Dresden, Neumarkt - Quartier III

  • Thomas Filip

    Nun habe ich in letzter Zeit nicht gerade mit vielen Beiträgen geglänzt, habe aber doch immer fleißig mitgelesen und stimme dir in vielen Punkten zu. Mitunter vergisst du jedoch, dass einige Beiträge hier in aufgeheiztem Gemütszustand geschrieben werden und die Schreiber wohl nur ein wenig Dampf ablassen wollen. Bei vielen Leuten kocht beim Thema Dresden eben sehr viel Leidenschaft hoch. Ich bin deiner Meinung, dass eine solche Art in der öffentlichen Diskussion jedoch nur kontraproduktiv wäre.
    Also, wenn du dich entscheidest, das Forum zu verlassen, werde ich deine konstruktiven Beiträge schmerzlich vermissen.

  • Ich verstehe nicht so recht das Problem. Dient ein Formum dazu, um druckreif und hochkultiviert sich in eiserner Zurückhaltung zu üben? Oder ist es uns gnädigerweise erlaubt, ab und an auch mal über die Stränge zu schlagen? Herr Feßenmayrs bedeutungsleeres Antwortschreiben ist doch auch nur reine Formsache. Ich will nicht wissen, wie der Mann im Privaten über Leute wie uns redet.

  • @ Thomas Filip

    ich finde es schade, dass du wegen einzelner Statements hier nicht mehr präsent sein willst.
    Vielleicht solltest du Bedenken, dass die meisten User hier eher "Leser" sind als "Verfasser", soll heissen, dass die paar Meinungen zu bestimmten Dingen nicht auf alle hier übertragbar sind, ich denke ich bin nicht der Einzige, der dir sehr wohl Recht gibt, aber ich ziehe es halt trotzdem vor, "passiv"hier alles zu beobachten.

  • Thomas:

    Mir ist dieser beleidigte Ausfall unverständlich.

    - Wenn die Diskussion hier von den Moderatoren "gefiltert" werden soll, dann ist das nichts anderes als Zensur, die Du vorgeblich nicht willst.

    - Daß beispielsweise bereits das Wort "Schwachsinn" unzulässig sein soll, halte ich offen gesagt für bezeichnende Hypersensibilität.

    - Unverständlich ist mir auch das Argument, daß man besondere Zurückhaltung üben soll, weil es auch um politische Fragen geht. Ja GERADE WEIL es auch einen politischen Aspekt gibt und es nicht nur um ästehtische Plauderei geht, kann man doch auch mal polemischer werden.

    - Es ist für mich auch eine Bereicherung, daß durch dieses Forum zur Sprache kommt, daß sich viele ähnlich über manche Architektur ärgern wie ich.

    - Grundsätzlich glaube ich, daß Du den Sinn eines Forums mißversteht. Daß dieses Forum ein außergewöhnliches Forum wäre, ist Deine persönliche Lesart. Im Editorial steht schlicht, daß es ein Diskussionsforum für "Streiter" (!) für Rekonstruktionen ist. Nur wenn man denkt, es handele sich um eine Vereinigung oder Ähnliches (ich habe nix unterschrieben :zwinkern: ) kann man zu der absurden Forderung kommen, daß sich die GHND vom APH-Forum "distanzieren" solle.
    Und im Gästebuch der GHND äußern sich Mitglieder zum Teil viel polemischer und ärger. Du solltest vielleicht über eine Distanzierung von der GHND nachdenken.

    Also weiter - fortiter in modo, fortiter in re

  • Hallo zusammen,

    wollte eigentlich mal wieder zum eigentlichen Thema zurückkommen... :zwinkern:

    War 2 Stunden lang bei der Podiumsdiskussion im Rathaus dabei, musste dann los.

    Der Saal war gut gefüllt, ca. 300 Leute, die meisten natürlich Verfechter des historischen Wiederaufbaus des Neumarktes. Vorn saßen Vertreter der Stadtfraktionen, Herr Dietze von der Baywobau und Herr Hertzig.
    Durch Abwesenheit glänzte Herr Feßenmayr (no comment).

    Herr Guratzsch hat moderiert, ganz vernünftig, wie ich finde, ganz unparteiisch allerdings nicht (wer will es ihm verdenken).

