Dresden - Zerstörung eines Welterbes - eine Bilderserie

  • @ Miwori, sicher hast Du Recht,
    allerdings geht es aus meiner Sicht genau um diese arrogante, selbstverliebte Großkotzigkeit, In Dresden könnte sich viel mehr bewegen und auch viel mehr für die Reperatur der Stadt inkl. Rekos getan werden, wenn nicht ständig das.."wir hams dor scheeen" im Mittelpunkt stehen würde.

    die Rede von Frau Orosz schlägt allerdings an dem Fass den Boden aus. Also wie bescheuert...und wo ist nochmal der Traum von Altstadt??? :boese:

  • "Was wollt ihr sein? Kulturstadt? Ihr habt es ja nichtmal geschafft den Weltkulturerbetitel zu behalten."

    Von einer demokratischen pro Brückenentscheidung wird keiner reden.

  • Zitat von "youngwoerth"

    Du manifestierst mit solchen Aussagen lediglich Deine Blindheit, Miwori.


    Wer blind ist, das ist hier die Frage!

    Eine landschaftlich hübsche, biologisch aber ziemlich gewöhnliche Wiesengegend als "naturbelassene Flußaue" zu bezeichnen, könnte man einem Stadtmenschen noch durchgehen lassen.
    Du als Freiburger mit dem Schwarzwald gleich daneben solltest aber mehr Ahnung davon haben, was richtige Natur ist. Die Elbwiesen sind allenfalls gepflegte Kulturlandschaft, die eine Überbrückung besser vertragen als asphaltierte Radwege und tägliche Invasionen freilaufender Köter und ihrer Halter.

    Besuche mal das obere Kirnitzschtal an der deutsch-tschechischen Grenze bei Hinterhermsdorf,
    wo der Fischotter lebt, wo im kristallklaren Wasser die Forellen herumflitzen, Wasseramseln und Libellen tanzen und der Wanderpfad streckenweise durch mannshohen Farn führt.
    DAS ist mein MEIN Lieblingsplätzchen.
    Trotzdem bin ich nicht dafür, die Sächsische Schweiz zum Weltnaturerbe vorzuschlagen. Denn dann verschwindet mein Wanderweg plötzlich im Rahmen der "Besucherlenkung" von der Karte, und man darf nur noch mit den anderen Menschenmassen zum Kuhstall oder zur Bastei!

  • Es ist schon clever von den Stadtoberen, die ihr gesamtes Tourismuskonzept seit der Wiedervereinigung einzig und allein auf Kultur ausgelegt haben, sich den Titel Weltkulturerbe aberkennen zu lassen...da sieht man mal, was für fähige Politiker an der Spitze unserer Stadt stehen... :augenrollen:

  • Zitat von "Stefanius"


    die Rede von Frau Orosz schlägt allerdings an dem Fass den Boden aus. Also wie bescheuert...und wo ist nochmal der Traum von Altstadt??? :boese:


    Da stimme ich Dir zu.
    Die gute Tante Helma hätte statt schöner Worte lieber einen Koffer mit Bimbes mitnehmen sollen...
    Bin ja mal gespannt, was für neue Welterbestätten in diesem Jahr ernannt werden.

  • Zitat

    Denn aus dem geschundenen Dresden, das seine mit finanzieller Hilfe aus dem In- und Ausland bewerkstelligte Auferstehung als Wunder des Barock einer deutschen und internationalen Sühneleistung verdankt, wurde nach und nach eine verhätschelte, selbstbezogene und selbstzufriedene Stadt, die Anspruch auf absolute Autonomie zu haben meinte.


    Ah wie genial! APH-Surrealität.

    Nur das mit dem lehrreichen Erwachen wird es nicht geben. Im Gegenteil: Man rühmt erhobenen Hauptes sein wundervolles Dresden mitsamt der "aufgeklärten und selbstbewussten Bürgerschaft" (Zitat Mücke).

    Zitat von "Mücke"

    Dresden bleibt Weltkulturerbe der Herzen – auch ohne Unesco-Titel, aber dafür mit Demokratie, Transparenz und bürgerschaftlichem Selbstbewusstsein.

