Berlin - Breitscheidplatz & Umgebung Bahnhof Zoo

  • wilmersdorfer:
    Einen zweiten ZOB bräuchte es m. E. nicht, viele Busse fahren ja auch über Südkreuz; ob der Ostbahnhof auch noch angefahren wird weiß ich gar nicht. Wie auch immer - da der mörderische Preiskampf sein Ende zu finden scheint, dürfte sich einiges auch wieder auf die Bahn verlagern.
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    Aktuelle Bilder vom Upper-West-Turm, Hardenbergplatz, Zoo.

    Ku'damm/Joachimsthaler

    Beginn des Ku'damms

    Breitscheidplatz

    Budapester Straße

    Hardenbergplatz

    Umbau und Sanierung der Zooterrassen usw.

    Neu eröffnetes Löwentor des Zoologischen Gartens

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Falls es Euch interessiert, hier noch ein paar heutige, sonnige Bilder vom Upper West. Der Kran wurde diese Woche demontiert, nachdem die letzten Fassadenelemente am Turm angebracht worden waren:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Einfach nur grässlich! :wuetenspringen: Diese Hochhäuser entstellen so furchtbar die Umgebung der Gedächniskirche, dass diese quasi von denen erdrückt wird. Zudem: Wolkenkratzer passen überhaupt nicht nach Berlin, sondern höchstens in Deutschland nach Frankfurt (und dort auch nur beschränkt also hinter den Wallanlagen möglichst).
    Eigentlich sollten sie in Amerika bleiben diese Ungetümer...
    Das sind jedenfalls wahre Bausünden die sich Berlin leistet :kotz: .
    Damit dies nicht noch einmal passiert, sollte sich Berlin ein Vorbild bei Paris nehmen: die haben ein Hochhausverbot innerhalb des Périphérique (Autobahnring auf dem Festungswall des 19 Jh errichtet. )
    Außerhalb davon, was sowieso nicht mehr zu Paris offiziell gehört können dann wieder Wolkenkratzer gebaut werden siehe la Défense!

  • Lol @ Fachwerkliebhabers Beitrag. Klar, die Umgebung wird von den beiden Hochhäusern entstellt und nicht umgekehrt und Hochhäuser passen ja gar nicht nach Berlin und gehören nach Amerika und dann Berlins Nachkriegsinnenstadt mit der historischen von Paris vergleichen...

    Mal ernsthaft, die beiden Hochhäusern sind eine enorme Aufwertung für die Umgebung und geben ihr endlich ein zeitgemäßes, weltstädtisches Flair. Die Torsituation der ungleichen (in Design und Materialität) Zwillinge ist wirklich schick und vor allem eindrucksvoll geworden. Ein echter Hingucker und wunderbares westl. Pendant zum Potsdamer Platz.

    3 Mal editiert, zuletzt von Treverer (3. September 2016 um 02:14)

  • Ich finde die Hochhäuser an dieser Stelle auch ganz in Ordnung. Schließlich ist Berlin eine Großstadt und in dem Gebiet wo die Häuser stehen, ist eh nicht viel sehenswerte Altbausubstanz erhalten.

    Bei der Gedächtniskirche ärgert mich nur immer, daß man nicht ihre komplette Ruine als Mahnmal erhalten hat. Nur der Turm wirkte schon immer sehr verloren. Auch ohne Hochhäuser.

  • Wie schön, dass es den Leuten gefällt, die nicht in Berlin wohnen und diesen Anblick nicht häufig bis täglich in natura entragen müssen. Ist alles Geschmackssache, sicher. Aber die Gedächtniskirche, in ihrer eigenen Unvollkommenheit mit mißglückter Kombination aus Ruine und 60er-Jahre-Neubau und trotzdem ein Wahrzeichen Berlins wird in der Nachbarschaft dieser Hochhausneubauten erdrückt. Aus Blickrichtung vom Wittenbergplatz wird sie vor deren Hintergrund optisch beinahe neutralisiert, da sie sich nicht mehr vor dem Himmel abheben kann.
    Rein äußerlich kann ich dem Upper West sogar noch Attraktivät bescheinigen kann, während das Waldorf Astoria mehr als zuvor als profaner Baukastenklotz nun absolut keinen Gewinn darstellt. Zusammen mit dem am Kranzler-Eck schon länger existierenden bombastischen, alles erschlagenden Glasriegel jedenfalls ein Anblick, der mir beim Anschauen persönlich zumindest Schmerzen bereitet.

