Dresdner Bausituation

  • Die Sprüche werden schon noch kommen. Dass die Fassade nur vereinfacht dargestellt wurde, zeigt sich schon daran, dass auf die Ornamentik im 1. OG verzichtet wurde, ebenso sind die Pilaster+Kapitelle vereinfacht dargestellt.

    Weiter gehts:

    Schütz-Residenz:

    Quartier III:

    Übergang zu AdF 16/17 Hofansicht

    Rückansicht im Gegenlicht:

    Übergang zu AdF 16/17 Vorderansicht:

    Deitails Portal AdF 17:

    Keller Quartier II:

  • Wie immer schöne Bilder. Danke auch von mir. AdF 16 und 17 sollten wirklich Schule machen; kleine Bauprojekte mit Liebe zum Detail :daumenoben: .

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat von "Wissen.de"

    Das ist doch nicht dein Ernst. Historisch betrachtet waren solche Veränderungen doch alltäglich. Häuser werden aufgestockt (siehe Haus Zur Glocke), Dächer abgerissen und neu gebaut (Rampische Gasse 1) oder es wurden ganze Häuser zusammengelegt (Hotel de Saxe). Wo ist denn das Problem. Diese pendantische Unnachgiebigkeit ist doch weltfremd. Immer wird alles kritisiert und wenn das eine erreicht wurde wird wieder etwas gefunden über das man sich künstlich aufregen kann. Es bisschen mehr Realitätsnähe täte manchen hier gut. :lachen:

    Doch - es ist mein Ernst. Und mit Realitätsnähe hat das nix zu tun. Wenn man sich Leitbauten so penibel zusammenstückeln kann dann haben wir vllt bald keine Rekonstruktionen mehr sondern einfach nur irgendwelche Barockfassaden, so gebaut dass es hübsch aussieht und günstig zu bauen ist. Ich denke, viele hier aus dem Forum würden das auch gut finden. Aber ich hab dann doch lieber ein schlechtes modernes Gebäude, als eins, was antäuscht Reko zu sein aber keins ist. Mit der ahistorischen Aufstockung am VKK-Quartier habe ich auch keine Probleme... zumal dort die Aufstockung noch zu erkennen ist. Aber naja, hier red ich ja scheinbar doch gegen die Wand an... da das Ding bald steht braucht man auch nicht mehr drüber zu diskutieren.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • @ Booni

    stimme dir voll und ganz zu. Vor allem führen ahistorische Veränderungen - aber auch die Betonbauweise und ähnliche Abweichungen vom Original - viele gute Argumente pro Rekonstruktion, also etwa vergangene Epochen erlebbar zu machen und somit der Rückgewinn eines Stückes Geschichte und Identität, ad absurdum und spielen den Gegnern von Rekonstruktionen in die Hände. Mit dem oberflächlichen "Hauptsache schön" schneiden sich die Rekofreunde letztlich ins eigene Fleisch. Sehr gut hat sich das zum Beispiel in der Frankfurter Debatte um den Wiederaufbau der dortigen Altstadt gezeigt, wo Dresden als abschreckendes Beispiel wahrgenommen und die Position pro Wiederaufbau somit geschwächt wurde.

  • Booni, singa

    Ist es nicht so, dass diese beliebigen Veränderungen, welche ihr kritisiert, großteils von den Rekogegnern innerhalb der städtischen Entscheidungsträgern und im Gestaltungsbeirat zu verantworten sind?
    Also wenn, ist der Vorwurf gegen diese zu richten, da sie wissentlich und offensichtlich zum Nachteil der Rekonstruktionen handeln. Um das Ringen traditionell oder modernistisch entstehen diese Realitäten leider am Neumarkt. Die Anstrengung und Hoffnung kann immer nur sein, bei bevorstehenden Projekten erneut mit aller Vehemenz auf die Einhaltung, den Anspruch oder grundsätzlich die Forderung nach Rekonstruktionen einzufordern bzw. hinzuweisen. Dies kann jedoch nicht gewährleisten, dass es schließlich für die Rekofreunde vollkommen zufriedenstellende Ergebnisse geben wird. Das lehren die Erfahrungen vorheriger Projekte, schlicht die Realitäten. Wenn solche "Konstrukte" letztlich schon hingenommen werden müssen, dann sollte man die richtigen Personen ausmachen und diese angreifen. Sie angesichts dieser Sachlage bei den Rekofreunden auszumachen halte ich für falsch.


    Abgesehen davon greift ihr ein weiteres, interessantes Thema auf.
    Möchtet ihr für euch, abgesehen von durchgängigen Rekonstruktionen, ausschließlich modernistisch gestaltete Neubauten sehen? Traditionell-vormodernistisch gestaltete Neubauten - ihr nennt sie "zusammengestückelt","irgendwelche","hübsch" - sind demnach für euch undenkbar? Schlecht-modernistisch iin der Konsequenz besser?

    Warum?

    Zum günstigen Bauen möchte ich hinzufügen, dass wohl in den wenigsten Fällen auf eine ökonomische Rechnung verzichtet werden kann...ob nun schlecht modernistisch oder hübsch traditionell.

