Potsdams historische Mitte - Allgemeines und Stadtpolitik

  • Nun ja, nun hat "die Linke" in Potsdam wieder die Möglichkeit sich als Retter des kleinen Mannes darzustellen und bei allen Glück wird denen das auch wieder abgekauft. Es wird sich nun die Frage stellen ob die beiden Wohnbaugesellschaft, aufgrund der veränderten Rahmendaten überhaupt noch den Zuschlag für die Errichtung der Quartiere in Potsdams neuer/alter Mitte bekommen!

    Auch muss die Frage gestellt werden, ob die linken Parteien in Potsdam nicht von Anfang an wußten, das man für den Preis von 05,50 Euro Kaltmiete pro m2 keine vernünftigen Wohnungen bauen kann. Denn man sollte hier einen Blick in die Vergangenheit werfen. Die DDR hat in den 70er Jahren ein großes Wohnbauprogramm aufgelegt. Eine 3- Raum Wohnung in der modernen Platte kostete, inkl. Fernwärme, 300-400 Ost Mark. Der Preis für Energie lag bei 19,00 Ost- Mark (Jahr). Hier sieht man das die Wohnbaugesellschaften nicht kostendeckend arbeiten konnen und auf Subventionierungen des Staates angewiesen waren.

    https://www.planet-schule.de/wissenspool/al…und/wohnen.html

  • (...) Wie diese Querdenker über Nutzung und Finanzieren denken sah man ja bei der FH,für dessen sinnlosen Erhalt sie ja immer noch (,,kämpfen" Andre Tomzcak). (...)

    Genau. Es geht im Grunde um den Erhalt der FH. Da ist jede Keule Recht, in diesem Fall die Sozialwohnungskeule.

    Warum fragt keiner den Herrn Tomzcak mal, was er den ihm so wichtigen potentiellen Sozialmietern erzählen will, wenn er sein eigentliches Ziel, die olle FH zu retten, erreicht hat?

    Sollen die Sozialmieter dann in seine FH einziehen?

    Schade dass die Zeitungsschreiberlinge ihn dass nicht mal fragen. Sind doch sonst auch nicht so zimperlich.

  • Ich glaube nicht, dass das den Sozialisten jemand abkauft. Der immer gleiche Wettlauf mit dem Titel "wer ist sozialer" läßt sich immer weiter treiben - die Wähler durchschauen das. Wahlen sind erst wieder in drei Jahren.

    Das Problem besteht vielmehr daran, dass die SPD sich immer wieder auf diesen Wettkampf einläßt - um ihn immer zu verlieren. Natürlich muss man sozialen Wohnungebau für € 5,50 subventionieren - wenn die SPD das täte würden die Sozialisten eben € 4,50 fordern. Das Problem liegt also, sich auch solche Diskussionen einzulassen. Warum haben sie denn die Mitte der Öffentlichkeit als Sozialprojekt verkauft? Es war doch auch vor einem Jahr schon klar, dass am Alten Markt keine Sozialwohnungen von den Genossenschaften gebaut werden würden.

  • Die DDR hat in den 70er Jahren ein großes Wohnbauprogramm aufgelegt. Eine 3- Raum Wohnung in der modernen Platte kostete, inkl. Fernwärme, 300-400 Ost Mark. Der Preis für Energie lag bei 19,00 Ost- Mark (Jahr).

    Ich weis ja nicht wo der verehrte Meister Lampe diese Angaben her hat, aber der Wahrheit entsprechen sie nicht.
    Meine Eltern haben mit 2 Kindern in einem Plattenbau in der Waldstatt, in einer 4 - Raumwohnung gewohnt und knapp unter 100 Mark im Monat Miete gezahlt. Dabei war die Fernwärme und Wasser inbegriffen. Sebstverständlich auch Müllgebühr, Grünanlagenpflege und ähnliches.
    Der Preis für Energie lag bei 0,08 Mark je Kilowattstunde und wurde nach Verbrauch berechnet. Stromzähler gabs auch im Osten.

