Berlin-Mitte - Schinkelplatz und Werderscher Markt

  • Das wirft einige FRAGEN auf!

    Zum Beispiel, wie pflegt man diese Scheiben, heult da ordentlich der Wind, saugt man da nicht gerade erst den Dreck ein, kann man die Dinger aushängen und sicher noch mehr der praktischen Art.

    Aber muss ja nicht unsere Sorge sein.

  • Ist das Palais an den Gesimsen abgehangen mit Schutzplanen oder sind die grün?

    Das habe ich mich schon immer gefragt... :| Vielleicht kann mir das jemand beantworten.

  • Das Kranzgesims ist seit Jahren mit Schutznetzen verhangen. Bei der Sanierung des Gebäudes vor einigen Jahren hat man aus welchem Grund auch immer nicht dieses Gesims mit saniert. Vielleicht um Geld zu sparen und weil man normalerweise nicht von hinten auf das Gebäude blickt? ;)

  • Das Kronprinzenpalais in dem DDR-Fantasiezustand und doch herrlich und Ausdruck des DDR-Zeitgeschmackes der 5/60er Jahre. Der Bau ist ein Prototyp dafür, dass auch 100-Prozent-Rekos Denkmalstatus erlagen können, in diesem Fall zwar formal als "DDR-Moderne", jedoch sicher von 95 % der Besucher anders rezipiert.

  • Ja, das Kronprinzenpalais bietet sich wirklich an für eine hochwertige Entwicklung für russische und arabische Anleger, die für eine weitere Aufwertung der Mitte sorgen könnten. Vorstellbar wäre aber auch eine luxuriöse Herberge analog zum nahen Hotel de Rome oder eine Bildungsausstätte für die Besten wie im Staatsrat. Jedenfalls ließe sich mit diesem Objekt sicher sehr viel mehr Geld verdienen als im Moment.

  • Der Eigentümer des Kronprinzenpalais ist die Bundesrepublik Deutschland. Hier wurde der Einigungsvertrag unterzeichnet, insofern steht diese Immobilie für eine kommerzielle Verwertung nicht zur Verfügung.

    Ob im ehem. Staatsratsgebäude "die Besten"gebildet werden sei dahingestellt. Die private Hochschule esmt verlangt rund 30.000 Euro Studiengebühren pro Semester und bildet postgraduiert. Hier werden eher "die Reichen" gebildet, als die "Besten" - und ob die esmt-Absolventen hernach gebildeter als vorher sind bleibt im Dunkeln.

  • Stand der Baugrubenherstellung beim Frankonia-Projekt am Schinkelplatz:

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Kronprinzengärten, Oberwallstraße, heute:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (14. Mai 2016 um 21:41)

  • Habe ich neulich auch gesehen. Bin nur zu faul, die Bilder hochzuladen...

    Finde das weiße Geländer zw. dem beigen Stein nicht so dolle. Sonst ist alles akzeptabel, finde ich. Das graue Ding war natürlich wieder überflüssig. Aber es ist ja recht schmal und die Straße auch, sodass man es vermutlich nicht so wirklich wahrnehmen wird.

  • Die weiße, billig erscheinende Balustrade hat mich auch enttäuscht. Was meint ihr woraus die Balustrade wohl besteht?Dann habe ich gegrübelt, ob es wirklich aus Sparsamkeit so kam oder ob man die starke Zweiteilung der Fassade damit vielleicht etwas auflockern wollte, indem man dem Sockel auch einen weißen Touch gegeben hat.

  • Die Zeit schreibt über die Beschädigung der Friedrichswerderschen Kirche Schinkels durch Baumaßnahmen im Umfeld: Wann immer man in Berlin Rekonstruktionen von Quartieren oder anderweitige Bebauung fordert, trifft man auf Freihalter. Der lachende Dritte kann die fantasielose Investorenarchitektur sein, Bebauung, die in diesem Fall sogar die wertvolle historische Bebauung beschädigt.

    Zitat von Bodenschatz(ZEIT)

    "Im Jahr 1999 hatte der Architekt Hans Stimmann ein "Planwerk Innenstadt Berlin" vorgelegt, das im Umfeld der Kirche eine Rekonstruktion von Bauten vorsah, deren Lage und Dimension sich an den Verhältnissen vor der Kriegszerstörung orientierte.... Gegen die Rekonstruierer formierte sich schnell eine Front der Freihalter, die dafür eintraten, die durch Krieg und DDR-Städtebau frei geräumten Flächen zu bewahren. Am Ende verloren beide: Stimmanns Konzept musste schließlich als Grundlage für ein Investorenkonzept herhalten, das den Glanz der historischen Mitte einerseits zu Geld macht, ihn aber andererseits beschädigt."


    Autogerechte Gentrifizierung durch Neubauten vs. Freihalter. Die Zeit hat hier eine andere Anregung:

    Vielleicht kann sich die Fachwelt im nächsten Schritt sogar auf eine Vision für die Stadt der Zukunft einigen und sich dafür einsetzen, dass zum Beispiel die autogerechte Stadt wenigstens in der Mitte überwunden wird.

  • Die Abstützung der Baugrube auf dem südlichen Baufeld neben der Kirche wird mit erheblichem Materialaufwand betrieben.

    Auf dem nördlichen Baufeld wurde die Rückseite zur Niederlagstraße von den Gerüsten befreit.

    Fassadendekoration mit den limitierten künstlerischen Mitteln unserer Zeit.
    Ick weeß nicht so recht - aber bei dem Bau ganz sicher besser als ganz ohne.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Erstaunlicherweise ist der Staab-Bau, der vorher ordentlich Wellen bis in die Presse geschlagen hat und viel Dresche hat einstecken müssen, die positive Überraschung des Quartiers geworden. Letztendlich sieht er recht schick und wertig bis ins Detail aus, was man von den angrenzenden Fassaden nicht sagen kann. Besonders die vordere Fassade hier auf den Bildern, die sich ja auch so am Schinkelplatz präsentieren wird (nur leider x2), ist an Banalität und Langeweile kaum zu überbieten. Sieht richtig billig aus und könnte so auch irgendwo am Stadtrand oder in einem Gewerbegebiet stehen. Ganz bestimmt nicht an einem der schönsten Plätze Berlins direkt vis-a-vis des Schlosses. :/

  • Ich muss sagen dass die Bauten in ihrer Ausführung doch sehr wertig sind. Da muss man auch mal ehrlich sein.

    Aber: für den Standort ist die Architektur wirklich nicht das was der Ort gebraucht hätte. Letztlich leben die Bauten von ihrer aktuell guten Materialität . Ich fürchte nur in 10 Jahren sieht das Ganze nicht mehr so aus. Während das Schloss mit dem Alter sogar noch an Aura gewinnen wird wird es hier leider anders herum sein.

    Aber schön dass man vom Schinkelplatz den direkten Vergleich hat. Auf der einen Seite das Schloss auf der anderen diese Bauten hier. Und die Zeit wird den Sieger küren.

    APH - am Puls der Zeit

  • Die Gerüste an der Wasserseite sind jetzt auch weg:


    Quelle: http://cam03.berlinerschloss-webcam.de/

    Ich finde es leider sehr steril und trostlos. Immerhin hat die mittlere Fassade eine andere Farbe bekommen als die äußeren - ein "frisches Steingrau"... :kopfschuetteln:

    Vielleicht mag ja jemand Fotos liefern, ob es aus der Nähe etwas besser wirkt?

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)