  • Als ich mal vor vielen Jahren das letzte Mal in Berlin war, hatte ich die Touristenführer der Stadtrundfahrt gefragt, ob man nicht wie in Dresden mal die KWGK wiederaufbauen wolle. Die haben mich angeschaut wie Autos und konnten sich das überhaupt nicht vorstellen.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Fachwerkliebhaber und Oberbaumbrücke haben eigentlich alles gesagt was ich auch dazu zu sagen hätte. Es stimmt, Paris würde Vergleichbares nie in seiner Innenstadt praktizieren, aber, die Franzosen haben ja auch KULTUR.
    Mir tut es um die Kirche leid, die jetzt nur noch ein mickriger Zwerg im Schatten der coolen Giganten ist. Vorbei die Zeit, als sie das herausragende Wahrzeichen der einst so beschaulichen City West war. Jetzt wird einer auf Manhattan gemacht. Ich verstehe das als Minderwertigkeitskomplex dieser Stadt.

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (3. September 2016 um 16:25)

  • Zitat von Oberbaumbrücke

    Wie schön, dass es den Leuten gefällt, die nicht in Berlin wohnen... (...)


    Wo soll der Unterschied sein, ob ich in Berlin wohne, oder nicht? Ist meine Meinung deswegen weniger wert? Das ändert doch nichts an meinem Geschmack. Das Humboldt-Forum werde ich sicher auch schön finden, wenn es fertig ist. Obwohl ich nicht in Berlin wohne.


    Zitat von Königsbau

    (...) Es stimmt, Paris würde Vergleichbares nie in seiner Innenstadt praktizieren, aber, die Franzosen haben ja auch KULTUR. (...)


    Das ist aber auch ein ziemlich lahmer Vergleich. Das historische Zentrum Berlins besteht fast nur noch aus der Straße Unter den Linden. Ein recht überschaubarer Bereich, verglichen mit Paris. Außerdem ist es ein Gerücht, daß es im zentralen Paris kein Hochhaus gibt. Siehe HIER. - DA - und DORT.

  • Wo soll der Unterschied sein, ob ich in Berlin wohne, oder nicht? Ist meine Meinung deswegen weniger wert? Das ändert doch nichts an meinem Geschmack. Das Humboldt-Forum werde ich sicher auch schön finden, wenn es fertig ist. Obwohl ich nicht in Berlin wohne.


    Königsbau schrieb:

    Der Wert Deiner Meinung ist nicht von Deinem Wohnort abhängig, das habe ich nie behauptet. Aber es ist nun mal ein Unterschied, ob ich gezwungen bin, täglich oder zumindest regelmäßig einen Ort zu passieren, dessen Gestaltung ich persönlich als total misslungen ansehe oder ob ich in einer anderen Stadt lebe und sagen kann: Nur gut, dass ich da nicht lebe.
    Den Alexanderplatz und seine unmittelbare Umgebung kann ich leider auch nicht immer meiden und eben auch nicht das "neue" Zooviertel.
    Du tust ja gerade so, als ob es am Ku'damm vorher überhaupt keine Bebauung gegeben hätte. Natürlich war sie nicht mehr so harmonisch wie vor dem Krieg. Aber man hatte (mit Einschränkungen) schon etwas geschaffen, was einigermaßen Hand und Fuß und vor allem Verhältnismäßigkeit hatte. Jetzt werden aber Neubauten hineingeklotzt, die jeden bisherigen Rahmen sprengen. Bild 2, 4 und 5 von Snork dokumentieren das eindrucksvoll. Nur weil die Häuser auf Bild 7 und 8 ohne ihre Umgebung abgebildet sind und als Duett ein halbwegs akzeptables Ensemble bilden, bedeutet das noch lange nicht, dass sie geeignet sind, ausgerechnet an dieser Stelle Berlin ein Weltstadtemblem aufdrücken zu wollen.
    Meine Meinung ist ebenso nicht weniger wert, weil ich als älterer Berliner diese Häuser nicht mag und sie eher als bedrohlich empfinde als dass sie eine Urbanität schaffen, die gerade erst zerstört wurde.
    Manchmal habe ich auch das Empfinden, man will das, was man schon vor 90 Jahren geplant hatte und was damals als "Die Moderne" galt und durch Nazi-Diktatur, Krieg und Teilung verhindert wurde, jetzt mit aller Gewalt nachholen will. Dabei ist es längst vielen klar geworden, dass die Abwendung von der traditionellen europäischen Stadt ohne Hochhäuser ein Fehler war.
    Kein Mensch findet [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] wirklich attraktiv und auch London mit seiner immer noch wachsenden Hochhausskyline ist nicht unbedingt auf dem Weg, den Preis für die schönste Metropole zu gewinnen.
    Man stelle sich ein Hochhaus wie jetzt am Zoo neben dem Stachus in München vor oder in Rom neben dem Colosseum. Das würde niemand auch nur wagen zu planen. Warum aber in Berlin? Ist diese Stadt architektonisch nicht schon geschlagen genug?
    Aber gut, das ist ohnehin eine Diskussion ohne Einigungshoffnung, weil die Betrachtung auf Geschmack beruht und über den kann man bekanntlich nicht streiten.

