Ich freue mich schon auf die Wiedereröffnung 2037. Da bin ich dann 70 Jahre.
Ätsch, ich erst 66.
Ich freue mich schon auf die Wiedereröffnung 2037. Da bin ich dann 70 Jahre.
Ätsch, ich erst 66.
Und icke 90
Wenn ich außerdem mal bermerken darf, dass mit zu 110%ger Sicherheit mit Verspätungen zu rechnen ist (wo war das in der Vergangenheit nicht der Fall?). Aus 2037 wird dann leicht mal 2040.
Laut diversen Medienberichten könnte sich die Wiedereröffnung des Südflügels des Pergamonmuseums (bisher geplant für 2037) um sechs Jahre verzögern. Ob sich in zwanzig Jahren noch irgendjemand daran erinnern kann, dass sich hinter den massiven Museumsmauern einmalige Rekonstruktionen antiker Monumentalarchitektur wie das Ischtar-Tor und das Markttor von Milet befinden?
2043, wenn es dazu kommen sollte werde ich das nicht mehr erleben.
Mal wieder ein Luxusprojekt der Grünen zur Unzeit. So sehr man auch nachvollziehen kann, dass es sicher schön ist mit weniger Verkehr. Warum nicht die Fußgängerzone nur am Wochenende? Dann gibt es eine solche, aber die Nachteile sind an Werktagen nicht zu spüren. In der Hoffnung, die Verantwortlichen wissen noch um die Win-Win-Situation von guten Kompromissen.
Im Spiegel behauptet das Bezirksamt, dass man notfalls Ausnahmegenehmigungen erteilt und man selbstverständlich nichts unternehmen möchte, was Verzögerungen nach sich zieht.
Die Fußgängerzone ist aber nicht das einzige Problem, da durch sie allein "nur" drei Jahre Verzögerungen entstehen würden. Was die anderen Hürden sind, steht aber nicht im Artikel.
Was die anderen Hürden sind, steht aber nicht im Artikel.
Das Hauptproblem ist der morastige Untergrund (eiszeitliches Urstromtal) und vor allem die alles lähmende deutsche Bürokratie.
Ganz ehrlich, in Berlin laufen diese Bauzeitrahmen (von Rahmen kann man ja gar nicht mehr sprechen) einfach komplett aus dem Ruder. Das sind mittlerweile mehrere Jahrzehnte per Projekt, was man anderswo in einem Drittel der Zeit hinbekommt.
Mal abgesehen davon, dass einige hier nicht mal mehr hoffen können, dass sie eine Wiedereröffnung überhaupt noch erleben, was persönlich gesehen unglaublich traurig ist, dass trifft Berlin doch auch touristisch und finanziell. Dass zu jedem Zeitpunkt die Hälfte der Stadt eine Baustelle ist, und das bis in alle Ewigkeit, ist doch nur noch absurd. Das gibt es sonst nirgendwo.
Grund ist unter anderem eine geplante Fußgängerzone auf der Museumsinsel. Der Bezirk Mitte möchte auf der Bodestraße, die auf die Insel führt, einen solchen Bereich einrichten. Über diese Straße läuft jedoch auch Baustellenverkehr für die Sanierung.
Das ist doch ein typischer SPIEGEL-Sturm im Wasserglas. Man sieht es bei Google Maps: die Bodestraße liegt weitab des Pergamonmuseums und ist für den dortigen Baustellenverkehr sicherlich entbehrlich. Was allerdings in der Bodestraße stört ist der Individual- und Busverkehr auf der überbreiten Asphaltfläche. Der Bezirk Mitte hat völlig recht damit, dort etwas ändern zu wollen. Unser Berliner Stadtbild-Ortsverband fordert schon seit Jahren einen Rückbau der Bodestraße.
Es dauert eben so lange, wie es dauert. Die Sanierung des Pergamonmuseums ist eine unfassbar komplexe Angelegenheit und man sollte dankbar sein, dass das nun endlich angegangen und das Museum fit für die nächsten 100 Jahre gemacht wird.
Derweil gibt es auch gute Nachrichten: der Spezialtiefbau für den schwierigsten Abschnitt der archäologischen Promenade zwischen Bode- und Pergamonmuseum wurde abgeschlossen:
Hier kann man sich in die zahlreichen Facetten der Sanierung des Pergamonmuseums einlesen und findet viele Hintergrundinformationen:
Die Sanierung des Pergamonmuseums ist eine unfassbar komplexe Angelegenheit
Zweifellos, einen maroden Riesenbau aus der Weimarer Republik zu sanieren, der auf einer fragilen eiszeitlichen Kolk-Linse steht, ist eine kompliziertes und langwieriges Unterfangen.
Gleichwohl habe ich kein Verständnis dafür, dass das Südflügel des Pergamonmuseums erst 2037, also in vierzehn Jahren wiedereröffnet werden soll (frühestens!). Die Besucherströme favorisieren nun mal in erster Linie das Pergamonmuseum, auch wenn die Museumsinsel mengenweise Schätze bietet, die kaum hinreichend von den Besuchern besichtigt und gewertschätzt werden. Insofern ist die aktuelle Entwicklung des Pergamonmuseums für die gesamte Museumsinsel und den Tourismus in Berlin eine Katastrophe.
Hinzu kommt der sorgenvolle Blick in die Zukunft. Die Finanzierbarkeit solcher Großprojekte hängt unabdingbar am wirtschaftlichen Erfolg des Landes, an stabilen Steuereinnahmen. Und hier sieht es sehr düster aus, wie viele wissen. Vielleicht kommt es daher irgendwann in naher Zukunft zu einem Baustopp und erneut zu einem Torso, ähnlich wie in der Weimarer Republik, weil Deutschland wirtschaftlich wieder die Puste ausgeht.
Die Bauzeit ist einfach eine Sache der Perspektive .
Auf einer erklärenden Tafel im Museum werden unsere Enkel lesen können, dass das Ischtar-Tor volle 1300 Jahre im Boden Babyloniens verschollen war, und auf der Museumsinsel gerade einmal 30 Jahre.
Die Staatlichen Museen auf Abwegen:
Während das Bode-Museum und das Alte Museum "aus Kostengründen" nun deutlich gekürzte Öffnungszeiten haben und an zwei Tagen pro Woche ganz geschlossen werden, plant die Leitung der Museen für das zukünftige Pergamon-Museum schon fleißig "geschlechterneutrale Toiletten" (für den spezifischen Wohlfühlfaktor für Frauen, insbesondere wenn die Männer zuvor im Stehen gepinkelt haben...).
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Das Video bietet einen bedauerlichen Einblick in den Zustand der Museumsinsel in Berlin, einem UNESCO-Welterbe. Ich war zu letzt 2015 dort. Und es hat sich in manchen Ecken nichts getan. Die sichtbaren Graffitis, verwilderten Grünflächen und kaputten Straßen verdeutlichen die Herausforderungen, denen das historisch bedeutsame Areal gegenübersteht. Es ist wichtig, dass angemessene Maßnahmen ergriffen werden, um den Erhalt dieses kulturellen Erbes zu gewährleisten. Ich bin der Meinung, dass dieser Zustand dringend geändert werden muss - z.B. durch verstärkte Sicherheitsmaßnahmen (Thema: Überwachung um Vandalismus einzudämmen), Renovierungen der Infrastruktur (Grünflächen pflegen!) und eine stärkere Einbindung der Gemeinschaft (Fördervereine?). Was stimmt mit Berlin nicht? Ich begreife das nicht.
Die veränderten Öffnungszeiten sind wahrlich kein Ruhmesblatt für Berlin, besonders auf der Museumsinsel. Zur Vollständigkeit hier noch eine Mitteilung, die alle Veränderungen beinhaltet, da noch weitere Museen in Berlin betroffen sind:
Einfach nur deprimierend, wie die Museumsinsel trotz vieler Dekaden von Sanierungen und Umbau gleichzeitig (womöglich aber auch gerade deswegen) immer mehr verkommt und immer unattraktiver für Besucher wird.
In Paris, London, Rom, Wien, Amsterdam etc. wird Kultur noch großgeschrieben, internationale Verehrung und Besucherzahlen gehen durch die Decke. Berlin hingegen... Man muss sich nur noch schämen.
Hauptsache genderneutrale Toiletten für zig Millionen! Das wird es richten.
Die Besucherzahlen sind wohl noch weit entfernt vom Rekordjahr 2019 mit über 3 Millionen. 2022, dem letzten vollen Jahr der Öffnung des Pergamonmuseums, waren es 2,2 Millionen. 2023 war ein Rekordjahr für Berlin bei den Besuchern der Museen und Ausstellungen. Hier wurde jedoch nicht die Museumsinsel gesondert aufgeführt. Kennt jemand die Zahlen für 2023? Wenn sie trotz teilgeschlossenem Pergamonmuseum in die Nähe von 3 Millionen gekommen sind, dann wäre das ein Erfolg.
(...) plant die Leitung der Museen für das zukünftige Pergamon-Museum schon fleißig "geschlechterneutrale Toiletten"
Reicht es dafür denn nicht, an jede Toilette ein Schild zu hängen "Diese Toilette steht allen Menschen offen"? Das kostet garantiert keine 2,2 Millionen.
Bei uns Zuhause funktioniert diese Regelung übrigens schon seit Jahrzehnten ohne Zwischenfall.