• Sieht eigentlich ganz ok aus, aber wenigstens unterschiedliche Gebäudehöhen wären schön. Man sieht halt, dass es ein Haus ist, vor das 4 Fassaden geknallt wurden.

  • Man könnte ja die Ecke ein bisschen erhöhen und - man mag ja mal träumen - mit einem Turmhelm, gerne auch modern expressionistisch interpretiert, bekrönen.

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • wirkt auf eine unauffällige Art recht hübsch und hat etwas vom typischen Flair Ostdeutschlands.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ursus, jetzt enttäuschst Du mich aber...

    EIN Gebäude mit fünf unterschiedlichen Fassaden, keine Abgrenzung des Erdgeschosses, kein Abschluss an der Traufe, penetrant bodentiefe Fenster, exponierte Wohlfühlbalkone... wie bei einer Crèmeschnitte vier identische Lagen aufeinander gebeigt, und bei zwei Fassaden einfach ein Dach vorne angemogelt...

    hat etwas vom typischen Flair Ostdeutschlands.

    Eben, sieht aus wie eine aufgehübschte, umgebaute Platte.

  • Nicht immer diese Assoziation...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich bin da geteilter Meinung - einerseits hat das Gebäude typisch österreichisches Flair, aber in Würzburg oder Nürnberg würde es das Durchschnittsniveau einfach zu sehr senken.

  • Falsch. Dort gibt's nix mehr zu senken. Allenfalls würde es nicht hinpassen. Das trifft aber auf 95% der dortigen "Altstadt"-Bebauungen auch zu.

    Ursus, jetzt enttäuschst Du mich aber...

    EIN Gebäude mit fünf unterschiedlichen Fassaden, keine Abgrenzung des Erdgeschosses, kein Abschluss an der Traufe, penetrant bodentiefe Fenster, exponierte Wohlfühlbalkone... wie bei einer Crèmeschnitte vier identische Lagen aufeinander gebeigt, und bei zwei Fassaden einfach ein Dach vorne angemogelt...

    Schön, dass ich wenigstens DICH noch enttäuschen kann und noch nicht ohnehin ganz jenseitig dahinvegetiere...

    Also: Kein Abschluss an der Traufe ist typisch für den Osten und wurde in einem alten Architekturführer als "polnische" Art bezeichnet, die "leider" auch in Schlesien verbreitet ist.

    Ist dir eine Einheitsfassade lieber als fünf? Wär das über die Länge besser?

    Keine Abgrenzung des EG - ja stimmt. Aber das ist Teil des gestalterischen Konzeptes. Hat dadurch was … Nonchalantes. Wie auch die bodentiefen Fenster. Auch die Wohfühlbalkone stören mich nicht.

    Man darf auch nicht vergessen, dass das in einer melancholischen Kleinstadt des Nordostens spielt, nicht weit von der Küste, von eleganten Badeorten, aber eben noch nicht ganz dort, wo andere Maßstäbe gelten, jedenfalls nicht der heilige Ernst und das Pathos des fränkischen Kernlandes. Da kann man schon mal fünf gerade sein lassen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Super Bericht des NDR: Anklam für Deutschen Städtebaupreis nominiert, leider aber am Ende ohne die erhoffte Auszeichnung. >> Link

    Immerhin gab es von der Jury ein gebührendes Lob, >> Link

  • Das müssten sich die Linken und die Andere aus Potsdam mal anschauen (siehe der Tanz um den Staudenhofblock).Die Potsdamer Mitte ist ja in der gleichen Umbausituation wie die Anklamer Stadtmitte.Aber wer sich immer nur am Gewohnten und Vertrauten festbeißt kommt nicht weiter.Man muss auch mal den Mut und das Vertrauen zur Veränderung haben und auch Neues und Anderes zulassen.Wenn es natürlich alles eine Eindeutig voraussehbare Verbesserung ist, und das ist ja hier in beiden Städten der Fall.

  • Kaiserliche Kriegsschule in Anklam wird modernes Wohngebäude

    Die ehemalige Kriegsschule ist eines der markantesten historischen Gebäude der Stadt Anklam. Jetzt wird es zum Leben erweckt. Das in großen Teilen verfallene Denkmal soll zum modernen Wohnobjekt werden. Investor Herbert Hillebrand nimmt dafür rund 15 Millionen Euro in die Hand.

    Baumeister: Friedrich August Stüler

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  • Anklam ist ähnlich wie Wanfried in Hessen ein wunderbares Vorbild für eine Kleinstadt, die sich eindeutig vor allem durch Stadtbild-Verbesserungen selbst rettet. Und damit insgesamt wieder Auftrieb erhält, attraktiv wird - auch für unternehmerische Ansiedlungen.

    Es wäre sehr hilfreich, wenn wir z.B. Master-Studenten oder andere Forschende dafür gewinnen, eine Fallstudie über diese Orte anzufertigen. Die kann dann an "verzweifelte" Städte im ganzen Land verschickt werden. :) Als Hoffnungsschimmer - und als Anleitung, wie man es richtig macht und einen Ort wiederbelebt.

  • Überarbeiteter Entwurf für die Häuser Brüderstraße/Nikolaikirchstraße von Tchoban Voss.

    Früherer Entwurf:

    Tchoban Voss Architekten

    Neue Planung:

    Baustart möglicherweise Frühjahr 2022.

    Quelle: Nordkurier

    Plus Outre

  • Das ist jetzt aber eine deutliche Verbesserung! Jetzt sollten nur noch die Erdgeschosse ein bisschen variiert werden. Wollte man sich jetzt noch schönere Dachgauben wünschen, so muss man bedenken, dass die eine enorme Kostensteigerung zur Folge hätte. Hingegen wäre eine Variierung der Erdgeschosse ohne Kostensteigerung machbar.

