Ausstellungen im Humboldt-Forum Berlin

  • Dass es einem Zimmerer nie genug der Aufarbeitung und Schuldanerkennung ist, und deshalb so gerne von TV-Teams aufgesucht wird, versteht sich von selbst. Es ist der Speck, der seine Backen nährt.

    Interessant ist aber, dass die außenpolitische Elite der Deutschen nun auch noch die Kolonialgeschichte Nigerias aufarbeiten möchte. Wäre das aber nicht eigentlich die Aufgabe der Briten?

    Bei der Gelegenheit könnten Roth und Baerbock vielleicht ja auch noch z.B. den Korea- und den Vietnamkrieg aufarbeiten. Vielleicht finden sich ja in deutschen Sammlungen auch entsprechende Stücke, die in einem von deutschen Steuergeldern finanzierten Museum in Südostasien Platz finden.

  • Naja, Nigeria hat die größte Bevölkerung und größte Wirtschaft in Afrika, ich denke mir mal, das gute Beziehungen und ein hohes Ansehen von Deutschland im Vergleich zu anderen europ. Ländern, wie z.B. dem Vereinigten Königreich, von Vorteil in der ein oder anderen Hinsicht sind.
    Ich weiß jetzt nicht, ob eine Summe genannt wurde, mit der das Museum bezuschusst wird, aber sein wir mal ehrlich, das ist ein Tropf im Meer von was sonst so mit vollen Händen rausgeworfen wird.

  • aber sein wir mal ehrlich, das ist ein Tropf im Meer von was sonst so mit vollen Händen rausgeworfen wird.

    Da hast Du völlig Recht. Ich verweise bisweilen auch auf Aufreger in Presse und Bekanntenkreis mit dem Verweis, dass diese paar Millionen nichts im Vergleich zum Bundeshaushalt sind. 40 Millionen Euro Entwicklungshilfe für Moldawien bzw. 5 Millionen Aufstockung sind eigentlich ein Witz und kaum die Pressemeldung wert.

    Allerdings, wenn es eigentlich eh irgendwie egal ist, für was das Geld herausgeworfen wird, weshalb beklagen wir uns dann noch, wenn die Politik sagt, es sei halt kein öffentliches Geld für z.B. die Turmhaube der Potsdamer Garnisonkirche oder den Langen Franz in Frankfurt da. Wurde halt anderweitig rausgeworfen. So ist das halt. Pech gehabt.

  • Dass es einem Zimmerer nie genug der Aufarbeitung und Schuldanerkennung ist, und deshalb so gerne von TV-Teams aufgesucht wird, versteht sich von selbst. Es ist der Speck, der seine Backen nährt.

    Interessant ist aber, dass die außenpolitische Elite der Deutschen nun auch noch die Kolonialgeschichte Nigerias aufarbeiten möchte. Wäre das aber nicht eigentlich die Aufgabe der Briten?

    Bei der Gelegenheit könnten Roth und Baerbock vielleicht ja auch noch z.B. den Korea- und den Vietnamkrieg aufarbeiten. Vielleicht finden sich ja in deutschen Sammlungen auch entsprechende Stücke, die in einem von deutschen Steuergeldern finanzierten Museum in Südostasien Platz finden.

    Das ist ja das Ding - Britanien und Nigeria haben 2009 die Aufarbeitung abgeschlossen.

    Bis 2012 bezahlte Britanien an Nigeria als Entschaedigung viel Geld.

    Dazu gingen viele Stuecke an Nigeria zurueck. Diese gehen an ein von England bezahltes Museum.

    Nigeria hat sich darauf hin schriftlich verpflichtet, keine weiteren Anforderungen zu stellen.

    Das Thema ist schriftlich und Juristisch abgeschlossen. Im Museum sei auch kein weiterer Platz

    so die Innenministerin Nigerias.

    Deshalb und auch wegen weiteren Problemen hat Nigeria keine Forderung an Deutschland gestellt.

    Ich habe es schon mehrfach gesagt und sage es nochmal: Da wir nicht einmal wissen,

    ob diese Deutschen Stuecke bei den Krieg ueberhaupt dabei waren und der Fakt,

    das Nigeria keine Rueckgabeforderungen gestellt hat und dies auch Juristisch gar nicht darf,

    haben wir bis heute keine Kolonialen Raubgueter in Deutschland gefunden.