  • Das ist aber auch ein ziemlich lahmer Vergleich. Das historische Zentrum Berlins besteht fast nur noch aus der Straße Unter den Linden. Ein recht überschaubarer Bereich, verglichen mit Paris. Außerdem ist es ein Gerücht, daß es im zentralen Paris kein Hochhaus gibt. Siehe HIER. - DA - und DORT.

    Dir ist schon klar, dass die von Dir ins Feld geführten Hochhäuser in Paris trotzdem nicht so dominant im Verhältnis stehen bzw. wirken zu ihrer Umgebung wie die Neubauten an der Gedächtniskirche.
    Und wenn Berlin schon so wenig von seiner Historie übrig behalten hat (ein bißchen mehr ist es schon, als Du jetzt annimmst), was spricht denn eigentlich dagegen, lieber davon etwas wieder aufzubauen als mit diesen Klötzen das letzte bisschen Tradition zu zerstören? Dresden mit dem Neumarkt und dem Schloss hat es vorgemacht, [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] schon vor Jahrzehnten mit dem Römer, Nürnberg, Danzig, Warschau.......

  • Zitat von Oberbaumbrücke

    (...) Und wenn Berlin schon so wenig von seiner Historie übrig behalten hat (ein bißchen mehr ist es schon, als Du jetzt annimmst), was spricht denn eigentlich dagegen, lieber davon etwas wieder aufzubauen als mit diesen Klötzen das letzte bisschen Tradition zu zerstören? (...)


    Mein Vater hat 10 Jahre in Berlin gelebt und gearbeitet. In dieser Zeit war ich sicher 40 Mal in Berlin. Die Stadt ist mir also nicht nur von Bildern bekannt. Ich meine nur, daß es keinen großen erhaltenen historischen Kern mehr gibt, in dem Hochhäuser unbedingt ausgeschlossen werden sollten. Daher ist Berlin nicht mit Paris vergleichbar.
    Und in dem Bereich um den Breitscheidplatz wird bestimmt auch nichts wieder aufgebaut. Das ist ein "verlorenes" Neubauzentrum.

  • Mich stört bei diesen Türmen an dieser Stelle weniger die Form oder die Höhe als die Eintönigkeit der Fassade.

    Ist es eigentlich (durch Gestaltungssatzungen oder was auch immer) bei solchen Bauten verboten, bei der Fassadengestaltung Farben zu verwenden - also außer weiß, schwarz, grau?

  • Sie sind außerdem nicht die ersten Hochhäuser am und um den Breitscheidtplatz. Nur die ersten seit 50 Jahre, die sich in der Höhe auch nicht viel nehmen.

  • Klar stellen die beiden Türme die KWGK in den Schatten. Ich finde sie trotzdem sehr passend und den Ort deutlich urbaner, als noch vor einigen Jahren. Die beiden unterschiedlichen Kubaturen (rund vs. eckig) und Materialität ergänzen sich klasse. Eine Aufwertung des Sockels der Kirche fehlt nur noch.

    Um nochmal das alte Argument herauszuholen:
    ein Wiederaufbau der Kirche würde Sie deutlich untinteressanter machen, da sie ja nicht gerade eine gestalterische Spitzenleitung Ihrer Zeit war, sondern sehr solide entworfene und gebaute "Trendware" und es ähnliche Kirchen noch Landesweit gibt(bzw. dessen sehr ähnliche Vorbilder im Rheinland ).


