Potsdam - Garnisonkirche

  • Richtig erkannt. Das war aber schon vorher klar. Entweder also sind die Initiatoren oder Beteiligten völlig gaga oder das ist eben solch eine von der Politik ausgedachte Show-Veranstaltung, die nur dazu dienen soll, etwas Bürgernähe und -mitgestaltungsmacht zu suggerieren.

  • Nun haben die Gegner wie wohlfahrt ja gleich am Anfang eine Geschäftsordnungsdebatte zum Bürgerdialog gestartet.

    Es geht beim Dialog ja auch um die Zukunft der Plantage. Die Garnisonkirche steht dagegen gar nicht mehr zur Disposition.

  • Für Wohlfahrt, Boede & Co steht die Kirche weiterhin zur Disposition, weil sie weder das Baugesetzbuch, noch die Brandenburgische Kommunalverfassung noch das deutsche Mietrecht akzeptieren. Complan scheint es nicht zu stören.

  • Die Frage muss lauten wie man in einen Dialog treten bzw. ein Kompromiss finden kann mit einer Bürgerinitiative die den Namen trägt: "Potsdam ohne Garnisonkirche".

    Hier mal ein paar Forderungen dieser "sogenannten Bürgerinitiative":

    Umbenennung des Bürgerdialogs in „Diskussionsforum“ und Herauslösung des Themas Garnisonkirche aus dem Dialog- und Beteiligungsverfahren. Als BI werden wir uns ausschließlich an der Diskussion zum Thema Garnisonkirche beteiligen, denn nur hierfür sehen wir uns durch das erfolgreiche Bürgerbegehren legitimiert.

    Gründung eines Begleitkreises zum Diskussionsforum Garnisonkirche: Innerhalb des Begleitkreises wird die Prozesssteuerung und Moderation im Konsens festgelegt. Die jetzige Rolle von complan wird damit zur Disposition gestellt.

    Zwei Diskussionsveranstaltungen zu ausgewählten Themen wie beispielsweise Finanzierung, Baukosten und jetzige Nutzungskonzepte der angestrebten Garnisonkirchenkopie

    Eine Kreativwerkstatt über Nutzungsideen nach Auslauf der Baugenehmigung und Scheitern des Projektes

    All diese Veranstaltungen und deren Organisation sollen stets transparent ablaufen. Es werden keine Absprachen darüber getroffen, der Öffentlichkeit etwas zu verschweigen.

    Auch werden die Gruppen nicht dazu gezwungen, ihre eigene Öffentlichkeitsarbeit einzuschränken. Nochmals deutlich gesagt: Ein Dialog ohne Entscheidungsmöglichkeit ist keine Beteiligung und birgt keine Verhandlungsbasis, in der die Diskussionspartner zu Diskretion etc. verpflichten werden können.

    Eine begleitende Öffentlichkeitsarbeit zum Diskussionsforum bedarf der einstimmigen Zustimmung durch den gegründeten Begleitkreis. Beiträge und Aufmachung einer Informationsplattform oder mittels einer Medienpartnerschaft müssen demnach im Konsens abgestimmt werden.

    Sollten die Wiederaufbaubetreiber*innen oder die Stadtverwaltung entgegen ihrer heutigen Haltung eine Bürgerbefragung in Betracht ziehen, ist unsere Mindestforderung, die Gestaltung der Fragestellung dem Begleitkreis zu überlassen.

    Es soll oben verdeutlicht werden das man keinen Kompromiss sucht, sondern nur seine "Vorschläge" Forderungen durchsetzen möchte. Man geht nämlich auch davon aus das, dass Projekt Garnisonkirche scheitert.

    (Quelle: https://ohnegarnisonkirche.wordpress.com/)

  • Vielleicht sollte man es noch einmal deutlich sagen: es mangelt ja nicht an Dialog. Potsdam ist eine kleine Stadt (165.000 Einwohner) und die Protagonisten der unterschiedlichen Initiativen kennen sich alle persönlich. Kein Kirchenbefürworter hat ein Problem mir einem der Kirchengegner zu diskutieren - und umgekehrt genauso.

    Der Punkt ist einfach, dass Befürworter und Gegner der Kirche unterschiedliche Ansichten zur Geschichte des Hauses und dessen Bedeutung für Vergangenheit und Zukunft haben. So etwas soll in den Demokratie vorkommen. Und da zusätzlich die Rechtslage durch die Übertragung des Grundstücks, die gültige Baugenehmigung und den gültigen B-Plan bestimmt wird wird zusätzlich die Haltung der Kirchenbefürworter gestärkt.

    Nun kann man versuchen mit 130.000 Euro Steuergeld und einer Reihe von Verfahrenstricks (Begleitkreise und sonstige Wohlfahrtsausschüsse) die Situation umzukehren. Aber ist das die Aufgabe der Stadtverwaltung? Nein, Aufgabe der Stadtverwaltung ist der Brandenburgischen Kommunalverfassung und dem geltenden Baurecht Geltung zu verschaffen. Da hilft auch die verquasteste Dialektik nichts. Und deshalb entscheiden in einer repräsentativen Demokratie eben die Stadtverordneten über die wesentlichen Fragen der Stadtgestalt, und nicht ein Begleitkreis zu einem Dialogverfahren.

    Insofern kann ich an der Situation nichts Ungewöhnliches erkennen. Man muss den Mut haben den Dissens anzuerkennen. Dan kömmt schliesslich häufiger im Leben vor und genau dafür sind Gremien wie die SVV gewählt worden.

  • es mangelt ja nicht an Dialog. Potsdam ist eine kleine Stadt (165.000 Einwohner) und die Protagonisten der unterschiedlichen Initiativen kennen sich alle persönlich. Kein Kirchenbefürworter hat ein Problem mir einem der Kirchengegner zu diskutieren - und umgekehrt genauso.

    Das halte ich - mit Verlaub - für eine reichlich optimistische Variante, die von eigenem Empfinden auf andere schließt. Gesetzt den Fall, dass es abseits einer 100%igen Befürworterschaft und 100%igem Gegnerdasein es nur um unterschiedliche Prozente eines Dafür und eines Dagegen gäbe, das Gegenargument eines anderes also in mir Nachhall findet wie ein Befürwortungsargument Nachhall findet in einem, der sich als Gegner empfindet, wäre das alles in der Tat kein Problem.

    Das Problem sind allerdings die aufgemachten Fronten, dass aus 60 % Gegenargumente 100 % werden und aus 60 % Dafürargumenten gleichfalls 100 %. Im Streben nach diesem Huntertprozentigen und damit der dialogverwehrenden Galligkeit erkenne ich allerdings weit mehr eine Spezialität ausgemachter Gegner als der Befürworter. Weil nicht nur die Garnisonkirche auf dem Spiel steht, sondern gleichsam auch ein behauptetes Wiedererstarken des Militarismus, Revanchismus und der Reaktion, nimmt das auch kein Wunder.

  • Ich verstehe nicht, was Du sagen willst. Jedes Vorstandsmitglied der Errichtungstiftung für die Garnisionkirche hat völlig in gesitteter Ordnung schon mit fast jedem Kirchengegner gesprochen. Zu diesem Dialog bedarf es keiner Assistenz der Stadt.

    Erst wenn die Kameras des Lokalfernsehens anspringen, das prekäre Heer der Volontärinnen der Potsdamer Provinzzeitungen ausschwärmt oder solche Steuervernichtungsmaschinen wie die Complan GmbH suggierieren, dass Recht und Gesetz ggf. doch ausser Kraft gesetzt werden, mutieren aus Kirchengegner plötzlich hysterisch schreiende "Demonstranten", die vorspiegeln es gäbe demnächst eine Revolution von der Straße aus, wenn man ihre Stimme nicht hört. Tatsächlich geben in der einizigen repräsentativen Umfrage zum Thema, der Bürgerumfrage, nur 2,9 % der Potsdamer an sich für den Fall überhaupt zu interessieren.

    Also: niemand in dieser Stadt braucht einen durch private Dienstleister organisierten "Dialog".

  • Ich verstehe nicht, was Du sagen willst. Jedes Vorstandsmitglied der Errichtungstiftung für die Garnisionkirche hat völlig in gesitteter Ordnung schon mit fast jedem Kirchengegner gesprochen. Zu diesem Dialog bedarf es keiner Assistenz der Stadt.

    Kein Missversständnis: Das sehe ich genauso.

    Mein Beitrag bezog sich auf die Verhärmtheit etlicher Garnisonkirchengegner, die gar nicht daran dächten, mit auch nur einem einzigen Garnisonkirchenbefürworter ernsthaft zu diskutieren.

  • Hier gab es mal wieder eine Tagung am Reformationstag:

    Dabei sind insbesondere die Thesen Falckes interessant:

    Für mich ist die Garnisonkirche nur eine Stadtbildkorrektur. Solche Positionen nimmt die geschichtlich aufgeladene Haltung von Falcke gar nicht ernst.

    Wenn es eine symbolische Belastung gibt, dann öffnet der Bau auch den Diskurs daran. Es ist nach wie vor absurd in dem Wiederaufbau der Garnisonkirche eine Restauration des Militarismus zu sehen, diese Restauration würde man doch ganz anders vollziehen. Huber ist als Restaurator des Militarismus nicht glaubwürdig.

    Ich denke die Thesem Falckes zeigen wie hilfreich Dialog sein könnte.

  • hmm, ihr nehmt, so scheint mir, dagegen die Positionen derjenigen nicht ernst, die darin sehr wohl ein Symbol sehen. Klar, ihr wollt ja den Wiederaufbau, da hilft es, Gegenargumente als unwichtig einzuschätzen. Wohlgemerkt, es geht um ein Symbol des preussischen Militärs bis 1918, nicht unbedingt der späteren Folgen.

    Ich glaube nicht, dass man die Kirche aufbauen kann, ohne damit für die Öffentlichkeit eine immanente Aussage über das preussische Militär zu treffen. Daher sollte man sich gut überlegen, welche Aussagen man treffen will und welche Konsequenzen dies evtl. für den Wiederaufbau hat.

    Ich will noch mal betonen, dass ich aus ästhetischer Sicht eine volle Reko befürworten würde und dass ich bis jetzt auch keine Patentlösung habe. Ignorieren der geschichtlichen Bedeutung ist für mich jedenfalls keine befriedigende Lösung.

    Möglicherweise ist die Mehrheitsmeinung bei den 100% Befürwortern ja "das Militär in Preussen war so wie anderswo auch und ist nur zufällig gescheitert". Kann man drüber diskutieren, und das sollte man tatsächlich auch.

  • hmm, ihr nehmt, so scheint mir, dagegen die Positionen derjenigen nicht ernst, die darin sehr wohl ein Symbol sehen. Klar, ihr wollt ja den Wiederaufbau, da hilft es, Gegenargumente als unwichtig einzuschätzen. Wohlgemerkt, es geht um ein Symbol des preussischen Militärs bis 1918, nicht unbedingt der späteren Folgen.

    Ich glaube nicht, dass man die Kirche aufbauen kann, ohne damit für die Öffentlichkeit eine immanente Aussage über das preussische Militär zu treffen. Daher sollte man sich gut überlegen, welche Aussagen man treffen will und welche Konsequenzen dies evtl. für den Wiederaufbau hat.

    Es mag richtig sein, dass das Projekt ursprünglich von preußischen Traditionalisten aus dem Westen voran getrieben wurde. Da hat aber die Kirche ein klares Signal gesetzt, mit ihren etwas gestelzten Ideen von einem Versöhnungszentrum. Potsdam ist die preußische Residenzstadt gewesen, die Garnisonkirche war Grablege der Preußischen Herrscher, wenn man Preußen in der Lesart des Ostens mit dem Militarismus identifiziert, dann sicher auch diese Kirche. Inzwischen hat man aber das preußische Erbe auch an anderen Orten von dem wirkmächtigem Fridericus Rex Mythos der Zwischenkriegszeit gereinigt. Heute ist Potsdam kein Zentrum eines Altmilitarismus und keine Pensionärstadt für Militärs. Wenn man überhaupt sich mit dem Militärischen auseinander setzen will, dann braucht man einen Ort. Die Frauenkirche wird ja auch nicht als Deutscher Dom mehr verstanden, die Anklage der Frauenkirchenruine ist dem neuen bürgerlichen Geiste und Glanz Dresdens gewichen, der den "Mythos Dresden", d.h. der Kriegszerstörung, irgendwie bewältigt hat durch Wiederaufbau. Für mich kann die Kritik der Christen gegen die Garnisonkirche im Jahr 1993 richtig gewesen sein, heute aber wirkt sie etwas unzeitgemäß auf mich. Vielleicht eine Generationenfrage. Falcke selbst will dem Mythos Preußen an die Einwanderungspolitik koppeln. Was auch immer man aus dem abgewickelten preussischen Staatswesen macht, ein Wiederaufbau der Garnisonkirche kann auch helfen Deutungsmacht in der Gegenwart zu erobern und die Idee Preussens differenzierend weiter zu gestalten.

  • Nein, die Wiederaufbaubefürworten nehmen durchaus die Kritik derjenigen ernst, die in der Potsdamer Ganisonkirche durch eben jeden "Tat von Potsdam" ein Symbol des Schulterschlusses zwischen konservativen Eliten und NS-Regima sehen. Sie blenden aber die 250 Jahre Geschichte vorher und 70 Jahre Geschichte hinterher nicht aus, wie die meisten Kirchengegner. Betrachtet man die gesamte Existenz des Baus kann man eben aus guten Gründen zu dem Schluß kommen, dass der SED-Sprengungsbefehl nicht das letzte Wort in der causa sein darf. Das Wegsprengen von baulichen Erinnerungen auch an unangenehme Vorkommnisse hat bis dato noch nie deren Bewältigung befördert.

    Deshalb wird die Existenzpause der Kirche - vorerst nur des Turmes - nun beendet, wenn die ev. Landeskirche das wirklich will, was sie offiziell sagt.

  • Es wird immer nur vom Preussischem Militarismus geredet. Was ist das eigentlich? Und wieso ist das schlecht?

    England hat zwischen 1860 und 1920 an 800 Kriegen teilgenomen und nach eigenen Aussagen 760 davon angefangen.

    Israel zwingt jeden seiner Buerger zu einen Monat Dienst pro Jahr. Polens Diktatoren haben 12 Kriege zwischen 1916 und 1939 angefangen.

    Selbst Halifax, wo ich wohne, ist eine Garrisonstadt. Kanada hat an einigen Kriegen teilgenomen in den letzten Jahrzehnten.

    Der Frieden von 45 hat fuer Kanada nur fuenf Jahre gehalten und Ihr Deutschen streitet euch angeblich ueber's Militaer von Preussen.

    Einen Staat, den es nicht mehr gibt und der sehr, sehr friedlich war. Vieleicht auch deshalb, weil seine Nachbaren sich keinen Angriff trauten.....

    Merkt Ihr den nicht wie ex-Kommunisten durch luegen Euch zu teilen versuchen? Die DDR hat 68 Kirchen agrerissen. Was ist die Ausrede dafuer?

    Das die Soldaten auch zur Messe gingen ist doch nicht negativ. Der Koenig hat deren Forderung ja auch nachgegeben. Auch sehr positiv. Und was

    ist mit den Waisen? War ja auch eine Waisenkirche. Darum nehme ich die "anderen" nicht ernst. Sollen die doch richtige Argumente bringen.....

  • Der Tag zu Potsdam ist auch so eine finte. Die Ex Kommunisten haben den Tag quasi als Alibi erfunden. Fragt mal jemanden in Hamburg oder Muenchen, ob sie jemals davon gehoert haben. Ich habe Verwandte in Sueden und Norden der Republik. Niemand kann damit was anfangen. Was hat Hitler mit der Kirche eigentlich zu tun? Weil er mal davorstand? Vor dem Eifelturm ist Hitler auch gestanden. Das Verbrechen haben nicht die Nazis begangen, sondern die Kommunisten, mit den Abriss meine ich. Die Nazis sind die Ausrede. Das wissen wohl auch die Abriss Befuerwoter. Darum wird aus Angst auch noch Preussen verpruegelt. Schlechtes Gewissen nennt man das.....

    Ich nenne die Bau-gegner ab jetzt Abriss-befuehrworter.

  • Also die Einlassungen der Bohnenstange zum "Tag von Potsdam" sind ja nachweislich Unsinn. Die Nazis haben den Tag von Potsdam als Propaganda inszeniert und dies haben die Kommunisten dankbar aufgenommen. Das passte - wie auch bei anderen Fragen - gut zusammen.

    Die Quelle für die 760 angefangenen Kriege Englands (von 800) würde mich mal interessieren. Gibt es da irgends eine Liste? Dass Polen zwischen den Weltkriegen jeden verfügbaren Nachbarn (wirklich 12 Kriege?) militärisch angegriffen hat (und dann zusammen mit Hitler in der Tschechei einmarschiert ist) war mir bekannt, obschon es selten angeführt wird. Was die Kanadier mit dem ganzen jetzt zu tun haben erschliesst sich mir nicht so ganz.

  • Die Antwort ist so einfach wie banal - denke ich. Die Deutschen haben den Krieg verloren und mussten bedingungslos kapitulieren. Das heisst, dass sie auch 70 Jahre nach dem Krieg und nach 70 Jahren indoktrinierter Dummheit keine eigene Meinung mehr haben und haben duerfen. Man hat den Deutschen ihre kulturelle Kraft und Selbstschaetzung genommen. Wo sonst in Europa gibt es ein Volk, dass so wenig Selbstachtung und Wertschaetzung gegenueber sich selbst und seiner Kultur besitzt - eben. Die jetzige Oeffnung der bereits abgeschafften (!) Grenzen ist doch nur noch des Endes letzter Akt dieser Tragoedie. Selbst die eigenen Politiker haben ihr Land anscheinend schon aufgegeben und es scheint ihnen auch nicht einmal etwas auszumachen, dass sie seit Monaten europaeisches Recht mit Fuessen treten.

    Wenn man sich die Talkshows der letzten Wochen ansieht, dann kommt auch noch dazu, dass sie sich sogar in Europa nicht verstanden fuehlen. Niemand in Europa kann diesen Wahnsinn nachvollziehen, der da gerade in D abgeht. Da das offizielle Deutschland und die Masse der Deutschen sich aber selbst nicht (mehr) liebt und schaetzt, schaetzt es auch nicht den Rest Europas.

    Man muesste bei Deutschland auf einen Art Resetknopf druecken. Vielleicht braucht es auch eine komplett neue Generation, für die der 2.WK und der Holocaust so weit weg ist wie die Franzoesische Revolution oder die Tuerkenkriege. Deutschland hat wie kein anderes Land nach einem verlorenen Krieg Busse tun muessen. Es soll nun bitteschoen endlich gut sein! Wir halten diese heuchlerische Selbstgeisselung nicht mehr aus! Die Deutschen sind Menschen wie alle anderen und dem Grunde nach nicht besser, aber auch nicht schlechter als alle anderen Nationen auf dieser Welt. Warum koennen die Deutschen nicht einfach ganz NORMAL sein - Bitte?! Zu eurem und zu unserem Wohl.

  • Gardone

    Besser kann man es nicht ausdrücken! Man sollte Deinen Beitrag in allem Zeitungen Deutschlands ganzseitig auf Seite 3 abdrucken - vermutlich sponsort das sogar die polnische oder die ungarische Regierung, weil es Europa nicht mehr aushält, dass die Lokomotive Europas einen Lokführer ohne Hausverstand und Verantwortung besitzt. Es kann doch nicht sein, dass die angehängten Waggons allesamt mit in den Abgrund gerissen werden müssen!

    Die Gegner des Wiederaufbaus der GK sympathisieren bzw kommen doch teilweise aus den Reihen der roten Taliban, die seinerzeit die GK gesprengt haben. Mit diesen Leuten sollte man etwas ganz anders machen. Nein, nicht was ihr denkt, sondern einfach nur ignorieren. Sie haben nichts anderes verdient. Wir sollten naach voren blicken und unsere Kultur wieder zurückholen, die uns die Sozialisten weggesprengt haben. Das Stadtschloß war doch nur der Anfang und drei Palais daneben stehen auch schon wieder! Die GK wird auch kommen - sollen die Wölfe den Mond doch anheulen. Es juckt ihn nicht. ughug:)

    2 Mal editiert, zuletzt von Exilwiener (8. November 2015 um 19:03)

  • Die Antwort ist so einfach wie banal - denke ich. Die Deutschen haben den Krieg verloren und mussten bedingungslos kapitulieren. Das heisst, dass sie auch 70 Jahre nach dem Krieg und nach 70 Jahren indoktrinierter Dummheit keine eigene Meinung mehr haben und haben duerfen. Man hat den Deutschen ihre kulturelle Kraft und Selbstschaetzung genommen.

    Besser kann man es nicht ausdrücken!

    Glückwunsch: Den Gegnern der Rekonstruktion in die ideologische Falle gegangen.

    So entsteht der Eindruck, dass nicht die Ablehnung, sondern der Wiederaufbau der Garnisonkirche ideologische und nicht städtebauliche Gründe hat und dies bekommt dann auch noch massenhaft Zustimmung. Wasser auf die Mühlen der Gegner und sicher nicht hilfreich für die Befürworter.

  • Warum in die Falle gegangen? Ich selber hege zwar keinerlei ideologische Gründe für den Wideraufbau, aber als Befürworter muss man doch nicht generell ideologiefrei sein.
    Die Gegnerschaft speist sich schließlich zu 100% aus Ideologie.

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

  • Die Gegnerschaft speist sich schließlich zu 100% aus Ideologie.


    Das ist, im Hinblick darauf, dass die Ablehnung ideologische bedingt richtig, im Punkt auf den genannten Prozentsatz vermutlich auch, zumindest annähernd.

    Ich finde aber, man kann und sollte den Argumenten der Wiederaufbaugegner, nicht wie in den letzten Beiträgen gemacht entgegentreten.

    Die Gegner der Rekonstruktion sehen in erster Linie in der Garnisonkirche ein, wenn nicht das Symbol des (preußischen) Militarismus (es kann ja keiner ernsthaft gegen die Rekonstruktion allein deswegen sein, weil er das Rechenzentrum unbedingt erhaltenswert findet). Dem kann und sollte man meiner Meinung nach nicht dadurch entgegentreten, dass man sagt, preußischer Militarismus sei doch nicht schlimm oder zumindest auch nichts anderes als der Militarismus anderer Staaten. Mit einer solchen Erwiderung räumt man zumindest schon einmal ein, dass es sich bei der Garnisonkirche um eben dieses Symbol handelt.

    Gleiches gilt für die (aus meiner Sicht absurde) Argumentation, man wolle die Rekonstruktion nicht, weil die Deutschen den Krieg verloren hätten und auch 70 Jahre danach, deswegen Ihre Meinung (zu was auch immer - zum Aufbau von Kirchen?) nicht äußern dürften.

    All dies führt dann dazu, dass sich die Befürworter der Rekonstruktion in den Diskussionen sich ständig erklären müssen, dass sie eben kein Symbol für Irgendetwas errichtet haben wollen und sich nicht mit dem was Andere in der Garnisonkirche sehen identifizieren. Eine von den Gegnern aufgezwungene Rechtfertigung.

    Die eigentlichen Argument der Befürworter werden dann aber nicht Zentrum der Diskussion.

    Jeder der schon einmal die Breite Straße entlanggegangen und die sich im bietende Aussicht mit den Ansichten der Vorkriegszeit verglichen hat, muss sehen, dass es des Wideraufbaues der Garnisonkirche zu Heilung des Stadtbildes unbedingt bedarf. Das ist der Grund für die Notwendigkeit der Rekonstruktion und nicht die Wiederherstellung des eines Symboles für Preußen, das Militär oder sonst Irgendetwas.