• Sehr "lustig" ist auch dieses Fragment aus der heutigen SZ:

    Zitat

    Bürgersprechstunde am Straßenrand
    Löbtau-Süd

    Stadträte und Ortsbeiräte der CDU im Dresdner Westen wollen jeden Monat eine Bürgersprechstunde auf der Straße abhalten. „Vielen Bürgern fällt es so leichter, mit ihren Problemen zu uns zu kommen als im Büro“, erklärt CDU-Ortsvorsitzender Jan Donhauser das Anliegen. Jüngstes Beispiel dafür, dass man etwas bewegen könne, sei die Kesselsdorfer Straße 75, für deren Abriss sich der CDU-Ortsverband stark gemacht habe. Die nächste Bürgerstunde findet am ...

    Es lebe die besonders älteren Menschen am Herzen liegende Schandfleckbeseitigung!

    Dabei handelte es sich um dieses Haus, das schon einmal im Forum thematisiert wurde.

    Kesselsdorfer Strasse 75 - Bild von Werner Fleck aus Dresden - Fotografie (19418626) | fotocommunity

    Zur Güte muss man allerdings sagen, dass es wahrscheinlich kaum noch zu retten war. Trotz allem ist einmal mehr ein Stück des Alten Dresden verschwunden und was an seine Stelle treten wird scheint ungewiss.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Es lebe die besonders älteren Menschen am Herzen liegende Schandfleckbeseitigung!

    :schockiert: Das Maß aller Dinge in Dresden wie scheint!

    Ich hätte auch einige Vorschläge für "am Herzen liegende Schandfleckbeseitigung": Alles zwischen Kreuzkirche und Hauptbahnhof zwischen Polizeipräsidium und... und natürlich dem hässlichen, neumarktsprengenden Kulturbalast. Vielleicht hat die CDU ja auch ein Ohr für uns junge Menschen... .

  • Vorsicht mit dem Wörtchen "jung". :D Ich habe auch schon mit einer Architektur-Studentin (Anfang 20) aus Dresden gesprochen, die gar nicht versteht, warum man für die Touristen um die Frauenkirche herum eine Puppenstube baut. Sie findet es gut, dass man als Dresdener in der Prager Straße shoppen geht und im Plattenbau wohnt - naja, die gründerzeitliche Neustadt wäre zur Not auch ok, aber sie wohnt im Plattenbau, im 8. Stock. :zwinkern:

  • die Debatte endet in der Regel dann, wenn man fragt, was denn so schlimm daran sei, ein winziges Stück der Stadtfläche so zu bebauen........

    Leipziger, ich hoffe Du hast ihr die Zusammenhänge erklärt ? :boese:

  • ah bah, wer wird denn mit einer 20jährigen über so Sachen dischkurieren...
    Einverständnis herstellen und draus Kapital schlagen, das ist die Devise. hat zwar mit Architektur nix zu tun, aber davon versteht sie ja ganz offensichtlich eh überhaupt nix.
    Und notfalls kann man es immer noch post festum erklären, wenn einem dann noch was dran gelegen ist.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Offtopic:
    Ohne das Thema mit der Studentin weiter vertiefen zu wollen:
    Völlig richtig Ursus.
    Ihr das ganze Thema zu erklären, wäre tatsächlich etwas langwierig geworden. Ich habe etwas mit den Augen gerollt, scheinbar interessiert weitere Fragen gestellt, einige Bemerkungen gemacht in die Richtung "wenn ihr Dresdener den Neumarkt nicht annehmt, ist das ja eure Sache....", "[lexicon='Leipzig'][/lexicon] hat wenigstens eine richtige Stadt" (wir waren ja gerade dort) und gedacht "schon wieder so eine". Zumal das Mädel zu der alles besser wissenden ich-bin-ja-so-schlau-Fraktion gehört.

