Dresden, Altstadt - Quartier VIII

  • Auch die Kupfervariante würde das Bild leider nicht groß verbessern, selbst patiniert nicht. Es ist einfach dieser überflüssige Vorsprung rechts, der die Harmonie der restlichen Fassade absichtlich stört; zudem dieser angeschrägte Dachansatz. Einfach völlig über :thumbdown:

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Auch die Kupfervariante würde das Bild leider nicht groß verbessern, selbst patiniert nicht. Es ist einfach dieser überflüssige Vorsprung rechts, der die Harmonie der restlichen Fassade absichtlich stört; zudem dieser angeschrägte Dachansatz. Einfach völlig über :thumbdown:

    Gerade dieser Vorsprung und die Schräge stellt die Reminiszenz an den Vorgängerbau dar.

  • Gerade dieser Vorsprung und die Schräge stellt die Reminiszenz an den Vorgängerbau dar.


    Darum halte ich diese Reminiszenz ja auch für überflüssig. Warum soll man sich an einer m.E. unbedeutenden Situation orientieren, wenn eine städtebaulich bessere Lösung möglich wäre? Warum soll die Reminiszenz gerade hier so wichtig sein, während man sie an anderen Stellen, an denen eine konsequente Orientierung am Vorkriegszustand tatsächlich zu einem adäquateren Stadtbild beigetragen hätte, nicht in Betracht gezogen hat?

    Davon abgesehen kann ich mit dem Bau leben, AdF.22 finde ich z.Bsp. viel destruktiver. Schade nur, dass man immer wieder solche Signale setzen muss, obwohl die Stimmung in der Bevölkerung nach all den Jahren klar sein müsste.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

    Einmal editiert, zuletzt von youngwoerth (22. März 2012 um 09:58)

  • Ich empfinde das hier angestoßene Lamento als reichlich grotesk!

    Statt einen ordentlichen Füllbau aufgrund eines subjektiven ästhetischen Anspruchs irgendwelcher Couleur als billig zu diffamieren, sollten wir uns lieber aweng mehr Gedanken über die Rekonstruktionen machen. Zumindest meine ich, dass deren Qualität weitaus wichtiger sein sollte, als die Schuhsohlen des Dach-Klempners.
    Gerade in Anbetracht der Vorgänge in Mannheim scheint es nämlich von entscheidender Bedeutung zu sein, in an was für einer Bautechnik Rekonstruktionen ausgeführt werden. Und hier schneiden die anfälligen Wärmedämmverbundfassaden letztendlich ziemlich schlecht ab. Was nämlich wird man in zwanzig Jahren über diese Provisorien sagen? Werden sie besser abschneiden als der gegeißelte Füllbau? Что делать?

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe


  • Darum halte ich diese Reminiszenz ja auch für überflüssig.[...]

    Davon abgesehen kann ich mit dem Bau leben, AdF.22 finde ich z.Bsp. viel destruktiver. Schade nur, dass man immer wieder solche Signale setzen muss, obwohl die Stimmung in der Bevölkerung nach all den Jahren klar sein müsste.


    Ich wollt nur nochmal drauf hinweisen. Wir haben ja schon festgestellt, dass wir das unterschiedlich bewerten^^.

  • das Fehlen der Pforte

    ist auch schade, ja.

    Aber jedes Quartier braucht ja seine Tiefgarage... ;)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
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  • Pfeifen wir doch auf diesen zwar nicht besonders tollen, aber auch nicht so schlimmen Füllbau wie in anderen Quartieren. floet:)

    Wenn es das SPA vielleicht jetzt tatsächlich geschafft hat Blo & Con aus QVI zu schmeissen, dann dürfen wir uns nun auf lauter solche schiefen Kasterl und Kuberl im QVI freuen. Wie lächerlich plötzlich manche unserer Kommentare zum QVIII auf einmal wirken, wenn man auch nur eine Sekunde daran denkt, was uns eventuell bald am Neumarkt blüht... :lehrer::gutenacht:

  • Ich habe es mir angeschaut und bin entsetzt. Das Quartier bietet im Großen und Ganzen Pappmaschee-Optik. Jeder Laie kann hinter den künstlich anmutenden Fassaden die aufgeklebten Styroporplatten erahnen. Ganz eindeutig sieht man den Wechsel in der Baumaterialität zwischen verziegeltem Parterre und den iso-verschalten Obergeschossen. Auch die Fugen sind da eindeutig zu erkennen. Ich sah billigst aufgemalte Spiegel und Risalte- schlimmer als am Taschenberg-Palais. Und die mit Fenstern bemalte Brandmauer ist geradezu grotesk.
    Die modernen Kisten, obwohl trostlos hinsichtlich Optik und Farbgebung, scheinen noch die qualitativ besten zu sein, mit Ausnahme des Längsbaus in der Sporergasse/Ecke Schlossstrasse, der aussieht wie ein verschalter Plautenbau, mit aufgesetztem Schrägdach.

    M.E. ist diese Potemkinisierung Kalkül. Hier sollen die Rekonstruktionsbefürworter vorgeführt und lächerlich gemacht werden. Da ausgeschlossen ist, dass diese Fassaden irgendwie in Würde altern, können sich noch Generationen von Architekten an dieser Lächerlichkeit ergötzen.

    Einmal editiert, zuletzt von HalleLuja (24. März 2012 um 12:46)

  • Zitat

    M.E. ist diese Potemkinisierung Kalkül. Hier sollen die Rekonstruktionsbefürworter vorgeführt und lächerlich gemacht werden.

    Da ich ein ganz, ganz, ganz klein wenig näher mit der Sache und der Baumaßnahme vertraut bin, kann ich dir sagen, daß dem nicht so ist.

    Letztlich besteht das wirkliche Problem in der Tatsache, daß die neue (sehr deutsche) Wärmeschutzdämmverordnung nichts mehr anderes zuläßt. Auch ist unsere vielgeliebte Finanzwelt mit dran schuld, denn die Banken geben den Investoren kein Geld mehr, wenn nicht bei optimalster Dämmung das Maximum an Fläche herausgeholt wird. Und das kann keine Verziegelung mehr leisten und dann hört bei jedem Investor der gute Wille auf...

    Wir werden in Zukunft am NM definitiv nur noch Wärmedämmfassaden und keine geziegelten mehr bekommen.

    Das sind leider die Realitäten. Entweder diese Rekos oder keine...

    Sponsoren, die euch die Altstädte für umme wiedererrichten, werdet ihr keine finden

    Einmal editiert, zuletzt von Oktavian (24. März 2012 um 12:04)

  • Wer hat denn den Herrn Dietze dazu gebracht diese Brandmauer zu bepinseln. Sowas konterkariert doch jede ernsthafte Rekonstruktionsbemühung.

    Hoffe nur , dass die Baywa nichts mehr am NM bauen darf. Der Mann hat schon drei wichtigen Quartieren seinen (ganz speziellen) Stempel aufgedrückt. Wenn man sich bspw. das großartige British Hotel anschaut, und dies mit dem Dietze-Plunder vergleicht, kommen einem die Tränen. Was hätte man Grandioses schaffen können, ohne diesen "Investor".