Zum Reformationstag 2023
Komplettversagen
der Leipziger Stadtverwaltung
Als
Vorspann muß noch einmal der voll berechtigte und
notwendige Rauswurf Leipzigs als „Zukunftszentrum“ herangezogen
werden, aus dem wiederum keinerlei Konsequenzen gezogen wurden und somit das
Durchhalten im Sinne von SED und Stasi propagiert wird. Denn
natürlich kannte Herr Dr. Thomas de Maizière in der Jury nicht nur
bestens die Zusatzvereinbarung zum Einigungsvertrag, sondern ihm sind
als ehemaligem Sächsischen Justizminister und Bundesminister des
Innern auch Folgestrukturen des MfS sowie ihre Legendierungen bei
Nachzuchten und Günstlingen wie in Leipzig bestens bekannt. Während
tausende Leipziger Bürger ihre Arbeitsplätze nach der „Wende“
verloren, kamen mit der Profilierung der SPD in Leipzig unter
Wolfgang Tiefensees ehemalige Stasi-Bedienstete reihenweise in feste
neue Arbeitsplätze vom Schulverwaltungs- und Arbeitsamt über
Landesversicherungen bis zu Gerichten und großen Firmen. In der
Folge führten somit die Zeitungen damals Leipzig als Stadt von Filz
und Korruption, einerseits, weil damit vielfach Rechtsstaatlichkeit
nicht umgesetzt wurde und andererseits weil Vernetzungen der
„unsichtbaren Front“ wieder zum Tragen kamen, egal ob in der gescheiterten Olympiabewerbung, bei Skandale zu den Wasserwerken, der
Sparkasse etc. pp.
Steuergeldverschwendungen
seitens Burkhard Jung wurden in den Medien schon beim Konjunkturpaket
II angeprangert, als er sich gemäß Umweltgesetzen nicht etwa um die
Öffnung der Etzoldschen Sandgrube bemühte (wohin 1968 u.a. die
gesprengte Leipziger Universitätsbauten nebst
Paulinerkirche verbracht wurden), sondern indem er mit Steuergeldern
diesen Standort schwerwiegender SED-Verbrechen hübschen und weiter
zudeckeln ließ.
Bereits
dokumentiert wurde auf dieser Seite die geschichtsfälschende
Steuergeldverschwendung zum Klinger-Denkmal. Statt dieses auf
seinem wohl überlegten, freien und historisch vorgesehenen Standort
wieder aufzubauen, wurde die Treppe einschließlich Denkmalssockel an
den Stasi-Bauten zu deren Hübschung garniert.
Und
auch nach den hier den bereits genannten Themen seines Handelns im
Sinne von SED und Stasi muß zumindest auf die staatsschädigenden
Immobiliengeschäfte als „Schleudersachse“ im Jahre 2022
hingewiesen werden.
Schwarzbuch des Steuerzahlerbundes: Negativpreis an Leipzig
Und
auch die aktuell vom Bundes der Steuerzahler e.V. 2023 genannte
Steuergeldverschwendung beim Paulinum trägt seine Handschrift, da
die Stadt Leipzig absolut nichts für den u.a. von vielen Bürgern
und 27 Nobelpreisträgern geforderten originalgetreuen Wiederaufbau
der Leipziger Universitätskirche St. Pauli mit Spendengeldern (!) tat.
Schleudersachse 2023 geht an die Staatsverwaltung
Vor
diesem Hintergrund vorsätzlich staatsschädigenden Verhaltens ist
auch der städtebauliche Wettbewerb zum Matthäikirchhof zu sehen.
Strafrechtlich
relevante Ausschreibung
Offener
Städtebaulicher Wettbewerb Matthäikirchhof Leipzig (einschließlich
Folgelinks)
Ausschreibung
Die
Beschreibung gemäß Beschaffung II.2.4 ist in ihren Grundzügen
falsch.
Die
Ereignisse am 4.12.1989 waren eine Einladung des Ministeriums für
Staatssicherheit der DDR für eine beschränkte Teilnehmerzahl und
erfolgte in deren maßgebender Regie und Beteiligung einschließlich unterschiedlich legendierter Kaderchargen.
Die
grundsätzliche Aussage, daß die Besetzung nur von „Mitgliedern
der Bürgerbewegung“ erfolgte, ist falsch. Dafür gibt es Zeugen.
Der
genannte authentische Ort steht für schwerwiegende
Menschenrechtsverbrechen von SED nebst Blockparteien, Stasi &
Co. und für DDR-Staatskriminalität. Er ist der authentische Ort für
die weiterführende Organisation der menschenverachtenden zweiten deutschen Diktatur.
Er ist auch Ort des Terrors.
Dies
zu glorifizieren und den Willen der Bürger einer kurzen Zeitspanne
an diesen Ort ketten zu wollen, widerspricht sich selbst.
Falsch
ist auch im Grundsatz, das Ministerium für Staatssicherheit der DDR
weiterhin vollständig zu verschweigen und so zu tun, als hätte es
sich gemäß des Mottos „Friede-Freude-Eierkuchen“ in Luft
aufgelöst.
Unter
dem Beitrag „Leipzig – Diktaturfolgen“ kann
im Forum für Baukultur in mehreren Kapiteln nachvollzogen werden,
daß Nachfolgestrukturen bis heute bestehen und wie an den
öffentlichen Beispielen gezeigt, weiteren Schaden anrichten.
Somit
geht es um einen grundgesetzwidrigen (um nicht zu sagen
verfassungsfeindlichen) und damit vollständig unlauteren Wettbewerb.
Da nun erstmalig überhaupt Kommentare zugelassen wurden, zeigt sich,
daß eine demokratische Meinungsbildung nicht wie behauptet,
Grundlage der Planungsphasen war.
Zugleich
offenbarten Kommentare im typischen Jargon ehemaliger Mitarbeiter des
Ministeriums für Staatssicherheit der DDR, wie sie sich im Erhalt
ihrer ehemaligen Arbeitsstelle in Stellung bringen. Dabei spiegeln
sie ungewollt ihre Haltung selbst, wenn sie fordern, daß gegen den
Abriß „korrigierend eingegriffen“ werden soll. Sie fürchten das
„alte Leipzig“, um das es gar nicht geht (sondern
es geht um die Wiederherstellung und Gesundung über Jahrhunderte
gewachsener städtischer Qualitäten) und wollen ihre „festgefahrenen
Meinungen den anderen aufzwingen“.
Da
diese Punkte im direkten Zusammenhang mit dem ehemaligen Ministerium
für Staatssicherheit der DDR und eventuellen Folgevernetzungen
stehen und somit die zu verzeichnende Intransparenz die gezielte
Verletzung des Grundgesetzes bedeuten können, überlagert dieser
Punkt alles andere.
Strafrechtlich
relevante Ausschreibung inhaltlich
Diese
Seite stellt seit dem 26. Januar 2016 der Öffentlichkeit Dokumente
und Informationen zur Verfügung, da Stasi und die Leipziger
Stadtverwaltung diesbezügliche Dokumente gezielt vernichteten und
die Leipziger Stadtverwaltung keine diesbezügliche Aufklärung
leistete.
Daher
mußten wie bei der Paulinerkirche und anderen Themen Bilder,
Zeitdokumente und literarische Quellen mühevoll und teils aus
anderen Ländern zusammengetragen und wieder nach Leipzig gebracht
werden. Für den derzeit irrelevanten Wettbewerb ist dies insofern
wichtig, weil
dieser anhand des vorliegenden Materials als sittenwidrig einzustufen
ist.
Ein
Wettbewerb zum Matthäikirchhof ohne Matthäikirche, ohne gebührende
Berücksichtigung der 900-jährigen Stadtgeschichte, ohne
entsprechende Pläne, ohne die Einbeziehung internationaler
Kulturträger und Wissenschaftler, Theologen, Musikschaffender sowie Künstler und in diesem Falle des Schwedischen Königshauses ist vorsätzliche Steuergeldverschwendung!
Hier
geht es um wissentliche und vorsätzliche Unterlassung,
Unterschlagung von historischem Wissen und städtischer Willkür
statt Demokratie! Dies sei hiermit auch den Fördermittelgebern,
weiteren Partnern und überregionalen Medien angezeigt.
Mögen
ansonsten, falls dieser „Stasihof-Wettbewerb“ weiter so
durchgezogen werden soll, Anwälte der „ausgeschalteten“ und
desinformierten Architekturbüros sich dieses Skandals annehmen.
Der
notwendige Abriß der Stasi-Bauten soll nicht die Verbrechen der
zweiten deutschen Diktatur ungeschehen machen, sondern den Weg für
die qualitativ höchstwertige Wiederherstellung und Gesundung der
Leipziger Innenstadt freigeben.
Die
bisher grobschlächtigen Neubauten unter Wolfgang Tiefensee, Andreas Müller und
Burkhard Jung, Sehensunwürdigkeiten und Totflächen in der Leipziger
Innenstadt vom Petersbogen über den Brühl bis zum Gewandgäßchen
und Goethes ehemaliger Studentenwohnung sind genug!

