Kandidaten für "das hässlichste Gebäude"

  • Wenn wir gerade bei panoramastörend sind.


    von Casp

    Das Internationale Handeslzentrum.

    Das häßlichste ist es nicht aber mich stört es bei jedem Blick über die Silhouette Berlins. Gerade die breite schwwarz verglaste Fläche zeigt Richtung Straße des 17. Juni und Unter den Linden. Das schwarz zieht automatisch den Blick auf sich.

    3 Mal editiert, zuletzt von Saxonia (31. August 2011 um 22:35)

  • Ich finde das IHZ für einen aus DDR-Zeit stammenden Solitär recht untypisch. Dass er kaum sozialistisch wirkt, ist wohl der Zusammenarbeit mit den Japanern zu verdanken. M.E. erhaltenswert, die ganzen schäbigen Blöcke im Panoramahintergrund finde ich entbehrlicher.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ja, der IHZ-Block ergibt sogar so etwas wie ein Zusammenspiel mit dem Fernsehtturm

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • In seiner Breite verdeckt er aber alles was man dahinter noch erahnen könnte. Als Solitär seh ich es nicht, wie auch steht inmitten der Innenstadt die sollte man nicht mit Solitären bepflastern sondern städtebaulich aufeinander abstimmen. Aber was erzähl ich, dort gibt es noch so enorm viele Brachflächen dass sich jeder austoben kann wer will. Die ganzen Platten könne man getrost entsorgen wenn nicht alle 300 Meter eine Pseudosurvival Trainingsgelände vor einem auftaucht. Bleibt also auch nach 65 bzw. 21 Jahren etliches zu tun^^.

  • Zitat von "youngwoerth"

    Ich finde das IHZ für einen aus DDR-Zeit stammenden Solitär recht untypisch. Dass er kaum sozialistisch wirkt, ist wohl der Zusammenarbeit mit den Japanern zu verdanken. M.E. erhaltenswert, die ganzen schäbigen Blöcke im Panoramahintergrund finde ich entbehrlicher.


    Klar wäre es nicht schlecht, die Blöcke im Panoramahintergrund zu entsorgen, trotzdem kann nicht übersehen werden, dass das IHZ auf das Gebiet einer barocken Stadterweiterung geplanzt wurde und so in meinen Augen eine viel höhere Priorität hätte. Seine Zentralität ist einfach eine ganz andere. Praktisch jede Fernpanoramaaufnahme der Berliner Innenstadt wird durch diesen Bau "geprägt".

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Vermutlich ist jedes der in der folgenden Bilderstrecke enthaltenen Bauwerke einen eigenen Eintrag in diesem Strang wert. Mit den „drei Witwen“ aus Belgrad fängt es gleich spektakulär an. Die Orteinfahrt aus Halle („Blaue Brücke“) ist auch unglaublich, ich glaube, da war ich schon mal. Ich finde die sozialistische Moderne durchweg grässlich, manchmal, wenn die Schöpfungen außerhalb von Innenstädten stehen, gerade noch „interessant“. Ich möchte nicht wissen, wie sämtliche hier gezeigten Bauten von innen aussehen.

    BAUWELT - Geschichten vom Wandel

  • Keine gute Nachricht. Man soll das Ensemble in Ruhe lassen. Eines der drastischsten Beispiel sozialistischen Bauens, sogar durchaus im internationalen Rahmen. Weit wuchtiger als Vergleichbares in Dresden oder Berlin. Hier hat man auch sogar die viel beschworene "urbane Verdichtung".

    Man muss dieses Ensemble nicht lieben, darf es als verfehlte städtebauliche Entwicklung empfinden, man braucht nicht alle architektonischen Errungenschaften des Sozialismus erhalten, aber sicher dieses.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ich hab´s nicht so mit Superlativen, weshalb ich auch bei diesem Beispiel nicht vom "hässlichsten Gebäude, das ich kenne" sprechen möchte. Ich halte dieses Haus aber ästhetisch für eine völlig unmotiviert erscheinende Spielerei. Eine misslungene Verbindung aus Moderne und schlechtestem Postmoderne-Retro. Das schottische Parlamentsgebäude in Edingburgh. Das Dach des Entwurfs des katalanischen Architekten Enric Miralless soll die Form eines umgedrehten Schiffes darstellen - was das mit Schottland zu tun hat, ist wohl der freien Assoziation überlassen. Eröffnet wurde das Gebäude 2004 von Königin Elisabeth II. Ich bin ein großer Freund der schottischen Autonomie, wenn nicht gar der Unabhängigkeit. Mit diesem Bau aber hat sich das Parlament kein sehr repräsentatives Gesicht gegeben. Und das schmerzt um der Sache willen irgendwie umso mehr.