  • Das ist jetzt nicht urban genug?
    Ich habe auf die Schnelle in meinem Archiv kein jüngeres Foto gefunden, aber bis auf die Straßenbahn sah es doch bis ins letzte Jahrzehnt noch so aus.
    Es scheint vielleicht auch ein Generationsproblem zu sein, dass Urbanität wohl an dem Vorhandensein von sehr viel höheren Hochhäusern als bisher existierend festgemacht wird.
    Die Hochhäuser Europa-Center und Schimmelpfenghaus haben trotz allem den Breitscheidplatz nicht erschlagen, sondern ihn und die Gedächtniskirche in ihrer Ruine-Neubau-Kombination gut umrahmt.

    Und ich zitiere hier noch einmal das Bild von Snork aus dem Beitrag 282, das sehr deutlich macht, wie erschlagend die Hochhäuser auf die Bebauung Joachimsthaler Straße /Kurfürstendamm wirken. Das hat schon andeutungsweise frankfurterische Optik, wo alte Bürgerhäuser zu Zwergen degradiert werden.

  • Das ist eben das Problem. Bestehende Hochhäuser ziehen über kurz oder lang weitere Hochbauten nach sich. Daher war der Sündenfall eigentlich schon das Europa-Center, welches ich schon 1987 bei meinem ersten Berlin-Besuch als störend empfunden hatte. Auch der Fernsehturm am Alexanderplatz schreit ja gerade zu nach einer Umrahmung mit weiteren Hochhäusern, was sich ja auch im Siegerentwurf von Kolhoff für dieses Areal manifestiert hatte.
    Bei dieser Vorgehensweise bekommt Berlin eben kein eigenes Hochhausviertel wie Paris mit La Defense, sondern es entstehen mehrere Hochbau-Areale, die die Innenstadt von allen Seiten bedrängen, wie Potsdamer Platz, Alexanderplatz, Breitscheid-Platz usw...
    Wenn man das nicht von vornherein restriktiv einschränkt, dann kann sich daraus ein Wildwuchs wie in London entwickeln.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • "Die Hochhäuser Europa-Center und Schimmelpfenghaus haben trotz allem den Breitscheidplatz nicht erschlagen, sondern ihn und die Gedächtniskirche in ihrer Ruine-Neubau-Kombination gut umrahmt."

    Absolut richtig, Oberbaumbrücke. Offenbar haben wir das gleiche Wahrnehmungsvermögen, denn genau so sehe ich das auch, das ist der Unterschied zu den neuen Hochhäusern, die alles andere erdrücken.

    In dubio pro reko

  • Zitat von Königsbau

    (...) Offenbar haben wir das gleiche Wahrnehmungsvermögen,... (...)


    ... Und der übrige Rest hat das gewisse Unvermögen einen Platz oder Stadtraum zu bewerten. Entschuldigung Volker, aber das klingt in meinen Ohren schon fast so wie ein Architekt, der glaubt das gemeine Volk sei zu einfach gestrickt, um seinen genialen Entwurf zu verstehen. :D
    War anders gemeint, ich weiß. Kleiner Scherz.

    Ich bin auch nicht gerade ein Liebhaber von Hochhäusern. Eher im Gegenteil. Aber an dieser Stelle stören sie mich nicht und regen mich nicht weiter auf. Das Residuum der Gedächtniskirche ist ja nicht weg, die Funktion als Mahnmal noch immer gegeben. Sooo dicht stehen die Häuser auch nicht daran. Hier ist ein ganz gutes älteres Luftbild.

    Ehrlich gesagt empfinde ich diesen albernen Eiermann-Turm direkt neben der Ruine viel eher als ziemlich misslungen. Der ist für mich schon der größte Störfaktor am Mahnmal.

    Ein Hochhaus, das mich in Berlin allerdings schon immer extrem gestört hat, ist das Internationale Handelszentrum. Das finde ich viel schlimmer. Allein schon wegen des auffälligen Schwarz-Weiß-Kontrastes.

  • Das Internationale Handselszentrum an der Friedrichstrasse ist aber, im Vergleich zu den beiden CityWestTürmen, nicht so wahrnehmbar als Fussgänger. Man sieht es eigentlich erst wenn man direkt daneben steht.
    Da muss ich den Anderen hier schon recht geben. Die beiden Türme sind sehr präsent.

    Nur meiner Meinung nach eher bereichernd und die Gründerzeitler stört das wenig, die treten durch ihre eigene Plastizität eher noch hervor. Aber ist ja immer Ansichtssache.