  • Weitere Probleme als dann waeren:

    Futerneid: Zwei nachbar Staaten Nigerias haben Nigeria aufgefordert,

    die Figuren auszuhaendigen. Stellt sich heraus, dass Benim nicht identisch mit

    Nigeria ist. Man muss sich das vorstellen wie Tirol, dass von den Briten in

    Nord und Sued geteillt worden ist. Oder Friesland, dass auch von Britanien

    west und ost geteillt wurde. Oder Schlesien:

    Polen, Deutschland und die Tschechei streiten sich jetzt

    um das Schlesische Erbe. So verhaelt es sich jetzt bei den Benim Bronzen.

    Drei Staaten streiten sich jetzt. Gut gemacht Ihr "Politisch gerechten!"

    Das Naechste Problem steht schon vor der Tuer:

    Die Woke frisst sich selbst! Stellt sich heraus, dass die Koepfe Modelle

    von schwartzen Sklaven waren, die die schwartzen Benim Koenige gekauft haben.

    Mehr noch: Die Sklaven wurden Goettern als Menschenopfern dar gebracht.

    Sie wurden getoetet und das Fleisch zerimoniell gegessen.

    Kanibalismus. Menschenopfer und schwartze Sklavenhalter.

    Ehrlich gesagt kann ichs gar nicht erwarten was noch kommt.

    Als naechstes kommt die Woke noch drauf nur noch Deutsche Bilder und Buesten

    im Museum auszustellen. "Die Woke zerstoert sich schon selbst," hat ein

    schlauer Mann mal gesagt!

  • Naja, Nigeria hat die größte Bevölkerung und größte Wirtschaft in Afrika, ich denke mir mal, das gute Beziehungen und ein hohes Ansehen von Deutschland im Vergleich zu anderen europ. Ländern, wie z.B. dem Vereinigten Königreich, von Vorteil in der ein oder anderen Hinsicht sind.
    Ich weiß jetzt nicht, ob eine Summe genannt wurde, mit der das Museum bezuschusst wird, aber sein wir mal ehrlich, das ist ein Tropf im Meer von was sonst so mit vollen Händen rausgeworfen wird.


    Das ist ja das Problem: Als naechstes kommt dioe Forderung auch ein Museum zu spenden.

    Das Museum das die Briten gespendet haben ist ja voll. Die Koepfe gehen

    ja jetzt ins Depot.

    Mal eine andere Frage: Wie sind die Koepfe eigentlich nach Berlin gekommen?

    Wer hat die denn gekauft und mit welchen Geld? Das uns das noch nicht um die Ohren gehauen wurde,

    laesst Politisch korrekte wege und Gruppen vermuten.

    Benim hatte ja Koepfe an andere Staaten verschenkt und auch verkauft. Nicht alle waren ja geraubt worden.

    Darum waere ja mal schoen wenn das mal jemand nachforscht. Man wird einfach in Sippenhaft genommen

    und dann werden noch nicht mal die Umstaende genannt, geschweige was das fuer eine

    Tat ueberhaupt sein soll fuer die man Schuldig sein soll!

  • Geschichtliche Stücke sind ja nicht materiell wertvoll. Sie werden nicht verkauft, und sie landen nicht auf der Aktiva-Seite der Bilanz des Staates, der sie besitzt.

    Deshalb kann ich normalerweise damit leben, dass Deutschland alles "zurück"-gibt, wozu es keine Kaufquittung samt Nachweis der Freiwilligkeit gibt (die Südseebote sollen ja "unter Druck" an Deutsche verkauft worden sein...)

    Dann stellt man ja oft fest, dass der empfangene Staat die Stücke weder ordnungsgemäß lagern noch sonst irgendwie angemessen ausstellen kann. Daraufhin bietet Deutschland an, dies in einem deutschen Museum zu tun, wo eine viel internationalere Besucherschaft Zeuge der reichen Kultur des Ursprungslandes werden kann. Vieleicht passiert das ja auch noch in diesem Fall. Am Ende ist dann alles wie vorher, nur dass auf der Unterseite der Ausstellungsstücke ein Etikett klebt mit der Aufschrift "Property of Nigeria"...