Juridicum Leipzig Petersstraße.
Gehübschter Leerstand auf mehreren Etagen. Von der Leipziger Universitätsleitung gewünschte Investorenarchitektur, die bereits wegen der schlechten Verträge Nobelpreisträger Prof. Günter Blobel rügte.

Juridicum Leipzig Petersbogen Eingang Schloßgasse.
Auch hier gehübschte tote Flächen, die wir schon beim Thema Leerstände konstatieren mußten und wo Fotos zu Dutzenden in der Leipziger Innenstadt nachgeliefert werden könnten, wenn es nicht so deprimierend wäre. (Wer es positiv sehen möchte, kann hier zumindest drei freie Studienplätze entdecken.) Daß man sich aber mit den Investoren über eine Änderung der Verträge einigt und ggf. alles verändernd übernimmt und nicht gleich wieder Steuergelder in das nächste minderwertige Abenteuer verschwendet, steht wohl auch in Frage.
Jedenfalls hier noch abschließend vom heutigen Tage ein Blick auf die schöne Universitätsstraße

Hier war mal der Eingang zu Goethes Studentenwohnung (Galeria Kaufhof)

vermutlich um 1910 (Fotograf nicht bekannt)
Um
es kurz auf den Punkt zu bringen: Wenn der gegenwärtige Oberbürgermeister der Stadt
Leipzig, Herr Burkhard Jung, wirklich die Nachhaltigkeit der Stadt
Leipzig will, so braucht er sich nur an der Jahrhunderte währenden
Stadtentwicklung zu orientieren. Dies gelingt ganz einfach, indem am
Matthäikirchhof wieder eine neu aufgebaute Matthäikirche
Jahrhunderte überdauert und dort eine Musikschule in einer
kleinteiligen Architektur über Generationen wirken kann. Dies wäre
vielleicht auch in Gedenken an Anna-Magdalena Bach ein gelungenes
Beispiel, die nach dem Tod von Johann Sebastian vom (späteren)
Matthäikirchhof 27 auf die damalige Neukirche schauen konnte.