Dresden, Altstadt - Rampische Straße

  • Natürlich wird der übliche Styropor-Mist auf die Fassaden gepappt. (...)

    Es handelt sich dabei sicher nicht um diesen billigen und porösen weissen Verpackungsmüll, an den man beim Begriff "Styropor" direkt denkt. Für mich sehen die Fassadenteile recht qualitativ und stabil aus - http://1.bp.blogspot.com/-S_EYTAhfFL4/U…dg/s1600/11.JPG

    Das ist mir auf jeden Fall lieber, als gar kein Fassadenschmuck. Vielleicht sollte man dieses Material einfach als zeitgemäßen Baustoff akzeptieren. Wenn damit in großem Stil Hausfassaden wieder verziert werden sollten,.... Sehr gern.

  • Neußer: Pfälzer_Bub meint mit "Styropor-Mist" sicher die, noch fehlenden, Wärmedämmplatten der Gebäude.

    Mit der Dummheit kämpfen Götter selbst vergebens. - Friedrich Schiller -

  • Neußer: Pfälzer_Bub meint mit "Styropor-Mist" sicher die, noch fehlenden, Wärmedämmplatten der Gebäude

    Stimmt. Die Dekorteile sind ja aus Sandstein und finden damit meine uneingeschränkte Zustimmung :wink:

    Das ist mir auf jeden Fall lieber, als gar kein Fassadenschmuck. Vielleicht sollte man dieses Material einfach als zeitgemäßen Baustoff akzeptieren. Wenn damit in großem Stil Hausfassaden wieder verziert werden sollten,.... Sehr gern.


    Das Problem ist die begrenzte Haltbarkeit und die Recyclingproblematik. Musste ein Gebäude früher eigentlich nie saniert werden, wenn man es nicht verfallen ließ, Renovierung reichte da völlig, so ist das Haltbarkeitsdatum diesem sog. zeitgenössischen Baustoff schon eingeschrieben. Die Berge an Sondermüll, die auf künftige Generationen zukommen sind gewaltig. Natürlich wird bis dahin das Recycling weiter sein aber mit Nachhaltigkeit, die ja von Regierungsseite immer propagiert wird, hat das nichts zu tun. M.E. verrennt man sich in Deutschland viel zu sehr in das Thema Klimaschutz und Energieeinsparung anstatt den ganzheitlichen Ansatz der Ökobilanz zu berücksichtigen. Es kann nicht sein, dass Milliarden an Volksvermögen in Form von Subventionen kurzfristig für Schnellschüsse verbraten werden, als dieses Geld in die Forschung zu stecken und wirklich neue intelligente Baustoffe zu entwickeln.

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

  • Bevor man mich falsch versteht,... Ich hasse diese bescheuerte Wärmedämmung, die nach kürzester Zeit fleckige und schimmelige Fassaden hinterlässt. Was ich meinte sind Schmuckelemente der Fassade. Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß eben diese Schmuckelemente an der Rampischen Straße 31 aus einem Hartschaum hergestellt werden sollen. Das hatte ich wohl mit "Styropor" verwechselt.

  • Hallo - was zum Thema Wärmedämmung nicht allen bekannt sein dürfte... die preiswertesten Styroporlösungen haben diverse Nachteile jenseits des ästhetischen Problems .....

    zum einen das Brandverhalten:

    http://www.welt.de/finanzen/immob…falle-wird.html

    http://brandwende.com/index.php?article_id=149

    Weiterhin hatte ich gelesen, das die Neigung zur Schwarzschimmelbildung, also diese häßlichen Grauschleier von den Mikroben kommen, die sich da wohl fühlen. Um dies zu verhindern, wird wohl die Chemiekeule eingebaut - diese wird dann angeblich ins Grundwasser über die Jahre ausgespült - ob das wirklich so extrem das Grundwasser belastet kann ich leider nicht verifizieren - das mit dem Brandverhalten ist da schon erschreckender! Da war ich so erschrocken, das ich seitdem keine Möglichkeit auslassen mag, darauf hinzuweisen.

    Also wenn dämmen - dann bitte hochwertig! Das sind wir uns und unseren Nachkommen schuldig!

    Andreas

  • Irgendwo hatte ich mal gelesen, daß eben diese Schmuckelemente an der Rampischen Straße 31 aus einem Hartschaum hergestellt werden sollen. Das hatte ich wohl mit "Styropor" verwechselt.

