• Nun, ein "Schatzkästlein" war das Haus m. E. vorher zwar nicht, dennoch ist das natürlich eine starke Verschlechterung bis kurz vor den Nullpunkt.
    Jetzt sind die flachen Fenstergewände ebenso fort wie das Gesims im 3. OG (wie beim Nachbarn rechts), dagegen ist ein neues Blechdach hinzugekommen. Beinahe schlimmer wirkt auf mich aber das nunmehr leichenweiße Erscheinungsbild des Baus.

    Du kannst ja mal im Auge behalten, ob auch dort bald die typisch schmutzige Oberfläche oder weitergehend sogar Algen- oder Moosbefall ensteht...
    Der Bayerische Rundfunk schreibt dazu übrigens: "Unansehnlich oder nicht - die Wärmedämmung bleibt wegen ihrer Effektivität beim Thema Energieeinsparen oberstes Gebot."
    Wohl den Regierungen, die solche öffentlich-rechtlichen Sender als willfähriges Sprachrohr verwalten können! :augenrollen:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wirklich bitter was da in Nürnberg passiert, man kann nur mit dem Kopf schütteln. Gibt es denn in der Stadt, von der Stadt oder anderen Akteuren irgendwelche Reaktionen zu dieser Praxis, die, meinem subjektiven Gefühl nach, in Nürnberg wirklich extrem wütet? Die Zerstörung des Charakters ganzer Straßenzüge ist hier doch so offensichtlich, dass das nicht allen völlig an der Poperze vorbeigehen kann. Hoffe ich zumindest....

  • Das was der Bayerische Rundfunk da von sich gibt ist Panikmache und Bauernfängerei.

    Die Fassade bleibt kein Jahr so weiss. Schon der nächste Winter wird an dieser Straße mit Gehweg seine Spritzer und Schlieren hinterlassen, und in vermutlich 5 Jahren schon sehen diese 250.000 Euro-Wohnungen von aussen ziemlich bemitleidenswert aus.

    In Nürnberg gibt es eigentlich kaum Reaktionen bezüglich solcher Maßnahmen. Und der Tenor des Bayerischen Rundfunks trifft die Stimmung der Politik: Alles was den Lauf der Wirtschaft bremsen würde verbietet sich hier von selbst. Unter dieser Philosophie wird den Bürgern hier eine Kröte nach der anderen zu Schlucken gegeben. Der Politische Unwille, den Rathaussaal zu vollenden, zeigt das ja auch ganz exemplarisch. Vielleicht ist das eine Nachwirkung des bäuerlichen Bayerns der 50'er Jahre? Urbane, kulturelle Traditionen sind hier unterentwickelt.

  • Und wieder zeigt sich der Öko-Kult von seiner destruktiven Seite. Landschaftszerstörung, Stadtzerstörung, alles im Namen einer grünen Ideologie. Wie schon einmal gesagt, so blöd sind wirklich nur wir Deutschen.

    In dubio pro reko

  • Wohl den Regierungen, die solche öffentlich-rechtlichen Sender als willfähriges Sprachrohr verwalten können!


    also mal halblang, der BR berichtet durchaus auch sehr kritisch und differenziert über die Dämmung (und das nicht zum ersten mal):
    Dämmwahn in Deutschland

    Zitat

    Valznerweiherstraße 7
    Nürnberg ist wieder um ein schönes Beispiel der Stadtbildentwicklung unter der Zwinge der Wärmedämmung reicher. Die ursprüngliche Baubeschreibung des Projektträgers bekundete noch, die ursprüngliche Sandsteinfassade, die völlig unbeschädigt war, zu erhalten:
    http://www.woneo.de/pdf/woneo-baubeschre…iherstrasse.pdf
    Doch nun wurde in einer Nacht-und-Nebel-Aktion doch Styropor draufgeklebt. Vorher war das Gebäude passend zu seinen Nachbarn rechts und links. Nun strahlt es hervor:


