Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Wirklich wunderschön...

    Noch schöner wäre das ganze Ensemble allerdings mit Neptunbrunnen und (mehr) Bäumen:

    Erschreckend, dass ausgerechnet eine links-grüne Landesregierung mit eingefleischten Ökostalinisten den Schlossplatz in eine triste, pflanzenlose Steinwüste verwandeln will. Ob das nicht als Affront anzusehen ist? :kopfschuetteln:

    Bild: (C) Förderverein Berliner Schloss

  • Welche Bäume???
    Auf dem Schlossplatz gab es nie Bäume, nur am kleinen Schlossgarten und drei anstelle der Stechbahn. Natürlich gab es in der Breiten Straße Bäume, die wird es auch weiter geben. Also Vorsicht mit den einseitigen Vorwürfen!



  • Schon gut, dann eben keine Bäume (wobei: warum eigentlich nicht, wenn man sich sowieso nicht an die historische Platzgestaltung halten will). Aber bitte auf jeden Fall etwas mehr 'Grün' und keine Steinwüste, wie vom Senat geplant. X(

  • Welche Bäume???
    Auf dem Schlossplatz gab es nie Bäume, nur am kleinen Schlossgarten und drei anstelle der Stechbahn. Natürlich gab es in der Breiten Straße Bäume, die wird es auch weiter geben. Also Vorsicht mit den einseitigen Vorwürfen!

    Ich sehe es eher als Vorschlag @Kralle s den Platz am Ende der breiten Straße mehr zu begrünen - den Neptunbrunnen dort als Kreisverkehr, möcht ich nun auch nicht unbedingt. Die Südseite des Schlosses könnte neben den Neptunbrunnen ruhig etwas mehr Vegetation vertragen.

  • Übrigens @Spreetunnel , mir ist bei einem Deiner historischen Luftbilder etwas interessantes aufgefallen: die historische Ostseite geht so ziemlich nahe an die Spree heran, sollte der Stellablock 1:1 im Maßstab an die restliche Fassade angefügt sein, so würde tatsächlich noch für die Zukunft Raum bleiben um die ursprüngliche Ostfassade zu rekonstruieren......gut, die Stallafassede würd dann ein tristes Hinterhausdasein fristen, was aber durchaus zu verschmerzen wäre.

  • Schon gut, dann eben keine Bäume (wobei: warum eigentlich nicht, wenn man sich sowieso nicht an die historische Platzgestaltung halten will). Aber bitte auf jeden Fall etwas mehr 'Grün' und keine Steinwüste, wie vom Senat geplant.


    Das ist vielleicht ein kleines Dilemma, denn - offen und ehrlich gesagt - nach den obigen Bildern von Spreetunnel schien der Schlossplatz auch vorher eine "Steinwüste" zu sein - nur mit Brunnen.

    Ich fürchte deshalb, allein die Rekonstruktion, Wiederherstellung des ursprünglichen Zustandes des Schlossplatzes wird kein ausreichend überzeugendes Argument sein, um dort die Wiederrichtung des Neptunbrunnens zu erreichen.
    Entscheidendes Argument sollte deshalb aus meiner Sicht vor allem die Aufenthaltsqualität sein, d.h. einen attraktiven, lebendigen Platz zu schaffen, auf dem Passanten und Besucher des Schlosses auch verweilen möchten.

    Als Ergänzung zu den Bildern von Spreetunnel anbei noch ein Bild des Schlossplatzes mit Schmuckbeeten, die (zumindest zum Ende der Kaiserzeit) auf beiden Seiten des Neptunsbrunnen angelegt waren - so wirkte der Platz gleich weniger als "Steinwüste".
    Hilfreich wäre sicher ein überzeugendes Konzept, welches diese ehemaligen Grünananlagen noch ergänzt bzw. fortentwickelt.

    Berlin - Schlossplatz

    2 Mal editiert, zuletzt von newly (16. Februar 2017 um 03:07)

  • Das entscheidende Problem der Belebung des Schloßplatzes sind die fehlenden Möglichkeiten, hier weitere attraktive Ziele zu schaffen. es wurde hier schon mehrfach darauf hingewiesen, dass kaum Möglichkeit besteht, kleine Cafés und weitere Gastronomie anzusiedeln - es fehlt einfach die dazu notwendige Kleinteiligkeit. Die Südseite des Platzes wird ausgefüllt von gleich zwei großen Blöcken: Marstall und ehemaliges Staatsratsgebäude. Optisch gibt der Marstall etwas her, wenn er seinen Giebel wieder erhält, aber der Gastronomie oder anderen attraktiven Geschäften gibt er keine Chance. Noch weniger das Staatsratsgebäude, das zudem den Zugang zur Brüderstraße verstellt, die mit dem Nicolaihaus das Zentrum der deutschen Aufklärung bieten würde. Die Gastronomie in jeder Form wird sich im Schloss selbst befinden und wahrscheinlich attraktiver als das meiste sein, was sich um den Schloßplatz mit Einschluss der Breiten Straße bilden könnte.

    Daher muss der Brunnen zwingend an seinen alten Standort zurück!

    Er macht den Platz zusammen mit dem Schloss wenigstens optisch außerordentlich attraktiv. Die Blumenrabatten sind natürlich ebenfalls zwingend, aber wegen des Verkehrs räumlich eingeschränkt. Geschäfte in der Breiten Straße, wo sich bis jetzt kaum etwas tut, haben die Konkurrenz im Schloss selbst zu fürchten und sicher auch das nahe Nikolaiviertel. Unattraktiv auch die neue Rathausbrücke, der alles fehlt, was die alte Lange Brücke mit dem Denkmal des Großen Kurfürsten zu bieten hatte. Dieses könnte ja wieder aufgestellt werden, was sehr wünschenswert wäre. Aber baulich vorgesehen ist es an der neuen Brücke nicht.