    Meinem Kenntnisstand nach besteht dieser Hartschaum - ich bin kein Experte - aus Polyurethan, während die "Dämmplatten" meist aus Polystyrol hergestellt werden. Als ehemaliger DDR-Bürger kann man das aber leichthin unter dem Begriff "Plaste" subsumieren.
    Abgesehen davon ging es bei der Hartschaumproblematik nicht um die Gewände, Simse und Verdachungen, sondern um die Stuckarbeiten, die auch schon in der Schlossstraße aus diesem Material hergestellt wurden. Hier soll uns nun jedoch wohl echter Antragsstuck erwarten. Oder nicht? Die nächsten Wochen werden es zeigen. :foto:

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Abgesehen davon ging es bei der Hartschaumproblematik nicht um die Gewände, Simse und Verdachungen, sondern um die Stuckarbeiten, die auch schon in der Schlossstraße aus diesem Material hergestellt wurden. Hier soll uns nun jedoch wohl echter Antragsstuck erwarten. Oder nicht? Die nächsten Wochen werden es zeigen

    Hm,,, das stimmt so nicht. Der Stuck an der Schlossstraße ist nicht aus Styropor (wo denkt ihr hin), noch wird es der an der Rampischen werden (das Material ist bildhauerisch nicht bearbeitbar). Auch Gesimse, Verdachungen etc. wurden größtenteils aus Sandstein, beim Biedermeierhaus komplett in Sto, sämtliche Hauptgesimse aus Hartstuck in barocker Manier (ok, dort zumeist nur in Innenräumen so gehandhabt) auf Rabitzuntergrund mit Schablone gezogen.

    Der ornamentale Stuck ist ein echter Kalk-Hartstuck, der mit Glasfasern innenliegend stabilisiert ist und an den voluminöseren Partien innen etwas ausgedünnt (also ausgehöhlt) wird, damit er an der Fassade hält (da keine tragende Zigelwand muss er etwas erleichtert werden, wird dann angedübelt und die Löcher zugemörtelt)
    Richtig ist, dass es im Bildhauerischen kein freier Antragsstuck ist (ist wohl zu teuer), sondern im Atelier aus Ton vorgefertigt wird, dann mit Silikon als Negativ kopiert und diese Form wird dann sooft man sie benötigt (meist 2-mal) in Hartstuck ausgegossen. Ein optisch und haptisch sehr schönes Material übrigens.....

  • Also das gezeigte Bild steigert meine Vorfreude jedenfalls immens!

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Heute sind wieder unsere "Experten vom Bau" gefragt!


    Im Sockelbereich der "31" und "33" wurde Außendämmung angebracht, vor der nun noch eine Wandschale gegossen zu werden scheint.


    Hier kann man gut den Raum zwischen Dämmung und Verschalung erkennen (Wo bleiben die Moniereisen?).

    Frage: Kommt nun doch noch eine massive Außenwandschale? Und wenn ja, wird sie nur im Erdgeschossbereich angebracht oder aber bis zur Traufkante gezogen? Aufgrund der Konstruktion des Sockels und des bisherigen Steinversatzes, gehe ich leider von Ersterem aus.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Mich würde ja mal interessieren, was aus dem Dach wird. Da blicke ich nicht durch.
    Zwischendurch munkelte man, es würde wesentlich steiler als das Original, dann standen die Signale auf Entwarnung, weil die entsprechenden Grafiken angeblich schlecht visualisiert seien. Was ist nun richtig?

    Wenn ich mir die aktuellen Baustellenfotos ansehe, fürchte ich dass das künftige Gebäude aufgrund des wesentlich steileren Daches tatsächlich nicht die wohlproportionierte Wirkung des Originals haben wird:

    Ursprüngliche Visualisierung (Bildnachweis: USD Immobilien):
    http://picture.immobilienscout24.de/pic/orig04/N/1…173262319-0.jpg

    Aktuelle Visualisierung (Bildnachweis: USD Immobilien / Franz Holzapfel Unternehmensgruppe):
    http://www.franzholzapfel.de/userfiles/vorl…-rampische1.jpg

    Und hier die derzeitige Sicht auf die Baustelle (Bildnachweis: http://www.bausituation-dresden.com:(
    http://3.bp.blogspot.com/-3qCH4fvjxoA/U…e4/s1600/05.JPG
    Was meint Ihr?

