Dresden, Altstadt - Rampische Straße

  • Der Kopfbau Rampische Strasse ist fertig !!!! Darauf hab ich mein Leben lang gewartet, unglaublich, er steht wieder!!!

    Professor Fritz Löffler sagte, die Sichtachse von Osten über den Kopfbau Rampische Str. hinweg bis zur Frauenkirche sei, ich zitere "eines der kostbarsten Raumbilder Europas".

    Diese Sichtachse ist nun wieder da! Unglaublich, so ein Glück. BRAVO !!!!!

    :applaus:cheers:):harfe::blumen:cclap:)cclap:)cclap:)

    Vielen Dank für die Bilder, Wrba, ich hatte nämlich vorhin schon befürchtet deine Seite gäbe es nicht mehr. Gut, dass sie noch da ist. :smile:

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Anbei der berühmte Blick im richtigen "Löffler-Winkel" aufgenommen. Die Verblechungen werden noch weggestrichen.

  • Besten Dank Oktavian und Wrba (ich hatte mich gestern auch schon gewundert, was mit deinem tollen Blog geschehen sein mag).

    Jetzt wollen wir doch mal die beiden Ansichten kombinieren... ich bin begeistert!

  • Wie bereits angekündigt, folgen nun weitere Bilder der "31" und "33".


    Als kleine Einstimmung sehen wir noch einmal den Blick in die Rampische Straße mit ihrer nunmehr vollständig bebauten Nordseite.


    Hier sehen wir die "29" der GHND und die "31" der USD (beide von Georg Haase) im Zusammenhang. An der "29" wird gerade eines der Neumarktfenster unter Aufsicht von Frau Binnewerg (grüne Jacke) verschlossen.


    Die "zweieiigen Zwillinge" unterscheiden sich in nur wenigen Details voneinander. Was aber sagt ihr zur Qualität (massives Mauerwerk gegenüber einem Wärmedämmverbundsystem)?


    Die Obergeschosse der Nummer 31.


    Hier sehen wir die Fenster im ersten Obergeschoss der "31".

    Fortsetzung folgt.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Kommen wir nun zum berühmten Kopfbau Pöppelmanns:


    Hier sehen wir den gesamten Mittelrisalit zur Rampischen Straße.


    Die Fenster im ersten Obergeschoss des Mittelrisalites zur Rampischen Straße im "Detail".


    Die Häuser Rampische Straße 23-33 bilden ein wirklich herausragendes Ensemble!


    Hier habe ich versucht, die von Riegel gewünschte Perspektive aufzugreifen.


    In dieser Form zeigt sich die Fassade der "33" zum Tzschirnerplatz. Meiner Ansicht nach bewirkt speziell das Fensterglas einen recht leblosen Eindruck.


    An den Fassaden und Dächern zur Salzgasse laufen noch diverse Restarbeiten. U.a. hat uns Oktavian - herzlichen Dank für die Information! - aufgemalte Spiegel usw. angekündigt.

    Bilder sind von mir.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ich frage mich nun:

    Ist die Dachhöhe gegenüber dem Original tatsächlich gestreckt worden??

    Ich glaube beim Vergleich der beiden Fotos eher nicht daran! Nur die Dachgauben sind ein bisschen erhöht worden, aber so, dass man genau hinschauen muss (eine zusätzliche Gaube hat es im obersten Dachgeschoss gegeben). Das würde heissen, dass die ganze Diskussion über das angeblich gestreckte Dach umsonst gewesen ist!

    @ Oktavian
    Danke für das Bild. Wenn du noch ein bisschen näher beim Haus gestanden wärst, und dazu auf der Strasse, hättest du den genau gleichen Standort wie der Fotograf des historischen Fotos erwischt (s. meinen Beitrag 427). Durch den steileren Winkel würde die optische Dachhöhe sogar ein bisschen vermindert! Und wenn wir dann die beiden Fotos in derselben Grösse nebeneinander sehen könnten, hätten wir die beste Vergleichsmöglichkeit.

    @ Bilderbuch
    Danke für das Vergleichsfoto von Nrn. 29 und 31! Ich wollte Dir gerade während dem Einstellen deiner Bilderserie schreiben, dass ich ohne dich zu fragen vorausgesetzt hatte, dass du Bilder einstellen würdest. Angekündigt hattest du es ja nicht, aber beim schnellen Durchlesen hatte ich eine solche Ankündigung nur noch vage im Kopf. Dabei hat Philoikódomos nur geschrieben "Bin auf die professionellen Fotos von Bilderbuch gespannt." :wink:

    Edit. zwei Minuten später: Jetzt hat es ja noch einen zweiten Beitrag von Bilderbuch gegeben, mit dem von mir gewünschten Bild. Ich werde am Abend das Bild auf dieselbe Grösse wie die historische Ansicht bringen, und dann nebeneinander stellen.


  • Weniger die authentische Rekonstruktion eines früheren Zustandes, vielmehr die Gestaltung der Fensterprofile an sich sticht mir an der Stirnseite ins Auge: Zum einen die fehlende Differenzierung in der Dimensionierung von vertikalen Sprossen und Setzhölzern der Dachfenster, zum anderen die etwas globigen Kämpfer der Fenster im 3.Obergeschoss. Letzteres könnte auch mit der ungeschickten Umsetzung zur Erlangung der Ziele der EnEV zusammenhängen.