    Das einzige, das mich dabei wirklich stört, ist die Art der Präsentation in vielen deutschen Museen, in woke manipuliertem geschichtlichen Kontext. Wer noch nicht (durch TAZ oder Süddeutsche) wusste, dass beispielsweise Kaiser Wilhem I. und Bismarck die schlimmsten Kolonialisten waren (bekanntlich ist das Gegenteil zutreffend), "lernt" es ja spätestens in so einer Ausstellung.

    Dies kann man aber auch nicht verhindern, indem man es wagt, entsprechende "Rückgabe"-Offenbarungseide wie jetzt wieder seitens Baerbock und Roth in Nigeria zu hinterfragen...

    _______________________________________
    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Baerbock dürfte sicherlich als Nebenziele ihrer Amtszeit auch die Umbenennung von Wilhelmshaven, Lüderitz, Caprivistreifen (Namibia), Bismarck (ND), Mount Wilhelm (PNG), Bismarckberg, Moltkeberg (Zimbabwe), Bismarck-Archipel etc. ins Auge gefasst haben.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Deshalb kann ich normalerweise damit leben, dass Deutschland alles "zurück"-gibt, wozu es keine Kaufquittung samt Nachweis der Freiwilligkeit gibt

    Jetzt legst Du aber den Finger an das gesammte antike Sammelgut in Deutschland. Denn woher willst Du wissen, dass dieses oder jenes römische, griechische, ägyptische Fundstück ordnungsgemäß gekauft und freiwillig übergeben wurde? Eventuell finden sich wirklich noch Jahrhunderte alte Kaufquittungen irgendwelcher adeliger Sammler oder Forscher. Aber kann man wissen, dass derjenige, von dem sie es erwarben, die Stücke wiederum ordnungsgemäß mit Kaufquittung erworben hat? Die deutschen Kaufquittungen der von den Briten erworbenen Benin-Bronzen könnte es noch geben. Das hat nicht ausgereicht.

    Daraufhin bietet Deutschland an, dies in einem deutschen Museum zu tun, wo eine viel internationalere Besucherschaft Zeuge der reichen Kultur des Ursprungslandes werden kann. Vieleicht passiert das ja auch noch in diesem Fall. Am Ende ist dann alles wie vorher

    Wirklich? Das "viel internationalere" Schar der Museumsbesucher wird also in Zukunft auf den CO2-Ausstoß pfeifen und nach Nigeria fliegen, um dort die Benin-Bronzen anzugucken? Und alles ist dann "wie vorher"?

    Abgesehen von den bis dahin doch sehr viel günstiger zu werdenden Flugpreisen, dürfte ein Museumsurlaub in einem solchen Land die nötige Prise Pfeffer haben:

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    Oder was meinst Du mit der "viel internationaleren Besucherschaft"? Wenn Du darunter verstehst, dass die Stücke dann doch als Dauerleihgabe wieder nach Deutschland zurückkehren, stellt sich die Frage, warum die Nigerianer das tun sollten, wo ihr Vorteil liegt, wofür das ganze Brimborium dann gedient hat, wenn alles "wie vorher" sein soll? Und warum dann plötzlich die Museumsbesucher in Berlin "internationaler" werden sollten? Spendiert Roth Freiflüge aus Nigeria?

  • Gebt alles wieder zurück, dann haben wir wieder leere Räume und wir könnten das Schloss wieder im innern historisch rekonstruieren.

    Dann ist endlich Ruhe, also alles in die Welt schicken.

  • Gebt alles wieder zurück, dann haben wir wieder leere Räume und wir könnten das Schloss wieder im innern historisch rekonstruieren.

    Diesen platten Spruch hast du jetzt zum x-ten Mal in diesem Thread zum Besten gegeben. Einerseits regst du dich heftig über die Rückgabe der Benin-Bronzen auf, anderseits scheinst du gegen die ethnologischen Sammlungen im Humboldtforum erhebliche Aversionen zu hegen und forderst "gebt alles zurück". Ich verstehe nicht was du mit solchen Kommentaren eigentlich bezweckst...

    Außerdem stehen die ethnologischen und asiatischen Sammlungen der Rekonstruktion einiger herausragender Innenräume überhaupt nicht im Wege. Im alten Schloss machten die kunsthistorisch herausragenden Räume etwa 10 Prozent der Raumflächen aus. Das Humboldtforum hat unendlich viel Ausstellungsfläche, viele Quadratmeter werden nur mit Banalitäten bespielt („Berlin Global“ etc.). Eigentlich wäre beides, ein paar Schlossräume und Museen für außereuropäische Kunst unter einem Dach möglich. Problemlos.

    Daher ist es vollkommen überflüssig die Sammlungen des Humboldtforums und die historischen Innenräume ständig gegeneinander auszuspielen.

  • Ich denke, man sollte hier auch mal ein wenig überzeichnen dürfen. Natürlich möchte (hoffentlich) keiner der Foristen tatsächlich die Porta Nigra an Rom "zurück"-geben. Aber alleine das Gedankenspiel, die woken Restitutionsforderungen mal konsequent weiterzudenken, kann schon herrlich entlarvend sein:

    • Wie ist eine Rückgabe an andere Nationalstaaten vereinbar mit der grünlinken Ablehnung von Nationalstaaten als relevante Einheiten?
    • Wohin werden Dinge zurückgegeben, wenn es keine 1:1-Beziehung zwischen damaligen Besitzern und heutigen Nationalstaaten gibt (wie dies nicht nur in Afrika oft der Fall ist)?
    • Was ist, wenn die ursprünglichen Besitzer in einem Land lebten, das heute "böse" regiert wird (Iran, Russland)? Wie geht man überhaupt mit Staaten um, die nachweislich sowohl Täter als auch Opfer sind?
    • Und was ist mit gestohlenem Kulturgut, dessen ursprüngliche Besitzer dies durch Verbrechen erworben hatten?
    • Wann wird an Erben zurückgegeben, wann an Staaten? Ist eine Rückgabe ehemaligen Privateigentums an einen Staat nicht auch eine ungerechte Umverteilung?
    • Muss auch etwas nach Deutschland zurückgegeben werden, oder ist Deutschland insgesamt zu böse oder schuldig?

    Oder geht es tatsächlich nur darum, dass wir in Deutschland unser Gewissen durch geldunterstützte Totalrestitution reinwaschen, und wie es am empfangenen Ende aussieht, interessiert uns dann nicht mehr?

    Was gäbe ich dafür, hierzu konkrete Antworten von Frau Baerbock und Frau Roth einfordern zu können!

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Von England geklaut, von Deutschland abgekauft und jetzt verschenkt, endlich sind wir das Los 👍😃 Werbeslogan

    Alles muss raus ! :lachentuerkis:

    Die sogenannten Benin-Bronzen stammen größtenteils aus britischen Plünderungen des Jahres 1897 im Rahmen einer Strafexpedition gegen das Königreich Benin im heutigen Nigeria. Viele davon befinden sich heute im Britischen Museum, andere wurden teils nach Deutschland verkauft und sind heute im Besitz deutscher Museen.


    tagesschau24: Rückgabe von Raubkunst: Erste Benin-Bronzen zurück in Nigeria | ARD Mediathek
    Rückgabe von Raubkunst: Erste Benin-Bronzen zurück in Nigeria | Video | Rückgabe von Raubkunst: Erste Benin-Bronzen zurück in Nigeria
    www.ardmediathek.de


    Museen in Großbritannien werden mit Interesse beobachten, wie sich die Deutschen mit diesen unappetitlichen Aspekten der britischen Vergangenheit auseinandersetzen. Manch einer dürfte sich fragen, warum gerade die britische Kolonialgeschichte in einer der ersten Ausstellungen im gerade wiederaufgebauten preußischen Königsschloss im Herzen der deutschen Hauptstadt thematisiert wird und nicht etwa die deutschen Plünderungen in Tansania oder Namibia. Doch der symbolische Wert der Benin-Bronzen – ebenso wie ihr kunstgeschichtlicher Wert und die schiere Zahl der Objekte – ist kaum zu überbieten.

