• Ich find den schnöden Gang auch super peinlich. Die paar Büsten und Bilder machen noch lange keine "Fürstengalerie".
    Das Schöne Tor ist aber ein unglaublicher Anblick! :D (I wusste gar nicht, dass deutsche Renaissance so prachtvoll war. Muss sich vor den Italienern gar nicht mal verstecken...)

  • Warum müsst ihr denn schon wieder so rummotzen?
    Die sogenannte Fürstengalerie ist doch einfach nur ein Museumsraum wie jeder andere, ohne ein historisches Vorbild. Hier werden die "Hausherren" der Residenz dargestellt (es geht mit Moritz los!), was man als Beitrag zur Schlossgeschichte werten kann. Abgesehen davon ist die Fürstengalerie weniger als eigenständige Ausstellung mit historischem Wert zu verstehen, als vielmehr als musealer Transitraum mit temporärer repräsentativer Nutzung.
    Schlussendlich kann man sich sicher ein komplett rekonstruiertes Schloss erträumen, in der Realität müssen wir uns allerdings mit weniger Räumen zufrieden geben. Freuen wir uns also auf das, was wirklich rekonstruiert werden kann und rekonstruiert werden wird.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Nett, die (neue?) Idee der Fürstengalerie, aber an den schon lange existierenden Fürstenzug aus Meißner Porzellan, nur einen Steinwurf weit entfernt, reichts bei weitem nicht heran. Was ist das besondere an einem leeren kahlen Raum nahezu im Rohbauzustand, lieblos bestückt mit ein paar Büsten?

    "Wer das Weinen verlernt hat,
    der lernt es wieder beim Untergang Dresdens."

    Gerhart Hauptmann (1862-1946)

  • Sehr beeindruckend die Rekonstruktionsarbeiten in den Innenräumen des Schlosses - ich kenne seit langem die alten Fotos der Räume (Paradeschlafzimmer, Engl.Treppe... ) - für mich war das alles endgültig zerstört, jahrelang hätte ich nie gedacht, dass das alles wieder entstehen würde.
    Schön auch, dass das herrliche Renaissanceportal seinen Weg zurück an den Original-Standort an der Schloßkapelle gefunden hat. Das Schattenspiel ist bei Sonne einfach nur genial, dann sieht man erst die hohe Plastizität.

  • Danke, Wrba, für die vielen faszinierenden Fotos vom Schloss! Der Innenhof mit den herrlichen Sgraffiti wird traumhaft schön, das Paradeschlafzimmer lässt jetzt schon wieder staunen. Die Beleuchtungsschlitze in der eindrucksvollen Riesensaaldecke finde ich dagegen störend, die Englische Treppe herrlich.

    Interessantes Zitat in der SZ:

    Zitat

    Gerhard Glaser. Sachsens ehemaliger Landeskonservator ist einer derjenigen, die in den frühen Jahren der DDR die Schlossruine sicherten und Konzepte für den Wiederaufbau erarbeiteten. Sein ganzes Berufsleben gilt dem Schloss. Jetzt ist der 72-Jährige als Architekt für den Großen Schlosshof verantwortlich. Er verteidigt, was andere als „Disneyland“ beschimpfen, weil es eine komplette Sgraffitobemalung des Schlosshofs, wie sie jetzt entsteht, nie gab. Glaser sagt: „Wenn man die Gewissheit hat, dass die Qualität stimmt, kann man das wagen.“

  • Wenn es die Sgraffitobemalung wirklich nicht so gab muss sie wieder runter !! Ebenso wie die Glaskuppel !!!

  • Zitat von "Der Herzog"

    Wenn es die Sgraffitobemalung wirklich nicht so gab muss sie wieder runter !! Ebenso wie die Glaskuppel !!!

    Jein, ganz so isses nun auch wieder nitt....
    Es gibt verschiedene Stiche (aus Tzschimmer, allerdings in schlechter Qualität) sowie einige Gemälde, die die Sgraffitten in besserer Qualität (aber nur ausschnittshaft!) zeigen.
    Es sitzt seit Jahren nun schon eine ganze Truppe von Kunsthistorikern (ja ja - manchmal braucht man sie doch) an den Malereien dran, um die Bildinhalte zu recherchieren. Die skizzenhaften Andeutungen auf den Tzschimmer-Stichen können ausgewertet werden, der nächste Schritt ist, daß man im KuKa Stichvorlagen gefunden hat, die mit den Motiven auf den Tzschimmer-Stichen in etwa übereinstimmten, so daß man davon ausgehen kann, daß diese KuKa-Stiche auch den damaligen Künstleren zur Verfügung standen. Somit werden diese Stiche in Zeichnungen umgesetzt.
    Das rein Technologische (Kratztechnik) sowie v. a. die Farbgebung ist hingegen eine genaue Wiederholung des Historischen, da verschiedene handtellergroße Reststücke der Sgrafftitten wiedergefunden wurden.

    Dass Glaser sich hier gegen "Disneyland" wehrt, hingegen den NM permanent als solchen bezeichnet ist nat. symptomatisch. Vom NM liegen ja "nur" Hunderte von Hochglanzfotos vor (ich könnte Euch eine Geschichte erzählen, von einer Kunsthistorikerin, die sonst am Schloss, aber letztes Jahr auch einmal am Schü-Kö-Haus mitgearbeitet hat. Sie rief spontan aus: "Endlich hat man hier ja einmal gute Fotografien zur Verfügung - nicht wie beim Schloss!")

    Wie gesagt, ich habe nichts gegen die Schloss-Reko, finde es auch total faszinierend, die Malereien wiederherzustellen. Aber wieder wie gesagt: Dem einen sein Schloss und dem andern den NM bitteschön....
    ..Und den Modernisten dann halt eben den Rest.... ;)

  • Vielen Dank für die fundierten Hintergrundinformationen, die anscheinend nicht einmal Herr Glaser kommunizieren im Stand ist, geschweige dem vom Provinzblattl recherchiert werden kann!

    Meiner Meinung nach passt Glaser mit seinen über 70 Lenzen in das typische Denkmalpflegerklischee – und mit Hänsch(chenklein) bilden diese Opis ja den Kern der ungeheuerlichen Gestaltungskommission. Warum ist dieser Typ noch nicht schon in Pense geschickt worden und hat fähigeren Leuten (wie zum Beispiel Dr. Herzig) seinen Platz(hirschposten) übertragen.

    Gibt es eigentlich ein denkbares Szenario, was passiert, wenn Glaser und Hänsch im Holzpyjama liegen und das Gras von unten wachsen hören?

  • Hänsch ist in der Gestaltungskommission?
    Der hat sich ja in letzter Zeit nicht nur für "sein Baby" (den Kulturpalast) eingesetzt. Auch das Lindehaus und der Fresswürfel lagen ihm sehr am Herzen und er hat sich größtenteils ungehört für deren Erhalt eingesetzt. Wie muss ihn da damals der Abriss eines der qualitätvollsten DDR-Bauten, nämlich des Polizeipräsidiums am Neumarkt, gekränkt haben?
    Hier läuft leider vieles mächtig schief!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ob die Kommission noch genau so zusammengesetzt ist? 2006 war es dieser greise Arschitekt noch...

    Mangels Transparenz in Dresden wird man erst nach mehrfachen Googleversuchen über die Mitglieder dieser Arsch....connection aufgeklärt. Und das dann auch nur auf der GHND Homepage.