    Nach einer kurzen Einführung bekam Herr Dietze von der Baywobau die Gelegenheit, seine überarbeiteten Pläne zu präsentieren. Er hat den entscheidenden Fehler gemacht, auch die "Erstentwürfe" in der Visualisierung zu zeigen (bis dato nicht veröffentlicht). Diese waren nämlich ganz im Sinne der Gestaltungssatzung, Putzfassaden, barocke Gliederung & schöne Mansarddächer. Seine Bemerkung zu dieser Darstellung "die hätten wir nicht genehmigt bekommen" brachte ihn in der nachfolgenden Diskussion natürlich in arge Bedrängnis.
    Wer diese Entwürfe abgelehnt hat, hat er nicht gesagt, aber ich habe da so eine Idee... :zwinkern:

    Die überarbeiteten Entwürfe sind von der Gestaltung ähnlich der Fassaden in der Töpfergasse, nicht unharmonisch, aber seltsam gesichtslos. Denke mal, irgendeine Zeitung wird sie demnächst veröffentlichen.

    Dann hat Herr Hertzig über die Gewandhausproblematik referiert, ganz gut, wie ich finde, mit viel "Leidenschaft für die Sache"... ;) Ob es was bringt, wage ich zu bezweifeln (die Diskussion über diesen Punkt habe ich dann leider nichts mehr mitbekommen).

    Wortmeldungen gab es einige, erwartungsgemäß gemäßigt kritisch bis anklagend. Obwohl es durchaus auch Anhänger moderner Architektur im Publikum gab, hat sich da niemand zu Wort gemeldet (na ja, das hätte auch viel Mut erfordert... ;-))

    Herr Dietze saß dann ein bißchen wie ein trotziges Kind auf seinem Stuhl, ich denke mal, seine Meinung hat er an diesem Abend nicht geändert. Sein Vorschlag, über Varianten der überarbeiteten Pläne für die Häuser AdF 18/19 und Landhausstraße ... (Böttcher) abzustimmen, lief ins Leere (das Publikum wollte sich hier wohl nicht ködern lassen... ;-)) Ganz annehmbar waren immerhin die Fassaden der IPRO.

    So, das war ein kurzer Bericht, nicht vollständig, aber halt ein erster Eindruck. Gut war, dass die Parteienvertreter halt nochmals aus "1. Hand" gehört haben, was die Dresdner (oder hier ein Teil) gern sehen würden.

    Gruß
    Bert

  • Zitat von "Bert"

    Sein Vorschlag, über Varianten der überarbeiteten Pläne für die Häuser AdF 18/19 und Landhausstraße ... (Böttcher) abzustimmen, lief ins Leere (das Publikum wollte sich hier wohl nicht ködern lassen... ;-)) Ganz annehmbar waren immerhin die Fassaden der IPRO.

    Kam noch, ganz am Ende auf Drängen von Herrn Guratzsch. Alle drei (inkl. des allerersten Entwurfs) wurden noch einmal präsentiert und sowohl jemand von Hänel und Furkert sowie von Ipro erläuterten ihre Ideen. Nach langem Applaus für den Ursprungsentwurf folgte die "Abstimmung" mit einer deutlichen Mehrheit für Ipro.

  • Bert, Du hast das entscheidende Ende des Abends verpasst!

    Es kam nochmal das Publikum zu Wort, das sich weiterhin geschlossen und vehement gegen eine moderne Bebauung -- in welcher Form auch immer -- auf dem Q3 ausgesprochen hat. Der eigentliche Problempunkt, das Gewandhaus, wurde auch angesprochen, aber irgendwie gab es bis auf den SPD-Politiker keine Befürworter, und auch der war nicht komplett dafür, er stand der Sache nur sehr "offen" gegenüber. Die Politiker zeigten sich am Ende beherzt, es dementsprechend anzugehen, beschlossen ist da wohl noch gar nichts. Rein von der Stimmung des Abends her würde ich mich aber wundern, wenn es gebaut wurde.

    Nur leider war eben Herr Feßenmayr nicht anwesend. Die Sprecherin der Grünen (vielleicht auch jemand anders) meinte allerdings, dass er gerne dabei gewesen wäre -- er ist zur Zeit im Urlaub -- und er wohl fragte, ob die Diskussion auch zu einem anderen Zeitpunkt hätte stattfinden können.

    Anschließend hat Herr Guratzsch Herrn Dietze befragt, ob er vielleicht doch noch bereit sei, das Q3 mehr oder weniger komplett historisch zu bebauen, was dieser, na ja, irgendwie bejaht hat. Vielleicht tut sich doch noch mal was, immerhin wurden die überarbeiteten Entwürfe der drei Glashäuser vorgestellt, die in meinen Augen deutlich gelungener als die Glasdinger waren. Das Publikum hat am Ende abgestimmt, ob Hänelfurkert oder IPRO besser sei, beide Fassungen allerdings etwas anders als auf der Neumarkt-Webseite. Der IPRO-Entwurf gefiel mir gut, er wurde auch "gewählt".

    Selbst wenn das Q3 nicht komplett historisch wird, wäre es in dieser Form ein Gewinn. Überhaupt muss man Herrn Dietze ein großes Kompliment machen, dass er der Diskussion so offen gegenüberstand und sich den Bürgern gestellt hat. Das war nicht selbstverständlich, hat ihm offenbar auch zugesetzt und verdient daher wirklich ein großes Lob. Er bekam am Ende sehr viel Beifall.

    Von der Prisco-Fraktion war niemand anwesend. Mehr gibt's dazu auch nicht zu sagen.

    Vielleicht hat hier noch jemand etwas zu sagen. Ich bin noch geschlaucht vom Heimweg durch den Regen, aber dafür richtig guter Stimmung. Das war ein toller Abend!

    --
    Aenos

  • Komme auch gerade aus dem Rathaus. Folgendes muss ergänzt werden:

    Der historisierende Entwurf könne - so entschloss sich einer der Stadträte - erneut vorgelegt werden. Vermutlich wird der gebaut, hurra. Zum Gewandhaus: Es wurde nochmal bekräftigt, dass der Architekturwettbewerb einen baubaren Entwurf liefern muss, damit es überhaupt gebaut wird. Vorher sind alle jedoch zur Einsicht gekommen, dass dies nur ein historischer Bau sein könnte. Folglich sehe ich eine gute Chance, dass kein Gewandhaus kommen wird. Insgesamt hat sich unser Anliegen glänzend profiliert... :D

  • Wie Herr Guratzsch am Ende auch deutlich hervorhob, verdient Herr Dietze dahingehend Respekt, als dass er sich dem Publikum stellte und sich auch "bewegen" lässt. Als außenstehender, nicht in die Phasen einer Entwicklung solch eines Projektes wie das Q III, involvierten Betrachters empfand ich diesen Abend als sehr lehrreich und fördernd. Herr Feßenmayr glänzte durch urlaubsbedingte Abwesenheit - Herr Guratzsch hob aber ausdrücklich hervor, dass Feßenmayr gern zu einem anderen Termin an dieser Diskussion teilgenommen hätte.

    Jedenfalls, Bert sprach es schon an, ging Herr Dietze mit einem komplett historischen bzw. historisierenden Entwurf (außer dem Glaseingang) in den Stadtplanungswettbewerb, fand dort aber keine Akzeptanz - der Entwurf wurde abgelehnt. Auf Rückfrage, wer dafür verantwortlich sei, meinte Herr Dietze, wer wolle keine Namen nennen und außerdem nicht über Personen reden, die nicht anwesend wären (an diesem Punkt hatten viele im Saal sicherlich eine Person vor Augen...). Es kam mit dem Investor zu einem städtebaulichen Vertrag, der verlangte, dass neben den Leitfassaden ADF 20, Neumarkt 4, 5 und 7 die restlichen Gebäude per Gutachterverfahren bzw. die Gestaltungskommission ausgewählt werden müssen. Das Ergebnis ist bekannt. Die Baywobau beantragte ferner die Verdopplung des Eckgebäudes Neumarkt 4 (die zweite Hälfte wäre andernfalls mit moderner Fassade entstanden) bei der Kommission und fand Zustimmung. Neumarkt 8 stand und steht außer Diskussion und wird als IPRO-Entwurf gebaut. Als "Zeitlicher Bruch" und "Zeitbruch" betonte Dietze mehrmals die Notwendigkeit des Glaspassageneinganges AdF 21.

    Letztendlich hob Dietze aber auch hervor, dass er sich sehr wohl der Kritik annahm und nach einem konstruktiven Gespräch mit Dr. Hertzig und Herrn Kulke auch AdF 18 und 19 modifiziert. Zur Kritik merkte Dietze an, dass im eine Zuschrift bewegt hätte, in dem der Zusender bzgl. des Werbespruches ("Juwel an der Frauenkirche") die aktuellen Pläne als "verschliffener Edelstein, der kein Juwel ist" bezeichnet.
    Der Vertreter der PDS bot Herrn Dietze an, doch den Vorgang der Ablehnung des ersten Entwurfs (also den fast komplett historischen, wie er auch anfangs in der Zwitung zu sehen war) in einem Ausschuss zu erläutern.

  • Danke an alle für das Engagement und die ausführlichen aktuellen Berichte! Offensichtlich können Bürger doch noch etwas bewirken gegenüber Bauherren und Politikern. Das ist sehr ermutigend! Hoffentlich nehmen auch die anderen Investoren das Ergebnis dieser Podiumsdiskussion zur Kenntnis.

  • Zitat von "Aenos"

    Anschließend hat Herr Guratzsch Herrn Dietze befragt, ob er vielleicht doch noch bereit sei, das Q3 mehr oder weniger komplett historisch zu bebauen, was dieser, na ja, irgendwie bejaht hat.

    Ja, Dietze meinte (es ist ihm wohl eher so herausgerutscht), als Dresdner, in seinem Tiefsten Herzen würde ihm auch der erste historische Entwurf am besten gefallen. Er würde sich jedoch, falls man komplett historisch baut, lächerlich machen. Auf die Zwischenfrage vor wem denn, antwortete er: Architekten und Publizisten.


    Mit den überarbeiteten Entwürfen (ich "stimmte" auch für die IPRO, da ich den Entwurf, speziell die zweite kleine Dachgaubenreihe überzeugender als den Hähnel-Entwurf fand) kann man sicherlich leben, denn sie sind eine deutliche Verbesserung gegenüber dem aktuellen Planungsstand. Bedenkt man jedoch was möglich gewesen wäre, so bleiben doch gewisse Magenschmerzen. Andererseits, und auch das wurde an diesem Abend deutlich, gibt es verschiedene Meinungen, die auch respektiert werden wollen und so darf man sein Idealbild nicht als gesetzt betrachten!

  • Zitat

    Rein von der Stimmung des Abends her würde ich mich aber wundern, wenn es gebaut wurde

    Genauso hab ich das auch empfunden. Scheinbar hat sich deutlich was bewegt, und das nicht zuletzt duch Guratzsch' geschickte und charmante Moderation.

  • Zitat von "Harmonica"

    Ja, Dietze meinte (es ist ihm wohl eher so herausgerutscht), als Dresdner, in seinem Tiefsten Herzen würde ihm auch der erste historische Entwurf am besten gefallen. Er würde sich jedoch, falls man komplett historisch baut, lächerlich machen. Auf die Zwischenfrage vor wem denn, antwortete er: Architekten und Publizisten.

    Ich fühle mich in der Meinung bestärkt, daß der wahre Mut darin besteht, zu wagen, historisch/historisierend zu bauen und nicht denjenigen Halbstil zu begünstigen, der gängigerweise mit dem Etikett Mut ( 'Mut zum Bruch' ) und anderen Wohlfühl-Attributen stickerartig beklebt ist.

  • Leider ist gestern nicht zur Sprache gekommen, in welchen Materialien gebaut werden soll. Wir sollten uns nicht mit dem reinen äußeren Schein zufrieden geben, sondern uns deutlicher auch für traditionelle Bauweise einsetzen. Mich gruselt es schon, wenn ich mir vorstelle, wie das Q3 mal von der Frauenkirchenlaterne aus aussehen wird. Dietze sollte sich mal von Gabler etwas über gelungene Dachlandschaften erzählen lassen.

  • Wenn ich eure Berichte so durchlese, dann scheint gestern deutlich geworden zu sein, dass ein komplett historisch bebauter Neumarkt möglich wäre, aber politisch nicht gewollt ist. :augenrollen: Sehr schade! Deshalb ist es auch geradezu tragisch, dass Herr Feßenmayr nicht an der Podiumsdiskussion teilnehmen konnte.

  • Danke für die ausführlichen Berichte des gestrigen Abends; das sind ja sehr erfreuliche Nachrichten. Die beginnende, zaghafte Distanzierung von den Gewandhausplänen rettet mein Wochenende (und weit darüber hinaus).
    @ Thomas Filip
    Vieleicht kannst du, nach den Äußerungen von Herrn Dietze bzgl. der Vorlage seiner ersten Entwürfe, verstehen warum man manchen Politikern hier schmutzige Tricks und (um deine Worte zu wählen) manipulatives Verhalten vorwirft. Eine homogene, fast ausschließlich historische, bzw. historisierende Bebauung scheint nicht im Sinne aller zuständigen Mitarbeiter des Baubürgermeisters (inkl. Hr. Feßenmayr selbst) zu sein. Natürlich sollte man sachlich bleiben. Aber wenn "die da oben" insgeheim ihre Suppe im stillen Kämmerlein kochen, um, ich sage jetzt mal überspitzt, "das Fußvolk" vor vollendete Tatsachen zu stellen, dann verstößt das absolut gegen meinen Gerechtigkeitssinn, bzw. mein Demokratieverständnis. Ich bin gegen verbale Tiefschläge (obwohl ich auch diese in gewissen Situationen verstehen kann); aber ich verlange von der Politik größtmögliche Transparenz (und Aufklärung :zwinkern: ). Würde mich ebenfalls freuen, wenn du weiterhin aktiv am Forum teilnehmen würdest.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Herr Guratzsch wurde nicht umsonst aus der Gestaltungskommission Neumarkt, die ja die Entwürfe Dietzes absegnete, entfernt. Auf wessen Initiative ist bekannt.

  • Zitat

    edenfalls, Bert sprach es schon an, ging Herr Dietze mit einem komplett historischen bzw. historisierenden Entwurf (außer dem Glaseingang) in den Stadtplanungswettbewerb, fand dort aber keine Akzeptanz - der Entwurf wurde abgelehnt. Auf Rückfrage, wer dafür verantwortlich sei, meinte Herr Dietze, wer wolle keine Namen nennen und außerdem nicht über Personen reden, die nicht anwesend wären (an diesem Punkt hatten viele im Saal sicherlich eine Person vor Augen...).

    Das ist schon traurig. Aber dadurch weiß man wieder ein klein wenig genauer, wo die Schuldigen zu suchen sind. Auch entlastet das etwas die Architektenzunft, denn Architekten bauen eben, was sie dürfen und wofür sie bezahlt werden (war ja bei Künstlern immer so).

    Zitat

    Als "Zeitlicher Bruch" und "Zeitbruch" betonte Dietze mehrmals die Notwendigkeit des Glaspassageneinganges AdF 21.

    Nur ein ahnungsloser Blindfuchs würde nicht auch ohne einen Glaseingang die zahllosen Brüche sehen. Und vielleicht muss ja das Glas auch nicht unbedingt direkt auf die FK zeigen. Oder man verbaut das Glas wie in einer gründerzeitlichen Passage, dagegen ist auch nichts zu sagen.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat von "Harmonica"

    Die Baywobau beantragte ferner die Verdopplung des Eckgebäudes Neumarkt 4 (die zweite Hälfte wäre andernfalls mit moderner Fassade entstanden) bei der Kommission und fand Zustimmung.

    Schade... mir wäre ein moderner Bau und eine echte Reko lieber als so eine Scheinrekonstruktion. Aber kann man wohl nix mehr machen :(

    Aber ansonsten ist ja doch alles ganz gut verlaufen. Herr Dietze verdient durchaus Anerkennung, dass er sich den Bürgern gestellt und auf deren Kritik reagiert hat.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)