    Miwori: Wer blind ist, der vergleicht den Schwarzwald oder das Kirnitzschtal mit dem deutschlandweit einzigartigen Naturraum inmitten einer 50000 Einwohner-Großstadt inklusive sagenhaft-einmaliger Sichtbeziehungen zwischen Hang, Fluß, Wein, Wiesen und Prachtvillen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich fühle mich gezwungen, ein paar Kommentare aus dem Tagesspiegel hier her zu verlegen:

    Zitat von "1"

    Ein sinnloser Titel weniger und troztzdem fließt die Elbe noch genauso ruhig und schön wie zuvor.

    Zitat von "3"

    Soll denn Dresden für alle Zeiten ein rückständiges, beengtes Fotomotiv bleiben, weil jeder Ansatz einer Fortentwicklung durch die Unesco behindert wird ? Dann baut doch Dresden gleich ganz ab, dann wird das Flusstal noch idyllischer.

    Zitat von "4"

    Die Prominenz der Brücke wird -aus touristischer Sicht- die Aberkennung dieses Titels mehr als kompensieren!


    Mit solchen Leuten soll man diskutieren? Da fragt man sich doch lieber Folgendes:

    Zitat von "5"

    Ich Trottel habe auch noch für die Frauenkirche gespendet.

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  • Warum geht man überhaupt so sehr auf die UNESCO los. Sie überbringen ja lediglich die objektive Feststellung, dass ein Naturerbe mit einer Autobahnbrücke kein Naturerbe mehr sein kann. Welcher Spielraum soll da sein?

  • Gern geschehen, da ist man mal 14 Tage wech von Dräsdn und schon is dor Diddel wech.

  • Zitat

    Warum geht man überhaupt so sehr auf die UNESCO los. Sie überbringen ja lediglich die objektive Feststellung, dass ein Naturerbe mit einer Autobahnbrücke kein Naturerbe mehr sein kann. Welcher Spielraum soll da sein?


    Weil es kein Naturerbe ist, sondern ein Kulturerbe.
    Die Unesco muß erklären, was sie unter Kultur versteht.
    In Deutschland und speziell in Sachsen gehören Brücken und Automobile zur Kultur dazu! (schon mal bei der "Sachsen Classic" am Straßenrand gestanden? oder in der Gläsernen Manufaktur gewesen? Verkehrsmuseum? In einem Melkus-Sportwagen gesessen?)
    Sie repräsentieren unsere Zeit! Nicht irgendwelche neomodernen Avantgardisten und auch nicht irgendwelche Augusts und Coselinen, die in der Barockkluft über den Neumarkt hüpfen.

    Und weil es zweitens keine Autobahnbrücke ist und kein "Beton"monster, sondern eine relativ schlanke, elegante Stahlbrücke.

    Zitat

    Der Überbau besteht aus zwei parallelen, begehbaren Stahlkästen, stählernen Rand- und Querträgern, den stählernen Bögen und V-Stützen sowie einer im Verbund wirkenden Betonfahrbahnplatte.


    Klähne | Beratende Ingenieure im Bauwesen GmbH | Berlin
    Henry Ripke - Architekten
    Henry Ripke - Architekten
    http://www.tu-dresden.de/biwitb/mbau/download/08bbs_04.pdf

    Zitat


    aus der Begründung des 1.Preises:
    ...
    Die Gestalt der Brücke ist als moderne Interpretation der historischen Dresdner Brückenbögen zu sehen...Die Bogenkonstruktion fasziniert durch ihre Form und Schlankheit.

  • Zitat von "wildermann"

    Dann sah man eine Klettertour durchs Elbsandsteingebirge, ein kleines Zwischenlamento mit Prof. Marg an der WSB-Baustelle, einen Ausflug in das bekannte historische Elbfischerdorf Großschönau, eine Quarkkeulchenberkostung in Radebeul und schließlich einen Bericht über Deichbauten bei Roßlau (Sachsen-Anhalt) - Tenor : So schön is das hier und da wollen die Dresdner eine Brücke reinbauen.


    Polemik ist unnötig. Auf beiden Seiten. Es genügt, sich die Gegend vor der Zerstörung intensiv zu Gemüte geführt zu haben, dann bedarf es keiner Polemik mehr, um die Wahrheit zu erkennen und sie zu beschreiben. Wer die Tragik dann aber immer noch nicht sieht, dem muß es wie beschrieben an der nötigen Sensibilität fehlen - und dann wird man ihn mit den eigenen Gefühlen natürlich auch nicht erreichen können und sich alsbald doch in Polemik verirren. Noch besser aber ist es, Miwori, Teichi, Wildermann und wie die Dresdner so alle heißen, ihre innere Überzeugung und Genugtuung zu gönnen, die Tragik zu verdrängen, und sich andere Orte in Deutschland zu suchen, die mehr Erfüllung versprechen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Zitat von "unify"

    Warum geht man überhaupt so sehr auf die UNESCO los. Sie überbringen ja lediglich die objektive Feststellung, dass ein Naturerbe mit einer Autobahnbrücke kein Naturerbe mehr sein kann. Welcher Spielraum soll da sein?

    Ist ja kein Naturerbe - sondern eine "sich entwickende Kulturlandschaft".

  • ^ Nein, nachdem der Welterbetitel aberkannt wurde, gehört das Dresdner Elbtal zu jenen Gegenden, die man tunlichst meiden sollte. Fahr lieber an die Dreisam nach Freiburg. Die haben wenigstens 'nen romantischen Autobahnzubringer neben dem Fluss.

  • Lieber Zeno, das freut mich selbst an einem so traurigen Tag sehr!

    Das Maintal in Würzburg lässt sich mit dem Elbtal in Dresden nicht vergleichen. Das Elbtal in Dresden ist über weite Strecken unvergleichlich, ursprünglich, weitflächig, unzersiedelt, von verschnörkelten Villen umrandet, auf vielen Kilometern Länge inmitten der Großstadt beinahe ohne jede Beeinträchtigung durch Infrastruktur, ein endloser Naturraum voller grandioser Sichtbeziehungen auf Hänge, Villen, Schlösser, toskanische Weinberge und letztlich die Kuppel der Frauenkirche, kurz: Ein unvergleichliches Paradies inmitten einer Stadt der Größe Stuttgarts. Dieses Paradies leidet stark an einer seiner sensibelsten und wichtigsten Stellen - und ich leide mit. Die Krone ist weg, die Einzigartigkeit im m.E. wichtigsten Abschnitt wird mutwillig in Richtung Alltag degradiert. Aber mein persönliches Schlußwort verfasste ich eigentlich schon einen Beitrag vorher, wollte nur noch Deine Frage beantworten.

    spacecowboy: Nicht ein Mal kannst Du Dir Deine seltsame Polemik sparen. Die Freiburger haben es hinbekommen, die B 31 an der wichtigsten Stelle des Dreisamtals auf mehreren Kilometern zu untertunneln. Ich glaube, mehr muß ich dazu nicht sagen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • @ Miwori

    Danke für die Verlinkungen! Jetzt ist mir das klar, ich bin immer davon ausgegangen dass unsere (ich sage bewusst unsere, weil DD für mich immer Welterbe bleiben wird :D ) Waldschlösschenbrücke betongrau wird und habe das als die bedeutendste Abwertung empfunden. Wenn sie aber diesen Blauton erhält, dann wird sie ein echtes Wahrzeichen. Sicher nicht so bedeutend wie die Frauenkirche oder der Zwinger, aber auf einer Stufe etwa mit der Yenidze oder dem Kongresszentrum. Dann wird die Brücke echt schön, so wie etwa diese moderne Brücke im Zentrum Londons.

    Ich bin froh, dass es in Dresden auch in Zukunft große Architektur gebaut werden darf und dass der Stadt niemand verbieten kann neue Wahrzeichen zu bauen, ein Museum braucht die Stadt wirklich nicht zu werden. Und das sagt einer, der jedes rekonstruierte Haus auf dem Neumarkt feiert, der über den Neumarkt hinaus noch viel mehr originalgetreue Rekonstruktionen sich wünscht und dafür jahrelang mit Protestmails und Spenden gekämpft hat und weiterkämpfen wird.

  • Ja, die Brücke wird -mal ungeachtet des ähm, Preises- wohl gut aussehen, selbst auf den bisherigen Renderings besaß sie eine ästhetische Qualität. Unter einem Betonmonster stelle ich mir was anderes vor, da geht der Blick doch eher Richtung "Innere Altstadt". :-/


    Aber - ist Deutschland nicht auch das Land der Schrägseilbrücken ? Ich muß mich mal kurz als Freund jener schlanken Schrägpylonkonstruktionen outen, die bereits an vielen Orten für positive Blickfänge gesorgt haben.

    >>Dann wird die Brücke echt schön, so wie etwa diese moderne Brücke im Zentrum Londons.<<

    "Schön" ist für die jetzt vielleicht auch'n bißchen übertrieben...aber sie bewegt doch die Menschen

    *fg*

    Nein, die werden gedünstet