    Hier wurde im Juni 2019, also vor gut zwei Jahren, das Projekt zum ersten mal vorgestellt. Einige Foristen, die die damaligen Kritiker hier im Forum wegen ihrer Kritik kritisierten, sehen jetzt, dass wir Kritiker nicht unrecht hatten. :wink:

  • Der Entwurf für das Hansequartier, das hier äußerst kontrovers diskutiert wurde, wurde mittlerweile weiter ausgearbeitet und als Bauantrag eingereicht:

    doc7j5dez41k906fmqn55p_file7j5djsyll3k199kr18ax.jpg

    Es wurde das bereits als süddeutsch anmutend kritisierte Eckgebäude mit den Fensterläden angepasst, auch andere Änderungen fallen sofort ins Auge. Spätestens bei einem direkten Vergleich:

    Man kann denke ich nicht sagen, dass alles sich verbessert hat. Es scheint an anderer Seite deutlichere Änderungen gegeben zu haben:

    Zitat

    Statt 14 wird es stattdessen 17 individuelle Fassaden an den drei Straßenseiten geben. Die Idee des Architekten dahinter ist, das Gebäude-Ensemble möglichst lebendig und differenziert zu gestalten. Ecktürme, Loggien, kleinteilige Giebel sollen sich weitgehend in die hanseatische Architektur anpassen.

    Hier der entsprechende Pressebericht:

    https://www.nordkurier.de/anklam/investo…0646600401.html

  • Einblicke in die Sanierung der Alten Post nahe dem Anklamer Marktplatz, die mit einem Neubau zum Hotel wurde (von Mai 2021):
    https://www.nordkurier.de/anklam/blick-i…1543526305.html

    Das Haus wird inzwischen durch "Best Western Hotels" als Anklamer Hof betrieben: https://www.bestwestern.de/hotels/Anklam/Hotel-Anklamer-HofAuf der Facebook-Seite gibt's auch einige schöne Eindrücke von Hotel und Umgebung:
    https://www.facebook.com/media/set/?set…41476779&type=3

  • Aufgrund eines aktuellen Gespräches hier einige Einblicke in die letzten Kriegswochen und -tage, die Anklam in einen Feuerball verwandelt und zu über 80% zerstört haben:

    Die Stadt schon eine krasse Kriegshistorie. 1936 siedelte man u.a. die Arado-Flugzeugwerke und einen Landeplatz an, die Einwohnerzahl verdoppelte sich fast. Das machte sie zur militärischen Zielscheibe. Mehrere schwere US-Luftangriffen führten schon 1943 und 1944 zu vielen Toten und großen Schäden in der Altstadt. Im April 1945 hat die einziehende Rote Armee die Zerstörung weitergetrieben. Und dann hat sogar die deutsche Luftwaffe noch die Stadt bombardiert. Ja, die deutsche. Man wollte so den Vormarsch der Roten Armee stoppen. Auch die deutsche Artillerie hat einiges dort vernichtet, u.a. leider die Nikolaikirche. In den letzten Kriegstagen war die brennende Stadt von weit her aus dem flachen Umland am Horizont zu sehen.

    Die meisten Anklamer waren vor Kriegsende aus der Stadt geflohen, auf umliegende kleine Orte oder noch weiter weg. Von den wenigen aus HJ und Volkssturm die da bleiben mussten, während die NS-Granden gemütlich abfuhren, landeten so einige in sowjetischen Gulags. Es gab viele Selbstmorde, wie auch z.B. in Demmin.

    Anklam diente auch als eine Art Pufferzone vor Greifswald. Die Stadt Greifswald wurde vor der Zerstörung bewahrt, weil sich dort auch viele Bürger für eine kampflose Übergabe einsetzten. Diese wurden mit den Rotarmisten vor den Toren des brennenden Anklams vereinbart.

    Bei Deutschlandfunk Kultur ist eine spannende Zusammenfassung der letzten Kriegstage in Anklam und Greifswald mit Augenzeugenberichten zu lesen:

    Zerstörung und Rettung in letzter Minute
    Nur für wenige Stunden weht die weiße Fahne von der Anklamer Nicolaikirche. Denn die Naziführung befiehlt die restlose Verteidigung der strategisch wichtigen…
    www.deutschlandfunkkultur.de
  • Fürchterliche Geschichte. Da möchte man gar nicht über Stadtbild sinnieren.

    Allerdings ist dies eben ein Forum für Stadtbild.

    Und da möchte ich was einwerfen: Letztlich ist die größte Stadtbild-Katastrophe im 19JH eingetreten: mit dem Abriss des gotischen Rathauses in der Platzmitte. Der große Platz ist nicht nur Mittelpunkt in Städten ostdeutschen Zentralmarktschemas, sondern DIE Stadt schlechthin, was sich in der tschech. Bezeichnung Náměstí zeigt.

    Der Platz ist etwa 100 mal 100m groß. In seiner Mitte stand bis 1842 das gotische Rathaus.

    1024px-Anklam-1840-Rath-03.jpg

    Es war 40 × 14 Meter groß, dh theoretisch teilte seine Längsseite die Platzausdehnung im Verhältnis 3:4:3, womit von der Weite des Platzes nichts mehr übrigblieb. Die heutige Leere ist somit ahistorisch. Letztlich dürfte der Platz in erster Linie als Fassung für dieses architektonische Schmuckstück fungiert haben. Die Bürgerstadt WAR somit das Rathaus und ohne dieses funktioniert der Platz gar nicht.

    Man sollte diese alten Raumverhältnisse wiederherstellen und eine Art kritische Rekonstruktion vielleicht mit zwei historisierenden Seiten versuchen, meine ich.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.