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…_2006-04-29.jpg

    http://www.richard-cissee.de/2005/Schottlan…er/P1030091.jpg

    http://thomasmayerarchive.de/images/706/103…s-Parlament.jpg

    http://farm3.static.flickr.com/2457/3777386801_8a861d2664.jpg

    http://static.zoonar.de/img/www_reposi…c1c085fdb7b.jpg

    http://de.structurae.de/files/photos/2…gh/pa100112.jpg

  • Zitat

    Ich habe zwar die "Blaue Brücke" nicht gekannt

    Eine "Blaue Brücke" gibt es auch in Tübingen - und rottet als Betonruine seit mindestens 13 Jahren vor sich hin (ein Ende ist aber in Sicht):

    Blaue Brücke: Tübinger Bauruine wird abgerissen - Baden-Württemberg - Stuttgarter Zeitung

    Selbst fotografiert habe ich sie noch nie, hier ein sehr eingeschränkter Anblick:

    Panoramio - Photo of Blaue Brücke Ruine

    Überhaupt präsentiert sich Tübingen in dieser Ecke ziemlich unattraktiv, wenn ich an das superhäßliche Parkhaus mit Waschbetonplatten gleich am Neckar und die Kaufhäuser in typischer Nachkriegs-Vollbetonausführung denke.

  • Das Black Maze Building in Berlin, auch L-40 genannt, am Rosa Luxemburg Platz der Bundschuh Architekten ist ganz gewiss ein Blickfänger. Das monocromatisch angelegtes Gebäude, halb Parkhaus, halb Büros spürt der klassischen deutschen Atlantikwallarchitektur nach und berührt den Fussgänger mit spannenden Achsen.


    Siehe OTA Berlin

    Zitat


    Die Herausforderung bestand darin eine neue Struktur in den jetzigen Bestand zu integrieren – eine Mischung aus Moderne, spätes 19. Jhd. und Mitte 50er ’DDR -Cheapo’.

    Eine Schule lehnt das Gebäude ab:

    Zitat


    Das Gebäude versucht nicht hübsch zu sein, es fällt keiner Modewelle anheim und es weist keine billigen Verschönerungsmittel auf, welche ein Gebäude schon 2 Jahre nach Fertigstellung alt aussehen lässt und welche wir alle so hassen. Es ist im Kern ein einmaliges Gebäude – es ist keine Kopie oder Produkt einer gewissen Schule oder Trend – und gerade dies ist auch gut so und soll auch so sein.


    bundschuh L-40

    L/40 ist übrigens das bekannte überschwere Krupp-Artilleriegeschütz aus dem 1. Weltkrieg, das in den vierziger Jahren im Atlantikwall eingesetzt wurde in ganz verschiedenen Kalibern.

    Einmal editiert, zuletzt von Agon (20. März 2013 um 11:25)

  • Wenn auf die schwarze Fassade im Sommer die Sonne drauf kachelt kann man sich bestimmt ein Spiegelei drauf braten. Es ist wie mit schwarzen Hosen, einmal gewaschen und schon ist es mehr ein dunkles grau. Hier siehts ja jetzt schon ausgewaschen und unsauber aus.

  • Das Ding ist wirklich richtig hässlich. :blink: Ich denke mal, dass die Architekten einfach in der falschen Zeit geboren wurden. Zu lange Friedenszeiten, als Kind wurde einem vielleicht verboten mit gefährlichem Kriegsspielzeug zu spielen, und dann noch den Bund verweigert und Zivildienst gemacht, weil es sonst uncool gewesen wäre. Das muss man ja irgendwie kompensieren und Westwall-Bunker im Stadtbild platzieren. Vielleicht könnte man damit auch mal international anheuern und Karriere machen, z.B. im Irak, Afghanistan, Nordkorea...

    Ist natürlich nur meine Phantasie. Nein, hier haben sich Architekten in Wirklichkeit viele geistreiche Gedanken gemacht, wie man einen nützlichen Bau elegant gestalten und spannungsreich ins Stadtbild einfügen kann. :wink: