Reine Spekulation
Mir ist bewußt, daß dieses Thema ein ‚Reko-Altdesiderat’ darstellt, also ein solches, welches schon vor den Zerstörungen des 20. Jahrhunderts bestand. Wenn ich einmal ein wenig ‚ins Blaue’ hinein, in der Art einer ‚alternativen Geschichte’ spekulieren darf: Nach dem finanziellen Ausgleich des entthronten Hauses Hessen-Kassel mit dem preußischen Staat und der Einheirat der jüngsten Schwester des Kaisers, Margarethe, in ebendieses Haus, wäre eine Rekonstruktion des Landgrafenschlosses sicherlich die Krönung des Versöhnungswerkes zwischen Hohenzollern und dem Kasseler Zweig des Hauses ‚Lothringen-Brabant’ gewesen. Möglicherweise hätte sich Kaiser Wilhelm II., da die Marienburg in Westpreußen fertiggestellt war sowie die Saalburg und die Hochkönigsburg ebenfalls vollendet waren, tatsächlich diesem Projekt zugewandt – zumal er Kassel (nicht bloß wegen seiner Schulzeit auf dem dortigen öffentlichen Gymnasium) ja gerne mochte und sich häufig in Wilhelmshöhe aufhielt. Sein Sinn für greifbare Visualisierungen von historischen Orten wäre dem auf jeden Fall entgegengekommen. Und das in preußischer Zeit über dem Ort des Schlosses erstellte Regierungsgebäude war zwar sehr imposant (und besser als Alles was seit dessen Zerstörung im 2. Weltkrieg auf diesem Platz entstanden ist), hatte aber sicher keinen Ewigkeitsstatus…