Heiligenstadt (Markt Gangkofen, Landkreis Rottal-Inn)
Wallfahrtskirche St. Salvator
Um 1300 wird eine dreischiffige Basilika erbaut, von der Mauerteile in der Westwand und in den Turmuntergeschossen erhalten sind. Neubau des Chor in der zweite Hälfte des 15. Jahrhunderts. 1740 Abbruch des Langhauses und einschiffiger Neubau in geringerer Breite. Die gleichzeitig erfolgte Barockisierung des Chores wurde in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts rückgängig gemacht.
Die Westvorhalle wurde früher für Wallfahrtsmärkte genutzt:
Das Straußenei unter dem gotischen Triumphbogenkreuz sollen Ordensritter aus dem Heiligen Land mitgebracht haben (im nahen Gangkofen erfolgte 1278 die Gründung einer Deutschordenskommende). Die Rokoko-Kanzel stammt von 1758.
Der Hochaltar stammt von 1480. Der prächtige Schnitzaltar wird dem Landshuter Heinrich Helmschrot und seinem Gehilfen Andreas Taubenpeck zugeschrieben. Das Gesprenge geht auf eine gründliche Restaurierung des Altares um 1870 zurück.
Im Mittelschrein ein Salvator mundi, umgeben von musizierenden Engeln, zusammen mit einem einstmaligen Heilbrunnen unter dem Altar das Ziel der Wallfahrt. Auf den Seitenflügeln sind die Verkündigung, Heimsuchung, Geburt Christi und die Anbetung der Könige dargestellt. In der Mitte der etwas jüngeren Predella eine Grablegung Christi, links davon ein kniender Stifter im Gewand des Deutschordens, wohl Berthold von Sachsenheim.
Die Seitenaltäre frühklassizistisch, links ein Kerkerheiland, rechts eine barocke Marienfigur:
In der Grabkapelle eine um 1700 entstandene und Jorhan dem Älteren zugeschriebene Kreuzigungsgruppe von einem ehem. Kreuzaltar, darunter in der Nische ein Heiliggrab-Christus aus dem 17. Jahrhundert.