  • MAZ Artikel,,Mercure-Abriss bald ein Fall fürs Gericht". Die Kommunisten lassen einfach nicht locker. Sie hoffen noch immer,das ihr selbstinitiiertes,,Bürgerbegehren"rechtlich durch kommt,damit für sie den von ihnen immer angestrebten Bürgerentscheid er dem Mercure(FH/Staudenhof)einen dauerhaften Bestand sichert.Die Linken sind an einem Bürgerentscheid deshalb so stark interessiert,weil sie glauben er läuft genauso glatt zu ihren Gunsten über die Bühne wie ihre ,,Bürgerbegehren".Naja ,wenn sie den Bürgerentscheid wieder selbst in die Hand nehmen, können sie sich Sicher sein das mehr als genug Potsdamer wieder fleißig unterschreiben.Ist doch n'e einfache und schnelle Sache so ein Bürgerentscheid um mal eben etwas durchzusetzen .(Emotionen beim Bürger anheitzen)

    Ich wünsche allen Foristen ein gesundes und weiterhin diskussionsreiches Jahr 2017.

  • @ Potztupimi: ich habe hier die Preise (Wohnung) wirklich zu hoch angesetzt. Und ja es stimmt, auch in der DDR gab es Stromzähler.

    Ich möchte damit nur sagen das schon damals auch die volkseigenen Wohnbaugesellschaften nicht kostendeckend arbeiten konnten, weil die Mieteinnahmen, die Mietausgaben nie gedeckt haben.

  • Die gute Nachricht ist doch, dass die Hängepartie jetzt mal ein Ende hat. Wenn die Nörgler von PMDN und Sozialisten Recht bekommen ist das zwar nicht in meinem Sinne aber eben ihr gutes Recht. Im empfinde die Möglichkeit, dass über die Mitte einmal wirklich abgestimmt wird, keineswegs als Drama, wie es SPD, CDU und Grüne darstellen. Diese jahrelange Taktiererei geht den meisten in Potsdam mächtig auf den Zeiger und ein klares Ergebnis würde der Sache guttun.

    Ich weiss, die große Große Koalition in Potsdam fürchtet sich vor der Auseinandersetzung. Ich meine allerdings, dass die Befürwerter einer historischen Mitte gute Argumente haben und obsiegen würden. Am wahrscheinlichste aber ist, dass das Quorum für eine gültige Abstimmung gar nicht zustande kommt und somit das vermeindliche Plebiszit für die sozialisten Neudenker nach hinten losginge.

  • Auf der anderen Seite geht es selbst bei Flächen, auf denen nichts steht und die bebaut werden könnten, nicht einen cm voran. Synagoge, Einsiedler und so weiter. Da ist Dresden schon fast fertiggestellt am Neumarkt.

  • Na, an der Synagoge ist das im wesentlichen ein Problem innerhalb der 4 jüdischen Gemeinden. Möchte sich da jemand einmischen?

    Der Einsiedler ist als Sparkassenfiliale an die Bürgerstadt AG vergeben worden, die schon die Projekte an der Burgstraße und an der Schwertfegerstraße mit den Architekten Dietz-Joppien realisieren wollen (und auch schon den Neuen Lustgarten geplant haben) sowie seit dem Gewinn der Wettbewerbe im Jahr 2010 nichts auf die Kette bekommen haben. Trotzdem haben sie jetzt von der Stadt ihr viertes Projekt rund ums Stadtschloß erhalten. Honi soit qui mal y pense.

    Die nächsten Wettbewerbe verzögern sich durch die Tatsache, dass der Neubau der FH durch das Land Brandenburg erst im Oktober 2017 bezugsfertig wird (und mithin erst dann die "alte" FH, das Institut für Lehrerbildung am Alten Markt, abgerissen werden kann). Um dieses zu stoppen gab es zudem ein erfolgreiches Bürgerbegehren (rund 12 % der Stimmberechtigten haben sich gegen die Pläne eines Abbruchs der DDR-Bauten ausgesprochen) der Sozialisten und anderer linker Gruppierungen, die in einem Bürgerentscheid münden soll - über dessen Zulässigkeit das Potsdamer Verwaltungsgericht am 2. März 2017 urteilt.

    Was den Vergleich mit Dresden betrifft ist 1) in Potsdam deutlich später begonnen worden, 2) war in Dresden der Bürgerwille treibende Kraft (die GHND hatte die Frage „Wollen Sie den historischen Neumarkt zurück?“ zur Abstimmung gestellt und die Initiative ergriffen. Hier ergab sich zwar keine Zulässigkeit der Verfahrens, aber die Bürgermobilisierung zeigte Wirkung).

    Geschafft wurde in Potsdam trotzdem viel, obgleich die politischen Verhältnisse anders sind. Die Grundsatzbeschlüsse FÜR die Rekonstruktion des Stadtschlosses und die Neugestaltung der Mitte sind bis dato MIT den Sozialisten erfolgt, obwohl die bis dato regierende Koalition von SPD, CDU und Grünen über eine eigene Mehrheit verfügte.