  • Eigenartig nur, dass man (ich zumindest) diese Streckung nicht als Schaden und Zerstörung der Proportionen empfinden muss. Es hängt vielleicht auch damit zusammen, dass die nun über drei Dachgeschosse verteilten wohlgestalteten Dachgauben eben keine überdimensionierte Dachfläche entstehen lassen sondern gerade durch ihre sorgfältige Ausarbeitung dem Dach ein gesteigertes und doch in die Gesamtfassade integriertes Eigengewicht geben. Ich frage mich (als ein nicht ausgewiesener Dresden-Kenner), wie weit auch an anderen Neumarkt-Fassaden die Dachzone infolge der funktional-wirtschaftlichen Aufwertung auch gestalterisch sogar gewonnen hat. Wenn das so ist, würde dieses Moment doch unser immer so hochgehaltenes Prinzip der exakten Rekonstruktion etwas relativieren.

  • Vielen Dank, Bilderbuch, für die tolle Aufnahme (und natürlich auch alle anderen Aufnahmen). Wenn du einen, zwei Schritte weiter nach hinten gegangen wärst, hättest du wahrscheinlich noch die warmen Fussstapfen deines "Vorgänger-Fotografens" gespürt...

    (Bild links aus: "Die Blauen Bücher"; Bild rechts: "Bilderbuch")

    Wenn ich nun die Bilder vergleiche, dürfte das Dach maximal um einen halben Meter gestreckt worden sein. Diese Streckung ist aber sicher nicht zum Nachteil des Erscheinungsbildes ausgefallen. Das Verhältnis Fassadenhöhe - Mansardenhöhe entspricht jetzt etwa jenem von Rampische Str. 1, 3 und 5 (siehe erstes Bild von Bilderbuch in Beitrag 441).

  • Zitat

    Letzteres könnte auch mit der ungeschickten Umsetzung zur Erlangung der Ziele der EnEV zusammenhängen.

    :daumenoben:

  • Zitat

    Die "zweieiigen Zwillinge" unterscheiden sich in nur wenigen Details voneinander. Was aber sagt ihr zur Qualität (massives Mauerwerk gegenüber einem Wärmedämmverbundsystem)?

    Ersteres hätte ich auf jeden Fall bevorzugt. Optisch kann ich aber momentan noch keinen Unterschied sehen, der darauf zurückzuführen wäre. Das muss wohl die Zeit zeigen. Ansonsten hätte man die Fallrohre ähnlich wie bei der 29 etwas bemalen können, damit sie nicht sofort ins Auge stechen.

  • Wahnsinn, dieser Anblick. Ich kann auch nicht ganz nachvollziehen, was an den Fassaden zur Salzstraße so schlecht sein soll. Es sind halt moderne Standardfassaden, so wie sie es in den 30ern und vorher im Stil ihrer jeweiligen Zeit waren. Immerhin sind die Dächer von der Form her an den historischen Ort angepasst worden und es sind keine reinen Glasfassaden. Das einzige in dem Quartier, was wirklich stört ist dieses unsägliche Hotel. Ich hoffe, man ändert zeitnah die Dachfarbe und führt dann in spätestens 20 Jahren eine rekonstruierende Totalsanierung durch.
    Was die Fenster angeht.... Wartet mal, bis die ersten Leute eingezogen sind und Leben in der Bude ist. Wohne derzeit auch in einer Neubausiedlung, die gerade im Entstehen ist. Sobald Gardinen hängen, gelegentlich Fenster offen stehen und Blumen zu sehen ist, sieht die Fassade gleich ganz anders aus.

    Viele Grüße
    Michael

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Um mal den Zeitgeist bei den Hörnern zu fassen: Was gibt es schöneres als eine frisch rekonstruierte Barockstadt. Herrlich strahlende, aufeinander abgestimmte Pastelltöne der Fassaden, präzise aus dem Stein gehauene oder akkurat in Stuck gearbeitete Ornamente, rot leuchtende Dachlandschaften aus wunderbar modellierten Mandsardendächern! Was ist die Patina original bestehender und authentisch angegammelter Altstädte gegen solche Herrlichkeit, gegen ein solches Eldorado der Augenlust, gegen den reinen Genuss der meisterlichen Form - ganz ohne Beimischung sentimentaler Ansprüche an "Authentizität" und Altertümlichkeit! Dresden und sein Neumarkt wird ein Zeichen setzen und wird die Deutschen fundamental verunsichern, und man kann die Architektenschaft verstehen und bemitleiden in ihrem verzweiflungsvollen Furor gegen jegliche Rekonstruktion.

  • So ist es, die Moderne ist festgefahren. Vielleicht wird durch die Reko bewirkt, dass nunmehr überkommene Bauformen in die Architektur einfließen.

  • Aber natürlich ist das Dach gestreckt worden!


    Und um wie viel etwa? Die Gauben scheinen ja etwas größer zu sein, und ganz oben ist eine dazugekommen, wie bereits hier erwähnt wurde. Aber wie viel steiler und höher ist das Dach denn nun im Vergleich zum Original?

  • Ja genau ich versuche das auch festzustellen,
    ich vergleiche die Bilder immer wieder und kann nichts wirklich erkennen !?
    Was soll eigentlich dieses Sackgassenschild an dieser Stelle ?