  • Hat jemand von Euch eine Abbildung oder sogar ein Foto vom Leitbau Landhausgasse 8, welches die Liegenschaft gleich neben dem British Hotel in Richtung Landhaus ist!?

    Ich habe alle meine Dresden-Bücher (und ich hab echt viele!) bereits danach durchforstet und leider überhaupt nichts darüber gefunden. Wieso ist dieses Haus eigentlich Leitbau geworden? Währenddessen ich von anderen Gebäuden in der Landhausgasse, die allesamt keine Leitbauten sind, eine Menge Fotos vorfand.

  • Zitat von "Exilwiener"

    Hat jemand von Euch eine Abbildung oder sogar ein Foto vom Leitbau Landhausgasse 8, welches die Liegenschaft gleich neben dem British Hotel in Richtung Landhaus ist!?


    Ich glaube, in der Ausgabe "[lexicon='Neumarkt Dresden'][/lexicon]" der "Dresdner Hefte" ist eine Darstellung der Fassaden des British Hotels und seiner Nachbarn links und rechts.

  • Nein, da ist nur eine Grundrisszeichnung drin + bekannte Fassadenfotos von British Hotel und Landhaus Nr. 4. Allerdings schreibt der Autor Horst Fischer:

    "Es ist möglich, das British Hotel nicht nur als stadträumlich einzelnes, isoliert wirksames Leitbauprojekt aufzuführen, sondern zusammen mit Nachbarhäusern ein historisch und originär differenziertes Bauensemble zu bilden. [...] Eine minimale, historisch geprägte Gruppe mit dem British Hotel würde jeweils das Haus Nr. 4 oder Nr. 8 darstellen. Als Ausnahme sollte dabei möglich sein, die historische Fassade an den Neubau der Landhausstraße 4 anzublenden. Ein maximales, mehr oder weniger historisch orientiertes Ensemble läßt sich über Nr. 8 hinaus zum historischen Landhaus entwickeln."


    Offenbar wurde Nr. 8 wegen der Ensemblewirkung mit hinzugenommen und weniger wegen des kulturhistorischen Wertes.

  • Harmonica, thodremuc

    Danke für die schnelle Reaktion!

    Sehr interessant vor allem die Sache mit der Ensemblewirkung! Diese würde ich ja auch gerne bei den restlichen Häusern am Neumarkt auch umgesetzt wissen! Z..B. die Post neben dem Palais Hoym et cetera.

    Aber eine Abbildung oder Aufriss des Gebäudes würde mich wahnsinnig interessieren! Ich glaube auch Harmonica hat schon einmal sein Interesse an einer Visualisierung bekundet.

  • Pff, diese Diskussion die jetzt wieder aufgenommen wird von Booni und Singa haben wir doch schon längst gehabt.Ich wundere mich um die äußerst defensive nicht zu sagen fast defaitistische Haltung die ihr annimmt.

    Dazu kommt noch das diese Diskussion völlig überflüssig ist denn es gibt ja keine Leitbauten auf dem Baywobau Grundstück.Der einzige in das Q3 ist der AdF16 und der wird vorbildlich Rekonstruiert.

  • War mir schon bewusst, dass dort zuerst ein Werbeplakat hing. Aber warum dort nun nicht die verdoppelte Fassade gezeigt wird, sondern eine Kopie von Neumarkt 6 kapier ich nicht.

  • Tja, das können Dir nur die Betreiber der Frauenkirchen-Website beantworten. Vielleicht passt die gewählte Kopie besser über die Werbung als die Plane vom Eckhaus Neumarkt 4. Wenn man genau hinschaut, dann ist die Plane vom Eckhaus schmaler, als die Plane von Neumarkt 6. Wäre zumindest eine Erklärung.

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)

  • Vitruv schrieb:

    Zitat

    tz, tz, nicht mal webcams kann man noch trauen...

    Wir werden es noch erleben das wir auf der Webcam ein perfekt rekonstruierter Neumarkt sehen aber das es in Wirklichkeit nur Betonklotze gibt.Das wird der ultime rache von Fessi & Co! :zwinkern: :gg:

  • Zitat

    Wir werden es noch erleben das wir auf der Webcam ein perfekt rekonstruierter Neumarkt sehen aber das es in Wirklichkeit nur Betonklotze gibt.

    Umgekehrt wäre es mir lieber. :zwinkern:
    Vielleicht liese sich ja mit der Modernistenfraktion ein Deal aushandeln - der Neumarkt wird in echt mit Rekos zugebaut und auf den Webcams ein virtuelles Neu-Tokyo oder ein Klein-New York gezeigt. Damit wäre allen geholfen, wir können uns an den neuen Barockfassaden erfreuen, die Touris bekommen ihr "Barock-Disney" ( :zwinkern: ) und die Modernisten, Berufsbetroffenen und Ehrlichkeitsfanatiker können an ihren Computerarbeitsplätzen sich den modernen Neumarkt reinziehen und sparen sich somit das Geld für die Pornoseiten! (Oh ja, du geiler nackter Beton, du machst mich verrückt, ahh, uhh!) :lachen:

    Das Durchschnittliche gibt der Welt ihren Bestand, das Außergewöhnliche ihren Wert.

    Oscar Wilde (1854-1900)