Werden wir das schöne Bauen noch erleben?

  • Sieht sehr schoen aus! Fast kein Unterschied zu den Bauten aus der Hochzeit unsere Wohnkultur! Bitte mehr davon, denn billige Wegwerfarchitektur ist nicht nur schlecht fuer die Umwelt, sondern macht depressiv!

  • Da habe ich mir doch glatt auf die Hose gesabbert. Wahnsinn! Das sind Bilder die Hoffnung machen!

    Wahnsinn! Was für ein wunderschöner Neubau. Derartige Neubauten müssen zuerst einmal im gehobenen Segment Standard werden, dann wäre schon viel erreicht.
    Ich hoffe andere Investoren, werden sich sukzessive mehr an solchen Bauten orientieren.

  • Das letzte Beispiel aus Berlin würde ich allerdings nicht unter "Schönes Bauen" im Sinne von erfreulicher Gegenwartsarchitektur verbuchen. Da wird schließlich nur vorhandene historische Bausubstanz um (reichlich alberne) Zutaten ergänzt.

    In dubio pro reko

  • Danke Exilwiener für den Hinweis. Beachtet bitte das Projekt „Themenhotel Reeperbahn Hamburg“.
    Verwandlung eines schäbigen Nachkriegsgebäudes in einen Prachtbau wie aus der Gründerzeit. Das könnte das nächste Gebäude des Jahres werden. Vergleichbares könnte man hundertfach, achwas, tausendfach in Deutschland realisieren. Was für eine Aufwertung.

    In dubio pro reko

  • Wir werden das schöne Bauen noch erleben müssen, denn die Schönheit und Behaglichkeit entspricht dem goldenen Schnitt. Eine Verweigerung wirkt stets kühl und unmenschlich.

    Die Schöpfung ist im golden Schnitt. Die Gesellschaft ist also gut beraten, dieser Formel zu folgen. Andernfalls ist
    der Pfad der Erkenntnis um so schmerzhafter.

  • Ich gebe mal Äußerungen zur Zukunft unserer Städte kommentarlos wieder, die Peter Cachola Schmal, Leiter des Frankfurter Architektur-Museums, beim Neujahrsempfang der "Grünen" in Offenbach getätigt hat. Dass er dort als Redner auftrat, dürfte seinen parteipolitischen Sympathien entsprechen. Cachola Schmal sieht die europäischen Städte in Zukunft als abgeschottete, grüne Museumslandschaften.

    Ich zitiere aus der Printausgabe der Offenbach-Post vom 17.2.2020, S.9:

    Zitat

    Einen dunkelgrauen Blick auf die Städte der Jahre 2050 bis 2100 wirft Cachola Schmal. Anhand von informativen, aber in viel zu schneller Abfolge präsentierten Schaubildern macht er deutlich, dass sich die Metropolen des Südens und des Ostens anders entwickeln werden als die der Nordhalbkugel. Die Demografie werde dafür sorgen, dass etwa Lagos in Nigeria zu einem kaum noch beherrschbaren Moloch mit mehr als 80 Millionen Einwohnern und Indien das bevölkerungsreichste Land der Erde werde. Im Gegensatz dazu würden in den grünen und ruhigen Metropolen des überalterten Nordens geradezu paradiesische Zustände herrschen. "Diese Städte werden zu besichtigungswürdigen Museen", meint Cachola Schmal.

    Weil diese Diskrepanz zu Wanderungsbewegungen in Richtung Norden führten, Europa aber keine Ertrinkenden mehr im Mittelmeer sehen wolle, werde die "erste Grenze der Festung Europa" in die Sahara verlagert. "Die Drecksarbeit überlassen wir dem Süden". Funktionieren werde das alles im Übrigen nur durch die totale Überwachung via Gesichtserkennung, die etwa in China schon beängstigend weit sei.

  • Ich finde das intellektuelle Niveau von Herrn Cachola Schmal erschreckend niedrig. Ein paar Versatzstücke, ein paar dümmliche Klischees - mehr ist es nicht, was er präsentiert. Das Zitat bietet keine Substanz, mit der man sich befassen müsste. Ich wusste nicht, dass Paris grün und ruhig ist. Besichtigungswürdig ja, aber wie soll eine Millionenstadt ein Museum sein? Der Wohlstand des Nordens muss irgendwie erwirtschaftet werden. Es gibt Verteilungskämpfe innerhalb jeder Gesellschaft. Wenn man anfängt zu denken, erkennt man schnell, dass es substanzlos ist, was da präsentiert wird. Erkenntnisse über Architektur oder Städtebau bringen diese Äußerungen von Cachola Schmal nicht. Sinnlos sich damit zu beschäftigen.

  • Werden wir das schöne Bauen noch erleben?

    Ja, und zwar wieder in Berlin! Ralf Schmitz baut dort wieder ein höchstwertiges Wohnungseigentumsobjekt ganz nach unserem (guten) Geschmack!

    Eigentlich sind es ja der guten Dinge zwei, die uns hier erfreuen werden:

    1. Ein wirklich grausliches Nachkriegsprovisorium wird abgerissen: https://www.google.com/maps/place/Sig…84!4d13.3194714

    2. Wir bekommen ein bei RS gewohnt gekonnt gegliedertes Wohngebäude, dessen Fassadenteile - wie bei Altbauten - im Laufe der Jahrzehnte in Würde altern können, aber seht selbst:

    Quelle: Ralf Schmitz (bekam ich per Post zugesandt und habe es eingescannt)

  • Das sieht am unteren Stockwerke typisch Berlinerisch aus. Sehr eleganter Neubau mit traditionelle Gliederung.Allerdings noch keine Erker oder Mansarde Dach. Eine schöne und passabele Aufwertung!! cheers:)

  • Ist das von der Ralf Schmitz-Homepage? Sieht vielversprechend aus.

  • @Solinger

    Nein, ist nicht von der Homepage, aber dort kommt es in einiger Zeit sicherlich darauf. Da ich RS einmal anschrieb, bekomme ich in regelmäßigen Abständen Post mit den neuesten Projekten zugesandt. So kann ich Euch bzgl dieser immer auf den aktuellen Stand halten.

    (Ich bin immer wieder über die Kaufpreishöhen überrascht! Diese nachhaltige und hochwertige Qualität hat ihren Preis, aber es zahlt sich offensichtlich aus, dass RS so baut wie er baut, denn seine Projekte sind zumeist allesamt verkauft, bevor auch nur mit dem Spatenstich begonnen wurde! RS hat so etwas wie - nennen wir es - "Follower", die bei jedem größeren Projekt zumindest eine Wohnung von ihm abkaufen...die kaufen nirgendwo anders mehr und wissen schon warum!)

    Und das Wichtigste ist...

    Moderationshinweis: bitte keine aktuellen Pressebilder hier hochladen und einstellen, schon gar nicht Portraits von lebenden Personen, wenn deren Einwilligung zur Veröffentlichung in diesem Forum nicht vorliegt. Wenn überhaupt, dann bitte extern verlinken.

    ...RS wird es auch noch geben, wenn unsere Kinder hier im Forum einmal mitschreiben :thumbup:! Nachhaltigkeit also auf ganzer Linie - generationsübergreifend!!!

    Laut Foto dürfte sein nächstes Projekt der Berliner Dom werden...mitsamt Denkmalskirche :biggrin:

  • Unten auf der Homepage werden auch ältere Projekte gezeigt, in den 70ern hat man sich aber wohl nicht um Schönheit bemüht, gut, dass man zurück zu den Wurzeln gegangen ist.

  • Werden wir das schöne Bauen noch erleben?....

    ...wenn es nach Maren Harnack von einer Frankfurter Forschungsgruppe geht.

    Zitat aus unten verlinkten Presseartikel:

    Zitat

    „Gerade weil heute wieder verstärkt diskutiert wird, komplette neue Stadtteile zu bauen, lohnt es sich, einen Blick zurück auf die letzte Periode zu werfen, in der dies in großem Maßstab geschah: die 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahre“, schreibt die Frankfurter Städtebau-Professorin Maren Harnack als Sprecherin der Forschungsgruppe. Im Gegensatz zum landläufigen Vorurteil seien diese Siedlungen weder monoton noch unpersönlich: „Hier wurde mit einem hohen gestalterischen und sozialen Anspruch gebaut, der für zukünftige Siedlungen in vieler Hinsicht Vorbildcharakter haben kann.

    Siehe: Modernisten sind trotz aller Erfahrungen unbelehrbar.

    Hier sieht man das Objekt der feuchten Träume dieser Architekturtheoretiker-Gruppe "Ressource Nachkriegsmoderne – Baukultur und Siedlungsbau 1945 - 1975" der Fachhochschule "Frankfurt University of Applied Sciences":

    Skyline als Vorbild?

    Forscher würdigen Chinamauer in Rodgau: Herausragende Siedlung ihrer Zeit

    https://www.op-online.de/region/rodgau/…g-90043531.html

  • ^

    Mag ja sein, daß in dieser Chinamauer ganz tolle Wohnungen stecken. Von außen betrachtet ist das aber eine lupenreine Bausünde. Auf die Außenhülle wird leider viel zu wenig geachtet. Obwohl gerade das im Interesse der Allgemeinheit stehen sollte.

    Man kann nur hoffen, daß diese Forschungsgruppe niemals zu Entscheidern im Städtebau wird.

  • "Herausragend" kann sich ja wohl nur auf den Baukörper beziehen. Die Beschränkung der Architektur auf die Funktion hat zusammen mit der rigorosen Funktionstrennung zu monströser Monotonie im Städtebau geführt, was sich auf das ganze soziale Leben in den Städten ausgewirkt hat, wogegen auch das Wegreden dieser Auswirkung nicht hilft. Ob das der "hohe soziale Anspruch" ist, der da so beschworen wird?

    Die Forschungsgruppe [...] will dazu beitragen, aus den Erfahrungen zu lernen.

    Gerade weil heute wieder verstärkt diskutiert wird, komplette neue Stadtteile zu bauen, lohnt es sich, einen Blick zurück auf die letzte Periode zu werfen, in der dies in großem Maßstab geschah: die 1950er-, 1960er- und 1970er-Jahre

    Dann kann man nur sagen: nichts gelernt. Denn ansonsten würde der zweite Satz so heißen:

    "Gerade weil heute wieder verstärkt diskutiert wird, komplette neue Stadtteile zu bauen, lohnt es sich, einen Blick zurück auf die letzte Periode zu werfen, in der dies in großem Maßstab aber mit sinnvollen Nutzungsstrukturen und menschlichen Proportionen sowie mit stadtbildverträglicher Gestaltung geschah: das 19. und die ersten Jahre des 20. Jahrhunderts."

    Nicht umsonst sind damals neu entstandene Gründerzeitquartiere, so sie erhalten und gepflegt sind, heute so beliebte und v.a. belebte Quartiere. Sicherlich sollte man auch da differenzieren: ich beziehe mich hier explizit auf "neue Stadtteile", die damals auf der grünen Wiese aus dem Boden gestampft wurden.