  • Was die teilweise Wiedergewinnung der DD Altstadt betifft Konstantin,hat DD den Vorteil,das die GHND die Bürger der Stadt mit einbindet auf sie zu geht ihnen die einzelnen Projekte erklärt und und somit eine positive Atmosphäre pro historische Innenstadt DD erzeugt. Hingegen man in Potsdam den Kommunisten das Feld überlässt .Die starken Einfluss contra Historische Innenstadt auf die Bürger ausüben und es ihnen leider tatsächlich gelingt.Und dadurch logischerweise kein Bürgerwille pro historische Mitte entsteht.Die Befürworter Mitteschön u.a.halten sich meiner Meinung nach zu sehr zurück .Und dadurch haben die Linken der Stadt zumindest Emotional immer Oberwasser.Und das Ergebnis sieht man ja dann bei den Begehren.Das ist schade für Potsdam.Einen ,,Bürgerwille"kann man auch Emotional in eine bestimmte Richtung steuern für oder gegen etwas.Es kommt immer darauf an wie man es am besten versteht die Bürger zu beeinflussen.

  • In Dresden mussten eigentlich nur leere Brachflächen bebaut werden und hierfür konnte die GHND die genannte positive Stimmung erzeugen. Doch sobald es um potentielle Abrisse aus DDR-Bestand geht, wird es auch in Dresden kompliziert, wie man an der plötzlichen Halsstarrigkeit bezüglich des Kulturpalastes oder der Sanierung der Platten am Elbufer sehen konnte.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Das glaube ich auch. Stellt Euch einmal nur vor, dass der restliche Neumarkt genauso mit Plattenbauschrott wie im ganzen Rest der Dresdner "Altstadt" zugebaut gewesen wäre, dann könnten wir uns den heute doch einigermaßen gelungenen Neumarkt schon wissen wohin hindenken...

    An dem "Wiederaufbau" nach dem Krieg und vor allem ab den 60er Jahren werden noch viele Generationen nach uns zu schlucken haben. Der Sozialismus hat nicht nur gesellschaftlich für lange Zeit seine grauslichen, nachwehenhaften Spuren hinterlassen. Die baulichen Spuren werden noch unsere Urenkelkinder vermutlich schmerzhaft spüren.

  • Allerdings musst Du das Wort "Sozialismus" dann auch auf den Westen Deutschlands anwenden, denn auch dort hat man durch Bebauungen der Nachkriegszeit Fakten geschaffen (z.B. Marktplatz Stuttgart oder die Fläche des alten Rathauses Dortmund), die sich nur mühsam revidieren lassen.

  • Meiner Meinung nach hat der von uns hier im Forum beanstandende Wiederaufbau (mehr oder weniger) zerstörter Innenstädte (anders als die in der Tat teilweise grauslichen Spuren in unserer Gesellschaft) wenig mit Sozialismus zu tun, sondern ist die Folge, dass sich den Städteplanern der Vorkriegszeit nach dem Krieg die Gelegenheit geboten hat ihre Vorstellungen von vermeintlich "menschengerechter", tatsächlich aber autogerechter Stadt umzusetzen.

    Gerade wenn man auf die Pläner für Stadtgestaltungen in der Zeit des Nationalsozialismus schaut und sieht woher die Städteplaner in Ost und West nach dem Krieg vielfach kamen, habe ich schon den Eindruck, als sei der Bombenkrieg gerne in Kauf genommen wurde, um dass schneller durchzusetzen, was sonst vielleicht nicht oder nur verzögert möglich gewesen wäre.

  • @Heimdall

    In diesem Punkt hast Du nicht ganz unrecht, aber das komplette Abraeumen der Dresdner Altstadt mitsamt Auslöschung des Grundrisses ist mir in dieser Form aus dem Westen nicht bekannt. In Dresden wollten die Sozialisten, dass am besten nichts mehr an die einstige königliche Residenz und vornehme Kulturstadt erinnert. Es ist ihnen beinahe gelungen. Im Westen hat man zumindest im Zentrum noch die alten Strassenverlaeufe grossteils erhalten, sodass zB in N auch noch einiges in Zukunft einmal wiedergutzumachen moeglich ist. Die Geschichte wollte man nicht so konsequent ausradieren. Da waren die Sozialisten sich besonders perfide Barbaren.

  • Einen Fehler sollten wir aber alle nicht machen: Wir malen uns heute die Altstädte immer so rosig aus, wie wir sie jetzt nach Wiederaufbau kennen. Also ob diese vor 100 Jahren schon so aussahen. Vergleicht man aber frühe Farbaufnahmen, so fällt auf, wie sparsam damals schon der Einsatz von Farben war, ganz zu schweigen von deren Qualität. Wenn wir heute also unsere sanierten Kleinode begeistert anschauen, so toll sahen diese nie zuvor aus. Auch gab man allem Alten eine Mitschuld an der moralischen Katastrophe des Faschismus, weshalb es seine Daseinsberechtigung verlor.

    Die Idee, Städte nach dem Krieg entsprechend menschlich zu gestalten, war im Kern sehr gut.
    Die Realisierung indes, konnte nur scheitern. Ziel war eigentlich, die Enge der Altstädte und deren Tristesse zu überwinden. Geschafft wurde aber leider neue Tristesse. Und man radierte regelrecht aus, weil man entweder die technischen Mittel nicht hatte, Altes zu rekonstruieren oder ideologisch etwas Neues schaffen musste.

    Dazu kommt, nicht jeder mag die Kleinteiligkeit. Genauso wie es Leute gibt, die nicht in Großsiedlungen leben können.
    Beides hat aber seine Berechtigung. In Großstädten herrscht naturgemäß Flächenmangel. Nun die Lösung des Wohnungsproblems nach dem Krieg als grauslich zu bezeichnen, trifft nicht den Kern der Sache. Es waren andere Prioritäten zu setzen. Und dieses zu menschenwürdigen Bedingungen und nicht gemäß dem kapitalistischen Mietsklavensystem wie wir es heute vielerorts haben.

  • Noch ein Wort zu Dresden: Es ist mitnichten so, dass nur "Grüne Wiese" existiert hätte... Abgebrochen wurde immerhin der nicht ganz kleine Erweiterungstrakt des Polizeipräsidiums auf einer Fläche von ca. 115 m auf 90 m bei bis zu 8 Vollgeschossen. Die verbliebene Fachhochschule in PD ist ca. 135 m x 45 - 65 m bei drei Vollgeschossen. (Link Neumarkt 1990-1995) Weiterhin wurde ein Seitenflügel des "Szeged" (Wohnbau an der Wilsdruffer) erheblich eingekürzt. Nicht zu vergessen, dass mit dem Wiederaufbau der Frauenkirche ein Mahnmal gegen den Krieg und für den Frieden beseitigt wurde. Nicht falsch verstehen, ich freu mich jedesmal wenn ich in der Kirche bin und es ist für mich immer noch ein kleines, großes Wunder, dass sie wieder steht! Für manche aber war und ist es ein Sakrileg, dass die Ruine dafür "beseitigt" wurde.

    Insofern glaube ich nicht, dass es in DD zu einem Wiederaufbau der Kirche und des Neumarktes wie gehabt gekommen wäre, wenn man erst am 8.9.2000 (erster Spatenstich Fortunaportal) die ersten Steine an der Frauenkirche versetzt hätte... Die Zeiten haben sich verstärkt nach 2010/12 gewandelt und es wird immer schwerer solche Dinge hinzubekommen. In Dresden, wie in Potsdam oder anderswo.

    Was anderes ist es, wenn private Investoren private Immobilien erwerben und für Neues beseitigen. Da ist es nicht so einfach, die Dinge aufzuhalten. In aller Regel handelt es sich hierbei aber auch nicht um Rekos und ob Besseres entsteht, ist so manchmal die Frage, aber das mag jeder für sich beurteilen. Beispiele in DD wären die Einkaufspassage Webergasse und das Gebäude des ehemaligen KCA in der Wilsdruffer (beides heute Altmarktgalerie). Weiterhin große Teile des Robotronareals, eine der beiden Hochhausscheiben am Terrassenufer, das Blaue Haus und weitere Bauten der ehem. Pädagogischen Hochschule in der Inneren Neustadt, der Freßwürfel (Zwingergaststätte am Postplatz), das ehem. Centrum Kaufhaus inkl. Nebengebäude Wroclaw sowie demnächst das Telekomgebäude am Postplatz und ein weiteres großes Bürogebäude in der Nähe des Bahnhof Mitte. Die Prager ist ja ohnehin kaum wiederzuerkennen. Viele der Sachen sind in DD relativ geräuschlos abgerissen worden. Erst in letzter Zeit regt sich Widerstand. Beispielsweise gegen den Umbau des Kultis (man wollte ihn erhalten wissen, wie er war), den Abriss des Centrum Kaufhauses oder der Robotrongebäude.

