchhofes deutlich. Er argumentierte für einen Komplettabriss dieser Gebäude und verwies auf die gewollte abgeschottete, burgartige Bauweise.

    Im Raum stand auch die würdige, zeitgemäße Erinnerung an die namensgebende Matthäikirche. Die Fachwerkstatt sprach sich aber nicht explizit für einen Neubau eines Gotteshauses aus, da dies ein inklusiver Ort werden solle, ohne auch subtile Rücksicht auf Konfession oder ähnlichem.

    Konsens war auch, dass eine qualitätvolle Bebauung unter möglicher Berücksichtigung der historischen Straßenstruktur sinnvoll und richtig wäre - trotzdem muss ein "Forumcharakter" auf der südlichen Seite des Planareals entstehen - also zu eng und romantisch wie früher, wird es wohl nicht werden. Das ist aber denke ich zu vertreten. Es gab auch Forderungen nach einzelnen Fassadenrekonstruktionen um den ursprünglichen Charakter zu zeigen.

    Darüber hinaus wurde debattiert, wie die Historie dieses Areals würdig erzählt werden könne und welche zukünftigen Akteure auf dem Gelände einen Platz finden könnten.

    Soviel sehr verkürzt zusammengefasst - die nächste Fachwerkstatt findet im Juli statt.

    Beste Grüße aus Leipzig - - :thumbup: