Frankfurt a. M. in alten Ansichten

  • Der Baustellenzaun am Frankfurter Bahnhofsvorplatz enthält sehr interessante historische Fotos.

    Besonders schade das bisher die schöne Dachlandschaft bei den erhaltenen Gebäuden nicht wieder hergestellt wurde und dass das Schumann-Theater Anfang der 60er Jahre abgerissen wurde.

    Wenn man den olfaktorischen Eindruck (am Bauzaun im Bahnhofsviertel) ausblenden kann - viele tolle Bilder . Hier ein Auszug (Bilder alle von mir):


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    Heute:

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  • Total absurd wie scheiße das nun aussieht und das auch noch mutwillig.

    1. war sicher nach dem Krieg noch viel mehr da auch von Fassaden (Schumann Theater und Carlton Hotel sogar wieder in Betrieb!)

    2. Was ist mit den Rasenflächen? Die Kandelaber mit Weltstadtflair? (Die gibt s ja auch noch - stehen nur bei jemand privat im Garten)

    3. Die ganzen Hotels am HBF das hat ja vollkommen Sinn gemacht ...und heute Büros Asia Shops Puffs...

  • Hier kann man wohl ohne viel Geschmacksdebatte oder subjektiven Geplänkeln ganz klar konstatieren, dass dieser wichtige Stadtraum in hundert Jahren negativ weiter entwickelt wurde und die entsprechenden Generationen nicht ihre Aufgabe erfüllt haben, wenn nicht das Stadtbild noch weiter zu verbessern, dann zumindest den damaligen Status quo zu konservieren, ergo nach Krieg irgendwann wiederherzustellen, als die bisher hochwertigste Gestaltung an diesem Ort.

  • Total absurd wie scheiße das nun aussieht und das auch noch mutwillig.

    1. war sicher nach dem Krieg noch viel mehr da auch von Fassaden (Schumann Theater und Carlton Hotel sogar wieder in Betrieb!)

    2. Was ist mit den Rasenflächen? Die Kandelaber mit Weltstadtflair? (Die gibt s ja auch noch - stehen nur bei jemand privat im Garten)

    3. Die ganzen Hotels am HBF das hat ja vollkommen Sinn gemacht ...und heute Büros Asia Shops Puffs...

    Wie die gibt's noch? Bei wem stehen die denn?

  • Der Bahnhofsvorplatz soll in den nächsten Jahren neu gestaltet werden (und die darunter liegende B-Ebene offener und freundlicher werden). Ich hoffe das gelingt. Vielleicht könnte ein gelungener Vorplatz manchen Eigentümer dazu motivieren die Dachgestaltung anzugehen (leider weiß ich nichts über die Eigentumsverhältnisse).

    Ein Hauptproblem ist aber die Drogenszene rund um Hauptbahnhof und die umliegenden Straßen.

    Da fehlt es der Stadt an Willen und Fähigkeit etwas Grundlegendes zu ändern.

  • Ist schon ein erheblicher Unterschied, wenn du aus der Bahnhofshalle trittst und dich empfängt Reichtum, Pracht und Mondänität...oder wenn du aus der Bahnhofshalle trittst, und dich empfängt so ein abgewracktes Elend.
    Ohne Psychologe zu sein, kann ich mir gut vorstellen, dass sich sowas auch auf Bewohner und Besucher der Stadt mental auswirkt. Kein Wunder, dass alles scheinbar immer weiter den Bach runter geht, wenn man nur Hässlichkeit und Elend mit ihr verbindet.

  • An dieser Stelle möchte ich auf die Broken Windows Theorie aufmerksam machen.

    Zitat: "

    Laut Broken-Windows-Theorie (englisch für Theorie der zerbrochenen Fenster) besteht ein Zusammenhang zwischen dem Verfall von Stadtgebieten und Kriminalität. Die US-amerikanischen Sozialforscher James Q. Wilson und George L. Kelling illustrierten diese Theorie mit der Aussage, dass eine zerbrochene Fensterscheibe schnell repariert werden müsse, damit weitere Zerstörungen im Stadtteil und damit vermehrte Delinquenz verhindert werden kann.

    Die Theorie bildet das Fundament der polizeilichen Nulltoleranzstrategie, die zuerst und öffentlichkeitswirksam als New Yorker Modell unter Bill Bratton praktiziert wurde"

  • An dieser Stelle möchte ich auf die Broken Windows Theorie aufmerksam machen.

    Zitat: "

    ...

    Die Theorie bildet das Fundament der polizeilichen Nulltoleranzstrategie, die zuerst und öffentlichkeitswirksam als New Yorker Modell unter Bill Bratton praktiziert wurde"

    Es gibt keinerlei Ansätze in Frankfurt am Main für eine polizeiliche Nulltoleranzstrategie o.ä. im Bahnhofsviertel. Alle Institutionen in der Stadt haben es längst aufgegeben in diesem Viertel Ordnung zu schaffen. Darüber hinaus gibt es keinerlei Ansätze verschiedenster Investoren in der Stadt die Dachlandschaft oder sonstiges in einem baulich ansprechenden Zustand zu versetzten. Die Stadtregierung und die wenigen bürgerlichen Stadteinwohner sind froh, wenn irgendwie das Dach des Langen Franz wieder hergestellt wird (und selbst das dauert eine halbe Ewigkeit). Für andere Projekte gibt es darüber hinaus keine Initiative etwas zu ändern. Und auch die sprudelnden Steuern neigen sich in der Stadt dem Ende zu (bzw. die Ausgabenseite - Sozialleistungen etc. - sind zu hoch, um "Luxusprojekte" wie die Wiederherstellung der Dachlandschaft zu bewältigen).

