Im Gegensatz zu deutschen Großstädten, wo selbst bei jahrzehntelanger RG-Regierung oft nur minimalistisches Stückwerk betrieben wird, wird in Frankreich wirklich gehandelt.
Mich würde interessieren, ob das in Frankreich eine generelle Entwicklung darstellt, oder eine Paris spezifische. In Paris kann im Gegensatz zu kleineren Städten und in Deutschland allgemein ein Bürgermeister die Interessen der Zentrumsbewohner ohne Rücksicht auf die Vorstadt durchsetzen. Er wird nur von diesen gewählt. In Deutschland wird dagegen stark ausgebremst, weil diversere Interessengruppen beteiligt sind. Was ja nicht falsch sein muss. Zu befürchten ist einzig, dass das langsame Tempo, den Stadtumbau nunmal hat und nicht abgekürzt werden kann, dazu führt, dass unsere Städte womöglich den Anschluss verlieren und nicht mehr dem besten Stand der Lebensqualität entsprechen. Das hätte gravierende Folgen: Mobile Fachkräfte lassen sich in anderen Städten nieder, samt ihrer Unternehmen. Die deutschen Städte wiesen dann mehr eine Struktur auf, wie sie ökomisch schwächere Länder haben, die bis heute noch dem Ideal der 60er nachstreben. Neue Innovationen, welche zu den modernsten Lebensumständen passen, können gar nicht mehr aus Städten kommen, die nicht diese entsprechenden Lebensumstände aufweisen. Ich vergleiche das mal mit dem Auto: Weil Deutschland recht gut im Rennen dabei war das Auto in das Infrastruktursystem zu integrieren (auf das richtige Pferd zufällig gesetzt hat), konnte es hoch wettbewerbsfähig agieren, weil andere Länder erst viel später selbige Infrastruktur und Lebensumstände aufwiesen. Die USA aber z.B. haben das System Auto noch konsequenter umgesetzt, und so kamen viele Innovationen, wie Essenslieferdienst Domino's ab 1960, Drive-In Konzepte, autogerechte Stadt, Einkaufszentren, Street-Malls, Suburbia, usw. von dort und wurden international adaptiert.
Die Niederländer und die Dänen sind bereits landesweit im starken Umbau ihrer Städte begriffen, Frankreich wäre da das erste Flächenland, was ein Alarmzeichen darstellen würde für Deutschland.