    :gutenacht: Deutschland

  • Dafür finde ich keine Quelle, und kein Artikel in der britishen Presse erwähnt irgend eine Art vergangene Entschädigung seitdem das Thema Restitution 2021 wieder aufgegriffen wurde, die Benin-Bronzen machen dort vermehrt Schlagzeilen mit den Parthenon marbles (letztere Rückgabe ist längst überfällig).

  • Steigt Berlin beim Humboldt Forum aus?
    Kultursenator Klaus Lederer sieht Berlins Beteiligung am Humboldt Forum grundsätzlich auf dem Prüfstand.
    www.bz-berlin.de

    Wenn das Berliner Stadtmuseum sich nicht mehr auf das Humboldt-Forum konzentriert und in ein paar Jahren vielleicht ganz seine Ausstellung schließ ergeben sich ganz neue Möglichkeiten. Ich persönlich finde es gut, wenn Berlin beim H-F nicht mehr mitmischt.

    Die dann freie Fläche, könnte dann am besten auch von den außereuropäischen Museen bespielt werden, die Museen haben ja noch genug im Depot.

    Daneben wäre dann auch mehr Platz für die Geschichte des Ortes und eine Würdigung des ehemaligen (eigentlichen) Stadtschlosses mit weiteren erhaltenen Ausstattungsgegenständen!

    Hierzu gibt es übrigens auch ein informatives Buch "Das Berliner Schloss Die erhaltene Innenausstattung und ihre Geschichte" Sehr interessante Einfhrung, es ist aber einiges mehr erhalten als dargestellt.

    Debatte ums Humboldt-Forum: Zieht die Berlin-Ausstellung wieder aus?
    Kultursenator Klaus Lederer brachte einen Umzug von „Berlin Global“ ins Gespräch. Das könnte erneute Umbauten am gerade erst eröffneten Kulturort bedeuten.
    www.tagesspiegel.de

    Das Museum für Europäische Kulturen aus Dahlem in die Mitte zu holen finde ich falsch, dann wird wieder zu viel in ein Museumsgebäude vereint. Daneben wäre dies auch sehr aufwendig und viel Platz bliebe auch nicht.

  • Wer derzeit die Ausstellungen im Humboldtforum besucht muss den Eindruck bekommen, dass entweder die Ausstellungsfläche zu groß für die Sammlungen ist, oder dass viele potenzielle Ausstellungsstücke den Besuchern vorenthalten werden. Da das Ethnologische Museum (wie schon einst in Dahlem) über 90 Prozent seines Bestandes nicht zeigt, ist wohl eindeutig Letzteres der Fall. In zahlreichen Museumsräumen des Humboldtforums werden keine Kunstwerke gezeigt, sondern es gibt es irgendwelche Zeitgeist-Erklärtafeln oder riesige Sitzecken. Geht man dafür ins Museum??

    Besonders krass ist das Missverhältnis in der Afrika-Abteilung des Museums. Diese umfasst sieben Ausstellungssäle über den gesamten Südflügel im 2. Obergeschoss. In nur drei Sälen davon sind tatsächlich Kunstwerke aus Afrika zu sehen, in den übrigen vier riesigen Räumen gibt banale und vom erhobenen Zeigefinger begleitete Ausstellungen über den Kolonialismus, die Provenienzforschung und ähnliche Zeitgeistthemen. Also ein riesen Flächenverschleiß für Aspekte, die problemlos in einem Raum unterzubringen wären.

    Kurz: Das Raum-Potential für Rekonstruktionen von Innenräumen ist also vorhanden, die historischen Innenräume und die ethnologischen Sammlungen sind keine "Konkurrenten", die nicht nebeneinander existieren könnten. Bei entsprechendem Willen könnte man die ethnologischen Sammlungen räumlich komprimieren bzw. neu ordnen, die flächenverschleißenden Zeitgeist-Ausstellungen rausschmeißen und ein paar Innenräume rekonstruieren.

    Nachfolgend ein paar Fotos, die den enormen Flächenverschleiß im Humboldtforum verdeutlichen:

    Mezzanin des Rittersaals, eine Fläche die offensichtlich nicht benötigt wird:

  • Das wirkt alles steril und einigermaßen trostlos auf mich.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)