    Ohne den Schlossbrunnen wird der Platz tatsächlich nur eine Ödnis mit sehr schönem halben Rahmen sein.

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Das entscheidende Problem der Belebung des Schloßplatzes sind die fehlenden Möglichkeiten, hier weitere attraktive Ziele zu schaffen.

    Theoretisch würde aber die Breite Straße doch viel Potential bieten, oder? Wenn dort ordentlich geplant würde, könnte man tatsächlich für ein Belebung sorgen und Schlossforum zu einem wirklichen Nutzen als Durchgang verhelfen.

  • Das entscheidende Problem der Belebung des Schloßplatzes sind die fehlenden Möglichkeiten, hier weitere attraktive Ziele zu schaffen. ...Die Blumenrabatten sind natürlich ebenfalls zwingend, aber wegen des Verkehrs räumlich eingeschränkt. ... Unattraktiv auch die neue Rathausbrücke, der alles fehlt, was die alte Lange Brücke mit dem Denkmal des Großen Kurfürsten zu bieten hatte. Dieses könnte ja wieder aufgestellt werden, was sehr wünschenswert wäre. Aber baulich vorgesehen ist es an der neuen Brücke nicht.
    Ohne den Schlossbrunnen wird der Platz tatsächlich nur eine Ödnis mit sehr schönem halben Rahmen sein.


    Vollkommen richtig! Hinzu kommt dass der Entwurf des mit der Planung des Schlossumfelds betrauten Büro BBZ Landschaftsarchitekten, zumindest was den Schlossplatz angeht, eine absolute Katastrophe ist. Auf der Homepage von BBZ (ein bisschen runterscrollen) ist die geplante Schlossplatzgestaltung aus der Vogelperspektive zu sehen, nur grauer Stein mit ein paar grauen Bänken, kein Beet, kein Strauch, kein Brunnen, und dann noch mittendurch die Straße. Soll das etwa ökologisch-nachhaltige Stadtplanung sein, wenn jedes Verweilen durch die geradezu provokative Ungemütlichkeit schon im Keim erstickt wird ?? :gehtsnoch:
    Durch so viel Stein und tristes Grau wird ein monumentales Barockschloss jedenfalls nicht aufgewertet, ganz im Gegenteil.

    Ich sehe da eine Parallele zum Stadtschloss in Stockholm, das auch - zumindest auf seiner Nordseite - von viel zu viel Stein, Asphalt und Grau umzingelt ist. Dort ist es auch nicht gerade "gemütlich":


    By I, ArséniureDeGallium, CC BY-SA 2.5, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=2425775
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  • Vollkommen richtig! Hinzu kommt dass der Entwurf des mit der Planung des Schlossumfelds betrauten Büro BBZ Landschaftsarchitekten, zumindest was den Schlossplatz angeht, eine absolute Katastrophe ist. Auf der Homepage von BBZ (ein bisschen runterscrollen) ist die geplante Schlossplatzgestaltung aus der Vogelperspektive zu sehen, nur grauer Stein mit ein paar grauen Bänken, kein Beet, kein Strauch, kein Brunnen, und dann noch mittendurch die Straße.

    Dem kann ich nur zustimmen. Und selbst die paar Bäume, die im Plan zu sehen sind, sind zum Teil auch noch völlig falsch platziert. Und zwar diejenigen zwischen Schlossbrücke und Denkmalsockel. Sie werden, wenn sie irgendwann größer sind, den grandiosen Blick von der Brücke mit deren Figuren im Vordergrund auf die Westfassade/Portal III/Kuppel versperren - das Hauptmotiv des Schlosses überhaupt. Wie kann man so etwas planen? Das geht schon über Unwissenheit, Ahnungslosigkeit und Ignoranz hinaus und grenzt an bewusste Sabotage! :wuetenspringen:

    Nochmal zum Thema Grün auf der Südseite (Schlossplatz): Eine zu üppige Begrünung wäre hier kontraproduktiv. Es handelt sich mit ihren Kolossalsäulenportalen um die repräsentative Schaufassade des Baus, quasi um die "öffentliche Stadtseite". Und diese mit Bäumen oder hohen Büschen zu verstellen, wäre aus städtebaulicher Sicht ein Fehler. Damit will ich aber nicht der geplanten Steinwüste das Wort reden. Die Rabatten an Gebäude und Brunnen mit niedrigem Grün dürfen es gerne sein.
    Die Nordseite hingegen war als ehemals private Gartenseite angelegt. Hier kann es gerne mehr Grün - z.B. "auf Kosten" der Straßenbreite sein.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Wird überhaupt nocht gebaut am Schloss in den lezten Wochen???
    ich sehe auf den Webcam fast keine Bauleute seit mehreren Wochen:Zufall oder nicht??

    Weiss jemand was da los ist?? ?(
    Kein Geld mehr???

  • Ich nehme an, man hat erkannt, dass der Wiederaufbau des Schlosses doch ein Riesen Humbug ist, und plant jetzt gerade den Abbruch, der wohl in Kürze beginnen wird.... :rolleyes:

  • Nein, das Geld wird für die größte öffentlich finanzierte und öffentlich aufgestellte Schaukel Europas (oder sogar Weltrekord?) ausgegeben.

    Am zentralsten Platz Deutschlands lässt man sich das gerne etwas kosten!

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    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin