Ich will die Position von @Snork hier ausdrücklich unterstützen.
Es gibt keinen Grund, den Schinkelplatz umzubenennen. Der Name ist historisch, die Platzgestaltung wurde rekonstruiert, Schinkels Denkmal steht auf dem Platz. Ich gehe weiterhin davon aus, dass die Bauakademie äußerlich rekonstruiert wird, denn alle bisherigen Maßnahmen laufen auf dieses Ziel zu. Die Bauakademie bietet den idealen Hintergrund für das Schinkeldenkmal. Rund um den Schinkelplatz wurde der historische Stadtgrundriss wiederhergestellt. Das zur Verfügung stehende Baugrundstück entspricht dem Grundriss der Bauakademie. Die Neubauten am Schinkelplatz beziehen sich in ihrer Größe auf die Bauakademie. Ihre helle Farbigkeit setzt darauf, dass die ziegelrote Bauakademie einen Kontrast bildet. Der Moneo-Bau neben der Friedrichswerderschen Kirche bietet bereits eine rötliche Farbgebung, entfaltet seine Wirksamkeit aber zum Werderschen Markt, nicht zum Schinkelplatz. Die Neubauten am Schinkelplatz sind bereits als moderne Antworten auf Schinkel zu lesen. Sie zeigen eine klassische Formensprache in moderner Weiterentwicklung. Da nun all dies festgelegt ist und der Neubau nur die Kubatur der Bauakademie haben kann, hat ein Architekt hier kaum Spielraum, andere Fassaden zu schaffen als Schinkel. Zumal durch das Fassadengerüst und die Probeecke das Bild der Bauakademie seit Jahren wieder in der Stadt präsent ist. Ich denke, dass es bei dem Wettbewerb vor allem um das Gebäudeinnere und die technischen Details geht. Auch eine bauliche Rekonstruktion braucht einen Architekten und ein Nutzungskonzept. Da die angedachte Nutzung auch in Richtung Bauakademie geht, ist ein Rückgriff auf Schinkels Architektur die ideale Lösung. Denn Schinkel ist aus Sicht des heutigen Architekturdiskurses so etwas wie der Vater der Moderne und neutral.