Potsdam in alten Bildern

  • Wenn das du sagst, wird es so sein. Muss es sogar.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich kann das gerne für dich noch etwas aufdröseln.

    Die Wilhelmgalerie ist klar gegliedert, bezieht sich auf die Platzsituation, ersetzt eine ebenso monumentale Fassade und ist von allen modernen Gebäuden am Platz der Einheit noch das beste. Die IHK an der Breiten Straße ersetzt ungefähr ein halbes Dutzend hier früher stehende Einzelfassaden durch eine Großfassade in völlig regionaluntypischem Material und einfallsloser Rasterung. Das ganze gegenüber der Garnisonkirche.

  • na ja. Grad die Monumentalität wird zum Bumerang, wenn man sein Metier nicht beherrscht. Das IHK ist natürlich mies, aber die Wilhelmsgalerie ein veritabler Tiefschlag in höchst prominenter Lage, und überaus weit sichtbar. So aufgemaschelte Möchtegern-Monumentalität ist mE schlimmer als Mut zur Armseligkeit.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • na ja. Grad die Monumentalität wird zum Bumerang, wenn man sein Metier nicht beherrscht. Das IHK ist natürlich mies, aber die Wilhelmsgalerie ein veritabler Tiefschlag in höchst prominenter Lage, und überaus weit sichtbar. So aufgemaschelte Möchtegern-Monumentalität ist mE schlimmer als Mut zur Armseligkeit.

    Nun ja - auch wenn die Wilhelmsgalerie ganz klar eine "Schachtelfassade" hat, so sind die Dimensionen zumindest als Teilzitat stimmend.

    Nicht einmal dies kann der supertoll gegliederte Bau der IHK für sich beanspruchen.

  • Ich spiele seit einiger Zeit mit der Idee, einen eigenen Faden fuer den "Platz der Einheit" zu starten.

    Der ehemalige "Wilhemplatz" wird noch mit dem neuen Quartier oefter in der Oefentlichkeit stehen.

    Wie findet Ihr die Idee?

    Gebuert deiesen Platz einen eigenen Faden fuer die Projekte der Zukunft?!

  • Sehr gut. Das Gotische Haus wird immer wieder ein Thema, die in naher Zukunft bevorstehende Sanierung des Nachfolgebaus des "Säulenhauses" und auch der Blick in die Kupferschmiedsgasse wird wieder aktuell. Der Wilhelmplatz soll ja immer mal wieder saniert werden - Geld ist dafür natürlich nicht da.

  • Ich sehe in der näheren Zukunft keine Projekte, die hier verwirklicht werden könnten. Im Uhrzeigersinn haben wir auf der Ostseite:

    - Nr. 1, Standort der alten Synagoge, jetzt ein saniertes DDR-Wohnhaus

    - Nr 2-12, DDR-Wohnhäuser, saniert

    - auf der Nordseite die Wilhelmgalerie

    - auf der Westseite die Häuser Friedrich-Ebert-Straße 105-110, DDR-Wohnhäuser, saniert

    - Friedrich-Ebert-Straße 111-114, historische Gebäude, restauriert

    - Friedrich-Ebert-Straße 115, Volksbank, Ersatzbau für das Haus des Reisens, das wiederum anstelle der alten Post stand

    - auf der Südseite Am Kanal 47, Bildungsforum, stark umgebauter DDR-Bau

    - Am Kanal 49, Staudenhof (wird woanders behandelt)

    - und schließlich die Post, Am Kanal 16-18, sanierter wilhelminischer Bau

    Bei keinem dieser Gebäude sehe ich in den nächsten 30 Jahren anstehende Veränderungen.

  • Ich sehe in der näheren Zukunft keine Projekte, die hier verwirklicht werden könnten.

    Zuerst einmal wird auf jeden Fall der Staudenhofersatzbau umgesetz, der mit seiner Seite zur Kayserstraße ja zum Platz gehört. Und dann auf jeden Fall die Sanierung des ehem. Säulenhauses.

  • Wegen dieses Vorgängers ist die Großfassade der Wilhelmgalerie zustande gekommen, die auch die Mittenbetonung wieder zitiert, die vom Fortunaportal aus zu sehen ist.


    Ich könnte mir hier eine Verrücktheit wie beim Weseler Rathaus vorstellen:
    Dass man die historische Fassade rekonstruiert und vor den Bestandsbau setzt.

    Oh, das wird Stimmung machen bei den Fassadismus-"Freunden" :biggrin:

  • Der Platz der Einheit ist großes städtebauliches Problem - de facto (also nicht historisch( so etwas wie der "Große zentrale Platz" der Innenstadt,

    und so etwas von hässlich...

    Der Breiten Straße oder der östlichen Innenstadt kann man ausweichen - diesem Platz jedoch nicht. Er wird auch im neuen reparierten Stadtgefüge wie eine schwere offene Wunde klaffen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zuerst einmal wird auf jeden Fall der Staudenhofersatzbau umgesetz, der mit seiner Seite zur Kayserstraße ja zum Platz gehört. Und dann auf jeden Fall die Sanierung des ehem. Säulenhauses.