    So kann man Stadtreparatur natürlich vergessen. Es ist zum davonlaufen... warum kümmert sich die Stadt nicht um eine bessere Aufklärung von Hausbesitzern und wenn das nicht fruchtet warum arbeitet sie nicht mit den Mitteln die ihr an die Hand gegeben sind (z.B. Gestaltungssatzungen)? Anstatt ein langfristiges Programm zu entwickeln mit dem Ziel, die Straßenbilder wiederherzustellen lässt man sie von einzelnen Hausbesitzern und 'Investoren' zerfleddern und in 15 Jahren wenn alles schön angegammelt ist, wird keiner mehr auch nur irgendeine Hemmung haben den Abrissbagger zu schwingen. :kopfwand: Gande den Gebäuden Gott, wenn das Schule macht und sich auf breiter Front durchsetzt ("Warum sollte ich das nicht dürfen, mein Nachbar hats doch auch gemacht??")

  • Stattdessen wird gegen den Euro gehetzt. Was für eine Tragödie.

    Die Tragödie ist wohl eher, dass vor allem für den Euro gehetzt wird - bislang von allen führenden Parteien und großen Medien. Einige Bürger werden noch schmerzhaft zu spüren bekommen, welche Folgen das für sie hat.

    Doch nicht darüber möchte ich schreiben und auch nicht zum Waldsterben, sondern zu diesem widerwärtigen neuen Opfer des Dämmwahns in Nürnberg. Der weiße Klops zeugt von derartigem Verlust jedes Geschmacksempfindens und Traditionsbewusstseins, dass man als halbwegs ästhetisch fühlender Mensch nur noch mit dem Kopf gegen die Wand knallen kann. :kopfwand: Die städtischen Verantwortlichen legen damit eigentlich den Offenbarungseid ab. Zum Glück wird die Wohnung in einem derart unattraktiven Haus wahrscheinlich nur fernab lebende Spekulanten und Mietprekariat anziehen. (Ist natürlich nur eine Vermutung von mir) Beiden ist alles egal, so lange der eine seinen Mietfluss hat, der andere irgendwie verfügbaren Wohnraum. Angesichts der Fixierung auf die Befriedigung solcher "Grundbedürfnisse" kann nichts höherwertiges entstehen. Der eine kann sich also höhere Mieten abschminken, der andere haust in einer nicht sehr attraktiven Bude, die recht bald vergammeln dürfte. Ergo: Die Belohnung für solch schändliches Tun fällt jedenfalls nicht überproportional positiv für die Beteiligten aus.

  • Nach all diesen Negativmeldungen über grottenhässliche Wärmedämmung, kommt hier mal ein aktueller und recht erfreulicher Artikel zur Zukunft des Deutschen Hofes.

    http://www.nordbayern.de/nuernberger-ze…nberg-1.2979682

    Das Dach soll teilweise in den Zustand von 1913 zurückversetzt werden. Der kleine Eckbalkon kommt wohl auch wieder. Nur diesmal ein Stockwerk höher. Man darf gespannt sein, wie das aussehen wird.

  • Neuigkeit zum Nürnberger Rathaus: der Kulturausschuss hat sich erwartungsgemäß leider gegen eine Rekonstruktion der Fresken von Dürer ausgesprochen. Die üblichen Argumente werden angeführt, die erhaltenen Reste der Fresken seien künsterisch nicht wertvoll, eine Rekonstruktion peinlich und eh unnötig, weil es in Nürnberg noch viele andere schöne Dinge gebe. Immer derselbe argumentative Brei, schrecklich.

  • Naja der Charme einer Sporthalle einer Grundschule hat ja auch etwas. Man sollte aber dann das "historisch" aus der Beschreibung Rathaussaal weglassen, denn da ist ja nichts älter als 60 Jahre, nichts original. Also entweder - oder. Von Seiten der Stadt ist kulturell nichts zu erwarten. Egal was man als erfreulich aus Nürnberg berichten könnte, es ist nahezu ausschließlich privates Engagement.

  • Man könnte es ja auch einfach machen, weil es schön aussieht. Authentizitätsgefasel hin oder her aber auf solche Gedanken kommt man scheinbar überhaupt nicht. Wäre den Leuten wohl intellektuell unwürdig.

    Einmal editiert, zuletzt von Saxonia (7. Juli 2013 um 12:01)

  • ganz meine Meinung, Saxonia. Warum kann es nicht einfach gemacht werden weil es schön ist?

    Zitat

    Auch Ursula Schädler-Saub vom Internationalen Rat für Denkmalpflege hatte bei einem Experten-Hearing zum Rathaussaal geäußert, diese Fragmente seien wissenschaftlich hochbedeutend und besser als jede „peinliche Rekonstruktion“.


    Was für ein unglaublich dümmliches Gesülze. Fragt sich wer hier tatsächlich peinlich ist... :gehtsnoch:

    Wieder ein vertane Chance :wuetenspringen:

  • "Experten-Hearing" :D
    Wenn etwas peinlich ist, dann der Begriff an sich. Aber dass man auf dieses Klientel nicht zählen kann, ist leider hinlänglich bekannt und dürfte in diesem Forum keinen überraschen. Diese Leute betreiben eine absurde Verwissenschaftlichung des Sachverhaltes bei dem ästhetische Aspekte völlig ausgeblendet werden.

  • Die Nürnberger Kaiserburg präsentiert sich nach einer 16 Mio. € teuren Sanierung in neuem Glanz.

    Zitat

    Neu gestaltet und saniert sind in der Kaiserburg insbesondere die Verbindung von Palas und Kemenate in einem Rundgang, die Neukonzeption des Maria-Sibylla-Merian-Gartens beim Heidenturm, eine neue Ausstellung auf dem Sinwellturm und die Vorführung des Tiefen Brunnens. Die Sanierung und das neue Präsentationskonzept haben insgesamt 16 Millionen Euro gekostet, teilte das Bayerische Finanzministerium mit.


    http://www.br.de/nachrichten/mi…aniert-104.html

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Liebe Freunde,

    nun ist es soweit, die Sanierung von Adolf Hitlers Lieblingshotel in Nürnberg "Deutscher Hof" ist in der Startphase.

    Laut "BILD" Nürnberg wird aus dem Hotel kein Hotel, sondern Wohnungen, Büroräume und Restaurants. Die Lessingsäle werden während der Bauphase abgerissen, aus dem Flachdach, das nach dem Kriegsende behelfsmäßig aufgesetzt wurde, kommt wieder das original Satteldach und auch der Balkon kommt zurück. Der Umbau des ehemaligen Hotels
    soll 2015 abgeschlossen sein, allerdings wird die Weinstube, der "Bocksbeutelkeller" nicht zurückkommen. Die Umbaukosten liegen bei 15-16 Millionen Euro!

    Viele Grüße :lehrer:

  • Hallo!
    Weiß jemand, ob es für Nürnberg eine Schadenskarte (Schäden im 2. WK) für die gesamte Stadt gibt? Also nicht nur für die Altstadt?
    Bzw. wo könnte ich sowas finden?
    Vielen Dank im Voraus!

    Gaube

  • Bitte sehr!

    Zum Glück schreibt meine Oma noch so, so daß ich mir die altdeutsche Schrift auch beigebracht habe. :D

    Totalschäden alt

    Totalschäden neu

    Schwere Schäden alt

    Schwere Schäden neu

    Einmal editiert, zuletzt von siron87 (20. August 2013 um 20:32)

  • Wurde hier eigentlich schon die erfreuliche Verschönerung der Trödelstuben erwähnt? Das Gebäude steht direkt an der Karlsbrücke. Hier eine Aufnahme des Vorzustandes:

    http://cdn.fotocommunity.com/photos/24737423.jpg
    Und so sieht das Haus heute aus:

    http://i36.photobucket.com/albums/e11/chr…87/IMG_1142.jpg

    Hat hier jemand aktuelle Informationen zum Augustinerhof? Laut diesem Artikel vom Dezember 2012, soll es bald mit dem Bau losgehen. Leider habe ich keine weiterführenden Neuigkeiten gefunden.