    Die Vorredner haben schon nicht ganz Unrecht, indem sie auf eine andere Mentalität in DD und die GHND verweisen. Das Ergebnis ist, dass viele Dinge in Dresden nun umgesetzt sind und man über den Rest kaum noch diskutieren braucht, was den Neumarkt anbelangt. Weitere Abbrüche dürften kaum drin sein. Da wird zumindest bei den Wohnbauten der Widerstand zu groß. Hoffentlich kommt wenigstens in der Neustadt der Durchbruch zur Rähnitzgasse. Alles andere dürfte in den nächsten 5 - 10 Jahren illusorisch sein, was die Plattenbauten an der Hauptstraße anbelangt.

    Insofern fürchte ich in Potsdam, dass man bei einigen Sachen einfach mal ziemlich spät dran ist und die Leute sich entweder kaum dafür interessieren oder eher gegen weitere Abbrüche sind. Das wird nicht einfach werden, wenn ich an die vier in Frage kommenden Objekte denke (Rechenzentrum, Fachhochschule, Staudenhof, Mercure). Ganz ehrlich, dass das Hotel in den nächsten 10 Jahren abgerissen wird - ich glaub es nicht!

    Hinzu kommt nach meiner Meinung eine weitere Geschichte, auch wenn mich einige dafür steinigen...: Es ist nun mal so, das unterschiedliche Leute unterschiedliche Geschmäcker haben und nicht alle Barock toll finden. Gerade in letzter Zeit gibt es so eine Art Revival der 60iger und 70iger, teilweise der 80iger. Die finden dann eben ein Robotron, eine Fachhochschule oder ein Rechenzentrum schick und können es nicht ansatzweise nachvollziehen, dass man diese "tollen Bauten" für "neobarocke Kulissenarchitektur" abreißen will. Meine 16-jährige Nichte findet die Kreuzkirche in DD auch schicker als die Frauenkirche, die sei zu pastellig... Nachvollziehen kann ich das nicht, aber andere Leut andere Geschmäcker und meine Nichte ist ja nun kein "böser und ungebildeter Mensch", nur weil sie die Frauenkirche nicht so dolle findet...

    Naja, nix für ungut - ich bin froh und nochmals froh, dass Dresden seine Chance in den 90iger genutzt hat, die Frauenkirche auf den Weg zu bringen und Anfang der 2000ender Jahre die Weichen am Neumarkt gestellt hat. Heute wäre das so nicht mehr möglich. Ein Polizeipräsidium im Besitz des Freistaates im Jahre 2018 abreißen.... komplett illusorisch wäre das! Eine Ruine der Frauenkirche wiederaufbauen und am 17.10.2017 damit anfangen - ebenso illusorisch aus meiner Sicht - aber zum Glück steht sie ja nun! Das wird nicht einfach werden in Potsdam...

  • Ich denke, dass in Potsdam die FH und womöglich auch das Rechenzentrum fallen werden, nicht weil dort die große Reko-Euphorie um sich greift, sondern durch die ökonomischen Zwänge. Das Geld für eine Sanierung bringen diejenigen, die die Gebäude erhalten wollen, nicht auf, und eine sinnvolle Nutzung jenseits temporärer Künstler-Ateliers (die auch irgendwo anders hinverlegt werden könnten) ist auch nicht möglich. Insofern dürfte der Abriss fast zwangsläufig sein. Sind diese Gebäude weg, eröffnet sich mangels adäquater Alternativen zwangsläufig die Chance für Rekonstruktionen.

  • Nun, ich denke es geht weniger um den Abriss des Rechenzentrum sondern viel mehr darum den Wiederaufbau der Garnisonkirche zu verzögern. Sind die Künstler in den kommenden Jahren erstmal in das neue Quartier gezogen, dann wird das Rechenzentrum früher oder später abgerissen. Nur vor dem Abriss sollten die Mosaike des Kosmos ausgebaut und ihren Platz im Museum Barberini finden.

    Über die Fachhochschule sollten wir uns Ende des Jahres wieder unterhalten, außer das Gebäude bleibt uns doch noch länger erhalten, als wir es gedacht haben.