    Der Staudenhof wird woanders behandelt, ein Strang zum Platz der Einheit ist dafür nicht notwendig. Und ob das Säulenhaus wiederkommt, wage ich ganz stark zu bezweifeln. Aber von mir aus können wir einen neuen strang dafür aufmachen, wenn ihr das für sinnvoll haltet.

  • Potsdam hatte in der Stadt viele Bürgerhäuser die durch den 2. Weltkrieg und in der DDR verloren gegangen sind. Viele dieser Häuser hatten Vasen und Gesims, die so unterschiedlich sie waren, leider verloren gegangen sind.

    Gibt es Aufzeichnungen oder Informationen die vor den Krieg erstellt worden sind welche Häuser in der Stadt Vasen oder Gesims getragen haben (Verzeichnis mit Bildern)?

  • Der Platz der Einheit ist großes städtebauliches Problem - de facto (also nicht historisch( so etwas wie der "Große zentrale Platz" der Innenstadt,

    und so etwas von hässlich...

    Der Breiten Straße oder der östlichen Innenstadt kann man ausweichen - diesem Platz jedoch nicht. Er wird auch im neuen reparierten Stadtgefüge wie eine schwere offene Wunde klaffen.

    Was heißt "de facto"? Deine Fakten? Etwas Details, Argumente und Alternativvorschläge vielleicht?

    Er ist jetzt keine barocke Gestaltung, aber diese andreaskreuzigförmige Wegführung ist weitestgehend sinnvoll, statt geschwungener Wege, wo man heute querfeldein drüber latscht. Das ist jetzt nicht so wirklich attraktiv, was den Rasen schützt. Es gibt quasi unendlich Sitzmöglichkeiten. Vielleicht schirmen die leicht abgesenkten Wege auch etwas gegen den Lärm der Straßen ab? Statt nur Rasen wäre etwas Farbe jedoch ganz nett.

    Drumherum ist eigentlich auch nur die südliche Seite eine Katstrophe. Im Ost stehen "normale" Neubauten/sanierte Platten, die ganz OK aussehen, West ist historisch (zumindest sieht es so aus) und Nord ist eben die Galerie, die jetzt sicher kein Meisterwerk ist, aber auch keine Katastrophe, wenn man die Bibiliothek bedenkt, wenngleich diese durch Bäume auf beiden Straßenseiten recht gut versteckt ist.

    Ich finde den Bassinplatz weitaus unangenehmer, weil riesig, veralteter Belag, durch die vielen Bäume je nach Jahreszeit recht düster und keine so wirkliche Einheit.

  • Also städtebaulich hat der Wilhelmplatz aka Platz der Einheit überhaupt keine Probleme - kritisiert wird die Architektur. Die Nordseite (Wilhelmgalerie) wird so bleiben und auch die Ostseite mit den Genossenschaftsbauten kaum eine grundlegende, kleinteiligere Gestaltung erhalten. Bei der Westseite gibt es die Bauten der Pro Potsdam, die schon eine attraktivere Fssade erhalten können - da muss es nicht zwangsweise eine Rekonstruktion sein.

    Die Südseite wird ihr Bild vollständig verändern: der Block IV bringt zwei neue Häuser und im Block V wird die Südseite auch neu gefasst. Zudem wird der Turistnstrom wieder durch die Kayserstraße fliessen, so dass hier eine (alte) neue Verbindung entsteht, die den Platz verändern wird. Und - last, but not lest - ist das Stadtkanalthema offen, die Südseite hat von dieser Gracht sehr gelebt.

  • Ein zentral liegendes Eckgebäude fand hier im Forum bisher sehr wenig Aufmerksamkeit,und zwar ein aus DDR stammender, auch inzwischen ein Altneubau (Ende der der 1960er Jahre) errichtet.

    Das ehem "Autohaus" Ebert Ecke Yorkstraße. Ein vom Platz der Einheit südwestlich liegendes nicht zu übersehendes Gebäude.

    Wäre vielleicht nicht da mal eine architektonische Aufwertung in naher Zukunft angebracht?

  • Bei diesen frühen DDR-Lückenschlüssen (auch Charlottenstraße zwischen Friedrich-Ebert- und Jägerstraße ist so ein Fall) sehe ich wenig Chancen. Diese Gebäude sind zwar nicht sonderlich schön, aber auch nicht häßlich genug. Sie passen sich vergleichsweise gut in ihre Umgebung ein - anders als z.B. das Haus des Reisens oder die Wasserwirtschaft, die folgerichtig abgerissen und ersetzt wurden.

    Aber Mal sehen, was passiert, wenn der Staudenhof abgerissen ist. Vielleicht gibt man sich dann nicht mehr mit "nicht so schlimm" zufrieden...

  • Das Gebäude hat mit seinen durchgehenden Fensterfronten und "schwebenden" Etagen zur Yorkstraße hin sogar einen gewissen Wert. Die kurze Fassade zur Friedrich-Ebert-Straße ist allerdings völlig banal.

  • In einen eigen Faden ueber den Platz der Einheit kann man den Ist-zustand dokumentieren und auch den ehemaligen. Ein Vorteil waere in Zukunft zu wissen, wo denn hier im Forum das Thema dokumentiert wurde. Mich interesiert schon, wie die Haeuser aussahen und was da Heute so steht. Die Suedseite wird ja jetzt auch stark veraendert. Wenn es also Euch allen recht ist, werde ich die Moderatoren fragen...