Frankfurt a. M. - Rekonstruktion der Turmspitze des 'Langen Franz' und weiterer Rathausdächer

  • Dieses grauenhafte Dach ist doch erst vor wenigen Jahren instand gesetzt worden. Ich kann mir da keine zeitnahen Bemühungen der Stadt vorstellen. Wenn man sich schon bei den Turmhauben wie eine arme Kirchenmaus hinstellt und wartet, bis andere dafür blechen....

  • Frankfurt und Umgebung hat einige sehr reiche Bürgrer, da müsste doch der eine oder andere Mäzen zu gewinnen sein...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Frankfurt und Umgebung hat einige sehr reiche Bürgrer, da müsste doch der eine oder andere Mäzen zu gewinnen sein...

    Der Reichtum einer Stadt speist sich nicht aus dem Reichtum der Bürger, sondern aus der Verbundenheit zur Stadt. Unter den Reichen sind leider einige dabei, denen die Stadt egal ist. Dafür hat diese entlokalisierte Oberschicht einige Landhäuser, Villen und Adelshäuser in der Schweiz, Italien und Südfrankreich liebevoll restauriert.

    ...

  • Direkt mal wieder gespendet. :) Schade, dass es so schleppend vorangeht... Ich denke, man muss hier wirklich die Reichweite erhöhen. Die Website ist mittlerweile sehr schön gestaltet und offensichtlich beteiligen sich schon wesentlich mehr Menschen an der Werbung, als dies vor einem Jahr der Fall war. Daumen drücken!

  • Schon erstaunlich, es werden in Frankfurt Millionen und aber Millionen seit Jahrzehnten von Großen Konzernen,Banken ,....... in Hochmoderne Büro Hochhäuser usw. gepumt ,aber für den Langen Franz seinen historischen Hut hat anscheinend bis jetzt niemand von denen mal ein paar Euros locker.:kopfschuetteln:

  • Schon erstaunlich, es werden in Frankfurt Millionen und aber Millionen seit Jahrzehnten von Großen Konzernen,Banken ,....... in Hochmoderne Büro Hochhäuser usw. gepumt ,aber für den Langen Franz seinen historischen Hut hat anscheinend bis jetzt niemand von denen mal ein paar Euros locker. :kopfschuetteln:

    Zu dem Thema habe ich schon 2020 geschrieben:

    Du darfst nicht übersehen, dass Frankfurt ein Vorgriff auf die von Wirtschaft und Politik gewünschten "global cities" ist. Alles ist offen, flexibel und "im Fluss". Das bedeutet, dass jährlich etwa 10 Prozent zuziehen und derzeit etwas weniger wieder wegziehen. Es findet also ein ständiger Bevölkerungsaustausch statt. Darunter sind viele, die nur ein paar Jahre in der Stadt zubringen, bis sie weiterziehen, die also keine sehr engen emotionalen Wurzeln aufbauen. Nur jeder zweite Frankfurter lebt dort über 15 Jahre. (...) Zudem existiert kaum mehr ein solventes Groß-/Bildungsbürgertum, das als Mäzen für städtische Projekte fungieren könnte.

    Dem widersprach "erbse":

    Der These widerspreche ich. Auch globale Städte mit starker Fluktuation haben mitunter ein sehr starkes Bürgerengagement. Sehe ich etwa an den US-Städten, die noch viel stärkere Wanderungsbewegungen verzeichnen.

    Was uns in Deutschland einfach über das 20. Jahrhundert etwas abhanden gekommen ist, ist die Kultur der Philanthropie und des Mäzenatentums. Man musste durch Krieg usw. eben selbst erstmal sehen, wo man bleibt. Das wächst ja aber allmählich wieder und gerade Frankfurt ist dafür ein gutes Beispiel.

    Das Rathausdach-Projekt ist einfach noch nicht so prominent, bzw wurden offenbar noch keine wirklich großen Sponsoren akquiriert. Das ist vor allem eine Frage der Öffentlichkeitsarbeit. Das Potenzial dafür ist in Frankfurt größer als in den meisten anderen Städten.

    Am Ergebnis der seitdem eingegangenen Spenden kann man ablesen, wer wohl Recht haben dürfte.

    Und wenn es wirklich nur an der mangelnden Öffentlichkeitsarbeit liegt, steht die Frage im Raum, was der Brückenbauverein denn noch mehr an PR leisten soll bzw. machen kann?

    Dennoch bin ich längerfristig in Hoffnung, dass das Projekt "Langer Franz" gelingt. Prof. Mäckler ist gut in die höhere Stadtgesellschaft integriert. Da werden noch Kontakte ausgebaut werden.

  • Eben. Ich habe auch die Zuversicht, daß Herr Professor Mäckler über die nötigen Beziehungen verfügt. Die Frage ist nur, wann er diese spielen lassen möchte. Wenn der Verein sich auf die 1 Million als Spendenziel verständigt hat, bevor da irgendwelche Großspender zum Einsatz kommen, könnte es noch sehr lange dauern.

    Diesbezüglich hatte ich beim Brückenbauverein einmal nachgefragt. Allerdings erhielt ich keine Rückmeldung.

  • Das Video hat in den letzten zwei Tagen immerhin über 140 Clicks bekommen. In den fünf Tagen davor waren es nur 60. Ist doch schon einmal ein Mini-Erfolg. ?

  • Ist schon traurig, wenn man in einer der größten Finanzmetropolen der Welt es seit 70 Jahren nicht auf die Reihe bekommt, ein neues Dach auf den Rathausturm zu setzen. Wie kann man so knausrig sein? Das an die Bürger sowiedie Riesenbanken der Stadt gerichtet.

  • ein Mini-Erfolg

    Siehe, auch über die kleinsten Erfolge kann man sich freuen.

    Das an die Bürger sowie die Riesenbanken der Stadt gerichtet.

    Ich habe es doch oben erwähnt. Die Banken sind in der Regel international agierende Konzerne. Sie haben in der Regel keinen besonderen Bezug zu ihren Arbeitsstandorten. "Mit unserer Präsenz in über 70 Ländern eröffnen wir globale Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten", wirbt z.B. die "Deutsche Bank". Wir leben in der Welt der Globalisierung, nicht mehr des 19. Jahrhhunderts mit der engen Bindung von Unternehmen an ihren Firmensitz. Und die Bürger sind (1.) entweder Dauer-Zu-und-Wegzügler, entweder im globalen Business oder als migrantischer Paketausfahrer. Oder (2.) sie haben gar kein Geld für irgendwelche Spenden. Oder sie interessieren sich schlicht nicht für dieses Thema. Ich habe das im ansässigen und großenteils etwas bessersituierten Freundeskreis herumgemailt. Ich wette darauf, dass nicht ein einziger davon auch nur einen Euro für das Projekt gespendet hat. Die interessiert die nächste Urlaubsplanung, ein neues Auto, ein neuer Fernseher, Ausflüge mit den Kindern. Es sind eben nur wenige, die über ihren privaten Rahmen hinausdenken. Das unterscheidet Frankfurt aber nicht von anderen Städten. Und es gibt eben (3.) in Frankfurt nicht mehr in ausreichendem Maß das solvente Großbürgertum früherer Jahre, wie ich schon schrieb.

  • Ich finde Heimdalls Gedanken sehr interessant und kann vielen Punkten auch durchaus zustimmen. Andererseits gibt es natürlich auch das Phänomen der Glokalisierung, also der Globalisierung mit gleichzeitig einhergehender Identifizierung mit den lokalen Traditionen und Gegebenheiten. So etwas kann man durchaus in einigen Städten exemplarisch erleben, beispielsweise Potsdam, Heilbronn oder Heidelberg. Hier sorgen Zugezogene (Potsdam = Plattner, Jauch) oder Menschen mit großem nationalem, europäischem oder internationalem Erfolg (Potsdam = s.o.; Heidelberg = Wild, Marguerre; Heilbronn = Schwarz) dafür, dass sich das Stadtbild durchaus zum Besseren wendet. Bei Herrn Wild und Herrn Schwarz liegt der Fokus allerdings eher auf modernem Bauen, was allerdings häufig (s. Bildungscampus Heilbronn, Stadttheater Heidelberg) zur Aufwertung der gesamten Stadt beiträgt. Man kann hier also, wie immer, nicht pauschalisieren. Trotzdem empfinde ich es auch so, dass die Identifikation mit der "eigenen" Stadt oder eben der Stadt mit festem Hauptwohnsitz, nicht mehr so stark ist, wie es in früheren Zeiten der Fall gewesen sein dürfte. Und das ist definitiv eine Folge der Globalisierung, der unglaublich hohen Mobilität der Menschen, von Rationalisierungs- und Transformationsprozessen in der Wirtschaft und von der Entwicklung des Individualismus und dem Streben nach dem eigenen Glück.

  • Ist schon traurig, wenn man in einer der größten Finanzmetropolen der Welt es seit 70 Jahren nicht auf die Reihe bekommt, ein neues Dach auf den Rathausturm zu setzen. Wie kann man so knausrig sein? Das an die Bürger sowiedie Riesenbanken der Stadt gerichtet.

    Geh einmal quer durch Frankfurt und spreche wahllos 20 Leute an: Etwa 15 davon wohnen nicht in Frankfurt am Main. Der Rest ist noch keine 10 Jahre in der Stadt. Wenn Du jemanden in Frankfurt am Main triffst, der dort geboren ist oder auch nur zur Schule gegangen ist dann herzlichen Glückwunsch! Von diesen 20 Leuten hat noch keiner etwas vom Langen Franz gehört. Frankfurt am Main ist ein globaler Durchlauferhitzer. Architektur in der Altstadt ist bei den Menschen in der Stadt ein absolutes Nischenwissen.

    ...

  • Unsere Target Group hat einfach noch nicht verstanden, dass der Franz ein Asset in unserem Portfolio ist, um Frankfurt als Standort - immerhin Alpha laut GaWC - attraktiver zu machen.

    Vielleicht blechen die Banken dann ja :)

  • Die BRD hat tausenden von Milliarden an Geld, aber es wird nach Bombenkrieg und massiven Abbruch und Verlusten an wertvollen Bausubstanz noch kein 1% genützt um die schwerstens gertroffen BRD mit Reko's zu verschönern.

    Gleich Armee haben Alt- und Prachtbauten keine Priorität. Nur im äussersten Fall wird, oft nach Jahrenlange Diskussionen, etwas gemacht.

    In Frankfurt könnten schöne Dächer am Bahnhofplatz und Rathaus unglaublich viel bewirken; in Berlin (oder anderswo) könnte genau dasselbe mit Stuck und Schmuck am Hauptstrassen und Plätzen desselbe tun. Es wird aber kaum gemacht und das ist wirklich unglaublich dumm und Schade.

    Schau mal kurz nach Amsterdam, Prag, Mailand, Madrid, Barcelona, Budapest, Stockholm oder Wien und man begreift sofort was ich meine.