  • Also das Dach wird auf jeden Fall etwas höher als vor 1945, aber so extrem steil - so hoffen wir nach wie vor - nicht. Die Fotos täuschen m. E. sehr. Man darf nicht vergessen, daß an die Fassade noch die auf jeder Seite 15-20 cm Dämmstoff dazukommen bis die endgültige Fassadenbreite erreicht wird, sowie dann das weit ausladenden Hauptgesim. Von dessen extremsten Punkt muss man dann die Linie zum Mansardknick ziehen,

  • Das wird schon, aber was hier am meisten stört ist diese alles überdeckende Tiefgarageneinfahrt!

    @Augustus

    Wie stehen die Chancen, dass diese zumindest oberirdisch anmutiger gestaltet werden könnte. Errichtet hat sie zwar der Eigentümer vom hässlichen Coselpalais-Anbau, aber das Oberirdische (oder besser gesagt Außerirdische) gehört doch sicherlich der Stadt und ist vermutlich nicht im Eigentum des Ungetümers.

  • Ist doch auch lustig, wie auf den Graphiken die Tiefgaragenaufbauten vertuscht werden. Die einen machen sie gleich ganz durchsichtig und stellen eine Pferdekutsche daneben. Die anderen setzen einen Baum, den es so nicht gibt, direkt vor die Einfahrt. Also, offenbar scheint niemand glücklich mit dem Ungetüm zu sein. Da bleibt doch nur eine Lösung: Reißt den Quatsch bitte endlich ab!

  • Wäre sofort dafür Heimdall und dann bitte auch gleich dieses abartige "Neue Palais" mitabreissen. der Baggerfahrer könnte sicherlich glaubhaft machen, dass er dachte, dass dies auch zur Tiefgaragenarchitektur dazugehört:"Nu, Sorri, ober isch dochte nurr" ;) Die Dresdner würden diesen Baggerfahrer lieben!

  • Ist ja alles schön und gut, was ihr da schreibt, aber leider gehört die TG weder der USD, die mit dem Ding auch wegen des KP höchst unglücklich sein dürfte (und die die TG nicht verschuldet hat) noch der Stadt (die die TG verschuldet hat - wir erinnern uns).
    Der jetzige Besitzer (hab Namen vergessen) ist völlig uninteressiert, an der Situation etwas zu verbessern (warum sollte er das?? Man hat es ihm vor 15 Jahren genehmigt und er hat es bezahlt - es ist SEIN Eigentum)
    Also wird nur massivster politischer und bürgerlicher Druck da etwas ausrichten können. Ob der jedoch jemals ausreichen wird können ist höchst fraglich, da man hier ja in die privaten Besitzstände eines anderen Bürgers massiv eingreift.
    Die andere Frage ist die, was überhaupt möglich ist. Definitiv verschwinden wird die TG erst wieder mit dem Ende der Welt, aber das ist ja nicht so tragisch. Wichtig wäre es, das grauenhafte oberirdische Gestänge zu beseitigen. Die Pavillons könnten eigentlich bleiben, evtl. könnte und sollte man an der Stelle ein kleines Wäldchen à la GH-Fläche anlegen, das würde der ganzen Sache guttun und war so glaube ich eigentlich einmal schon zu DDR-Zeiten geplant. Das Problem ist die Wegnahme des Glasdaches, da dies eine Fkt hat, nämlich die Fahrbahn unten eisfreizuhalten. Hier müßte man also nachrüsten und eine Bodenheizung nach Abriss des Daches einbauen. Endpunkt? Es kostet Geld, Geld und nochmals Geld. Selbst wenn der heutige Besitzer zustimmt, dann wird das die Stadt DD vollständig bezahlen müssen. Und das wird sie sicherlich nicht tun angesichts der knappen Kassen...
    Leider kann man diejenigen, die den Mist damals genehmigten (notabene: gegen alle Warnungen der späteren GHND!), nicht in die private Haftung nehmen.
    Ach, ich wäre gerne auch einmal so einflussreich, daß ich überall in der Stadt meinen Dreck abladen kann und andere müssen dafür blechen.... Tolle Demokratie gell? :wuetenspringen: