Ausstellungsgebäude Dokumenta 12
In vier Monaten findet in Kassel die "documenta 12" statt, zu diesem Anlass baut der Kurator Roger M. Buergel ein neues Ausstellungsgebäude. Selbiges wird in Kassel nur "Luftschloß" genannt und sorgt zumindest in der Lokalpresse für Unmut. "So unbürokratisch und aus der Hüfte durfte noch nie jemand die Karlsaue verwüsten!", schreibt die Lokalzeitung. Pläne habe ich noch keine gesehen aber es hört sich schon nicht gut an.
Geplant ist ein von den französischen Architekten Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal geplanter "12.000 Quadratmeter großen Glaspavillon, der aus Gewächshausmodulen zusammengesetzt wird". Anfang Januar war Baustart der temporären Struktur, die mit der Ausstellung auch wieder verschwindet.
Zitat des Kurators:
"Abzeichnen werden sich die Grundrisse einer leichten und luftigen Architektur, die Raum für Kunst und Bildung bieten soll: „In dem Augenblick, wo die Ausstellung nicht als bloße Sammlung sensationeller Trophäen, Rumpelkammer, Diskursfabrik oder Shoppingmall begriffen wird, sondern als weit gefasster Erfahrungsraum, in diesem Augenblick fällt der Architektur die Aufgabe zu, das Machen von Bildungserfahrungen zu ermöglichen.“
Der Etat der Documenta beträgt 19 Millionen Euro, zusätzlich zu den Baukosten von 3,5 Mio. € macht das einen schönen Batzen Geld. Aber was tut man nicht alles für die Kunst? Das Gebäude soll über Einzelpersonen privat finanziert werden. Seine 100 Stützen werden für je 30.000 Euro verkauft.
Bemerkenswert ist außerdem folgendes:
QuoteInsgesamt fünf Standorte wird die Documenta haben. Ehemalige Ausstellungsräume wie die einstige Binding-Brauerei und den Kulturbahnhof lehnt Buergel ab. "Ich finde es falsch, in einer Stadt, die ohnehin schon sehr fragmentiert ist, noch weiter zu fragmentieren" begründet er die Zentralisierung der Ausstellung.