    ...

  • Meinst Du „abrissbedingte Nachkriegsverluste“ oder „kriegsbedingte Verluste“?

    Bei letzteren war sicher Köln oder Dresden noch mehr betroffen.

    Das Bahnhofsviertel ist eigentlich sehr gut erhalten. Die meisten Häuser sind auch renoviert. In der Kaiserstrasse gibt es sogar Dachrekonstruktionen und eine größere Hausrekonstruktion.

    Der Hauptbahnhof ist wunderschön. Nur das Umfeld stimmt halt nicht.

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    Rekonstruierter Giebel

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    … komplett wiederbestuckter Bau - sah bis vor 10 Jahren wie ein 60er Jahre Haus aus (ohne Giebel, Balkone, Erker (Kaiserstrasse 48)

  • Was ist denn mit Vorkriegsverlusten gemeint? Häuser die vor dem Weltkrieg gebaut und nach dem Krieg abgerissen wurden oder Häuser die vor dem Weltkrieg abgerissen wurden?

  • Was ist denn mit Vorkriegsverlusten gemeint? Häuser die vor dem Weltkrieg gebaut und nach dem Krieg abgerissen wurden oder Häuser die vor dem Weltkrieg abgerissen wurden?

    Gebäude, die in den Jahrhunderten vor dem 2. WK gebaut bzw. abgerissen wurden.

  • Sind die Eigentümer der Häuser am Bahnhofsplatz bekannt bzw. recherchierbar? Frankfurt kann doch nach dem Vorbild von Budapest mit seinem Kossuth-Platz die weitgehende Annäherung an den Zustand der Belle Epoque vornehmen durch Förderung. Es würde sicher viele positive Begleiteffekte bringen, wie die Reduktion von Kriminalität, Drogenkonsum, Verwahrlosung und Ordnungsdelikten im Bahnhofsumfeld.

    Darüber hinaus gibt es keinerlei Ansätze verschiedenster Investoren in der Stadt die Dachlandschaft oder sonstiges in einem baulich ansprechenden Zustand zu versetzten.

    Naja, das halte ich dann doch für eine Übertreibung. An der Kaiserstraße z.B. hat sich die letzten Jahre doch schon ordentlich was getan, siehe z.B. diese fantastische Wiederbestuckung, Kaiserstraße 48. :)

  • Gebäude, die in den Jahrhunderten vor dem 2. WK gebaut bzw. abgerissen wurden.

    Da wird es in allen alten Städten sehr viel von geben. Es sind in allen Jahrhunderte ältere Häuser abgerissen und neue errichtet worden. Wo und wie viel wird man wohl nicht mehr im einzelnen nachvollziehen können, wobei ich davon ausgehe, dass die Anzahl bei einer Stadt umso mehr ist, als sie größer war (oder ist).

    Wenn man allerdings auf Abrisse älterer Bebauung im späten 19. oder frühe 20 Jahrhundert abstellt, scheint es mir so, als sei in Köln, Hamburg aber auch Berlin, mehr alte Bausubstanz der vorherigen Jahrhunderte abgerissen und ersetzt worden als in Frankfurt. Sicher ist aber auch, dass in Frankfurts Altstadt durch Straßendurchbrüche bis in die unmittelbare Vorkriegszeit eine Vielzahl von historischen Gebäuden (auch künstlerisch wie geschichtlich bedeutender) abgerissen wurde.

  • Wegen dem Thema nochmal der Hinweis auf das Geoportal Frankfurt.

    Unter Themen könnt ihr eingemessene Karten über den aktuellen Stadtplan legen.

    Themen > Fachdaten > Freizeit und Geschichte > Historische Karten

    Besonders nützlich dürfte sein:

    Ulrich-Plan 1811

    Foltz-Eberle 1852

    Ravenstein 1895

    Stadtvermessungsamt 1950, welcher der hier bekannte 1944er ist

    Neben verschiedenen Luftbilder gibt es 1927 und 1945 als Luftbild. Auf der Startkarte gibt es auch aktuelle Schrägluftbilder die deutlich besser sind als Google und sich drehen lassen. Also man kann auch z.B. von Norden ohne Qualitätsverlust betrachten.

    Unter Themen könnt ihr noch weitere nützliche Infos einblenden z.B. Höhenlinien. Werkzeuge bietet euch Tools zum Messen, Zeichen und Export an.

    Leider bietet das Geoportal, oder es ist gut versteckt, keine Infos zu Kulturdenkmälern und Gesamtanlagen an. Dann hilft: https://denkxweb.denkmalpflege-hessen.de/

    Lidar Daten findet ihr unter https://bodenviewer.hessen.de/ als Schummerung. Zum Schutz der Bodendenkmäler in geringer Auflösung.