  • Zitat von "Brandmauer"

    Die Lehre des Mephistopheles-Ursus ist wirklich zu Herze zu nehmen :lachen: Leider lernt ein ehrlicher Mann das zu spät oder nie :boese:

    "Nun sag, wie hälst du's mit der Re ... konstruktion? Du bist ein herzlich guter Mann, allein ich glaub, du hälst zuviel davon." :gg:

  • Zitat von "Brandmauer"

    ... Mephistopheles-Ursus ... Leider lernt ein ehrlicher Mann das zu spät oder nie :boese:

    Nun, ganz so schlimm steht es mit mir wieder auch nicht. Aus mir spricht auch eher die Weisheit des Alters denn reichhaltig geübte Praxis.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ist das nicht schon Blasewitz?
    Sieht nach schon länger wärendem Verfall aus. Würde mich nicht wundern, wenn es schon 20Jahre schon so steht. Verwunderlich, da eins der begehrtesten Villengegenden Dresdens dort beginnt. Vielleicht findet sich mal ein Liebhaber, der aus den Außenmauern noch etwas vernünftiges macht. Wäre schön.

  • Ein sehr schönes Exemplar! Solche Ruinen gibt es aufgrund des deutschen Sauberkeitsfetischismus leider nur noch sehr selten. Auch wenn es jetzt eigenartig klingen mag, solche Ruinen haben bei weitem mehr Charme als Abrissflächen und Lidl-Märkte.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"


    Sieht nach schon länger wärendem Verfall aus. Würde mich nicht wundern, wenn es schon 20Jahre schon so steht.


    Das wird nicht reichen.
    Meiner Meinung nach könnte es sogar eine echte Kriegsruine sein, die nach 1945 gesichert und teilweise nutzbar gemacht wurde und dadurch der Flächenenttrümmerung entging.
    (Aber das ist nur eine Vermutung. Ich war in diesem Winkel der Stadt noch nie zuvor.)

    Jedenfalls gibt es im Umfeld nur ganz wenige erhaltene Vorkriegsgebäude.

  • Zitat von "bilderbuch"

    Auch wenn es jetzt eigenartig klingen mag, solche Ruinen haben bei weitem mehr Charme als Abrissflächen und Lidl-Märkte.

    was soll dran eigenartig klingen? das ist doch eine Selbstverständlichkeit.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "Miwori"

    Meiner Meinung nach könnte es sogar eine echte Kriegsruine sein

    Da sich diese Ruine nur ein paar Schritte vom beinahe totalzerstörten Königsheimer Platz befindet (Blasewitz übrigens), ist davon auszugehen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Mal wieder eine Gammel-Ruine:
    Der ehemalige Gasthof "Zum Goldenen Löwen" mit Ballsaal im Stadtteil Niedersedlitz


    Ist seit mindestens 30,40 Jahren geschlossen.

  • Die Innereien wären mal interessant...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Das Äußere ist wenig interessant, für die Ensemblewirkung des Viertels aber wichtig.

    Insgesamt wirkt der Gasthof wie ein typisches Bahnhofsgebäude der Zeit.

    Leider hat diese "Ruine" nicht die Ausstrahlung des vorigen Beispiels!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Heute mal ein längerer Beitrag zum Stadtteil Lockwitz im Südosten von Dresden,
    wo man als Liebhaber des Verfalls voll auf seine Kosten kommt:


    Beginn des Rundgangs an der Kreuzung B172 (Dohnaer Str.)/Altlockwitz
    Da lange nicht klar war, ob die B172 neu trassiert wird, wurde hier seit der Wende außer der Errichtung einer Ampelanlage nichts gemacht.


    Die Straße Altlockwitz bildet den alten Dorfkern von Lockwitz


    Dieses Ladengeschäft erinnert mich an einen Store in einem nordostamerikanischen Provinzkaff.


    Das stille Örtchen hinterm Haus.


    teilsaniertes Gehöft


    In der Straße kann man noch gut den Verlauf der Gleise der ehemaligen Lockwitztalbahn erkennen, die von 1906 bis zur Stilllegung 1977 zwischen Bf.Dresden-Niedersedlitz und Kreischa verkehrte.
    Geniale Bilder der Lockwitztalbahn gibt es hier


    Die Lockwitzer Schloßkirche ist mit dem ehemalige Rittergut und Schloß Lockwitz verbunden


    Schloß Lockwitz wird derzeit umgebaut. Hier entstehen Wohnungen.
    Früher gehörte das Anwesen den Freiherren von Kap-herr, wie auch Schloß Prohlis und das Stadtpalais in der Parkstraße.

    Einige Informationen zur Adelsfamile finden sich hier


    Kirche und Schloß,
    im Vordergrund der alte eingefallene Mühlgraben, einst Mittelmühle und Niedermühle mit Wasserkraft versorgte

    Auch hierzu ein interessanter Link mit einer historischen Aufnahme aus gleicher Perspektive